Beatrix Mittermann
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Kaum ein anderes Berufsfeld ist so vielfältig wie das eines Ingenieurs. Bei der großen Anzahl an Teilgebieten, Branchen und Spezialisierungen kann man leicht den Überblick verlieren. Wir verraten dir, wie der Berufsalltag von Ingenieuren aussieht und welche Teilbereiche dabei zur Auswahl stehen.
Unter einem Ingenieur versteht man einen Fachmann im Bereich der Technik bzw. der technischen Wissenschaften. Sie beschäftigen sich mit der Produktion und Konstruktion von (elektrotechnischen) Produkten sowie mit technischen Abläufen und Prozessen. Der Begriff ist sehr weit gefasst und umfasst eine große Bandbreite an Teilgebieten und Branchen.
Zu den Hauptaufgaben eines Ingenieurs zählen – je nach Fachrichtung:
Da der typische Arbeitsalltag eines Ingenieurs sehr stark von seiner Fachrichtung abhängt, wird nachfolgend auf die unterschiedlichen Bereiche kurz eingegangen:
Hierunter fallen die Bereiche Elektronik sowie Elektrotechnik. Im Berufsalltag steht das Arbeiten mit Maschinen, Anlagen, Systemen und Verfahren im Vordergrund, was die Konstruktion und Entwicklung sowie auch die Produktion und Montage umfasst. Möglichkeiten zur Spezialisierung gibt es unter anderem in den Bereichen Nachrichtentechnik, Antriebstechnik oder Energietechnik (hierbei ist vor allem der Umgang mit erneuerbaren Energien aktuell sehr gefragt).
Bauingenieure sind mit der Planung, Konzeption, Konstruktion und Verwaltung von Bauwerken im weitesten Sinne betraut. Auch der laufende Betrieb sowie die Verwaltung können in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Unterschieden werden unter anderem der Hoch- und Tiefbau, der Bau von Verkehrswegen, aber auch die Bereiche Umwelt und Wasser.
Diese Ingenieursgruppe beschäftigt sich vor allem mit Maschinen und Anlagen unterschiedlicher Art. Und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von Konstruktion und Entwicklung, über die Inbetriebnahme und Wartung bis hin zum Vertrieb. Spezialisierungen gibt es in den Bereichen Regeltechnik, Messtechnik, Steuerungstechnik sowie in der Mechanik.
Wirtschaftsingenieure bilden eine Brücke zwischen technischen und betriebswirtschaftlichem Know-how. Sie arbeiten daher sehr oft interdisziplinär in Schnittstellen-Positionen. Bereiche können die Autobranche, aber auch Elektronik und Maschinenbau umfassen.
Der Berufsalltag von Entwicklungsingenieuren ist vor allem durch die Entwicklung von Anlagen, Maschinen und Systemen geprägt. Dies können sowohl Neuentwicklungen als auch Weiterentwicklungen sein.
Softwareingenieure sind nicht nur mit der klassischen Programmierung beauftragt, sondern in vielen Fällen auch mit der Konzeption von kompletten Softwareprozessen. Sie arbeiten mit verschiedenen Programmiersprachen, Betriebssystemen, Datenbanken, Web-Entwicklungen und zunehmen auch mehr mit Cloud-Technologien.
Diese Gruppe an Ingenieuren ist vor allem mit dem Vertrieb betraut, aber auch hier gibt es diverse Möglichkeiten der Spezialisierung: Projektplanung und Marketing, Controlling, Kundenmanagement und -betreuung, aber auch der direkte Vertrieb im Außendienst kann dazu gehören. Speziell im Verkauf ist das technische Know-how von großem Vorteil, um die Kunden bestmöglich zu betreuen, aber auch Marketingkompetenzen sind in dieser Position sehr wichtig.
Um Ingenieur zu werden, musst du in Deutschland ein Studium absolvieren. Es gibt keine klassische Ausbildung, aber du kannst dich für ein duales Studium entscheiden, bei dem du Theorie und Praxis kombinierst und in einem Unternehmen mitarbeitest. Der Bachelor ist heute der übliche Abschluss, auf den du optional einen Master setzen kannst. Meistens gibt es Zulassungsbeschränkungen, daher benötigst du oft Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Mathematik ist ein großer Teil des Studiums, und es wird empfohlen, einen Vorkurs zu besuchen, falls du Schwierigkeiten hast. Fächer wie Physik und Chemie sind ebenfalls wichtig. Du kannst dich auf verschiedene Fachrichtungen wie Bauingenieurwesen, Maschinenbau oder Elektrotechnik spezialisieren. Neben der Fachkompetenz sind Englischkenntnisse nützlich, da du oft international arbeitest.
Im Studium lernst du, wie man Projekte plant, Konstruktionen entwirft und Qualitätsmanagement betreibt. Informiere dich am besten direkt bei den Unis über Studieninhalte und Voraussetzungen für deinen Wunschstudiengang.
Ingenieure sind weiterhin eine sehr gefragte Berufsgruppe. Denn ohne sie würde es so einiges in unserem Leben nicht geben – man denke an all die technischen Geräte, die unseren Alltag erleichtern: Autos, Brücken, Haushaltsgeräte, Kameras, aber auch Laptop, Handy, Tablet und Co. Zahlreiche offene Ingenieursstellen belegen den großen Bedarf an Fachkräften. Ein besonders hohes Zukunftspotenzial wird momentan in den Bereichen erneuerbare Energien sowie Informatik und Kommunikation gesehen. Je mehr Zusatzqualifikationen du in deinem Bereich mitbringst, desto besser auch die Aufstiegschancen. Vor allem im informationstechnologischen Bereich ist es wichtig, sich ständig auf dem Laufenden zu halten über aktuelle Entwicklungen, neue Technologien und Softwarelösungen.
Aufstiegschancen sind beispielsweise ins Projektmanagement sowie die Projektleitung möglich bzw. besteht auch die Option der Selbstständigkeit.
Das Gehalt eines Ingenieurs hängt vor allem von 2 wichtigen Komponenten ab: Fachrichtung/Spezialisierung und Berufserfahrung. Dadurch ergibt sich eine Bandbreite zwischen 2.500 und 5.500 Euro brutto monatlich.
Wenn du wissen möchtest, welche Gehaltsmöglichkeiten ein Ingenieur im Detail hat, versuche den Stepstone Gehaltsplaner. Bist du auf der Suche nach einem passenden Jobangebot? Werfe einen Blick auf unsere aktuellen Jobinserate als Ingenieur.
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