Zwei Männer trainieren mit Gewichten in einem Fitness-Studio
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Das Wichtigste auf einen BlickWas sind Benefits?Top 10: Klassische Benefits anstelle einer GehaltserhöhungBenefits erhalten: Tipps für die GehaltsverhandlungFazit: Benefits können attraktiver sein als eine GehaltserhöhungFAQ – Häufig gestellte Fragen

Dein Arbeitgeber will dir bei einer Gehaltsverhandlung nicht mehr Lohn zahlen – entweder, weil du im Gehaltsgefüge schon ganz oben angekommen bist oder weil die wirtschaftliche Situation es aktuell (angeblich) nicht hergibt? Dann haben wir eine bzw. zehn Alternativen für dich: Sogenannte Benefits sind zweckgebundene Zusatzleistungen, die indirekt mehr Geld für dich bedeuten und bei denen Arbeitgeber Steuern sparen können. Welche zehn Benefits statt Gehaltserhöhung besonders häufig und beliebt sind, verraten wir dir hier.

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Das Wichtigste auf einen BlickWas sind Benefits?Top 10: Klassische Benefits anstelle einer GehaltserhöhungBenefits erhalten: Tipps für die GehaltsverhandlungFazit: Benefits können attraktiver sein als eine GehaltserhöhungFAQ – Häufig gestellte Fragen

Das Wichtigste auf einen Blick

Was sind Benefits?

Benefits sind freiwillige Zusatzleistungen von Arbeitgebern für ihre Angestellte, die zusätzlich zum Gehalt angeboten werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Sachbezüge, zweckgebundene Zuschüsse, Gutscheine und andere Vergünstigungen handeln. Firmen nutzen Benefits einerseits, um für Bewerber*innen attraktiver zu sein – andererseits können passende Zusatzleistungen die Mitarbeiterzufriedenheit nachweislich steigern und einzelne Mitarbeiter*innen langfristig an ein Unternehmen binden. Gleichzeitig fallen für viele Mitarbeiter-Benefits keine oder deutlich weniger Lohn- und Sozialabgaben an als für das reine Gehalt. Diesen Punkt kannst du nutzen, wenn du in einer Gehaltsverhandlung mit der Bitte nach mehr Geld nicht weiterkommst – frage stattdessen nach steuerfreien Benefits. Du profitierst von den alternativen Vergünstigungen ebenfalls, da du in den meisten Fällen ebenfalls keine zusätzliche Lohnsteuer oder andere Abgaben darauf zahlen musst. Außerdem „leistest“ du dir vielleicht Dinge, die du ohne das Angebot deines Arbeitgebers gar nicht nutzen würdest.

Übrigens gehören auch Sonderzahlungen, wie Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld zu den freiwilligen Benefits, die Arbeitgeber ihren Mitarbeiter*innen zahlen. Anders als viele der im Folgenden genannten Zusatzleistungen wird beides allerdings voll versteuert, da die Zahlungen Bestandteil des Lohns sind.

Top 10: Klassische Benefits anstelle einer Gehaltserhöhung

Was genau sind nun aber solche Zusatzleistungen, die Mitarbeiter*innen zufriedener machen und Unternehmen Sozialabgaben und andere Lohnnebenkosten sparen? In der folgenden Liste stellen wir dir zehn beliebte bzw. häufige Benefits für Mitarbeiter*innen vor. Die Reihenfolge ist dabei zufällig gewählt und enthält keinerlei Wertung.

Der Klassiker: Firmenwagen

Auch wenn ein eigenes Auto längst nicht mehr einen so hohen Stellenwert hat wie noch vor einigen Jahren, ist ein Firmenwagen und die Möglichkeit diesen auch privat nutzen zu können, immer noch ein beliebter Benefit. In vielen Fällen stellt dir dein Arbeitgeber nicht nur das Auto, sondern kommt auch für die Versicherung, Service und eventuelle Reparaturen und sogar den Kraftstoff auf.

Beachten solltest du dabei jedoch, dass ein Firmenwagen als Mitarbeiter-Benefit ein geldwerter Vorteil ist, wenn du diesen auch privat nutzt. Dadurch erhöht sich rechnerisch dein Bruttogehalt und du musst somit mehr Steuern und Sozialabgaben zahlen. In den meisten Fällen wir dabei die 1 Prozent-Regel angewendet, wonach monatlich ein Prozent des inländischen Listenpreises als zusätzliches Einkommen angerechnet wird. Stellt dir dein Arbeitgeber beispielsweise einen Firmenwagen mit einem Listenpreis von 35.000 Euro zur Verfügung, kommen also jeden Monate 350 Euro auf den Bruttogehalt oben drauf.

Extra-Tipp: Nutzt du statt eines Firmenwagens dein eigenes Auto für die Fahrt zur Arbeit, kann dir dein Arbeitgeber einen Fahrkostenzuschuss gewähren. Eine übliche Regelung sind beispielsweise 30 Cent pro gefahrenen Kilometer und Arbeitstag. Da auch hier Lohnsteuer gezahlt werden muss, kommen zwar nicht die kompletten 30 Cent pro Kilometer bei dir an – bei einem täglichen Fahrweg von 20 Kilometern kannst du netto monatlich aber dennoch über 80 Euro extra auf deinem Konto haben.

Nachhaltig mobil mit einem Job-Rad 

Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren geht nicht nur oftmals deutlich schneller, zumindest in der Stadt, sondern ist auch deutlich nachhaltiger und gesünder. Seit einigen Jahren steigt darum die Nachfrage nach einem sogenannten Job-Rad: ein Fahrrad, das sich Arbeitnehmer*innen über ihren Arbeitgeber leasen oder auch kaufen können. Mittlerweile gibt es dafür verschiedene Anbieter, der vielleicht bekannteste ist JobRad. Hier kannst du dir einfach ein Fahrrad aussuchen und losfahren – old school noch komplett manuell oder mit E-Antrieb. Geht etwas kaputt, erfolgt die Reparatur über den Anbieter oder du bekommst direkt ein neues Rad. Stellt dir dein Arbeitgeber das Rad als extra Benefit zur Verfügung und übernimmt dabei die gesamten Kosten, ist die Nutzung für dich komplett steuerfrei.

Frau fährt mit einem Fahrrad durch die Stadt
Fahrrad-Leasing über den Arbeitgeber ist ein beliebtes Benefit.

Tickets für den öffentlichen Nahverkehr

Spätestens seit der Einführung des Deutschlandtickets bzw. 49 Euro-Tickets gehört dieser Benefit quasi zur Grundausstattung eines jeden Arbeitgebers. Erhältst du es noch nicht, solltest du bei der nächsten Gehaltsverhandlung unbedingt danach fragen.

Für weitere Strecken lohnt es sich außerdem nach einem Zuschuss zur oder der kompletten Kostenübernahme der BahnCard zu fragen. Unternehmen erhalten diese meist zu besseren Konditionen und du kannst sie nicht nur für Dienstreisen, sondern auch privat nutzen.

Smartphone, Tablet und Co. vom Arbeitgeber nutzen

Auch die Ausstattung mit der neuesten Elektronik ist ein beliebtes und für viele schon fast selbstverständlicher Benefit von ihrem Arbeitgeber. Sofern nicht anders vereinbart, darfst du das Smartphone, Tablet oder den Laptop, den du von deiner Firma erhältst, auch privat nutzen, ohne dafür zusätzliche Steuern zahlen zu müssen. Allerdings musst du die Geräte auf Aufforderung bzw. mit Ende deiner Firmenzugehörigkeit zurückgeben. Sind Laptop und Co. ein Geschenk deines Arbeitgebers, werden hier pauschal 25 Prozent Lohnsteuer fällig.

Mit betrieblicher Altersvorsorge sparen

Vor allem in der älteren Generation gehört die betriebliche Altersvorsorge (bAV) schon lange zu den beliebtesten Social-Benefits, die Arbeitgeber anbieten können. Aber auch die jüngere Generation kann von dieser Zusatzleistung profitieren. Bei der betrieblichen Altersvorsorge zahlt dein Arbeitgeber Geld für dich in verschiedene Rentenprodukte ein. Bei Renteneintritt erhältst du dieses Geld als monatliche Zahlung zurück – idealerweise mit einem hohem Plus.

Besonders lukrativ ist dieser Benefit, wenn dein Arbeitgeber für die betriebliche Altersvorsorge extra Geld, unabhängig von deinem Gehalt, aufwendet. Da dein Arbeitgeber auf dieses Geld weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen muss, ist die bAV für ihn oft ein attraktiver Benefit anstelle einer Gehaltserhöhung. Die Alternative ist, dass du einen Teil deines Gehalts dafür aufwendest. Das reduziert zwar im ersten Moment deine Monatseinkünfte, dafür musst du auf diesen Teil auch keine Steuern und Sozialabgaben zahlen. Willst du ohnehin etwas für später ansparen (was sinnvoll ist), kann die betriebliche Altersvorsorge ein guter Benefit für dich sein.

Für Familien: Kita-Zuschuss

Zu den neueren Social-Benefits von Arbeitgebern gehören Zuschüsse zur Kinderbetreuung. Dabei werden (anteilig) die Kosten für die Kita, die Krippe, eine Tagespflege und in manchen Fällen auch für eine*n Babysitter*in übernommen. Eine fest geregelte Obergrenze für diesen Zuschuss gibt es nicht, so dass auch Eltern, die in Bundesländern mit hohen Betreuungsgebühren leben, profitieren.

Essenszuschuss für günstige Mittagspausen

Gerade für Angestellte, die selbst nicht gerne kochen, sondern die Mittagspause lieber im Restaurant verbringen, können Zuschüsse zum (Mittag-)Essen in Form von Gutscheinen oder Prepaid-Karten interessant sein. Dein Arbeitgeber darf bis zu 6,90 Euro pro Tag als Sonderzahlung leisten – auf das Jahr gesehen sind das über 1.500 Euro. In manchen Fällen können die Gutscheine nicht nur in Restaurants eingelöst werden, sondern auch bei verschiedenen Supermärkten.

Gutscheine für Sachbezüge

Zu den besonders flexiblen Benefits statt Gehaltserhöhung gehören Sachbezüge bzw. Gutscheine dafür. Bis zu 50 Euro im Monat darf dein Arbeitgeber pro Mitarbeiter dafür ausgeben. Die Spanne reicht von Warengutscheinen über Gutscheine fürs Tanken oder andere Dienstleistungen. Hier kannst du flexibel mit deinem Arbeitgeber verhandeln. Zu berücksichtigen ist dabei, dass auch Mitarbeiterrabatte auf firmeneigene Produkte, Geschenke zu Weihnachten, dem Geburtstag oder einem anderen besonderen Lebensereignis zu den steuerfreien Sachbezügen gehören.

Mitarbeiter-Benefits für die Gesundheit

Dass Mitarbeiter*innen möglichst gesund sind und bleiben, ist nicht nur in ihrem eigenen Interesse, sondern auch im Interesse der Firma. Kein Wunder also, dass es bei Mitarbeiter-Benefits für die Gesundheit eine ganze Reihe von abgabefreien Möglichkeiten gibt. Bis zu 600 Euro im Jahr darf dein*e Chef*in beispielsweise für spezielle Massagen, ausgewählte Präventionskurse und Untersuchungen sowie ergonomische Büromöbel am Arbeitsplatz und für dein Home Office ausgeben, ohne darauf Steuern oder Sozialabgaben zahlen zu müssen. Auch vergünstigte Mitgliedschaften in Fitness-Studios sind eine beliebte Zusatzleistung.

Bezahlte Weiterbildung und Coachings

Auch das Angebot für Weiterbildungen und Coachings ist natürlich nicht ganz uneigennützig. Trotzdem ist es ein lohnenswerter Benefit, denn das Wissen, dass du dir dabei aneignest, nimmst du auch bei einem Jobwechsel mit. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit sich beruflich weiterzuentwickeln und wiederum einen Anlass für eine Gehaltserhöhung (oder weitere Benefits) zu haben. Dein Arbeitgeber zahlt weder Steuern noch Sozialabgaben für Weiterbildungen. Einzige Voraussetzung: Der Lehrgang oder das Coaching müssen etwas mit deinem Job und Aufgabenfeld zu tun haben.

Neben diesen zehn klassischen Benefits gibt es noch weitere Alternativen zu einer Gehaltserhöhung, bei dem es vor allem um eine verbesserte Work-Life-Balance geht.

Benefits erhalten: Tipps für die Gehaltsverhandlung

Um nach zusätzlichen Benefits zu fragen, gibt es grundsätzlich zwei richtige Momente: die Vertragsverhandlungen, wenn du einen neuen Job annimmst, und die Gehaltsverhandlungen, die entweder im Zuge eines Jahresgesprächs oder bei einem konkreten Anlass stattfinden. Damit du am Ende mit den Zusatzleistungen aus dem Gespräch kommst, die du dir auch vorgestellt hast, haben wir ein paar Tipps für dich:

Extra-Tipp: Sofern du es beeinflussen kannst, achte auf das richtige Timing für deine Verhandlungen. Idealerweise geht es dem Unternehmen gerade wirtschaftlich gut, du hast ein Projekt erfolgreich abgeschlossen und/oder neue Aufgaben übernommen.

Fazit: Benefits können attraktiver sein als eine Gehaltserhöhung

Bei einer Gehaltsverhandlung nach mehr Geld zu fragen, ist für die meisten Arbeitnehmer*innen der gängige Weg und scheinbar der lukrativste Dank für ihre Arbeit. Dabei gibt es viele Alternativen, die beim genauen Nachrechnen manchmal sogar attraktiver sein können als eine Gehaltserhöhung – zum Beispiel, wenn es um die Altersvorsorge, Kinderbetreuung oder Mobilität geht. Anders als bei mehr Gehalt, werden auf diese Zuschüsse nämlich oftmals keine oder nur reduzierte Steuern und Sozialabgaben fällig. Das ist nicht nur für dich gut, sondern auch dein Arbeitgeber kann hier kräftig sparen. Wenn du also das nächste Mal eine Einladung zu einem Gehaltsgespräch bekommst oder auf der Suche nach einem neuen Job bist, solltest du nicht nur auf die nackten Gehaltszahlen schauen, sondern dich auch mit den Benefits beschäftigen, die dein (zukünftiger) Arbeitgeber anbietet.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was sind Mitarbeiter-Benefits?

Mitarbeiter-Benefits sind Zusatzleistungen, die über das Gehalt hinausgehen. Sie bieten finanzielle und immaterielle Vorteile und sollen die Arbeitsbedingungen verbessern sowie die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung steigern. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie oftmals von der Steuer und Sozialabgaben befreit sind, so dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer hier sparen können.

Welche Ideen für Benefits sind besonders beliebt?

Beliebte Zusatzleistungen sind ein Dienstwagen, Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Mobilität oder zum Essen sowie Sachbezüge. Viele Mitarbeiter wünschen sich auch flexible Arbeitszeiten, Home-Office und großzügige Urlaubsregelungen.

Welche Benefits sind bei Arbeitgebern besonders gefragt?

Neben harten Fakten, wie einem Diensthandy und -laptop, einem Dienstwagen oder einem Job-Rad, sind vor allem weiche Faktoren, wie flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten bei Mitarbeiter*innen beliebt. Auch Zuschüsse zur Altersvorsorge, Kinderbetreuung oder Essensgutscheine sind beliebte Benefits.

Wie beeinflussen Benefits die Mitarbeitermotivation?

Gut angepasste Benefits können die Motivation steigern, indem sie Mitarbeiter wertschätzen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Sie tragen zu einem positiven Betriebsklima bei und fördern die Loyalität.

Was ist besser: Benefits oder Gehaltserhöhung?

Ob Benefits besser als eine Gehaltserhöhung sind, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. In manchen Fällen können maßgeschneiderte Benefits einen größeren Nutzen bieten als eine Gehaltserhöhung, da sie spezifische Lebensziele und Werte unterstützen. Außerdem sind viele Benefits steuer- und sozialabgabenfrei, so dass hier der finanzielle Mehrwert größer ist und sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer*innen sparen.

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