Steigende Kosten, schrumpfende Budgets, unsichere Märkte: Viele Menschen spüren, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage ihren Joballtag verändert. Laut einer aktuellen Stepstone Umfrage fühlt sich jede zweite Person heute stärker belastet als noch vor zwei Jahren. Gleichzeitig zeigt sich: Viele Teams rücken in Krisenzeiten enger zusammen. Dieser Ratgeber hilft dir zu verstehen, wie die Lage sich auf Zusammenarbeit, Teamdynamik und Motivation auswirkt und was du tun kannst, um belastende Phasen gut zu meistern.
Ob Rezession, unsichere Märkte oder geopolitische Konflikte – viele Beschäftigte vergleichen die Krise mit ihrer eigenen Situation und spüren die Auswirkungen direkt im Job. Über die Hälfte sagt, dass ihre Arbeitslast gestiegen ist. Budgets wurden gekürzt, Projekte gestoppt oder verschoben, Teams verkleinert.
„Wirtschaftliche Krisen zeigen, wie belastbar Organisationen wirklich sind“, sagt Atena Rabou-Degenkolbe, Karriereexpertin bei Stepstone. „Wenn Budgets schrumpfen und der Druck steigt, kommt es darauf an, wie Teams mit dieser Unsicherheit umgehen.“
Vor allem jüngere Menschen spüren den Druck deutlich stärker: 64 Prozent der unter 35-Jährigen sagen, dass sie mehr arbeiten als vor der Flaute. Viele übernehmen zusätzliche Aufgaben, ohne dass Prioritäten klarer werden. Die Folge sind wachsende Anspannung, Jobunsicherheit und das Gefühl, dass der Arbeitsplatz weniger verlässlich geworden ist.
Psychologisch passiert hier viel gleichzeitig: Unsicherheit aktiviert Stress, Stress verschlechtert Konzentration, und fehlende Planbarkeit verstärkt das Gefühl von Kontrollverlust. Genau das erleben viele aktuell und fragen sich, wie lange sie das so tragen können.
Die gute Nachricht: In vielen Teams passiert etwas Positives. Ein Viertel der Beschäftigten sagt, dass der Zusammenhalt besser geworden ist. 27 Prozent erleben mehr Unterstützung als vorher.
Wie lässt sich das erklären? Wenn äußere Umstände unsicher sind, richten sich viele stärker nach innen. Teams tauschen sich häufiger aus, verteilen Aufgaben neu und sprechen offener über Belastung. Das stärkt das Wir-Gefühl und macht den Alltag leichter. Atena Rabou-Degenkolbe beschreibt diesen Effekt so:
- Atena Rabou-Degenkolbe, Head of Talent Acquisition & Global Employer Branding bei StepstoneKrisen stellen Teams auf die Probe, können sie aber auch zusammenschweißen.
Viele berichten, dass sie neue Fähigkeiten aufbauen oder mehr Verantwortung übernehmen. Und zwar nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Genau hier entsteht persönlicher und gemeinsamer Fortschritt.
Nicht jede schwierige Woche ist ein Problem. Aber wenn du mehrere dieser Signale häufiger erlebst, lohnt es sich, genauer hinzuschauen:
Viele berichten auch von emotionalen Effekten: Gereiztheit, Rückzug, Unruhe oder der Eindruck, nicht „du selbst“ zu sein. Das sind typische Belastungsreaktionen in angespannten wirtschaftlichen Zeiten.
Führung ist in Krisenzeiten wichtiger denn je. Menschen brauchen Orientierung, Kommunikation und psychologische Sicherheit.
- Atena Rabou-Degenkolbe, Head of Talent Acquisition & Global Employer Branding bei StepstoneDie Zusammenarbeit im Team macht in schwierigen Phasen den größten Unterschied. Wenn Menschen Verantwortung übernehmen und zusammenhalten, sorgt das für Stabilität im Arbeitsalltag.
Atena Rabou-Degenkolbe weiß: „Gute Führung zeigt sich gerade jetzt darin, Orientierung zu geben und Mut zu machen, auch wenn nicht jede Entscheidung sofort leichtfällt.“ Gute Führung bedeutet daher vor allem:
Beantworte die folgenden Fragen für dich ehrlich und ohne Dinge zu beschönigen:
Je häufiger du „nein“ oder „unsicher“ antwortest, desto wichtiger ist es, aktiv gegenzusteuern.
Damit du besser durch eine herausfordernde Phase kommst, helfen dir diese Schritte:
Die aktuelle wirtschaftliche Lage fordert viele heraus. Mehr Stress, weniger Sicherheit und steigende Anforderungen gehören für viele gerade zum Alltag. Gleichzeitig zeigt die Stepstone-Umfrage, dass Unsicherheit auch positive Effekte haben kann: Teams rücken zusammen, unterstützen sich stärker und entwickeln neue Fähigkeiten. Genau darin liegt die Chance dieser Zeit, sagt Atena Rabou-Degenkolbe: „Wenn Menschen sich gesehen fühlen, Verantwortung übernehmen können und im Team Halt finden, kommen sie auch durch schwierige Phasen stabil hindurch.“
Für dich bedeutet das: Achte gut auf deine Signale, suche Klarheit und nutze dein Team. Und wenn du merkst, dass etwas dauerhaft nicht passt, ist es völlig legitim, nach besseren Bedingungen zu suchen. Denn Stabilität entsteht nicht durch äußere Ruhe, sondern durch ein Umfeld, das dich stärkt.
Belastung steigt, Budgets schrumpfen, Planbarkeit sinkt. Viele Menschen erleben Unsicherheit – gleichzeitig verbessert sich in vielen Teams das Miteinander.
Teams sprechen mehr miteinander, unterstützen sich häufiger und übernehmen gemeinsam Verantwortung. Das stärkt den Zusammenhalt.
Unsicherheit kann belasten – aber transparente Kommunikation und gegenseitige Hilfe stabilisieren das Teamklima.
Höhere Arbeitslast, emotionale Anspannung, Jobunsicherheit und unklare Prioritäten gehören zu den häufigsten Belastungsfaktoren.
Klare Prioritäten, Austausch im Team, Weiterbildung, gute Routinen und ein realistischer Blick auf den Arbeitsmarkt.
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