Guy Frederick
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Eine Initiativbewerbung bietet viele Vorteile: Du zeigst damit überdurchschnittliches Interesse am Unternehmen und beweist mit Entschlossenheit, dass du genau bei dieser Firma arbeiten möchtest. Zudem kannst du deine Stärken und Interessen losgelöst von den Anforderungen in einer Ausschreibung hervorheben. Was du bei einer Initiativbewerbung in Sachen Anschreiben und Lebenslauf beachten solltest, liest du hier.
Eine Initiativbewerbung ist eine Bewerbung, die du unaufgefordert an ein Unternehmen schickst, ohne dass eine konkrete Stelle ausgeschrieben ist.
Du bewirbst dich also aus eigenem Antrieb, weil du Interesse daran hast, in dem Unternehmen zu arbeiten, auch wenn aktuell keine offenen Positionen öffentlich bekannt sind.
Die Initiativbewerbung bietet dir daher einige Chancen und Vorteile, wenn du unsere nachfolgenden Tipps befolgst. Denn die Initiativbewerbung hat einige Besonderheiten, auf die du unbedingt achten musst.
Wichtig ist vor allem, dass du dem Unternehmen zeigst, wie groß dein Interesse an einer bestimmten Position ist und warum du die richtige Person dafür bist. Wie du dieses Interesse in deinem Anschreiben deutlich machst, erfährst du im Laufe des Artikels.
Für eine Initiativbewerbung gelten dieselben Regeln wie für eine normale Bewerbung. Neben dem spezifischen Anschreiben, auf das wir gleich näher eingehen wollen, besteht deine initiative Bewerbung demnach aus:
Ein Bewerbungsfoto ist nicht zwingend notwendig – wir empfehlen es aber dringend, da deutsche Personalabteilungen es häufig immer noch erwarten.
Mehr Tipps zum Bewerbungsfoto findest du hier:
Bewerbungsfoto: Tipps, Fehler, Beispiele
Dein Lebenslauf ist dein Aushängeschild und umso wichtiger ist er bei einer Initiativbewerbung.
Stepstone bietet dir einen praktischen und kostenlosen Lebenslauf-Generator mit dem du dich bei dem Unternehmen von deiner besten Seite zeigst.
Mit anpassbaren Vorlagen für deinen tabellarischen Lebenslauf erstellst du schnell und unkompliziert den idealen Lebenslauf für deine Initiativbewerbung:
Wenn du eine Initiativbewerbung schreibst, agierst du aus eigenem Antrieb und reagierst nicht auf eine konkrete Stellenausschreibung. Du übernimmst also die Initiative und präsentierst dich proaktiv einem Unternehmen, weil du dort arbeiten möchtest.
Diese Form der Bewerbung bringt daher besondere Herausforderungen mit sich, die sich vor allem im Anschreiben widerspiegeln. Dabei gibt es drei wichtige Punkte zu beachten:
Da du nicht auf eine Ausschreibung reagierst, ist es entscheidend, dass du in deinem Anschreiben deutlich machst, welche Position oder in welchem Aufgabenbereich du arbeiten möchtest.
Ohne eine klare Angabe riskierst du, dass deine Bewerbung ins Leere läuft, da eine präzise Nennung deiner Wunschposition den Personaler*innen hilft, dein Profil richtig einzuordnen und deine Bewerbung weiterzuleiten.
In deinem Anschreiben solltest du deine fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen in dem Bereich, auf den du dich bewirbst, hervorheben. Dies ist besonders wichtig, da es keine Stellenausschreibung gibt, die deine Qualifikationen mit den Anforderungen abgleicht.
Besonders gut geeignet sind hierfür konkrete Erfolge aus deiner bisherigen Laufbahn. Wenn du diese mit Zahlen untermauern kannst – umso besser!
Eine Initiativbewerbung hat die größten Chancen, wenn sie an der richtigen Stelle landet – also möglichst direkt bei der Person, die für den gewünschten Arbeitsbereich zuständig ist.
Solltest du diese Person nicht auf der Website finden, ruf ruhig im Personalbüro an oder schreib eine E-Mail. So kannst du dich erkundigen, ob Initiativbewerbungen grundsätzlich willkommen sind, welche Bewerbungsunterlagen gewünscht werden und an wen du die Bewerbung richten sollst. In aller Regel bekommst du eine freundliche Auskunft.
Bei einer Initiativbewerbung ist ein starkes Anschreiben besonders wichtig, das haben wir bereits geklärt. Daher gibt es auch beim Inhalt deiner Initiativbewerbung einiges zu beachten.
Denn das Unternehmen sucht nicht aktiv nach neuen Leuten und der*die Personalverantwortliche muss zunächst überzeugt werden, weiterzulesen.
Hier sind drei Tipps, wie du Personaler*innen überzeugst, weiterzulesen:
Tipp 1: „Komm auf den Punkt“ | Vermeide Konjunktive und umständliche Formulierungen. Indem du klar sagst, was du willst und was du zu bieten hast, zeigst du Selbstbewusstsein und weckst das Interesse von Personaler*innen. |
Tipp 2: „Hab eine gute Begründung parat“ | Rede nicht um den heißen Brei herum, sei selbstbewusst und lege klipp und klar dar, warum du dich initiativ bewirbst und warum du der*die Richtige für das Unternehmen bist. |
Tipp 3: „In der Kürze liegt die Würze“ | Gerade bei einer Initiativbewerbung ist es wichtig, dass das Anschreiben nicht länger als eine DIN A4 Seite ist. Ziel ist es, das Interesse der Personaler*innen zu wecken, Detailfragen können im Vorstellungsgespräch geklärt werden. |
Wie du diese drei Tipps in Betreff, Einleitung, Hauptteil und Schlusssatz deines Anschreibens umsetzt, erfährst du im Folgenden:
Bewerbungen werden heute immer öfter per E-Mail verschickt – das gilt auch für Initiativbewerbungen. Die Betreffzeile deiner E-Mail ist demnach das erste, was Personalverantwortliche sehen.
Schon hier entscheidet sich oft, ob deine Nachricht überhaupt gelesen oder direkt in den Papierkorb verschoben wird.
Darum gilt: Deine Initiativbewerbung muss schon im Betreff deutlich machen, für welche Position oder welchen Bereich du dich interessierst. Hat das Unternehmen mehrere Standorte, kannst du auch dazu direkt Angaben machen.
Mögliche Formulierungen sind zum Beispiel:
Der erste Eindruck zählt und mit dem Einleitungssatz deiner Initiativbewerbung legst du den Grundstein dafür, wie du von Personaler*innen wahrgenommen wirst.
Nutze diesen Moment, um direkt auf den Punkt zu kommen und deine Kompetenzen selbstbewusst zu präsentieren.
Mit einem originellen Einstieg anstelle einer typischen Anrede vermittelst du Selbstbewusstsein und weckst das Interesse von Personaler*innen. Ein Beispiel:
„Hat jemand eine Idee? Wenn diese Frage aufkommt, schauen die Menschen meistens mich an. Es liegt in meiner Natur, Lösungen zu finden und Teams auf den richtigen Weg zu führen. Als Projektmanager*in im Produktmarketing möchte ich diese Fähigkeit zum Vorteil Ihres Unternehmens ausleben.“
Achtung: Trotz aller Originalität sollte der Stil deiner Bewerbung zum Stil des Unternehmens passen und zu der Position, auf die du dich bewirbst.
Nachdem du das Interesse der Personaler*innen mit deiner authentischen Einleitung geweckt hast, gilt es nun die Personalabteilung davon zu überzeugen, dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Zeige in wenigen Sätzen, warum das Unternehmen mit dir die richtige Wahl trifft. Sag klar und selbstbewusst, warum du dich für genau dieses Unternehmen und genau diese Stelle interessierst.
Da du keine konkrete Stellenanzeige hast, auf die du dich in deinem Anschreiben beziehen kannst, ist etwas mehr Recherche nötig. Nutze alle Informationen, die du über das Unternehmen finden kannst, um herauszufinden, welche Qualifikationen und Fähigkeiten dort besonders gesucht werden.
Bezieh dich in deinem Anschreiben konkret auf diese Informationen und mach den Personaler*innen deutlich, welchen Mehrwert du für das Unternehmen mitbringst.
Wie du dich auf das Anschreiben vorbereitest und Informationen über das Unternehmen sammelst, erfährst du weiter unten.
Der ist eine wichtige Chance, einen letzten positiven Eindruck zu hinterlassen und nach einem Vorstellungsgespräch zu fragen.
Verzichte auch hier unbedingt auf Standardfloskeln und nutze die Gelegenheit, noch einmal einen eindeutigen Vorteil für das Unternehmen zu kommunizieren.
Wichtig dabei ist auch hier, auf den Konjunktiv zu verzichten, sondern aktiv und selbstbewusst zu formulieren. Ein Beispiel:
„Ich freue mich auf die Gelegenheit, mit Ihnen bei einem persönlichen Kennenlernen zu besprechen, wie mein Fachwissen den Marktvorsprung Ihres Unternehmens weiter ausbauen wird.“
Natürlich wollen wir dir noch ein Muster Anschreiben mit in an die Hand geben, dass du als Vorlage und Inspiration nutzen und individuell ausgestalten kannst:
[Betreff]
Initiativbewerbung als Marketingmanager*in im Bereich Produktkommunikation
[Einleitung]
Sehr geehrte*r [Ansprechpartner*in],
neue Herausforderungen anzugehen und kreative Lösungen zu entwickeln – das zeichnet meine Arbeitsweise aus. Mit über fünf Jahren Erfahrung im Bereich Produktmarketing und einem starken Fokus auf innovative Kommunikationstechniken bin ich überzeugt, Ihr Team tatkräftig unterstützen zu können. Aufgrund meiner Begeisterung für Ihr Unternehmen und dessen Engagement in der Branche möchte ich die Möglichkeit nutzen, mich initiativ bei Ihnen zu bewerben.
[Hauptteil]
Als Marketingmanager*in mit umfassender Erfahrung in der Entwicklung von zielgerichteten Kampagnen habe ich bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte geleitet. Mein Fokus lag dabei auf der Optimierung der Markenwahrnehmung und der Steigerung von Kundenengagement – Erfolge, die sich durch signifikante Steigerungen von 30 % in der Conversion-Rate belegen lassen. Ich sehe großes Potenzial darin, Ihre Produktkommunikation weiter zu verbessern und innovative Marketingstrategien zu entwickeln, die Ihren Vorsprung am Markt ausbauen.
Ihre starke Positionierung als Innovator im Bereich [Branche] und Ihre klaren Unternehmenswerte haben mein Interesse geweckt. Mit meinem fundierten Know-how und meiner proaktiven Arbeitsweise bin ich davon überzeugt, dass ich einen wertvollen Beitrag zur weiteren Entwicklung Ihrer Markenstrategie leisten werde. Gern möchte ich meine Fähigkeiten in Ihrem Unternehmen unter Beweis stellen.
[Schlusssatz]
Ich freue mich darauf, in einem persönlichen Gespräch zu erörtern, wie ich zukünftig meine Kompetenzen gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen werde. Sie erreichen mich jederzeit unter [Telefonnummer] oder per E-Mail an [E-Mail-Adresse].
Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
Bei einer Initiativbewerbung ist es besonders wichtig, dass du individuell und aussagekräftig formulierst.
Denn, da es sich um eine proaktive Bewerbung handelt, geht die Personalabteilung davon aus, dass du dich im Vorfeld intensiv mit dem Unternehmen und deinen eigenen Stärken und Zielen beschäftigt hast.
Daher sind zwei wichtige Aspekt bei der Vorbereitung auf eine Initiativbewerbung:
Mit einer Initiativbewerbung vermittelst du einen klaren Eindruck:
Um dieser Erwartungshaltung gerecht zu werden, bereite dich gründlich auf eine Initiativbewerbung vor. Wir haben dir vier Tipps zusammengestellt, die dir bei der Vorbereitung deiner Initiativbewerbung helfen:
Mach dir für deine Initiativbewerbung klar, wo deine Stärken liegen. Sei dabei selbstkritisch, aber nicht bescheiden.
Da es gar nicht so einfach ist, sich selbst zu reflektieren, empfehlen wir dir, mit Freund*innen zu sprechen. Erkundige dich, was sie an dir schätzen und wo sie deine Stärken sehen.
Netter Nebeneffekt: Bei dieser Gelegenheit kommst du vermutlich auch deinen Schwächen auf die Schliche. So kannst du dir gezielt überlegen, an welchen Defiziten du arbeiten möchtest.
Um deine Karriereziele klar zu definieren, solltest du dir zunächst bewusst machen,
Vor allem die Branche solltest du dabei genau analysieren. Ist sie zukunftssicher und bietet sie dir langfristige Perspektiven?
Überlege, welche Tätigkeit dich glücklich macht und in welcher Position du in der gewünschten Branche deine Stärken am besten einbringst. Denk dabei auch langfristig: Wo möchtest du in fünf Jahren stehen?
Diese berühmte Frage hilft dir nicht nur, deine kurzfristigen Ziele zu klären, sondern gibt dir auch eine klare Vorstellung davon, wohin dein beruflicher Weg führen soll.
Um das richtige Unternehmen für deine Initiativbewerbung auszuwählen, sollten deine persönlichen Ziele und Werte mit denen des potenziellen Arbeitgebers übereinstimmen.
Beginne damit, dich intensiv mit den Unternehmenswerten auseinanderzusetzen:
Um ein umfassendes Bild zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf die Unternehmenswebsite sowie die Social-Media-Kanäle.
Dort findest du
So kannst du besser einschätzen, welches Unternehmen am besten zu dir passt.
Um sicherzustellen, dass deine Stärken den Anforderungen deiner gewünschten Position im Unternehmen oder der Branche entsprechen, ist es hilfreich,
Diese bieten dir detaillierte Informationen über die geforderten Qualifikationen und Fähigkeiten.
So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, ob deine Erfahrungen und Kompetenzen mit den Erwartungen übereinstimmen.
Viele Menschen unterschätzen die Chancen, die Initiativbewerbungen ihnen bieten. Meist, weil sie davon ausgehen, dass in Unternehmen nur für ausgeschriebene Stellen Bedarf besteht.
Doch auch Initiativbewerbungen können zu einem Erfolg für dich werden, denn:
Es kann sogar sein, dass deine Initiativbewerbung so sehr überzeugt, dass extra für dich eine Stelle geschaffen wird.
Hier findest du drei Vorteile, warum sich eine Initiativbewerbung für dich lohnt:
Wer sich auf Stellenangebote bewirbt, reagiert lediglich. Bei einer Initiativbewerbung drehst du den Spieß um: Du agierst – und zwar genau nach deinen Vorstellungen.
Deine aktive Suche und die gezielte Bewerbung zeigen, dass du konkrete Ziele und den Wunsch hast, bei genau diesem Unternehmen zu arbeiten. Dieses zielstrebige Engagement macht dich für Personaler*innen interessant.
Auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben sich in der Regel viele Menschen – je nach Branche und Job natürlich mal mehr oder weniger.
Bei einer Initiativbewerbung bist du der*die einzige Kandidat*in und somit hast du keine Konkurrenz, wenn das Unternehmen auf deine Bewerbung mit Interesse reagiert.
Falls derzeit keine passende Stelle frei ist, empfiehlst du dich mit einer Initiativbewerbung schon jetzt für die Zukunft.
Die meisten Personalabteilungen führen strukturierte Datenbanken, in denen sie Bewerbungsunterlagen verwalten. Ergeben sich neue offene Stellen, schauen sie hier oft zuerst nach geeigneten Kandidat*innen.
Lass dich also nicht entmutigen, falls du auf eine Initiativbewerbung nicht sofort eine Rückmeldung bekommst.
Eine Initiativbewerbung ist eine Bewerbung, die du ohne vorherige Stellenausschreibung an ein Unternehmen schickst. Du bewirbst dich proaktiv aus eigenem Antrieb, weil du Interesse daran hast, in dem Unternehmen zu arbeiten, selbst wenn aktuell keine Position öffentlich ausgeschrieben ist.
Eine Initiativbewerbung enthält dieselben Elemente wie eine reguläre Bewerbung. Dazu gehören ein individuelles Anschreiben, ein vollständiger Lebenslauf, relevante Zeugnisse und gegebenenfalls Arbeitsproben. Ein Bewerbungsfoto ist in Deutschland nicht zwingend notwendig, wird aber oft erwartet.
Das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung sollte klar und präzise formuliert sein. Du solltest deutlich machen, welche Position oder welchen Bereich du im Unternehmen anstrebst und deine fachlichen Kompetenzen und Erfolge hervorheben. Recherchiere vorab, an welche Person oder Abteilung du dich direkt wenden kannst, um deine Bewerbung gezielt zu platzieren.
Die richtige Ansprechperson zu finden, erhöht die Erfolgschancen deiner Initiativbewerbung. Überprüfe die Unternehmenswebsite oder nutze Plattformen wie LinkedIn, um gezielt nach Verantwortlichen für den gewünschten Bereich zu suchen. Alternativ kannst du im Personalbüro anrufen oder eine E-Mail schreiben, um die korrekten Kontaktdaten zu erfragen.
Eine Initiativbewerbung bietet dir einige Vorteile: Du suchst aktiv nach einer passenden Stelle, anstatt nur auf Ausschreibungen zu reagieren, und positionierst dich gezielt. Zudem gibt es in der Regel keine direkte Konkurrenz, da du dich initiativ bewirbst. Auch wenn keine sofortige Stelle verfügbar ist, bleibst du im Gedächtnis und wirst eventuell bei künftigen offenen Positionen berücksichtigt.
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