Caroline Stanski
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Du wirst in deinem ganzen Leben wahrscheinlich mit keinem Text so viel Geld verdienen wie mit deinem Bewerbungsschreiben. Denn dies ist dein erster Schritt zum Vorstellungsgespräch, zu deinem nächsten Job und schließlich zum Einkommen. Es lohnt sich also, etwas Mühe zu investieren. Hier erfährst du, warum du nicht unbedingt kostenlose Musteranschreiben kopieren und verwenden solltest – gerade dann, wenn in deinem neuen Job Initiative und persönliches Engagement gefragt sind. Du liest mehr darüber, wie du dich mental richtig auf das Schreiben deiner Bewerbung vorbereitest. Und schließlich erläutern wir dir nicht nur im Detail, wie du dein Anschreiben formulieren und gestalten solltest, sondern bieten dir auch Tipps, wie du genau die Argumente findest, die Personalmanager überzeugen.
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Für alle, die es eilig haben, vorab das Wichtigste für das Bewerbungsschreiben auf einen Blick. Wenn du die folgenden drei Punkte beherzigst, stehst du mit deinem Anschreiben auf jeden Fall gut da.
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Ist das Bewerbungsschreiben überhaupt noch zeitgemäß? Die einfache Antwort: Ja, aber…
In Umfragen gibt mehr als die Hälfte der Unternehmen an, dass sie bei der Bewerbung keinen Wert darauf legen, dass auch ein Anschreiben beigefügt ist. Drei von vier Personalern sehen sich den Lebenslauf zuerst an und entscheiden bereits dann, ob es sich lohnt, dem Bewerbungsschreiber weitere Zeit zu widmen.
Immerhin sind es in der Regel nach wie vor Personalentscheider, die deinen Lebenslauf und deine Bewerbung auswerten. Die Studie Recruiting Trends 2017 vom Staufenbiel Institut und Kienbaum hat gezeigt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Erstauswertung von Bewerbungen noch weit davon entfernt ist, Standard zu sein. Nur drei Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass eine Software die Bewerbungen checkt.
Das Bewerbungsschreiben wird dann wirklich wichtig, wenn nach dem ersten Blick auf den Lebenslauf alles zu passen scheint. Es vermittelt dem Personaler ein facettenreicheres Bild als der Lebenslauf allein. Zumindest sollte es das tun. Denn viele HR-Kräfte beklagen, dass die ihnen vorgelegten Bewerbungsschreiben nicht aussagekräftig genug seien, keine Zusatzinformationen über den Bewerbungsschreiber gegenüber dem Lebenslauf enthielten oder insgesamt zu subjektiv seien. Solche Mängel – oft die Folge der Verwendung einer vorformulierten Vorlage – reduzieren die Bedeutung des Anschreibens in den Augen der Personalmanager.
Aber wenn es gut geschrieben ist, vertiefende Informationen enthält und dem Personaler die Möglichkeit gibt, einen wirklich umfassenden Eindruck vom Bewerber zu gewinnen, dann hat das Bewerbungsschreiben nach wie vor erhebliche Bedeutung. Es hilft dem Entscheider, die Persönlichkeit und die Denkweise des Kandidaten einzuschätzen. Jeder zweite Personaler glaubt, dass er anhand des Anschreibens die Qualität des Bewerbers besser beurteilen kann.
Das professionell betriebene Recruitment von Personal entwickelt sich ständig weiter – abhängig von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt sowie von den zur Verfügung stehenden Technologien. Vor diesem Hintergrund ist es gut möglich, dass das Bewerbungsschreiben in einigen Jahren nicht mehr erforderlich sein wird.
Derzeit aber wird es von den meisten Personalern noch erwartet. Es bietet dem Bewerber eine hervorragende Möglichkeit, sein Können und seine Stärken ins rechte Licht zu rücken, wenn er das Anschreiben individuell und ausdrucksstark formuliert.
In einem Satz: Das Bewerbungsschreiben ist keine lästige Pflicht, sondern eine zusätzliche Chance, die du nutzen solltest.
Wann hast du zum letzten Mal einen Brief geschrieben? Vermutlich ist das schon eine Weile her und kommt überhaupt nur sehr selten vor. Kein Wunder: Wir alle kommunizieren heutzutage per Messenger und E-Mail, verschicken Sprach- und Videonachrichten, versenden Emojis, gestalten PowerPoint-Präsentationen. Die meisten von uns haben längere, zusammenhängende Texte zuletzt in der Schule oder an der Uni verfasst. Verständlich, dass man bei der Bewerbung am liebsten einfach zu einer Vorlage greifen möchte…
Umfragen zeigen, dass jeder zweite Bewerbungsschreiber nicht den Lebenslauf, sondern das Anschreiben für den stressigsten Teil der Bewerbung hält; mehr als ein Drittel würde es am liebsten weglassen. Wenn du dich nicht wohl fühlst bei dem Gedanken, ein Bewerbungsschreiben aufsetzen zu müssen, dann bist du damit nicht allein. Viele verfassen das Anschreiben zur Bewerbung mit dem gleichen unguten Gefühl wie bei einer schriftlichen Prüfung. Die Tätigkeit ist ungewohnt und fremd, zugleich ist das Ergebnis so entscheidend wichtig.
Wie kannst du dabei locker bleiben? Wie kannst du mit deinem Bewerbungsschreiben glaubwürdig Souveränität, Kompetenz, Begeisterung und Leidenschaft ausstrahlen?
Die Psychologin Stefanie Kirschbaum, ICF-zertifizierter Coach aus dem rheinischen Neuss (kirschbaum-beratung.de), hält dazu folgenden Rat bereit: „Es ist hilfreich, sich selbst ein paar Fragen zu stellen und sich ehrliche Antworten zu geben.”
Wer Antworten auf diese Fragen hat, kennt sich selbst gut, akzeptiert sich und bleibt gelassen angesichts der Tatsache, dass niemand alles können kann. Bewerber, die sich selbst gut kennen, sind selbstsicher und aufrichtig davon überzeugt, zum Team- oder Unternehmenserfolg beitragen zu können. Und eine weitere positive Konsequenz hat gute Selbstkenntnis: Man hat gute Aussichten, einen Job zu finden, der für längere Zeit passt.”
Bevor du mit dem Aufbau und dem Schreiben deiner Bewerbung beginnst, nimm dir einen Moment Zeit. Stelle dir vor, dass du auf eigene Initiative ein großes Projekt ausgearbeitet hast. Dieses Projekt willst du einem bedeutenden Kunden verkaufen. Doch diese Person hat nie Zeit für dich – du bekommst einfach keinen Termin.
Fast willst du verzweifeln, da triffst du deinen Kunden zufällig allein im Aufzug. Das ist deine Chance: Jetzt hast du die Gelegenheit, ihn von deinem Projekt zu überzeugen. Aber schnell muss es gehen. Du hast exakt so viel Zeit, wie der Aufzug braucht, bis er die Etage erreicht, in der dein Kunde aussteigt: ein paar Sekunden.
Diese Szene ist ein so genannter Elevator Pitch, zu Deutsch in etwa: das Verkaufsgespräch im Aufzug. Im Kern geht es dabei darum, einen Entscheider mit möglichst wenigen Worten zu informieren, zu begeistern und zu überzeugen. Genau das Gleiche unternimmst du mit deinem Bewerbungsschreiben.
Auch für dein Bewerbungsanschreiben nimmt sich der oder die Verantwortliche in der HR-Abteilung deines Wunsch-Arbeitgebers nur wenige Sekunden Zeit. Dann fällt die Entscheidung: hopp oder top. Du bist drinnen oder draußen.
In den wenigen Sekunden, die der Personaler deinem Bewerbungsanschreiben widmet, musst du ihn zu vier Schritten bewegen, damit du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Welche Schritte das sind, lässt sich leicht merken: mit der Abkürzung AIDA. Eigentlich ist das der Titel einer italienischen Oper und der Name eines Kreuzfahrtschiffs. Aber im Marketing meint es die Abkürzung folgender vier englischer Begriffe:
AIDA kommt immer ins Spiel, wenn du etwas verkaufen möchtest, und genau das ist ja auch bei deiner Bewerbung der Fall: Du möchtest mit deinem Bewerbungsschreiben dein Können und deine Leistungsfähigkeit als Dienstleistung an deinen künftigen Arbeitgeber verkaufen. Im Detail bedeuten die vier AIDA-Phasen folgendes:
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist dein Ziel. Genau darum, und um nichts anderes, geht es, wenn du dein Bewerbungsschreiben formulierst. Um dieses Ziel zu erreichen, hast du nur ein paar Zeilen Text. Wie löst du diese Herausforderung optimal?
Wenn es ans Schreiben der Bewerbung geht, recherchieren viele im Internet und downloaden Muster und Vorlagen. Mehr als verständlich ist der Wunsch, sich die unangenehme Aufgabe des Anschreibens abnehmen zu lassen und auf eine bewährte vorformulierte Vorlage zurückzugreifen.
Aber frage dich als Bewerbungsschreiber selbst: Was soll denn der Personalmanager deinem Bewerbungsanschreiben entnehmen? Wo soll für ihn der Nutzen liegen? Die Antwort: Der Vorteil für den Leser deines Bewerbungsschreibens besteht einzig und allein darin, mehr über deine individuellen, für dich persönlich typischen Kompetenzen und Eigenschaften zu erfahren. Das kann keine Vorlage leisten – das kannst nur du selbst.
Also, gehe es an. Gönne dir eine Vorbereitungsphase, bevor es ans Schreiben geht. Entspanne dich, hole dir einen Tee oder Kaffee, lehne dich zurück. Gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg für dein Bewerbungsschreiben. Und Vorbereitung heißt in diesem Fall: Denke nach über dich selbst, lerne dich selbst noch besser kennen, damit du dich optimal präsentieren kannst – besser, als das jede noch so detaillierte Vorlage könnte.
Führ dir zunächst vor Augen, dass du dreierlei benötigst, um den Personaler mit deinem Bewerbungsschreiben für dich zu begeistern:
Umgekehrt musst du vermeiden:
Beginne mit einer simplen Stichwortliste in Form einer Tabelle. In die linke Spalte dieser Vorlage notierst du sämtliche fachlichen Qualifikationen, die du erworben hast. Dazu gehören nicht nur Berufsausbildungen und Studienabschlüsse, sondern auch weiterführende Qualifikationen, Praktika, erfolgreich durchgeführte Projekte, Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung. Je vollständiger die Liste ist, desto besser.
In die rechte Spalte schreibst du deine so genannten Soft Skills – also deine persönlichen positiven Eigenschaften, vor allem im Umgang mit Kollegen und Kunden. Dazu zählen beispielsweise Fähigkeiten wie zuhören können, Gelassenheit unter Stress, Begeisterungsfähigkeit, Führungsqualitäten. Sei dabei ehrlich mit dir selbst – das ist in diesem Fall gar nicht so einfach. Wenn du möchtest, frag im engeren Freundeskreis, was dich in den Augen der anderen auszeichnet. Uuups – dabei kann es durchaus Überraschungen geben…
Danach führ dir die Stellenanzeige vor Augen, auf die du dich bewerben willst. Lies sie ganz exakt, interpretiere nichts hinein, was dort nicht steht. Welche Kompetenzen werden erwartet? Markiere in deiner Stichwortliste diejenigen deiner fachlichen Qualifikationen, die genau zum Anforderungsprofil der Stellenanzeige passen.
Viele dieser Qualifikationen hast du vermutlich schon in deinen Lebenslauf geschrieben, beispielsweise Ausbildungs- und Studienabschlüsse. Das kannst du gleich aus deiner Liste streichen, denn das solltest du im Bewerbungsschreiben nicht wiederholen.
Aber was steht nicht im Lebenslauf? Oder was verdient es, über die kurze Notiz im Lebenslauf hinaus ausführlicher erklärt zu werden? Welche deiner Ausbildungsstationen, deiner bisherigen beruflichen Erfahrungen, deiner Projekte und Erfolge liefern dir in deiner Bewerbung echte, starke Argumente dafür, dass du die beste Frau oder der beste Mann bist für die Position, um die du dich nun bewirbst?
Das Gleiche machst du mit der Stichwortliste deiner Soft Skills. Welches deiner Persönlichkeitsmerkmale ist wichtig – bezogen auf den ausgeschriebenen Job? Wenn du Menschen gut zum Lachen bringen kannst, macht dich das bestimmt sympathisch für den Personaler, ist für deinen künftigen Arbeitgeber aber möglicherweise nicht von Belang. Wenn du auch bei kniffligen Aufgaben geduldig und hartnäckig bleibst, kann das hingegen genau eine der Eigenschaften sein, die in der neuen Position gefragt sind und die du deswegen in deinem Bewerbungsanschreiben hervorheben solltest.
Wenn du deine Stichwortliste entsprechend durchgearbeitet hast, weißt du besser als vorher, mit welchen deiner beruflichen und persönlichen Kompetenzen du punkten kannst. Als Nächstes überleg gut, für welche dieser Kompetenzen du ganz konkret Beispiele vorbringen kannst.
Hier kannst du nun die ersten ausformulierten Sätze niederschreiben. Lass dir Zeit und test mehrere unterschiedliche Formulierungen. Du wirst schnell merken, dass die Sätze desto überzeugender wirken, je konkreter sie sind.
Die Krönung wäre es nun, wenn du in der Bewerbung für deine fachlichen Qualifikationen Referenzen nennen könntest. Nichts wirkt so überzeugend wie ein so genanntes Testimonial – also die wörtliche Aussage eines neutralen Dritten zu deinen Gunsten. Selbstverständlich musst du eine solche Aussage im Vorfeld mit der oder dem Betreffenden sorgfältig abstimmen und auch klären, ob sie oder er bereit ist, gegebenenfalls direkt mit dem Personalentscheider deines Wunscharbeitgebers zu sprechen.
Solche Testimonials machen Eindruck. Denn wenn andere dich loben, ist das viel überzeugender, als wenn du dich selbst empfiehlst.
Ob mit oder ohne solche Referenzen – du hast nun das Ende der Vorbereitungsphase für deine Bewerbung erreicht. Du hast intensiv nachgedacht über dich selbst und deine Fähigkeiten in Bezug auf den Job, den du anstrebst. Im Großen und Ganzen weißt du nun, was du in deiner Bewerbung schreiben willst. Möglicherweise ist dir beim Nachdenken auch schon eine Idee für dein Alleinstellungsmerkmal gekommen – für die originelle, individuelle Perspektive, die dein Bewerbungsschreiben unverwechselbar macht?
Falls nicht, ist das an dieser Stelle noch kein Nachteil. Dazu bleibt später noch Zeit. Jetzt ist es soweit. Noch eine frische Tasse Tee oder Kaffee? Fein, dann kann’s ja losgehen: Öffne ein neues Dokument in deiner Textverarbeitung und fang mit deinem Bewerbungsschreiben an.
Bereits der logische, übersichtliche Aufbau deines Bewerbungsschreibens ist ein Argument, das für dich spricht. Denn er zeigt, dass du strukturiert denkst und handelst. Wenn du möchtest, kannst du dir an dieser Stelle Unterstützung sichern – wir halten für dich Muster bzw. Vorlagen bereit, in dem die Struktur bereits für dich vorgegeben ist.
Muster und Vorlagen mit fertigen Formulierungen für Bewerbungsanschreiben sind im Internet weit verbreitet – häufig sind sie bereits sehr detailliert bezogen auf bestimmte Branchen, Berufe und Qualifikationen. Aber sie haben einen großen Nachteil: In Umfragen sagen vier von fünf HR-Manager, dass sie es einem Bewerber zum Nachteil auslegen, wenn er ein standardisiertes Muster bzw. eine Vorlage verwendet. Für jeden zweiten Personaler ist ein eindeutig erkennbares Muster sogar ein sofortiges Ausschlusskriterium: weg damit.
Deswegen empfehlen wir dir Muster und Vorlagen nur als Orientierungshilfe vor allem für die Struktur, den Aufbau und die äußere Form deines Bewerbungsschreibens. Für die Inhalte und die Formulierung lohnt sich auf jeden Fall die Mühe, einen individuellen Text zu schreiben – auch, wenn’s schwerfällt.
Wie lang darf dein Bewerbungsschreiben sein?
Klare Aussage der Personalentscheider: 90 Prozent von ihnen wollen nicht mehr als eine DIN-A4 Seite sehen. Für mehr nehmen sie sich in der Regel keine Zeit. Damit steht der Umfang auch für dein Bewerbungsschreiben fest: eine Seite.
Wie sollte der Aufbau deines Anschreibens aussehen?
Dazu wirst du im Internet noch oft Tipps finden, die sich an DIN 5008 ausrichten. Das ist die gültige Norm für die Formatierung und den Aufbau von Geschäftspost. Sie sorgt beispielsweise dafür, dass die Adresse des Empfängers so auf der Seite platziert wird, dass sie genau im Fenster des Fensterumschlags erscheint. Aber du brauchst dich nicht sklavisch an das Muster DIN 5008 zu halten, solange du die folgenden wesentlichen Elemente beachtest.
Formatiere zunächst die Seitenabstände deines Bewerbungsanschreibens. In Word findest du diese Einstellung unter Format/Dokument. Dort wählst du für die Seitenränder oben, unten und rechts jeweils 2 Zentimeter. Den linken Seitenrand stellst du auf 2,5 Zentimeter ein.
Als Schriftart für dein Bewerbungsschreiben (zu finden unter Format/Schriftart) entscheidest du dich am besten für Times New Roman oder Arial, wenn du auf der sicheren Seite bleiben willst. Wenn du schon vom Schriftbild her ein bisschen aus dem Rahmen der übrigen Bewerber fallen möchtest, dann kannst du dich auch für Alternativen entscheiden – Beispiele sind Courier, Georgia, Helvetica oder Lucida Sans Typewriter. Zu exotische oder schwer lesbare Schriftarten sind allerdings tabu.
Beachte bitte auch: Alle deine Bewerbungsunterlagen, also auch der Lebenslauf, sollten in der gleichen, maximal in zwei unterschiedlichen Schriftarten gehalten sein. Wenn du mehrere Schriftarten einsetzt, dann sollte die Verwendung in allen Dokumenten deiner Bewerbung einheitlich sein – also beispielsweise die eine Schriftart ausschließlich für Überschriften, die andere für Fließtext.
Als Schriftgröße für das Anschreiben (ebenfalls unter Format/Schriftart einzustellen) empfehlen sich 12 oder, wenn du ein bisschen mehr Text unterbringen möchtest, 11 Punkt. Als Schriftschnitt wählst du normal. Fett oder unterstrichen kannst du bestimmte Worte hervorheben; dazu später mehr. Die Kursivschrift benötigst du in deinem Bewerbungsschreiben in der Regel nicht.
Unter Format/Absatz trägst du den Abstand zwischen den Zeilen und die Ausrichtung deines Textes ein. Als Zeilenabstand genügt die Einstellung einfach. Für das ganze Dokument formatierst du den Text am besten linksbündig. Der Blocksatz sieht zwar auf den ersten Blick ordentlicher aus, führt aber manchmal dazu, dass die Worte sehr in die Länge gezogen werden, was wiederum das Lesen erschwert.
Als erstes schreibst du nun die Absenderadresse – also die deine – in das Dokument. Du kannst dazu beispielsweise eine eigene Kopfzeile nutzen.
Wenn du dies tun möchtest, dann wähl den oberen Seitenrand etwas größer, zum Beispiel mit 2,5 Zentimetern. Mit einem Doppelklick in den oberen Seitenrand öffnet sich die Kopfzeile. Schreib deinen Namen und deine Adresse dort hinein, am besten einzeilig nebeneinander, wobei du zwischen den einzelnen Elementen (Name, Straße und Hausnummer, Postleitzahl und Stadt, Telefonnummer, E-Mail) jeweils mehrere Leerschläge machst. Dann markierst du die ganze Zeile mit gehaltener linker Maustaste und klickst anschließend im Befehlsfeld von Word auf das Symbol für zentriert.
Bei der Variante ohne Kopfzeile gehört deine Anschrift nach oben rechts. Schreibe in diesem Fall die Elemente (Name, Straße etc.) untereinander. Markiere den ganzen Absatz und klicke anschließend im Befehlsfeld von Word auf das Symbol für rechtsbündig.
Als nächstes folgt die Adresse des Empfängers für deine Bewerbung. Sie wird links oben so platziert, dass sie in dem transparenten Teil eines Fensterumschlags sichtbar ist. Achte bitte von Anfang an besonders sorgfältig darauf, den Namen und die Adresse des Unternehmens sowie den Namen deines Ansprechpartners fehlerfrei zu schreiben – vergewissere dich zur Not noch einmal auf der Internetseite des Unternehmens.
In der Reihenfolge der Elemente einer Adresse steht der volle Name des Unternehmens oben. Gib ihn am besten so an, wie ihn das Unternehmen selbst in den Kontaktseiten seines Internet-Auftritts formuliert. Also zum Beispiel nicht einfach StepStone, sondern vielmehr StepStone Deutschland GmbH.
Darauf folgt der Name deines Ansprechpartners, gegebenenfalls mit seinem akademischen Titel. Also beispielsweise: Frau Dr. Michaela Müller. Bei Männern schreibt man Herrn – mit n am Ende: Herrn Frank Fichte. Darin klingt noch mit, dass früher die Formulierung An Herrn xy geschrieben wurde – inzwischen ist das „An” verschwunden; man verwendet es nicht mehr. Ebenfalls aus der Mode gekommen ist die Formulierung zu Händen oder abgekürzt z. Hd.
In der Zeile nach dem Namen des Adressaten steht seine oder ihre Funktionsbezeichnung, also zum Beispiel Human Resources Manager, Head of Human Resources oder ähnlich. Bitte daran denken: Resources hat in der Mitte nur ein s, nicht zwei!
Die darauf folgende Zeile enthält die Straße oder Postfach, die letzte Zeile schließlich die Postleitzahl und die Stadt des Unternehmenssitzes.
So weit, so einfach. Was aber tust du, wenn du den Namen des Adressaten für dein Bewerbungsschreiben gar nicht kennst? Ganz ehrlich: Das ist nicht gut. Du solltest ihn kennen. In vielen Fällen wird dir dein Ansprechpartner bereits in der Stellenanzeige genannt. Wenn das nicht der Fall ist, dann kannst du auf der Internetseite des Unternehmens nachschauen – unter Stichworten wie Jobs oder Karriere zeigen viele Unternehmen ihre aktuell offenen Stellen an oder bieten Kontaktmöglichkeiten für Initiativbewerbungen. Dort sind dann oft Ansprechpartner zu finden.
Hilft auch das nicht, dann recherchiere in Karrierenetzwerken; gängige Beispiele sind Xing oder LinkedIn. Mit dem Namen des Unternehmens sowie Stichworten wie Human Resources, Personal, Karriere etc. wirst du voraussichtlich mehrere Treffer landen. Anhand der Profile der Personen, die du auf diese Weise gefunden hast, kannst du voraussichtlich beurteilen, ob sich eine davon als Ansprechpartner für dich eignet.
Hilft auch das nicht, bleibt immer noch das Telefonat. Rufe das Unternehmen einfach an, lasse dich zur Personalabteilung durchstellen und frage, an welchen Personaler du deine Bewerbung adressieren darfst. Achte darauf, dass du den Namen und die Funktion nicht nur so ungefähr verstehst, sondern fehlerfrei notierst.
So, eine erste etwas höhere Hürde hast du damit gemeistert. Jetzt wird’s erst einmal wieder einfach: Du fügst nach der Empfängeradresse zwei oder drei Leerzeilen ein und schreibst als nächstes deine Stadt und das Datum in den Brief. Zum Beispiel: München, 03.04.2020. Oder: Hamburg, 01. April 2021. Du kannst den Monat also als Zahl oder als Wort notieren. Nicht mehr genutzt wird die Formulierung mit dem Wort „den” vor dem Datum: Berlin, den 18.06.2019. Das gilt inzwischen als überholt.
Das Datum ist das zweite Element, das du entgegen der übrigen Ausrichtung deines Bewerbungsschreibens rechtsbündig formatierst: Mit gehaltener linker Maustaste markieren, oben im Befehlsfeld rechtsbündig anklicken.
Nach dem Datum setzt du wiederum zwei oder drei Leerzeilen. Nun folgt die Betreff-Zeile. Sie ist ein sehr wichtiges Element deines Bewerbungsschreibens, weil sie dem Unternehmen hilft, deinen Brief sofort richtig zuzuordnen. Denn in die Betreffzeile notierst du die Bezeichnung der ausgeschriebenen Stelle sowie die Referenznummer der Stellenanzeige – meist ist das eine Abfolge von Buchstaben und Ziffern. Also könnte deine Betreffzeile so aussehen:
Deine Stellenanzeige für Mechatroniker, Kennziffer XYZ/4011_13/C
oder
Bewerbung als Social Media Marketing Manager, Referenznummer 555-abc/317/F
Verzichten solltest du auf das Wort Betreff oder abgekürzt Betr. am Anfang der Zeile; dies gilt inzwischen als altmodisch. Allerdings solltest du die Betreffzeile optisch hervorheben, indem du sie fettest (mit gehaltener linker Maustaste markieren, im Befehlsfeld oben auf F klicken).
Nach der Betreffzeile folgen erneut zwei Leerzeilen, bevor du die Anrede des Bewerbungsanschreibens notierst. Diese formulierst du bitte nach wie vor ganz klassisch:
Sehr geehrte Frau xy,
beziehungsweise
Sehr geehrter Herr xy,
Formulierungen, wie wir sie in E-Mails benutzen – Beispiele sind ein einfaches Hallo oder ein Guten Tag, Herr xy – sind in Bewerbungsschreiben ungeeignet. Selbst wenn du dein Bewerbungsschreiben als E-Mail aufsetzt (dazu weiter unten mehr) solltest du bei der formalen, höflichen Anrede bleiben.
Bitte achte in deiner Bewerbung auch darauf, dass der Name in der Adresse und der Name in der Anrede wirklich übereinstimmen. Wer mehrere Bewerbungen nacheinander schreibt und dabei mit Copy und Paste arbeitet, kann leicht den peinlichen Fehler begehen, den falschen Namen oder die falsche Stelle in der Anrede stehen zu lassen. Unnötig zu sagen, dass dies vom Empfänger des Schreibens sehr schlecht aufgenommen wird…
Nun folgt der eigentliche Inhalt deines Bewerbungsschreibens. Diesen gliederst du am besten in vier Absätze. Keiner dieser Absätze sollte länger als sieben Zeilen sein; Einleitung und Schluss jeweils am besten deutlich kürzer. Unsere Tipps zu den Inhalten liest du weiter unten.
Nach dem Haupttext folgt eine Leerzeile. Dahinter fügst du die Grußformel ein, auch hier am besten in der traditionellen Formulierung „mit freundlichen Grüßen” oder auch „mit freundlichem Gruß”. Etwas lässigere Formulierungen wie „mit bestem Gruß”, „Es grüßt dich” oder „Viele Grüße” sind hier nicht angebracht und werden vom Leser deines Bewerbungsschreibens möglicherweise als unhöflich empfunden.
Nach einer weiteren Leerzeile folgt dein Name – und zwar handschriftlich mit Vor- und Nachnamen. Wähle dafür die Farben blau oder schwarz; rot, grün oder andere Farben wirken in deiner Bewerbung weniger seriös, darauf solltest du verzichten. Am besten schreibst du deinen Namen mit einem guten Kugelschreiber, mit einem hochwertigen Filzstift oder – wenn du es gewohnt bist, damit umzugehen – mit einem Füller. Wer nie einen Füller benutzt, wird Schwierigkeiten haben, damit eine flüssige und saubere Unterschrift zu bewerkstelligen.
Wenn du dein Bewerbungsschreiben und deinen Lebenslauf elektronisch versendest, also als PDF, solltest du auf die handschriftliche Unterschrift nicht verzichten. Scanne sie ein und füge sie als Vorlage anschließend in die PDF ein. Hier zeigt es sich oft, dass mit dem Kugelschreiber geschriebene Signaturen im Scan ein wenig dünn wirken – da empfiehlt es sich umso mehr, auf einen guten Filzstift oder den Füllfederhalter umzusteigen.
Ganz zuletzt platzierst du unten links noch das Wort Anlagen in dein Bewerbungsschreiben; du kannst es auch unterstreichen. Es ist nicht nötig, an dieser Stelle aufzulisten, welche Anlagen du deinem Bewerbungsschreiben beifügst (in der Regel sind dies Lebenslauf und Zeugnisse).
Solltest du deine Bewerbungsunterlagen per Post versenden, dann bildet das Bewerbungsschreiben das Deckblatt deiner Bewerbungsmappe. Damit es sich gut anfühlt, wenn der Leser es in die Hand nimmt, kannst du anstelle des üblichen 80-Gramm-Druckerpapiers eine höherwertige Papiersorte verwenden, beispielsweise 100 g/qm oder 120 g/qm. Das ist dicker und fester und liegt dadurch besser in der Hand.
Die Farbe des Papiers sollte weiß sein; auch hier wirken bunte Farben nicht seriös genug für ein Bewerbungsanschreiben. Wenn möglich, setze für den Ausdruck einen Laserdrucker ein. Sie liefern in der Regel ein besseres Schriftbild als Tintenstrahldrucker.
Immer häufiger erwarten Personaler, dass Bewerbungen online eingereicht werden. Das geschieht entweder einfach per E-Mail oder über ein spezielles Internet-Formular des Recruiters bzw. des ausschreibenden Unternehmens. In diesen Fällen kannst du deine Anlagen – Lebenslauf und Zeugnisse – als Upload oder als E-Mail-Anhang mit der Bewerbung verschicken. Doch wohin mit dem Bewerbungsschreiben?
Du kannst das Bewerbungsanschreiben zu deiner Bewerbung ganz normal als E-Mail verschicken oder in das dafür vorgesehene Feld des Kontaktformulars schreiben. Wenn du eine E-Mail schreibst, achte sorgfältig darauf, dass diese an den richtigen Empfänger adressiert ist, den du der Stellenausschreibung entnehmen kannst. Oft wird es sich dabei um unpersönliche E-Mail-Adressen handeln, nach dem Muster personal(at)wunschfirma.com. Auch in diesem Fall gilt, dass du alles daran setzen solltest, deinen persönlichen Ansprechpartner ausfindig zu machen, um sie oder ihn in der Anrede deiner E-Mail namentlich anzusprechen.
Den Betreff der Bewerbung formulierst du genauso wie in einem ausgedruckten Anschreiben; du setzt ihn dann einfach in die Betreffzeile der E-Mail. Im Text der E-Mail selbst verzichtest du auf die Datumsangabe. Beginne gleich mit der Anrede und baue die E-Mail dann genauso auf wie ein mit der Post verschicktes Anschreiben.
Viele Menschen gehen mit dem Medium E-Mail lässiger um als mit einem gedruckten Anschreiben. Das führt dazu, dass sich verstärkt Fehler einschleichen können, weil der Verfasser es nicht genau genug nimmt. Bitte vermeide auch beim Medium E-Mail Schnitzer bei den Namen oder in der Rechtschreibung. Verzichte auf Anreden wie „Hallo” oder Schlussformeln wie „mfg”, sondern bleibe ganz formell: „Sehr geehrte Frau/Sehr geehrter Herr” und „mit freundlichen Grüßen”.
Am Ende der E-Mail setzt du deine Signatur analog zur Absenderadresse eines Anschreibens: dein Name, Straße und Stadt, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gehören dazu. Wenn du über eine eigene Website verfügst oder über ausdrucksstarke Profile in Karriereportalen wie Xing oder LinkedIn, dann solltest du diese hier verlinken.
Die Gestaltung der E-Mail sollte möglichst einfach sein, denn es ist gut möglich, dass das Schriftbild durch die Einstellungen im E-Mail-Programm des Empfängers anders aussieht als auf deinem Bildschirm. Bleibe also einfach bei der Vorlage durch die Default-Einstellung deines E-Mail-Programms. Darüber hinaus blockieren die Sicherheitseinstellungen mancher Unternehmen Grafik-Dateien, Fotos und Hintergrundgestaltungen in E-Mails. Deswegen solltest du bei der E-Mail darauf verzichten, deine eingescannte handschriftliche Unterschrift unter die Abschlussformel zu setzen; schreibe deinen Namen einfach mit der Tastatur.
Deine Bewerbungsunterlagen stellst du in einem einzigen PDF-Dokument zusammen, das du der E-Mail anhängst. Achte darauf, dass der Umfang der Datei nicht zu groß wird. Wenn du möchtest, kannst du auch dein Bewerbungsanschreiben in dieser PDF unterbringen – wortgleich mit deiner E-Mail. In diesem Fall schreib und gestalte es zusätzlich genauso wie ein auszudruckbares Element und platziere es vor Lebenslauf und Zeugnissen als erste Seite deiner PDF. Dort wiederum empfiehlt es sich, die eingescannte Unterschrift einzusetzen. Hier findest du noch mehr Details zum Thema: Online-Bewerbung.
Ein berühmter Schriftsteller soll einmal gesagt haben: „Den ersten Satz gibt Gott. Der Rest ist harte Arbeit.” Du hast nun die Adresse und Anrede in dein Bewerbungsschreiben gesetzt; jetzt stehst du vor der Aufgabe, den ersten Satz für das Bewerbungsanschreiben zu formulieren. Eine göttliche Eingebung käme jetzt gerade recht.
Stattdessen fallen dir vermutlich viele Muster oder Vorlagen für Formulierungen ein, weil man genau diese immer wieder gelesen hat. Sie klingen so:
Falsch sind diese Varianten nicht. Aber stell dir vor, du wärst selbst Personaler. Tag für Tag bekämst du Bewerbungsanschreiben auf deinen Schreibtisch, die alle wie tausend Mal gelesene Muster oder Vorlagen anfangen. Wetten, dass du irgendwann einfach keine Lust mehr hättest weiterzulesen?
Wer mit dem Bewerbungsanschreiben langweilig anfängt, der lässt erwarten, dass es langweilig weitergeht. Wer im ersten Satz schreibt, was alle schreiben, wird wohl auch im folgenden Text nichts Einzigartiges zustande bringen. Dabei ist doch genau das dein Anspruch: Du willst die oder der Einzige sein – für diesen einen Job.
Also zeige von Anfang an, dass du etwas Besonderes bist. Gib dir Mühe mit dem Einstieg und probiere mehrere Varianten aus. Beispiele:
Bestimmt hast du viele weitere Ideen für Varianten in deiner Bewerbung, die gut zu deiner Persönlichkeit und zu deinen Qualifikationen passen. Eine vorformulierte Vorlage hilft dir dabei nicht weiter. Bleibe in deiner Bewerbung von Anfang an authentisch: Schreibe nichts, was zwar effektvoll klingt, was dir aber nicht wirklich entspricht. Wenn du ein cooler Typ bist, wähle einen coolen Satz:
„Klar bin ich ein Gamer. Aber noch mehr als Computerspiele interessiert es mich, die Rechnerleistung durch innovative Entwicklungen weiter zu steigern – genau das, was in deiner Stellenausschreibung xy gefordert ist.”
Bist du eher der Typ fleißiges Bienchen, dann stehe dazu:
„Ich habe mich immer schon dafür begeistert, die Dinge zu ordnen und übersichtlich zu strukturieren. Mein Herz schlägt für die Buchhaltung.”
Wichtig ist auch, dass du bei aller Individualität und Originalität in deiner Bewerbung nicht übertreibst. Wenn du selbstbewusst in dein Bewerbungsschreiben einsteigst, dann achte darauf, dass dies nicht zu egozentrisch oder gar unhöflich klingt. Gerade selbstbewusste Aussagen – ich bin der Beste, der Passende, der Richtige für den Job – sollten immer unmittelbar begründet werden und dürfen nicht als bloße Behauptungen stehen bleiben. Sonst wirken sie nur angeberisch.
Wenn du originell mit deinem Bewerbungsanschreiben anfangen möchtest, dann pass auf, nicht überdreht herüberzukommen. Du sollst zwar überraschen, aber auch schnell – in ein, höchstens zwei Sätzen – auf den Punkt kommen. Der Personaler will keinen Märchenonkel einstellen, sondern eine effiziente Arbeitskraft. Wenn du also gleich am Start deine unverwechselbare Persönlichkeit aufblitzen lässt, dann beweise gleich im zweiten Satz der Bewerbung, wie und warum deine Persönlichkeit für das Unternehmen Mehrwert bedeutet.
Wenn du noch am Anfang deiner Karriere stehst, dann kannst du nicht mit Berufserfahrung und früheren Erfolgen punkten. Stelle dafür andere deiner Qualitäten in den Vordergrund – ob absolvierte Praktika, Aktivitäten im Studium oder auch persönliche Eigenschaften. Entscheidend ist, dass dies immer einen Bezug zu der ausgeschriebenen Position haben muss. Zum Beispiel:
„Schon als Kind war ich nicht zu bremsen, wenn es ums Kino ging. Bis heute gehört meine Leidenschaft dem Film – und darum ist deine Stelle als Producer bei der Videoproduktion xy wie für mich gemacht.”
Zusammengefasst also: Steige direkt nach der Anrede originell und individuell in dein Bewerbungsschreiben ein. Überrasche den Leser, aber überrasche angenehm. Werde möglichst schnell konkret und zeige anhand von Beispielen, was du kannst und warum du dem Unternehmen nutzen wirst.
Für deinen Einstieg solltest du möglichst nicht mehr als zwei bis vier Sätze und die gleiche Anzahl an Zeilen verwenden. Am Ende des Einstiegs muss dein Leser neugierig sein darauf, mehr von dir kennenzulernen. Denke an das Stichwort AIDA: Die Einleitung ist zuständig für das A. Sie erzeugt Aufmerksamkeit und rüttelt deinen Leser wach aus seiner täglichen Routine: Hoppla, hier kommt etwas Besonderes. Wir haben weitere Tipps für das Bewerben ohne Berufserfahrung für dich zusammengefasst.
Nun bist du bereit für den Hauptteil deines Bewerbungsschreibens.
Nach der Einleitung folgen die beiden Hauptabsätze deines Bewerbungsschreibens, jeweils etwa sechs oder sieben Zeilen lang. Das sind pro Absatz drei bis vier Sätze – nicht viel, wenn man bedenkt, dass du mit diesen wenigen Worten eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen möchtest, das für dein ganzes weiteres Leben entscheidend wichtig werden kann.
Der erste dieser beiden Absätze gehört der Darstellung deiner Hard Skills, also deiner fachlich-beruflichen Kompetenzen und Erfolge. Im zweiten stellst du deine Soft Skills dar, Motivation und Leidenschaft ebenso wie Teamfähigkeit und Führungsqualitäten.
In Umfragen betonen Personaler, dass das Anschreiben der Bewerbung wenig aussagekräftig sei bzw. einfach Informationen aus dem Lebenslauf wiederholt. Im Umkehrschluss gilt für dich: Jeder Satz, den du schreibst, muss sich zu lesen lohnen und dem Empfänger neue Informationen bringen. Die Zeit des HR-Managers ist knapp. Sorge dafür, dass er sie sinnvoll verwendet, wenn er sie deinem Anschreiben widmet.
Beginnen wir mit dem ersten Hauptabsatz der Bewerbung, der sich um deine Hard Skills dreht. In der Vorbereitungsphase vor dem Verfassen deines Bewerbungsschreibens hast du über dich nachgedacht und eine Stichwortliste gemacht. Deswegen müsste dir jetzt die Antwort leicht fallen auf die Frage: Was sind deine Top-Erfolge gewesen? Welche deiner Kompetenzen bringen dem Unternehmen, für das du dich bewirbst, den größten Nutzen?
Wenn du nicht schon den Einstiegsabsatz deiner Bewerbung mit einer deiner Spitzenqualifikationen begonnen hast, dann ist jetzt Gelegenheit. Sei so anschaulich wie möglich und biete echte Zusatzinformationen über deinen Lebenslauf hinaus, so dass sich der Personaler ein optimales Bild von deiner Leistung machen kann.
Beispiele:
“Bei der Kostenkalkulation für eine Großbaustelle in Dubai hatten wir durch überraschende Entwicklungen am Finanzmarkt ein erhebliches Währungsrisiko zu bewältigen. Mit einem innerhalb von nur zwei Wochen entwickelten Kostendämpfungsprogramm konnte ich dazu beitragen, den vorgesehenen Budgetrahmen ohne Leistungseinbußen einzuhalten.”
Oder:
“Als Werkstudent habe ich erfolgreich die Chance nutzen können, eine Präsentation über alternative Anwendungsmöglichkeiten für eines unserer chemischen Spezialprodukte zu entwickeln und vorzustellen. Diese Präsentation hat im Endeffekt tatsächlich zur Erschließung eines neuen Marktsegments geführt.”
Denke daran, dass das Unternehmen dadurch, dass es dich einstellt, einen Mehrwert erzielen möchte. Du sollst echten Nutzen bringen. Deswegen sind deine konkreten Erfolge aus der jüngsten Vergangenheit deine besten und überzeugendsten Argumente. Erläutere in der Bewerbung, wie du
Wähle ein bis drei deiner wirklich anschaulichen Erfolge aus – zu mehr ist in einem einzigen Absatz kein Platz. Benenne im Bewerbungsschreiben möglichst konkret, was diesen Erfolg ausmacht. Optimal, aber nicht zwingend nötig, wäre noch die Nennung einer Referenz: also eines Ansprechpartners, der dem Personaler auf Anfrage deine Erfolgsstory bestätigen würde.
Im zweiten Hauptabsatz deines Bewerbungsschreibens stehen deine Soft Skills im Mittelpunkt. Dieser Teil des Textes ist möglicherweise der Schwierigste, denn hier geht es nicht nur um sachliche Fragen, sondern auch um Emotionen – und um ein ehrliches, ungeschminktes Bild von dir selbst.
Auch hier wiederum steht über allem das Interesse des Unternehmens, bei dem du künftig arbeiten möchtest. Die Leitfrage für dich ist also: Welche deiner persönlichen Eigenschaften bedeutet für dieses Unternehmen Vorteile?
Fragen dich ruhig auch das Gegenteil: Welche deiner Eigenschaften passt ganz und gar nicht zu diesem Unternehmen? Wenn du beispielsweise hervorragend Computer reparieren kannst, aber nur sehr ungern mit fremden Menschen zu tun hast, dann bist du trotz deiner fachlichen Kompetenz wahrscheinlich für eine Tätigkeit im Außendienst weniger gut geeignet.
Lies also die Stellenanzeige des Unternehmens noch einmal sorgfältig durch und achte darauf, welche Soft Skills besonders betont und gefordert werden. Das könnte zum Beispiel sein:
und vieles mehr. Horche in dich hinein: Hast du bei einer dieser Eigenschaften Bauchschmerzen? Hast du das Gefühl, dass das eigentlich nicht zu dir passt? In diesem Fall könnte es besser sein, auf eine Bewerbung bei diesem Unternehmen zu verzichten. Denn im Gegensatz zu fachlichen Kompetenzen, die sich erlernen lassen, sind Persönlichkeitsmerkmale sehr viel schwerer zu ändern oder zu entwickeln. Wenn dir zum Beispiel der Gedanke, vor einer Gruppe ungeduldiger und scharfzüngiger Vorgesetzter präsentieren zu müssen, den Angstschweiß auf die Stirn treibt, dann ist ein Job ungeeignet für dich, der genau das häufig nötig macht.
Aber umgekehrt sind deine Persönlichkeitsmerkmale ein echtes Plus für deine Bewerbung, wenn sie mit der Jobausschreibung übereinstimmen. Hier kannst du bei dem Personaler, der dein Bewerbungsschreiben liest, richtig punkten – wenn du deine Soft Skills glaubwürdig und am Beispiel darstellst. Etwa so:
“Als Praktikantin in einem Optiker-Fachgeschäft haben viele Kunden gegenüber meiner Chefin meine ruhige und freundliche Art gelobt und betont, dass sie sich von mir besonders gern beraten lassen.”
“Als Facility-Manager einer Immobilienverwaltung musste ich auch außerhalb der Kernarbeitszeit jederzeit ansprechbar sein und auf Herausforderungen reagieren können. Mir haben viele Mieter ihre Dankbarkeit dafür ausgedrückt, dass ich bei Problemen auch zu ungewöhnlichen Zeiten zur Verfügung stand und dabei freundlich und hilfsbereit aufgetreten bin.”
Wenn du möchtest und es deinem Persönlichkeitstyp sowie dem Unternehmensinteresse entspricht, dann kannst du in diesem zweiten Hauptabsatz deines Bewerbungsschreibens auch sehr viel emotionaler werden. Viele Unternehmen erwarten heute Begeisterung und Leidenschaft für die angebotene Tätigkeit – also zeige in deiner Bewerbung ruhig, wofür du brennst. Aber auch hier gilt: Authentisch bleiben! Behaupte nichts, was nicht stimmt. Erfahrene Personaler haben ein feines Ohr für falsche Töne.
Begeisterung und Leidenschaft zeigst du, wie es für alle Argumente in deinem Bewerbungsschreiben gilt, ebenfalls nicht einfach durch Behauptung, sondern durch konkrete Beispiele:
“Schon als Jugendliche habe ich meine freie Zeit mit Elektronik-Bausätzen und später mit dem Zusammensetzen von Computer-Komponenten zu eigenen PCs verbracht. Bis heute ist Elektronik meine Leidenschaft, wenn ich daran tüftele, vergesse ich alles andere um mich herum.”
“Mich hat immer schon die Frage bewegt, wie wir eine funktionierende Wirtschaft mit einer gesunden Umwelt in Einklang bringen können. Klimaschutz ist in meinen Augen die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Deswegen bin ich für die Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanagerin aus tiefster innerer Überzeugung heraus motiviert.”
Übrigens, da wir gerade beim Thema Emotionen sind: Vermeide es in deinem Bewerbungsschreiben, negative Gefühle auszudrücken. Es ist beispielsweise möglich, dass dir dein Professor an der Uni schlechtere Noten gegeben hat, als du verdienst, dass deine Kollegen an deiner früheren Arbeitsstelle dich gemobbt haben oder dass dein ehemaliger Arbeitgeber dich nicht ausreichend gefördert hat. Nichts davon solltest du in deinem Bewerbungsschreiben erwähnen oder auch nur durchblicken lassen. Blicke in deiner Bewerbung nicht im Zorn zurück, sondern optimistisch nach vorn.
Wenn du die beiden Hauptabsätze deines Bewerbungsschreibens zu Ende geschrieben hast, dann hast du das Wichtigste geschafft. Lies sie noch einmal sorgfältig durch und versetze dich dabei in die Rolle des Personalers. Beantwortet dein Schreiben folgende Fragen:
Wenn du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, dann hast du alles richtig gemacht. Noch eine letzte Hürde in deiner Bewerbung ist zu nehmen: der Schluss-Absatz in deinem Bewerbungsschreiben.
Am Ende deines Briefes solltest du dein erstes Ziel deiner Bewerbung fast erreicht haben, den Personaler auf dich neugierig gemacht zu haben. Es fehlt jetzt noch der letzte Anstupser, um ihn dazu zu bewegen, zum Telefon zu greifen bzw. eine E-Mail zu schreiben und dich zum Bewerbungsgespräch einzuladen. Dazu ist der abschließende Absatz da.
Er bietet darüber hinaus die Gelegenheit, drei sachliche Informationen in deiner Bewerbung unterzubringen, sofern dies nötig sein sollte.
Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Gehälter beispielsweise erheblich, gleiches gilt für die Gehälter je nach Bildungsabschluss.
Was nun die Abschlussformel angeht, mit der du dein Bewerbungsschreiben beendest, achte darauf, nicht ein Opfer deiner eigenen Höflichkeit zu werden. Ausdruck dieser Höflichkeit sind der Konjunktiv und die Frage:
Der Konjunktiv oder die Frage sind grammatische Formen, um auszudrücken, dass der Bewerbungsschreiber dem Personaler nicht vorschreiben will, wie er zu handeln hat. Stattdessen benennt er die erhoffte Reaktion vorsichtig als Möglichkeit und nicht als Tatsache.
Heutzutage hat sich aber die Ansicht durchgesetzt, dass diese Form der Höflichkeit in der Bewerbung fehl am Platz ist. Wer einen Konjunktiv benutzt, macht sich in den Augen der Personaler klein – er zeigt einen Mangel an Selbstbewusstsein. Gefragt ist stattdessen der Balanceakt, freundlich und selbstbewusst zugleich zu klingen.
Mach dir klar, dass du mit deinem Bewerbungsschreiben nicht um etwas bittest. Du verhandelst auf Augenhöhe, denn du bist davon überzeugt, dass du für die ausgeschriebene Stelle exzellent geeignet bist. Du wirst ein wertvoller Mitarbeiter sein, der durch seine Kompetenz und sein Engagement zum Unternehmenserfolg beitragen wird.
Also: Weg mit dem Konjunktiv, weg mit der Frage. Benutze in deiner Bewerbung stattdessen klare Aussagesätze, ohne dabei Druck aufzubauen und erpresserisch zu klingen. Das geht zum Beispiel so:
Für die abschließende Grußformel deines Bewerbungsschreibens gilt das Gleiche wie für die Anrede. Bleibe bei den bewährten Formulierungen wie zum Beispiel:
Etwas lässigere Varianten wie:
klingen zu familiär, mitunter auch etwas von oben herab. Darauf solltest du verzichten.
Der letzte Arbeitsgang für dein Bewerbungsschreiben ist die Fehlerkontrolle. Bitte auch eine oder besser zwei andere Personen, dein Anschreiben sorgfältig durchzulesen. Mögliche Fehler gibt es viele – es passieren immer die, an die man nicht denkt.
Achte vor allem auf Folgendes:
Bitte deine Korrekturleser auch darum zu beurteilen, ob die Formulierungen in deinem Bewerbungsschreiben ansprechend und gut lesbar sind. Gerade bei wichtigen Schreiben neigen wir oft dazu, zu steif und offiziös zu texten – also Beamtendeutsch als Vorlage für unseren Schreibstil zu verwenden. Du möchtest bestimmt nicht, dass der HR-Manager beim Lesen deiner Bewerbung an seinen Steuerbescheid erinnert wird, oder?
Gute Tipps gegen Beamtendeutsch sind diese:
Selbstverständlich brauchst du keine Stellenanzeige abzuwarten, um eine Bewerbung zu schreiben: Mit der Initiativbewerbung ergreifst du, wie der Name schon sagt, selbst die Initiative und wendest dich von dir aus an dein Wunschunternehmen.
Was Layout und Inhalt angeht, so unterscheidet sich die Initiativbewerbung im Grunde nicht von einer Bewerbung auf eine Stellenanzeige. Allerdings solltest du im Vorfeld mehr Zeit investieren, um Informationen für deine Bewerbung zu recherchieren:
Nutze für dein Bewerbungsanschreiben möglichst alle Informationsquellen, die dir zur Verfügung stehen: Lies Artikel aus Zeitungen, nutze auf der Website des Unternehmens den Download von Geschäftsberichten und Informationsbroschüren, schaue in Karriere- und Bewertungsportalen nach. Möglicherweise – das wäre besonders hilfreich für deine Bewerbung – hast du sogar einen persönlichen Draht zu einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter, über den du weitere Auskünfte einholen kannst.
Unsere Tipps für deine Initiativbewerbung:
Das Bewerbungsanschreiben bei einer internen Bewerbung unterscheidet sich grundsätzlich nur wenig von einem üblichen Bewerbungsschreiben. Für den Inhalt wichtig sind vor allem zwei Aspekte:
Dein großer Vorteil bei der internen Bewerbung liegt darin, dass du das Unternehmen gut kennst und vermutlich auch ein Netzwerk von Beziehungen aufgebaut hast. Auf diese Weise solltest du sehr viel leichter als ein externer Bewerber herausfinden können, welche Fähigkeiten im Detail für den neuen Job gefordert sind. Mit diesem Wissen kannst du die Darstellung deiner Hard und Soft Skills darauf abstimmen.
Beinah schon ein Muss ist bei der internen Bewerbung die Vorlage von Referenzen. Denn du musst mit fast absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass dein bisheriger Chef von deinem möglicherweise künftigen Vorgesetzten nach dir befragt wird. Wenn dein Verhältnis zu deinem aktuellen Chef gut genug ist, bitte ihn aktiv um eine Aussage über dich, mit der du ihn in deinem Bewerbungsschreiben zitieren darfst. Mit dieser Aussage hat sich dein Chef dann ein Stück weit festgelegt und wird sich später nicht selbst widersprechen wollen – du hast also auf diese Weise einen gewissen Einfluss darauf, welches Bild von dir in internen Gesprächen zwischen den Vorgesetzten weitervermittelt wird.
Ein weiterer Vorteil der internen Bewerbung liegt darin, dass du möglicherweise einige der Mitbewerber kennst, die ebenfalls gern den neuen Job hätten. Selbstverständlich verbietet sich der direkte Vergleich. Aber mit dem Wissen über die Fähigkeiten und über die Schwächen der Konkurrenz im Hinterkopf kannst du in deiner Bewerbungsmappe genau diejenigen deiner Stärken herausstellen, die dich von den Mitbewerbern positiv abheben.
Ein Muster oder eine vorformulierte Vorlage sind ein No-Go für dein Bewerbungsschreiben. Ihre Verwendung führt beinah automatisch dazu, dass der Personaler deine Bewerbungsmappe beiseitelegt. Es geht in deinem Bewerbungsschreiben ja gerade darum, deine Individualität und Persönlichkeit erkennen zu lassen – welchen Vorteil hätte der Personaler sonst davon, dass er dein Bewerbungsschreiben liest?
Bewerbungsmuster oder Vorlagen können dir aber dabei helfen, die äußere Form deines Anschreibens richtig zu gestalten. Außerdem geben dir die Formulierungen in einem Muster Hinweise darauf, wie du zugleich überzeugend und überraschend herüberkommst. Deswegen kannst du hier Muster für dein Bewerbungsschreiben downloaden. Ein solches gibt dir Antworten auf Fragen wie diese:
Falls du dich also für Bewerbungsvorlagen interessierst, findest du hier eine Auswahl, alphabetisch sortiert.
Du kannst die Stellenangebote, die derzeit auf Stepstone verfügbar sind, durchstöbern.
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