Mandy Rilke
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„Tu Gutes und sprich darüber“, sagt man. Das gilt auch für Ehrenämter im Laufe deiner Karriere. Eine ehrenamtliche Tätigkeit im Lebenslauf hat viele Vorteile. Worauf du beim Erwähnen deines Ehrenamts in der Bewerbung achten solltest und welche Beispiele es für ehrenamtliches Engagement gibt, erfährst du hier.
Für Personaler*innen ist der Lebenslauf das wichtigste Dokument deiner Bewerbungsunterlagen. Deswegen solltest du beim Erstellen deiner Bewerbung ein besonderes Augenmerk darauflegen. Achte darauf, dass das Dokument vollständig ist, prüf alle Angaben auf ihre Richtigkeit und Aktualität und entscheide dich für ein modernes, aber nicht zu verspieltes Design. Beim Schreiben und Designen deines Lebenslaufs hilft dir übrigens auch unser Stepstone Lebenslauf-Generator.
Ein vollständiger und gepflegter Lebenslauf ist der erste Schritt – aber wie schaffst du es aus der Masse an Bewerber*innen nur mithilfe eines Dokuments herauszustechen? Es zählt, was drinsteht! Insbesondere bei Berufseinsteiger*innen fällt ein Lebenslauf häufig kürzer aus. Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten kannst du nicht nur deinen Lebenslauf aufpeppen, sondern dich selbst in ein besseres Licht rücken. Und das Beste daran: Du tust sogar noch etwas Gutes für deine Mitmenschen oder die Umwelt. Ein Ehrenamt zeigt, dass du engagiert bist und ohne Hintergedanken die Extrameile gehst. Außerdem erlernst du dabei häufig neue, hilfreiche Soft und Hard Skills, die dir im Laufe deiner Karriere helfen können: Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Organisationstalent, aber je nach Ehrenamt auch IT-Kenntnisse oder ähnliches. Damit machst du dich selbst für Arbeitgeber attraktiver.
Bei ehrenamtlichem Engagement im Lebenslauf gilt es ein paar Grundsätze zu beachten:
Außerdem wichtig: Keine Sorge, wenn du nur eine einzige ehrenamtliche Tätigkeit ausübst. Wenn du dich in diesem Bereich bereits über einen längeren Zeitraum engagierst, ist das ein gutes Zeichen für Personaler*innen und zeigt, dass du loyal und verlässlich bist – definitiv Eigenschaften, mit denen du gerne in Verbindung gebracht werden kannst. Umgekehrt gilt aber auch: Einmalige oder sehr kurze Ehrenämter wirken im Lebenslauf eher besorgniserregend. Sie könnten den Eindruck erwecken, dass du der Tätigkeit einzig und allein für deinen Lebenslauf nachgegangen bist.
- Lara Kieninger, Karriere-Expertin und Personalerin bei StepstoneDie Übernahme eines Ehrenamtes ist ein positives Signal für mich als Personalerin. Dadurch zeigst du, dass du dich für andere Menschen einsetzt und dich aus innerem Antrieb heraus engagierst – ein Pluspunkt für praktisch jeden Job und jedes Unternehmen. Dabei gilt: Wenn du im Lebenslauf ein Ehrenamt erwähnst, solltest du dich im Vorstellungsgespräch auf Fragen dazu vorbereiten. Falls dein Ehrenamt sogar zur ausgeschriebenen Stelle passt, erwähne gerne die Qualifikationen, die du dadurch erlangt hast – und hab einen überzeugenden Grund parat, warum du dich engagierst.
Aber wo genau gehört ein Ehrenamt im Lebenslauf hin? Und welche Informationen sind notwendig und hilfreich?
Es gibt mehrere Stellen in deinem Lebenslauf, an denen du dein Ehrenamt auflisten kannst. Am besten geeignet sind die Abschnitte „Besondere Kenntnisse“, „Persönliche Kompetenzen“ und „Interessen und Hobbys“. Wenn es der Platz zulässt, dein Lebenslauf dadurch also nicht zu lang wird, kannst du Ehrenämter auch unter einem gesonderten Abschnitt aufführen: Diesen benennst du beispielsweise „Ehrenamt“ oder „Soziales Engagement“.
Setze deine Position oder Beschäftigungsart als klare Überschrift, um sie optisch hervorzuheben und für einen guten Überblick zu sorgen. Darunter folgt der Name und die Art der Einrichtung, bei der du engagiert warst. Das Datum sollte im gleichen Format wie im restlichen Lebenslauf stehen, inklusive des genauen Ortes, auch bei Auslandstätigkeiten. Beschreibe deine Aufgaben prägnant in Stichpunkten. Füge ebenso relevante Soft Skills und erlernte Kompetenzen hinzu. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Freiwilliger Mitarbeiterin in der Flüchtlingshilfe
Musterorganisation in Musterstadt
September 2022 – heute
Ehrenamtliche Reiseleitung einer Kinder- und Jugendfreizeit
Evangelische Gemeinde St. Muster in Musterstadt
Oktober 2018 – heute
Wodurch zeichnet sich ein Ehrenamt aus? Kann ich regelmäßiges Babysitten der Nachbarskinder oder das Aushelfen beim letzten Straßenfest als Ehrenamt auflisten? Nicht ganz. Ein Ehrenamt zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: Es erfolgt
Zum Beispiel zählen nachfolgende Tätigkeiten als Ehrenamt.
Viele Sportvereine sind von ehrenamtlichen Helfer*innen abhängig. Wenn du dich beispielsweise unentgeltlich als Fußballtrainer*in in deiner Heimatstadt engagierst, ist das eine tolle inhaltliche Ergänzung für deinen Lebenslauf.
Viele, auch junge Menschen, engagieren sich in ihrer Freizeit politisch – beispielsweise als Mitglieder in Parteien. Auch diese Tätigkeit fällt häufig in die Kategorie Ehrenamt. Zwar gibt es in vielen Bereichen eine kleine Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtler*innen, diese liegt aber meist innerhalb des jährlichen Freibetrags von maximal 840 €.
Achtung: Bei politischen Ehrenämtern solltest du je nach Branche und Unternehmen unter Umständen vorsichtig sein bei der Erwähnung im Lebenslauf. Einige Arbeitgeber könnten bestimmte Parteizugehörigkeiten negativ werten.
Auch die Kirche beschäftigt viele Ehrenamtler*innen in verschiedenen Positionen, so zum Beispiel als Gruppenleitung von Messdienergruppen oder aber als Freiwillige in kirchlichen Jugendzentren oder Initiativen. Auch in der Pfadfinder-Bewegung sind Ehrenamtler*innen unverzichtbar: Auch hier engagieren sich viele Freiwillige als Gruppenleiter*innen für Kinder- und Jugendliche verschiedener Altersklassen.
In der Pflege sind ehrenamtliche Helfer*innen ebenfalls immer willkommen. So zum Beispiel als Vorleser*innen für Kinder oder beeinträchtigte Menschen oder auch schlichtweg als Gesprächspartner*innen für Menschen im Altersheim oder anderen Pflegeeinrichtungen.
Oft wird in Sammelunterkünften für Geflüchtete jede Hand benötigt. Entsprechende Hilfsorganisationen sind die richtige Anlaufstelle für Ehrenamtler*innen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren möchten. Auch Integrations- und Sprachkurse sind ein mögliches Einsatzgebiet für Freiwillige, genauso wie die Organisation von Sport- und Freizeitevents, Kinderbetreuung oder das Sammeln von Spenden aller Art.
Auch Tierheime oder Tierschutzorganisationen sind auf die Unterstützung freiwilliger Helfer*innen angewiesen. Als Spaziergänger*in kannst du beispielsweise Hunden im Tierheim eine Freude machen. Oder du unterstützt im Ausland, z. B. in Ungarn, Portugal oder Griechenland, während deines Urlaubs größere Tierschutzorganisationen bei der Pflege und Vermittlung von Tieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wer weiß: Vielleicht findest du dort ja auch eine Fellnase fürs Leben.
Last but not least: Natürlich gibt es noch unzählige andere Anlaufstellen für Ehrenamtler*innen, aber die letzte in unserer Liste liegt direkt vor dir. Klima-, Umwelt- und Naturschutz gehen uns alle etwas an. Deswegen ist es so wichtig, dass sich Menschen auch hier ehrenamtlich engagieren. Frag zum Beispiel mal in deiner Heimatstadt, ob es in nächster Zeit großangelegte Reinigungsaktionen o. Ä. gibt. Auch das Pflanzen von Bäumen, Pflegen von Grünflächen in der Stadt oder das Sammeln von Spenden für umweltfreundliche Initiativen oder Aktionen sind mögliche Einsatzgebiete.
Du bist nicht dazu verpflichtet, deinem Lebenslauf einen Nachweis über deine ehrenamtliche Tätigkeit beizufügen. Unsere Empfehlung: Du solltest eine solche Bescheinigung aber bestenfalls vorliegen haben, um sie auf Nachfrage nachzureichen. Je nach Ehrenamt und Job, auf den du dich bewirbst, kann es aber durchaus sinnvoll sein, den Nachweis direkt mitzuliefern.
Große Träger und Organisationen haben meist vorgefertigte Zertifikate, die sie dir als Bescheinigung über dein ehrenamtliches Engagement ausstellen können. Du findest aber auch mit einer schnellen Online-Recherche hilfreiche Vorlagen, die du dir für deinen Lebenslauf ausfüllen lassen kannst. Die Bestätigung über dein Ehrenamt enthält folgende Infos:
Deine ehrenamtliche Tätigkeit gibst du im Lebenslauf beispielsweise in den Abschnitten „Persönliche Fähigkeiten“, „Besondere Kenntnisse“ oder „Hobbys und Interessen“ an. Je nach Länge und Aufbau deines Lebenslaufs kannst du aber auch einen separaten Abschnitt zum Thema „Ehrenamt“ oder „Soziales Engagement“ aufführen.
In einem tabellarischen Lebenslauf gibst du auch dein Ehrenamt in tabellarischer Form an: Den Zeitraum der Tätigkeit schreibst du in der linken Spalte linksbündig und weitere Details zur Tätigkeit, den Aufgaben und der Organisation schreibst du in der rechten Spalte.
Ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf heben dich positiv von deiner Konkurrenz ab. Mit ehrenamtlichem Engagement verbinden Personaler*innen in den allermeisten Fällen positive Charaktereigenschäften: Du wirkst loyal, selbstlos, uneigennützig und hilfsbereit. Hilfreiche Attribute für die nächste Bewerbung.
Deine ehrenamtliche Tätigkeit gilt in der Regel nicht als Berufserfahrung. Mangelt es dir jedoch noch an Berufserfahrung, weil du beispielsweise frisch von der Schule oder der Uni kommst, kannst du deinen Lebenslauf mit einer oder mehreren ehrenamtlichen Tätigkeiten allerdings gut aufwerten. So zeigst du auch ohne Berufserfahrung, dass du engagiert und arbeitsmotiviert bist und vermittelst viele andere, hilfreiche Charaktereigenschaften, die Menschen mit Ehrenamtler*innen in Verbindung bringen. Du kannst mit einer entsprechenden ehrenamtlichen Tätigkeit auch bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse betonen, die zur ausgeschriebenen Stelle passen. Bewirbst du dich auf einen Job mit viel Menschenkontakt, helfen kommunikative Ehrenämter wie beispielsweise in der Altenpflege. Bei einer Bewerbung als Webdesigner*in kann es helfen, wenn du für die Pflege der Website deiner ehrenamtlichen Organisation zuständig bist.
Ein Ehrenamt zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es freiwillig und ohne Bezahlung erfolgt. Einen maximalen Freibetrag von 840 € pro Jahr darfst du aber für dein Ehrenamt als Aufwandsentschädigung erhalten.
Bei der Erwähnung von Ehrenämtern im Lebenslauf gilt: Weniger ist mehr. Du solltest dich bei der Auflistung auf maximal drei ehrenamtliche Tätigkeiten beschränken und dir gut überlegen, welches Engagement du erwähnst.
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