Ob Technik, Verwaltung oder Medizin: Die Bundeswehr bietet nicht nur militärische Laufbahnen, sondern auch zahlreiche Berufsausbildungen und Jobs im zivilen Bereich. Doch wie sehen die Optionen im Detail aus? Welche Voraussetzungen solltest du mitbringen? Und wie steht es um das Gehalt? Hier bekommst du einen Überblick über deine Karrierechancen im zivilen Bereich der Bundeswehr.
Zivile Berufe bei der Bundeswehr sind Jobs ohne militärische Verpflichtung. Du trägst also keine Uniform, wirst nicht versetzt und nimmst nicht an Auslandseinsätzen teil. Stattdessen arbeitest du als normale*r Angestellte*r oder Auszubildende*r für einen der größten Arbeitgeber Deutschlands. Zur Einordnung: Rund 80.000 zivile Beschäftigte arbeiten aktuell bei der Bundeswehr – von Verwaltung über Handwerk bis Forschung.
Typische Bereiche sind:
Dank dieses Spektrums werden praktisch alle Neigungen, Interessen und Talente abgedeckt. Und das ganz von Anfang, direkt nach deinem Schulabschuss.
Stehst du noch ganz am Anfang deines Berufslebens, kannst du direkt bei der Bundeswehr starten, da diese auch aus Ausbildungsstätte für zivile Berufe dient. Du kannst dort sowohl eine Ausbildung machen als auch studieren. Beide Möglichkeiten sind sehr attraktiv und deswegen einen genaueren Blick wert.
Die zivile Ausbildung bei der Bundeswehr richtet sich an Schulabgänger*innen mit Hauptschul-, Realschul- oder Abiturabschluss. Insgesamt stehen mehr als 50 anerkannte Ausbildungsberufe im zivilen Bereich zur auswahl.
Beliebte Ausbildungsberufe sind beispielsweise:
Die Ausbildungen finden in zivilen Dienststellen oder Ausbildungszentren statt und sind staatlich anerkannt. Solltest du den Bund also eines Tages verlassen, bleibt dir die Ausbildung als Türöffner auch in der freien Wirtschaft erhalten.
Beispiel dazu:
Jana hat mit 18 ihre Ausbildung zur Industriemechanikerin in einer zivilen Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr begonnen. Dort erlernte sie die die Instandhaltung komplexer Maschinen im Rahmen einer voll anerkannten, praxisnahen Ausbildung.
Nach dem Abschluss wurde sie übernommen und sammelte in zwei Jahren Berufserfahrung in einem technischen Fachbereich der Bundeswehr. Heute, mit 25, arbeitet sie bei einem international tätigen Maschinenbauunternehmen, wo sie für die Wartung und Optimierung von Fertigungsanlagen verantwortlich ist – mit attraktivem Gehalt und besten Aufstiegschancen. Ihre Ausbildung und Erfahrung beim Bund waren der Schlüssel für diese Karriere.
Die Voraussetzungen variieren je nach gewünschtem Beruf ab. So unterscheiden sich beispielsweise die Anforderungen für eine handwerkliche Ausbildung von denen in der Verwaltung oder IT.
Das solltest du mitbringen:
Je nach Ausbildung können zusätzliche Anforderungen wie ein Führungszeugnis oder ein bestandener Einstellungstest hinzukommen. Die genauen Infos findest du in der jeweiligen Stellenausschreibung.
Auch im zivilen Bereich kannst du bei der Bundeswehr studieren, und zwar im dualen Modell. Das bedeutet: Du wechselst zwischen Theoriephasen an einer Hochschule des Bundes und Praxisphasen in zivilen Dienststellen. Besonders gefragt sind Studiengänge in Bereichen, in denen die Bundeswehr langfristig Fachkräfte braucht, etwa:
Die Vorteile eines dualen Studiums bei der Bundeswehr sind:
Das ohnehin beliebte Modell des dualen Studiums wird also auch beim Bund geschätzt, und das unter hervorragenden Bedingungen.
Für ein duales Studium im zivilen Bereich der Bundeswehr musst du bestimmte schulische und persönliche Voraussetzungen mitbringen. Da die Plätze begrenzt und begehrt sind, solltest du dich frühzeitig informieren und bewerben.
Das bringst du idealerweise mit:
Tipp: Informiere dich rechtzeitig über Studieninhalte, Einsatzbereiche und Standorte – so erhöhst du deine Chancen auf einen Studienplatz, der wirklich zu dir passt.
Ein weiterer Aspekt ist die mehrjährige Verpflichtung, die bei Bundeswehr-Karrieren schnell ins Gespräch kommt. Doch was gilt eigentlich im zivilen Bereich, also bei Ausbildung oder Studium ohne Uniform und militärischen Dienst?
Die gute Nachricht: Eine militärische Verpflichtung gehst du auf diesem Weg nicht ein. Allerdings gibt es – je nach Ausbildungsform – Unterschiede, was die anschließende berufliche Bindung an die Bundeswehr betrifft.
Fazit: Wer sich für eine zivile Ausbildung oder ein Studium bei der Bundeswehr entscheidet, bleibt Zivilist*in – ohne militärischen Zwang. Eine Bindung nach dem Studium ist fair geregelt und bringt dir Planungssicherheit.
Du hast bereits eine abgeschlossene Ausbildung, ein Studium und vielleicht schon mehrjährige Berufserfahrung? Dann kannst du auch direkt in eine zivile Position bei der Bundeswehr einsteigen. Und die Chancen darauf sind gut, denn der Bund sucht regelmäßig Fachkräfte für zivile Stellen in ganz Deutschland.
Gesuchte Berufsgruppen sind u. a.:
Für diesen Schritt stellt sich die Frage, welche Vorteile dir die Bundeswehr als Arbeitgeber bringt. Zusammengefasst
Wichtig: Auch hier gelten die Regeln des öffentlichen Dienstes – das heißt, deine Qualifikationen werden sorgfältig geprüft und in eine entsprechende Entgeltgruppe eingeordnet. Für viele Stellen ist außerdem ein einwandfreies Führungszeugnis erforderlich.
Fazit: Wenn du bereits qualifiziert bist und einen krisensicheren, verantwortungsvollen Job suchst, bietet dir die zivile Bundeswehr-Karriere eine echte Alternative zu klassischen Arbeitgebern – mit Perspektive und Planbarkeit.
Die Bewerbung läuft über das Bewerbungsportal der Bundeswehr oder direkt über Stellenanzeigen auf der offiziellen Karriereseite. Einen guten Startpunkt bietet diese BW-Webseite für zivile Berufe.
Dazu eine Checkliste für deine Bewerbung:
Zu den meisten dieser Punkte haben wir außerdem eigene vertiefte Artikel, die dir weiterhelfen:
Dabei zu beachten: Viele Ausbildungsplätze sind stark nachgefragt – ein weiterer Beleg für die Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber. Bewirb dich deswegen am besten schon neun bis zwölf Monate vor Ausbildungsstart.
Das Gehalt richtet sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD bzw. TV-EntgO Bund). Die genaue Eingruppierung hängt von Ausbildung, Berufserfahrung und Stelle ab.
Beispiele für Gehälter in typischen zivilen Berufen:
Der genaue Betrag ist stets abhängig von Erfahrung, Standort und Zulagen. Außerdem sind Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld üblich.
Die Bundeswehr bietet krisensichere Jobs mit fairer Bezahlung und guten Entwicklungschancen. Du profitierst von einem breiten Berufsspektrum, anerkannten Ausbildungswege und guten Übernahmechancen in den öffentlichen Dienst. Und falls du später wechseln willst, bist du mit deiner Ausbildung bestens aufgestellt für den freien Arbeitsmarkt.
Umgekehrt gilt: Hast du bereits eine Qualifikation, sind die zivilen Karrierechancen beim Bund einen Blick wert. Denn ob Technik, Verwaltung, Medizin oder IT, sucht die Bundeswehr stets nach erfahrenen Arbeitskräften in allen Bereichen.
Von Technik und IT über Verwaltung und Medizin bis hin zu Forschung und Handwerk stehen dir zahlreiche Pfade offen. Beliebte Berufe sind zum Beispiel Mechatroniker*in, Verwaltungsfachangestellte*r, Fachinformatiker*in oder Pflegekraft. Du arbeitest in einer ganz normalen zivilen Anstellung, ohne Uniform oder militärische Verpflichtungen.
Das Gehalt richtet sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD Bund). Je nach Beruf, Erfahrung und Eingruppierung verdienst du als Zivilangestellte*r zwischen ca. 2.700 und über 4.500 Euro brutto im Monat, bei Juristen ist es deutlich mehr. Zusätzlich gibt es attraktive Sozialleistungen, Urlaubsgeld und eine betriebliche Altersvorsorge.
Die Bundeswehr bietet mehr als 50 verschiedene zivile Ausbildungsberufe und darüber hinaus zahlreiche weitere Stellen für Fachkräfte und Akademiker*innen. Insgesamt arbeiten rund 80.000 zivile Beschäftigte in unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern. Die Bandbreite reicht von klassischen Verwaltungsjobs bis zu hochspezialisierten technischen Berufen.
„Leicht“ ist relativ und hängt von deinen Stärken ab. Jobs mit weniger körperlicher Belastung und klaren Abläufen – wie in der Verwaltung oder als Büroassistenz – gelten oft als einsteigerfreundlich. Trotzdem erfordert jeder Job ein hohes Maß an Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.
Ja, viele zivile Angestellte arbeiten direkt auf Militärstützpunkten – zum Beispiel in der Instandhaltung, in Werkstätten, in der Verwaltung oder im medizinischen Bereich. Dabei bleibst du Teil der zivilen Belegschaft und bist nicht militärisch eingebunden. Dein Arbeitsplatz kann sich aber in einer Kaserne oder auf einem Truppenübungsplatz befinden, sodass du Berührungspunkte mit den militärischen Aspekten hast.
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