Du würdest dich beruflich gern weiterentwickeln, neue Skills lernen, dein Fachgebiet erweitern oder einfach endlich den Business-Englisch-Kurs machen, der dir den Joballtag erleichtern würde? Du weißt nur nicht so richtig, wo du mit der Planung anfangen sollst? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, sich weiterzubilden, welche Weiterbildung ist die individuell richtige – und wie erklärt man Vorgesetzten, dass man Zeit und Geld für eine Weiterbildung benötigt? In ihrem Gastbeitrag gibt unsere HR-Expertin Lara Kieninger Tipps, wie du Weiterbildungsangebote im oder neben dem Job für deine Karriere sinnvoll nutzen kannst.
Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist eine Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg. Schließlich erfordert die moderne Arbeitswelt immer wieder, dass man sich flexibel und schnell in neue inhaltliche Zusammenhänge einarbeiten kann. Sich kontinuierlich beruflich weiterzubilden, ist ein Muss für die Karriereplanung. Und Spaß macht es natürlich auch, Neues zu lernen – man spürt Selbstwirksamkeit und das Gefühl, die eigene Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Weiterbildung kann eine großartige Chance sein, sich selbst und das eigene Berufsleben neu zu entdecken.
Nur: Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich im hektischen Job-Alltag auch noch um Weiterbildungsmaßnahmen zu bemühen. Damit berufliche Weiterbildung nicht zum zusätzlichen Stressfaktor wird, nimmst du dir am besten genügend Zeit für die Planung.
Bei einer beruflichen Weiterbildung geht es darum, neue Qualifikationen zu erlangen. Heißt: Du erlernst Fähigkeiten und Kenntnisse, die die Arbeit in deiner aktuellen Position erleichtern – oder die wichtig sein könnten, wenn du dich beruflich neu orientieren möchtest. Weiterbildungsmaßnahmen zielen auf eine Verbesserung deines Karriere-Profils ab, können bei einem Karriere-Sprung helfen oder nach einer Pause vom Job, etwa nach der Elternzeit, den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern.
Zu den üblichen Weiterbildungsmöglichkeiten gehören:
- Lara Kieninger, Karriere-Expertin und Personalerin bei StepstoneMein Tipp: Prüfe am besten gemeinsam mit deinen Vorgesetzten, welche Weiterbildungsmaßnahmen für deinen angestrebten nächsten Karriere-Schritt am besten geeignet ist.
Beantworte dir zunächst folgende Fragen: Was erhoffst du dir von der Weiterbildung? Kannst du Zeit und finanzielle Ressourcen für die Weiterbildung aufbringen? Und wie soll dein Berufsleben nach der Weiterbildung aussehen? Anschließend kannst du leichter in die konkrete Planung einsteigen.
Mein Tipp: Prüfe am besten gemeinsam mit deinen Vorgesetzten, welche Weiterbildungsmaßnahmen für deinen angestrebten nächsten Karriere-Schritt individuell am besten geeignet ist. Hier lohnt sich der Blick auf gefragte Schlüsselqualifikationen: Wenn du etwa in eine Führungsrolle wechseln möchtest, könnte es sinnvoll sein, deine Leadership-Fähigkeiten zu pushen. Das ist nur ein Beispiel – berufliche Weiterbildungen sind eine sehr individuelle Angelegenheit und die persönliche Weiterentwicklung spielt eine große Rolle bei der Auswahl.
Wir bei Stepstone klären solche Themen daher in unseren regelmäßigen Feedback-Gesprächen: Regelmäßig legen unsere Führungskräfte gemeinsam mit den Mitarbeitenden Ziele fest – für den aktuellen Job, aber auch in die Zukunft gedacht. Uns ist wichtig, dass die Mitarbeitenden Feedback zu ihrem Potenzial erhalten und ihren Entwicklungsbedarf besprechen können.
Sollte es in deinem Unternehmen kein festes Prozedere für Gespräche über die berufliche Zukunft geben, sprich deine Vorgesetzten einfach direkt darauf an, dass du die Möglichkeit einer Weiterbildung gern besprechen möchtest. Am besten unabhängig vom nächsten Gehaltsgespräch, damit sich die Themen nicht vermischen und du deutlich machen kannst, dass dir die Weiterbildung als langfristige Investition in deine berufliche Zukunft wichtig ist. Mehr als nein sagen kann niemand – und erfahrungsgemäß kommt Eigeninitiative immer gut an!
In der Regel sind berufliche Weiterbildungen freiwillig, das heißt, dein Arbeitgeber kann, muss dich aber nicht dabei unterstützen. Es lohnt sich also, rechtzeitig das Gespräch zu suchen und die von dir angestrebte Weiterbildung gut zu verargumentieren: Warum lohnt es sich für deinen Arbeitgeber, in dich und deine berufliche Zukunft zu investieren? Idealerweise findet ihr gemeinsam eine Lösung, um dir die Zeit für die Weiterbildung innerhalb des gegenwärtigen Jobs freizuschaufeln und die Finanzierung zu klären.
Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dein Arbeitgeber kann die Kosten übernehmen, eventuell gibt es sogar In-House-Angebote, die du nutzen kannst. Bei Stepstone können die Mitarbeitenden etwa über unser Learning Managment System Trainings zu überfachlichen wie fachlichen Kompetenzen buchen.
Solltest du freiberuflich tätig sein, aktuell arbeitssuchend oder mit dem Gedanken spielen, deinen Arbeitgeber zu wechseln, gibt es auch andere Möglichkeiten zur Finanzierung. Die Agentur für Arbeit bietet Bildungsgutscheine an, zum Beispiel, wenn ein Berufsabschluss nachgeholt werden soll. Einige Bundesländern fördern berufliche Weiterbildung mit sogenannten Bildungsschecks, die bei zugelassenen Bildungsträgern eingelöst werden können. Eine weitere Möglichkeit ist der Bildungsurlaub, den Arbeitnehmende beantragen können, um an bis zu zehn Tagen innerhalb von zwei Jahren Bildungsveranstaltungen nutzen zu können. Zudem gibt es branchenspezifische Stipendien und Förderprogramme, über die du dich zum Beispiel bei der IHK oder der Agentur für Arbeit informieren kannst. Letztere hilft auch bei der Beantragung von Förderanträgen.
Eine Weiterbildung kann ein erster Schritt in eine neue berufliche Zukunft sein. Du solltest dich daher genau fragen, was das Ziel ist: Benötigst du konkrete Fähigkeiten, um eine neue Rolle in deinem Berufsfeld einnehmen zu können? Oder willst du die Weiterbildung „nur für dich“ machen, etwa, weil dich die Thematik interessiert oder du einfach Spaß am Lernen hast? Beide Motivationen sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterbildung – beeinflussen aber eventuell, wie viel Zeit, Energie und auch Geld zu in das Vorhaben stecken kannst und willst.
Manchmal muss es auch nicht gleich der mehrmonatige Kursus mit vielen Präsenzterminen und Prüfungen sein; schau dir genau an, was dein Lebensentwurf aktuell erlaubt und welche Weiterbildungsmöglichkeiten zu dir und deinem Leben passen. Vielleicht tut dir ein kurzer Bildungsurlaub gut, vielleicht ist ein Coaching aktuell hilfreicher für dich. Bei Stepstone können die Mitarbeitenden auf ein Mentoring-Programm zugreifen, um sich mit Kolleg*innen aus anderen Fachbereichen auszutauschen und so von wertvollen Impulsen profitieren – auch das ist Weiterbildung.
Wenn deine Ziele konkreter sind, kannst du dich über Talentprogramme (bei Stepstone gibt es das 10-over-50 oder das 10-under-30-Programm) oder andere Development-Angebote informieren, die zu deiner jeweiligen Karrierestufe passen. Manchmal bekommt man in der Alltagshektik gar nicht richtig mit, was das eigene Unternehmen an Development-Maßnahmen anbietet – sprich deine Vorgesetzten oder die HR-Abteilung einfach an, welche Coachings oder Kurse für dich leicht zugänglich sind.
Wenn du dich für eine Weiterbildung entschieden hast, versuche auf jeden Fall, dich so gut wie möglich darauf zu konzentrieren. Du wirst dich mit neuen Themen beschäftigen, neue Fähigkeiten erlernen, interessante Menschen treffen – all das macht Weiterbildungen zu einer wertvollen Erfahrung, die so viel bereichernder ist als nur ein weiterer Absatz im Lebenslauf.

Lara Kieninger ist Senior Talent Acquistion Manager bei Stepstone und unterstützt seit Juni 2021 verschiedene Fachbereiche dabei, das "Perfect Match” für ihre Teams zu finden und den Bewerbungsprozess optimal zu gestalten. Als erfahrende Personalerin stand sie im Laufe ihrer Karriere sowohl verschiedenen Unternehmen als auch zahlreichen Arbeitssuchenden und Bewerber*innen beratend zur Seite. Was sind NoGos im Lebenslauf? Wie verändert KI unseren Bewerbungsprozess und welche Tipps & Tricks gibt es bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch? Lara Kieninger weiß Antwort. Als Expertin und Gastautorin für das Stepstone Magazin “about work” hat sie die Trends und Entwicklungen der Arbeitswelt genau im Blick und hilft mit ihren wertvollen Insights allen Leser*innen dabei, sich in der ständig wandelnden Job-Landschaft zurechtzufinden. Zu Laras Themenschwerpunkte gehören unter anderem die Themen Gehalt, Anschreiben & Lebenslauf, Vorstellungsgespräche sowie Diversity & Inklusion.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe meist synonym verwendet, das ist aber nicht ganz korrekt: Eine Fortbildung wird meist vom Arbeitgeber angeordnet und zielt darauf ab, dass du deinen gegenwärtigen Job gut und kompetent ausüben kannst (z.B. Compliance-Schulungen, Sicherheitsschulungen etc). Deshalb trägt die Kosten für Fortbildungen meist auch der Arbeitgeber. Eine berufliche Weiterbildung hingegen ist in der Regel freiwillig und muss nicht zwangsläufig etwas mit deinem gegenwärtigen Job zu tun haben, sondern dient im Allgemeinen der Verbesserung deines Qualifikationsprofils.
Das kann man pauschal nicht beantworten – die Angebote reichen von eintägigen Seminaren oder Workshops bis hin zu mehrjährigen berufsbegleitenden Bildungsabschlüssen.
Entweder, dein Arbeitgeber erklärt sich bereit, in dich und deine berufliche Zukunft zu investieren – oder du informierst dich über Förderprogramme der IHK oder der Agentur für Arbeit. Privat kannst du selbstverständlich auch in ein Weiterbildungsangebot investieren.
Lebenslanges Lernen ist eine Schlüsselkompetenz im modernen Arbeitsmarkt. Eine berufliche Weiterbildung, die dir die Fähigkeiten vermittelt, dich in neue berufliche Rollen schnell einzufinden, lohnt sich also immer!
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