Mandy Rilke
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Sich persönlich weiterzuentwickeln ist nicht einfach – es ist zeitaufwändig und erfordert Mut und Disziplin. In unserem Beitrag erfährst du, warum es sich auf jeden Fall für dich lohnt, wie deine Karriere und dein Privatleben davon profitieren und welche Tipps dir bei deiner Persönlichkeitsentwicklung weiterhelfen.
Das Konzept der Persönlichkeitsentwicklung wirkt auf den ersten Blick selbsterklärend. Wir entwickeln uns weiter – und das ständig. Oft eher unbewusst bauen wir unsere Stärken aus und versuchen, unsere Schwächen in den Griff zu bekommen. Wir stellen uns Herausforderungen – im Job und im Privatleben – und meistern schwierige Projekte und stressige Phasen. So entwickeln wir unsere Persönlichkeit im Laufe unseres Lebens bzw. unserer Karriere kontinuierlich weiter.
Bei der Persönlichkeitsentwicklung geht es aber um einen ganz bewussten Prozess. Es handelt sich um eine systematische Verbesserung der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten, zum Beispiel durch entsprechende Schulungen, eine berufliche Neuorientierung oder ein ehrenamtliches Engagement.
Abgesehen vom Offensichtlichen, nämlich der Verbesserung unserer Fähigkeiten, bringt Persönlichkeitsentwicklung auch viele andere positive Nebeneffekte mit sich. Sie steigert das Selbstbewusstsein und macht uns resistenter gegen Krisen und Stress. Sie hilft uns außerdem, uns selbst besser zu verstehen und lässt uns unsere Stärken und Schwächen mit neuen Augen betrachten. Schlussendlich bedeutet Persönlichkeitsentwicklung aber schlichtweg mehr Entspannung und Gelassenheit im Arbeitsalltag – und davon profitierst du wahrscheinlich am meisten.
Wie erfolgreich du im Leben bist, hängt unter anderem von deiner Persönlichkeit ab. Aus diesem Grund ist eine gezielte Persönlichkeitsentwicklung so wichtig. So kannst du selbst in die Hand nehmen, wohin die Reise geht und wie deine Karriere aussieht. Die Persönlichkeitsentwicklung stützt sich auf drei Säulen: Selbsterkenntnis, Selbstakzeptanz und Selbstveränderung. Was genau es mit den Säulen auf sich hat, erfährst du hier.
First things first! Um uns weiterzuentwickeln, müssen wir erstmal erkennen, wo wir aktuell stehen. Für die eigenen Schwächen sind Menschen nämlich häufig blind. Die meisten wissen zwar, dass sie welche haben – welche das aber konkret sind, ist nicht so leicht in Erfahrung zu bringen. Hier kann es helfen, entsprechendes Feedback von anderen einzuholen. Bereite dich hierfür am besten mental ein bisschen vor und dann ab ins kalte Wasser: Frag Freund*innen und Kolleg*innen nach ihrer Einschätzung zu deinen Schwächen. Nimm dir das Feedback dabei aber nicht zu sehr zu Herzen, sondern betrachte es mit einer gesunden Distanz und als Inspiration für die nächsten Schritte deiner Persönlichkeitsentwicklung.
Auch die persönlichen Stärken sind manchmal nicht leicht zu identifizieren – wenn auch oft einfacher als die Schwächen. Auch hier lohnt sich ein Gespräch mit deinen Mitmenschen. Das öffnet vielleicht nochmal völlig neue Perspektiven, über die du selbst noch gar nicht so wirklich nachgedacht hast. Wenn du deine Stärken und Schwächen im Zuge der Selbsterkenntnis besser verstanden hast, ist das ein gutes Fundament für die nächste Säule.
Die wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis, die viele Menschen früher oder später im Leben oder im Laufe der Karriere machen: „Ich bin nicht perfekt. Und das muss ich auch gar nicht sein.“ Genau darum geht es bei der Säule Selbstakzeptanz. Lern dich so zu akzeptieren, wie du bist – inklusive aller Stärken, Schwächen und Grenzen.
Wenn du das geschafft hast, geh noch einen Schritt weiter und mach dir bewusst, dass du deine Persönlichkeit und damit auch deinen Erfolg selbst in der Hand hast. Das gilt zu jedem Zeitpunkt in deinem Leben. Der Irrglaube, dass unsere Persönlichkeit etwa nach dem 30. Lebensjahr fertig entwickelt ist, ist genau das: ein Irrglaube. Selbst im Alter von 70 Jahren kann sich unsere Persönlichkeit weiterhin verändern.
Die ersten beiden Säulen der Persönlichkeitsentwicklung stellen viele Menschen vor eine Herausforderung. Sich selbst möglichst objektiv zu betrachten und die eigenen Schwächen zu akzeptieren, ist gar nicht so einfach. Die dritte Säule – die Selbstveränderung – muss aber nicht so schwierig sein. Jetzt darfst du nämlich aktiv werden und konkrete Maßnahmen ergreifen, um deine Persönlichkeit aufs nächste Level zu heben.
Setz dir konkrete Ziele und nähere dich in kleinen Schritten deinem Erfolgserlebnis. Je kleiner die Schritte, desto realistischer ist es, dass du dein Ziel auch tatsächlich erreichst. Das Gute: Nach einer bewussten Entscheidung für Veränderung, verspüren viele Menschen ein Gefühl von Euphorie und Motivation. Nutz diesen Rückenwind, überleg dir genau, worin du dich verbessern möchtest – und schon kann’s losgehen.
Wichtig: Deine Persönlichkeitsentwicklung ist zu keinem Zeitpunkt abgeschlossen. Es handelt sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess.
Durch kontinuierliches Wachstum und Selbstverbesserung kannst du nicht nur deine Fähigkeiten und Talente entwickeln, sondern auch selbstbewusster, erfolgreicher und glücklicher werden. Hier kommen neun Vorteile, die du dank kontinuierlicher Persönlichkeitsentwicklung in Job und Privatleben erfahren kannst:
Die Persönlichkeitsentwicklung kann verschiedene Bereiche deiner Persönlichkeit betreffen, z. B. deine körperliche Fitness oder Gesundheit, deine mentalen und geistigen Fähigkeiten oder auch deine emotionale Intelligenz. Doch was genau kannst du tun, um dich in einem dieser Bereiche weiterzuentwickeln? Im Folgenden erhältst du Tipps und 8 konkrete Beispiele:
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Routinen geben uns ein Gefühl von Sicherheit und dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Ein Blick über den Tellerrand hinaus kann für unsere Persönlichkeitsentwicklung aber extrem förderlich sein.
Übernimm zum Beispiel mal Aufgaben, mit denen du bisher noch keine Erfahrung hast. Oder meld dich freiwillig für die nächste Präsentation vor dem Team. Ein neues Projekt steht an, du kennst dich mit dem Thema aber noch nicht aus? Die Betonung liegt auf noch nicht! Spring ins kalte Wasser und du wirst sehen: Außerhalb deiner Komfortzone lernt es sich besonders gut.
Auch ein Auslandsaufenthalt kann dich aus deiner Komfortzone herausbringen. Die Psychologieprofessorin Jule Specht sprach im Interview mit Zeit Online über den Zusammenhang zwischen einer offeneren Persönlichkeit und einem Auslandsaufenthalt: „Auslandserfahrungen können auch eher verschlossene Menschen durchaus offener machen.“ Dabei sagt sie aber auch, dass in der Regel eher bereits offenere Menschen den Entschluss fassen, eine Zeit im Ausland zu verbringen. Das sollte aber niemanden davon abhalten.
Für viele Menschen bietet sich ein Auslandsaufenthalt vor allem zwischen Karrierestationen an, etwa nach dem Abschluss oder zwischen zwei Jobs. In diesen Fällen ist die Rede vom Gap Year. Aber auch im Laufe der Karriere gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt unterzubringen.
Egal, für welche Variante du dich entscheidest: Der Tapetenwechsel zwingt dich dazu, offener zu werden und mehr aus dir herauszukommen. Davon profitiert auch deine Karriere.
Der Klassiker: Natürlich lässt sich die Persönlichkeit auch mithilfe von Schulungen, Trainings oder Workshops weiterentwickeln. Besonders die Verbesserung deiner Soft Skills lässt sich mit Schulungen erreichen, so zum Beispiel deine Kommunikationsfähigkeiten, dein Führungsstil, deine Kritikfähigkeit oder dein Teamwork. Alle diese Fähigkeiten helfen dir persönlich, sind aber auch für deine jetzigen oder zukünftigen Arbeitgeber attraktiv.
Auch der Job, der Arbeitsplatz und der Arbeitgeber an sich haben einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit. Laut Jule Specht prägt vor allem der Einstieg in den Beruf unsere Persönlichkeit nachhaltig.
Aber auch Jobwechsel im Laufe der Karriere stellen uns vor Herausforderungen und sorgen dafür, dass wir uns neue Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen (müssen). Insbesondere bei einem völligen Neustart, wie beispielsweise bei einem beruflichen Quereinstieg, fühlt es sich für viele Menschen an, als würden sie ihre Karriere nochmal von vorne beginnen. Was auf den ersten Blick einschüchternd wirken kann, ist aber die perfekte Gelegenheit, unsere Persönlichkeit weiterzuentwickeln, an uns zu arbeiten und dabei neue Stärken – und ja, bestimmt auch ein paar Schwächen – zu entdecken. Auch berufliche Krisen können als Motivator dienen, sich weiterzuentwickeln.
Tu Gutes! Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten tust du nicht nur der Umwelt, der Gesellschaft oder Einzelpersonen einen Gefallen, sondern auch dir selbst. Ein netter Bonus: Ehrenamtliches Engagement im Lebenslauf sieht zudem super aus und hinterlässt einen positiven Eindruck bei potenziellen Arbeitgebern.
Darüber hinaus bringen dich solche Engagements aber auch persönlich weiter. Wie genau, das hängt im Einzelnen davon ab, wo und wofür du dich engagierst. In den meisten Fällen profitierst du aber mindestens durch ein verbessertes Selbstbewusstsein. Du knüpfst außerdem neue Kontakte und baust so deine sozialen Kompetenzen aus. In vielen Fällen übernimmst du aktiv Verantwortung, verbesserst deine Organisationsfähigkeiten und erwirbst darüber hinaus häufig auch neue praktische Kompetenzen. Das Beste daran: Du tust dabei etwas Gutes und machst die Welt ein bisschen besser.
Auch die folgenden Aktivitäten können die dabei helfen, Körper und Geist zu stärken und damit weiterzuentwickeln:
Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen aufzuschreiben. Dadurch kannst du deine Gedanken besser ordnen und persönliche Erkenntnisse gewinnen.
Übe täglich Meditation und Achtsamkeit, um deine Gedanken zu beruhigen und deine Konzentration zu verbessern. Dies kann dir helfen, gelassener und empathischer zu werden.
Regelmäßige körperliche Aktivität kann nicht nur deine körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch deine Stimmung heben und deine mentale Stärke stärken.
Wir entwickeln uns immer weiter und wir lernen auch jeden Tag dazu. Ob bewusst oder unbewusst, selbst beim Ausprobieren von neuen Rezepten oder einem neuen DIY-Projekt in den eigenen vier Wänden, bilden wir uns weiter. Das nennt sich lebenslanges Lernen. Die EU definiert lebenslanges Lernen als „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.“
Damit unterscheidet sich das Konzept gar nicht so sehr von der systematischen Persönlichkeitsentwicklung. Auch lebenslanges Lernen kann aktiv verfolgt werden. Die Inhalte bei der Persönlichkeitsentwicklung werden aber in der Regel systematischer und zielorientierter gewählt – beim lebenslangen Lernen geht es vielmehr um den Lernprozess an sich. Ein Beispiel: Du erlernst eine neue Sprache.
Dennoch: Der Unterschied zwischen beiden Konzepten ist nicht trennscharf und es gibt viele Überschneidungen.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein bewusster Prozess, bei dem wir unsere Fähigkeiten und Kompetenzen verbessern. Es lohnt sich, da es nicht nur unsere Karriere, sondern auch unser Privatleben positiv beeinflusst. Durch Selbsterkenntnis, Selbstakzeptanz und Selbstveränderung können wir gezielt an uns arbeiten und uns weiterentwickeln. Selbst mit konkreten, überschaubaren Maßnahmen wie beispielsweise dem Verlassen unserer Komfortzone, einem Auslandsaufenthalt, Schulungen oder ehrenamtlichem Engagement können wir unsere Persönlichkeit weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erlernen. Dabei gilt: Persönlichkeitsentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht irgendwann abgeschlossen ist, sondern der uns lebenslang begleitet und uns ermöglicht, uns selbst, unsere Leben und unsere Karriere zu verbessern.
Bei der Persönlichkeitsentwicklung handelt es sich um einen bewussten Prozess: die systematische Verbesserung der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten. Sie basiert auf einem 3-Säulen-Modell:
Die aktive Persönlichkeitsentwicklung sorgt dafür, dass wir auch nach Jahren und Jahrzehnten im Job relevant und up to date bleiben. Neben der Verbesserung von Soft und/oder Hard Skills steigert sie außerdem das Selbstbewusstsein und macht uns resistenter gegen Krisen und Stress.
Persönlichkeitsentwicklung ist genauso individuell wie die Persönlichkeit selbst. Mit bestimmten Maßnahmen kannst du dich aber aktiv in Situationen bringen, in denen du dich weiterentwickelst:
Es ist ein Irrglaube, dass sich unsere Persönlichkeit nach dem 30. Lebensjahr nicht mehr verändert. Auch im hohen Alter sind Veränderungen noch möglich und sogar sehr wahrscheinlich. Viele Menschen erleben beispielsweise nach dem 60. Geburtstag noch eine Persönlichkeitsentwicklung. Die Veränderungen sind in diesem Alter in der Regel aber nicht mehr allzu drastisch.
Die Psychologieprofessorin Jule Specht sagt im Interview mit Zeit Online, dass etwa 30 bis 50 % der Persönlichkeitsunterschiede zwischen Menschen genetisch bedingt sind. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass wir viele Aspekte selbst in der Hand haben. Unsere Persönlichkeit wird aber auch stark durch unser soziales Milieu und unsere Umwelt geprägt.
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