Die Anrede im Bewerbungsschreiben ist der erste Eindruck – und der zählt. Doch ist „Sehr geehrte Damen und Herren“ heute noch zeitgemäß? Welche Alternativen gibt es, wenn kein Name bekannt ist? Und wie formulierst du gendergerecht? Hier findest du Tipps, Muster und moderne Formulierungen für den perfekten Start ins Anschreiben.
Die Anrede ist der erste Satz des Anschreibens deiner Bewerbung – und damit oft der erste persönliche Eindruck, den du hinterlässt. Schon hier zeigt sich, wie ernst du die Bewerbung nimmst und wie gut du dich auf das Unternehmen vorbereitet hast. Eine unpersönliche, ungenaue oder gar falsche Anrede wirkt schnell nachlässig.
Umgekehrt zeigt eine individuell gewählte, korrekt geschriebene Anrede: Du hast dir Mühe gegeben und willst genau diesen Job. Gerade wenn du eigenständig einen Ansprechpartnerin recherchiert hast und diese Person korrekt ansprichst, kommt das fast immer positiv an – bei Start-ups genauso wie bei Konzernen. Denn es signalisiert: Du interessierst dich für das Unternehmen und diesen Job, nicht nur für irgendeinen Job.
Die beste Anrede ist immer die, die zur Stelle, zum Unternehmen und zur Situation passt. Überzeugend ist eine persönliche Anrede mit Namen. Falls kein Name genannt ist, kannst du auf allgemeine, aber respektvolle Formulierungen zurückgreifen. Wichtig ist dabei: Die Anrede sollte sowohl korrekt als auch zur Unternehmenskultur passen – klassisch bei formellen Arbeitgebern, moderner bei Start-ups oder Kreativbranchen.
Ein formelles „Sehr geehrte*r“ kann bei Behörden oder Konzernen die richtige Wahl sein, während ein „Liebes Recruiting-Team“ bei Agenturen oder Tech-Firmen oft sympathischer wirkt. Auch dein Berufsfeld spielt eine Rolle: In kreativen Branchen sind lockere Formulierungen teilweise üblich, aber sie müssen trotzdem zur Tonalität der Stellenausschreibung passen. Die Grundregel lautet: Lieber eine Spur zu formell als zu salopp.
Persönlich und individuell (immer erste Wahl, wenn möglich):
Neutral und wertschätzend (wenn kein Name vorliegt):
Diese klassische Anrede wirkt heute oft überholt. Vor allem, wenn das Unternehmen Wert auf moderne Kommunikation, Diversity oder Inklusion legt. In konservativen Branchen oder bei Bewerbungen ohne Namen kann sie dennoch eine gute Lösung sein. Besser ist es aber fast immer, eine alternative Formulierung zu wählen: persönlicher, direkter und idealerweise auch genderneutral.
Die persönliche Anrede ist immer die beste Wahl – aber was, wenn in der Stellenanzeige kein Name genannt wird? Dann lohnt sich eine kurze Recherche:
Mit etwas Mühe hebst du dich so von Mitbewerber*innen ab – und punktest gleich zu Beginn mit Sorgfalt und echtem Interesse.
- Lara Kieninger, Karriere-Expertin und Personalerin bei StepstoneEin individueller Einstieg ist Trumpf. Wenn du dich auf etwas beziehen kannst – einen Kontakt, ein Gespräch, etwas Aktuelles, das du über das Unternehmen gelesen hast – dann zeigst du, dass du keine Massenbewerbungen versendest, sondern wirklich Interesse an diesem speziellen potentiellen Arbeitgeber hast.
Inklusion und Vielfalt sind auch im Bewerbungsprozess wichtig – und beginnen bei der Anrede. „Sehr geehrte Damen und Herren“ gilt zwar als klassisch, schließt aber Personen aus, die sich keinem oder mehreren Geschlechtern zugehörig fühlen. Diese Alternativen sind neutraler, zeitgemäßer – und oft passender:
Generische, genderneutrale Anrede (wenn kein Name vorliegt)
Diese Varianten wirken respektvoll, aber etwas moderner als der Klassiker – vor allem passend für Start-ups oder kreative Branchen.
Persönlich und gendergerecht (wenn Name bekannt, aber keine eindeutige Anrede möglich)
Diese Formen eignen sich besonders, wenn Pronomen nicht eindeutig sind – zum Beispiel bei internationalen Namen oder rein digitalen Kontakten.
Tipp: Viele Menschen geben ihre Pronomen auf LinkedIn oder in der E-Mail-Signatur an. Wenn nicht: neutral bleiben ist besser als falsch raten.
Am besten ist eine persönliche, formelle Anrede mit Namen – zum Beispiel „Sehr geehrte Frau Müller“. Sie zeigt, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.
Greif auf neutrale, aber höfliche Formulierungen zurück, z. B. „Sehr geehrte Personalverantwortliche“ oder „Liebes Recruiting-Team“.
Schau in die Stellenanzeige, auf die Unternehmenswebsite oder nutze Plattformen wie LinkedIn. Ein kurzer Anruf im Unternehmen kann ebenfalls helfen.
In traditionellen Branchen ist die Anrede nach wie vor üblich – in modernen, diversen Unternehmen solltest du besser eine alternative Form wählen.
Gängig sind z. B. „Sehr geehrte Zuständige“, „Guten Tag“, „Sehr geehrtes Recruiting-Team“ oder eine genderneutrale Form wie „Sehr geehrte*r Alex Meyer“.
Inhaltlich gilt das Gleiche – aber bei E-Mails darf der Ton leicht informeller sein, z. B. „Guten Tag Frau Müller“ statt „Sehr geehrte Frau Müller“.
Du möchtest aktuelle Tipps rund um Gehälter, Bewerbung und Karriere erhalten? Dann registriere dich kostenlos auf unserer Seite und bleib immer auf dem Laufenden.
Kostenlos registrieren