Beatrix Mittermann
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Neben der klassischen Bewerbung gibt es in der Praxis auch die sogenannte Kurzbewerbung. Was das ist, wie so eine Kurzbewerbung aussieht, welche Anhänge mitgeschickt werden bzw. in welchen Fällen diese einer ausführlicheren Variante vorziehen ist, verraten wir dir.
Um die Frage zu beantworten, was man unter einer Kurzbewerbung versteht, ist vor allem die Abgrenzung zu einer standardisierten Bewerbung wichtig. Eine Kurzbewerbung unterscheidet sich von einer herkömmlichen Bewerbung darin, dass keine Anlagen mitgeschickt werden. Das bedeutet: keine Zeugnisse, keine Arbeitszeugnisse, keine Referenzen, Abschlussbestätigungen, Arbeitsproben oder andere Qualifikationsnachweise. Im Umkehrschluss bedeutet das: Eine Kurzbewerbung besteht nur aus Lebenslauf inkl. Bewerbungsfoto und Anschreiben. Sie beschränkt sich lediglich auf die sachlichen Fakten und das in einem schlichten Layout – also keine kreativen Designs oder Formate.
Wann auf jeden Fall eine Kurzbewerbung zu schreiben ist: wenn diese im Stelleninserat gefordert wird. Findest du darin beispielsweise die Formulierung „Senden Sie uns Ihre aussagekräftige Kurzbewerbung an …“, so ist das ein klares Indiz dafür, von der ausführlicheren Standardbewerbung abzusehen.
Auch als Initiativbewerbung eignet sich eine Kurzbewerbung gut. Da in einem solchen Fall ja keine Stellenausschreibung vorhanden ist, braucht es keine Bewerbung, die darauf zugeschnitten ist. Da das Unternehmen keine Bewerbungen erwartet, kann es durchaus von Vorteil sein, wenn deine Bewerbung nicht ganz so umfangreich ist und nicht zu viel Zeit zur Durchsicht in Anspruch nimmt.
Kurzbewerbungen können ein gutes Mittel sein, sich bei Job- und Karrieremessen bei den Unternehmen vorzustellen. Sie enthält mehr Informationen als nur eine herkömmliche Visitenkarte, ist aber nicht ganz so umfangreich und zeitaufwändig wie eine ganze Bewerbungsmappe. Damit vermittelst du einem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von deiner Person, deiner Fähigkeiten und Berufserfahrungen.
Vorteile einer Kurzbewerbung | Nachteile einer Kurzbewerbung |
---|---|
Erste Kontaktaufnahme zum Unternehmen | Nur oberflächlicher erster Eindruck – meist kein Ersatz für klassische Bewerbung |
Geringer Zeitaufwand und geringe Kosten | Keine Bestätigung der Qualifikationen und Erfahrungen, da keine Zeugnisse und Bestätigungen mitgeschickt werden |
Effektiv: Mehrfach verwendbar für unterschiedliche Unternehmen, da sie allgemein gehalten ist | Wenig Platz und begrenzte Möglichkeit, alles zu vermitteln |
Gibt einen schnellen Überblick und weckt Interesse | Doppelter Aufwand, falls im Anschluss doch klassische Bewerbung angefragt wird |
Gut geeignet für Job- und Karrieremessen | |
Gut geeignet als Initiativbewerbung | |
Gutes Mittelmaß zwischen Visitenkarte und Standardbewerbung |
Das Wichtigste an der Kurzbewerbung steckt bereits im Namen: Sie muss kurz und knapp formuliert sein und die wichtigsten Informationen übersichtlich liefern. Wie schon erwähnt stehen dafür lediglich das Anschreiben und der Lebenslauf inklusive Bewerbungsfoto zur Verfügung.
Das Anschreiben ist möglichst kurz und übersichtlich zu halten. Inhaltlich orientiert es sich an einem klassischen Anschreiben, bei dem es darum geht, seine Stärken, Erfahrungen und Qualifikationen bestmöglich darzustellen. Der Unterschied zum herkömmlichen Anschreiben liegt jedoch darin, dass es bei der Kurzbewerbung nicht auf das jeweilige Unternehmen oder gar die zu besetzende Stelle zugeschnitten ist. Es ist allgemeiner gehalten.
Der Lebenslauf wird – wie auch in ein klassischer Lebenslauf – tabellarisch angelegt. Auch hier sind die Kriterien der Übersichtlichkeit zu beachten. Halte ihn möglichst schlicht und füge ein geeignetes Bewerbungsfoto hinzu. Ein guter erster Überblick über den bisherigen Werdegang (die wichtigsten/letzten Stufen der Ausbildung und Berufserfahrungen und wichtigste Zusatzqualifikationen sind ausreichend). Andere Elemente wie kurze Beschreibungen zu den einzelnen beruflichen Tätigkeiten oder Hobbys kannst du entfernen.
Sowohl Lebenslauf als auch Anschreiben sollten eine A4-Seite nicht überschreiten. Wichtig ist auch: Unterschreibe beide Seiten, sowohl den Lebenslauf als auch das Anschreiben.
Wenn du eine Kurzbewerbung per E-Mail versendest, empfiehlt es sich, das Anschreiben direkt in den Text der E-Mail zu kopieren und somit nur einen Anhang (den Lebenslauf) mitzusenden. Dadurch wird das E-Mail kurz und übersichtlich.
Wenn du die Kurzbewerbung persönlich aushändigst, wie beispielsweise auf einer Karrieremesse, braucht es dafür keine aufwändige Bewerbungsmappe. Hefte die Blätter auch nicht zusammen. Da das Anschreiben und der Lebenslauf jeweils maximal eine Seite lang sein sollen, reicht es, diese in eine durchsichtige Hülle zu geben. Speziell für Job- und Karrieremessen kannst du zudem die Kurzbewerbung noch weiter verkürzen, indem du eine abgespeckte Version deines Lebenslaufes verwendest und an dessen Ende den folgenden Satz stellst: Bei Interesse sende ich Ihnen gerne meine kompletten Bewerbungsunterlagen zu.
Wenn du eine Kurzbewerbung versendet hast, können vier Fälle auftreten:
1. Das Unternehmen meldet sich nicht. In diesem Fall kannst du telefonisch nachfragen, ob die Bewerbung angekommen ist bzw. dezent nachhaken.
2. Das Unternehmen sendet dir eine Absage. In diesem Fall heißt es: Nicht unterkriegen lassen und einfach weiter bewerben.
3. Das Unternehmen bittet dich um eine ausführliche Bewerbung. Das ist ein gutes Zeichen, denn das Unternehmen hat angebissen und möchte mehr über dich wissen. Beachte nun, dass du einen ausführlichen Lebenslauf sendest und auch alle Zeugnisse, Nachweise, Arbeitsproben, Zertifikate etc. bzw. alles, was vom Unternehmen noch zusätzlich angefragt wurde, anfügst.
4. Das Unternehmen lädt dich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Bereite dich gut darauf vor, indem du dir Antworten auf die häufigsten Fragen überlegst. Sehr oft kommen beispielsweise die Fragen „Erzählen Sie uns von sich“, „Warum wollen Sie den Job wechseln?“, oder „Warum sind Sie der/die Richtige?“. Denke darüber nach, wie du dich am besten selbst präsentierst bzw. welche Rückfragen du stellen könntest. Beachte den Dresscode und deine Körpersprache. Außerdem haben wir Tipps, wie du mit Nervosität umgehst
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