Mirabell Grote
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Bei einer Bewerbung sind in erster Linie deine beruflichen Fähigkeiten interessant. Aber wie sieht es mit Hobbys im Lebenslauf aus? Solltest du auch private Interessen angeben? Und wenn ja, welche und wie viele? Beispiele und Tipps gibt’s hier.
Grundsätzlich gilt: du kannst Hobbys im Lebenslauf erwähnen, du musst aber nicht. Trotzdem raten wir dir, deine Hobbys in deinem Lebenslauf anzugeben.
Wenn du unsere Tipps befolgst und Fehler vermeidest, haben Hobbys im Lebenslauf Vorteile – und zwar für beide Seiten am Tisch. Wenn du deine privaten Interessen gezielt und strategisch in deinem Lebenslauf angibst:
Lücken im Lebenslauf lassen sich geschickt durch relevante Hobbys kaschieren. Wenn du in dieser Zeit besonderen Interessen nachgegangen bist, die deine Fähigkeiten erweitert haben, kannst du diese Aktivitäten im Lebenslauf hervorheben.
Wichtig ist, dass die Hobbys einen Mehrwert für die angestrebte Stelle bieten und nicht als bloßer Lückenfüller wirken. Mehr zu Lücken im Lebenslauf und wie du sie erklärst, erfährst du hier:
Lücke im Lebenslauf: So erklärst du sie am besten
Deine Hobbys und Interessen sollten am Ende deines tabellarischen Lebenslaufs in einem eigenen Abschnitt kurz und prägnant angegeben werden. Achte hierbei unbedingt auf die korrekte Rechtschreibung:
Es heißt „Hobbys“ und nicht „Hobbies“.
Die Schreibweise mit „-ies“ ist im Englischen zwar richtig, im Deutschen wird aber die Endung „-ys“ korrekterweise verwendet.
Alternativ nennst du den Abschnitt:
Wie du einen tabellarischen Lebenslauf erstellst, erfährst du hier:
Tabellarischer Lebenslauf: Aufbau und Inhalt (mit Vorlagen)
Wenn du dir unsicher bei der Angabe deiner Hobbys in deinem Lebenslaufs bist, bietet dir Stepstone einen praktischen und kostenlosen Lebenslauf-Generator mit anpassbaren Vorlagen für den tabellarischen Lebenslauf an:
Hobbys im Lebenslauf nutzt du strategisch, um dich von anderen Bewerber*innen abzuheben, indem du deine Eignung für die jeweilige Stelle durch deine individuellen Stärken hervorhebst.
Unsere fünf folgenden Tipps helfen dir dabei, deine Hobbys gezielt in deinem Lebenslauf anzugeben:
Als Faustregel gilt: Gib insbesondere die Hobbys im Lebenslauf an, die auch einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben, das Stichwort hier ist: berufsbezogene Interessen.
Beispiele:
Wähle die Hobbys für deinen Lebenslauf außerdem nach dem Motto „weniger ist mehr“ aus. Gib höchstens vier Interessen an, aber führ die aufgelisteten Beispiele dafür gern noch etwas genauer aus.
Beispiel:
Das Ziel von Hobbys im Lebenslauf ist, mit deinen aufgeführten Interessen bestimmte Stärken, Fähigkeiten oder Eigenschaften, die in deinem Wunschjob besonders gefragt sind, zu unterstreichen.
Es ist wichtig, im Lebenslauf ehrlich zu sein und nur Hobbys zu nennen, die du auch wirklich aktiv ausübst. Denn Personaler*innen erkennen sehr schnell, wenn Bewerbende Interessen angeben, die nur beeindruckend wirken sollen.
Wenn du im Vorstellungsgespräch nach Details zu deinen Hobbys gefragt wirst, kannst du nur dann souverän und authentisch antworten, wenn du wirklich Interesse an diesen Aktivitäten hast.
Hobbys wie „spazieren gehen“, „lesen“ oder „Musik hören“ wirken im Lebenslauf oft austauschbar und wenig interessant. Solche allgemeinen Interessen lassen wenig Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit oder besondere Fähigkeiten zu.
Setze stattdessen auf Hobbys, die dich von anderen Bewerbenden abheben und zeigen, was dich einzigartig macht.
Hobbys, die in deinem Lebenslauf einen guten Eindruck hinterlassen, sind zum Beispiel diese Hobbys:
Hobby | Wirkung |
---|---|
Bloggen | Kreativität, Sprachfertigkeit und Erfahrung im Umgang mit modernen Medien |
Sport (Mannschaftssportarten) | Teamfähigkeit und Ehrgeiz |
Sport (Solosportarten) | Einzelkämpfernatur, Eigenmotivation und Durchhaltevermögen |
Ehrenamtliche Tätigkeiten | Verantwortungsbewusstsein, soziales Engagement und Teamfähigkeit |
Kochen | Experimentierfreude und Geselligkeit |
Trainer*in im Sportverein | Führungserfahrung, Organisationstalent und soziale Kompetenz |
Sprachen lernen | Kommunikationsfreude und Interesse an anderen Kulturen |
Reisen | Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Menschen, Flexibilität und Neugier |
Computer/Technik | Problemlösungsfähigkeiten, analytisches Denken und technische Affinität |
Tiere | Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Geduld |
Musik | Kreativität, Konzentrationsfähigkeit und Disziplin |
Politik | Engagement, Argumentationsstärke und Interesse an gesellschaftlichen Themen |
Social Media | Digitale Affinität, Kreativität und Kommunikationsstärke |
Basteln | Kreativität, Feinmotorik und Liebe zum Detail |
Handwerken | Problemlösungsfähigkeit, Geschicklichkeit und technisches Verständnis |
Mannschaftssportarten, wie Fußball, zeigen, dass du es gewohnt bist, im Team zu arbeiten, gemeinsame Ziele zu verfolgen und auch in stressigen Situationen gut mit anderen zusammenarbeiten kannst.
Diese Eigenschaften sind in nahezu jedem Job von Vorteil, besonders aber in Berufen, die viel Teamarbeit und Koordination erfordern.
Mehr zur Bedeutung von Teamfähigkeit in deiner Bewerbung erfährst du hier:
Teamfähigkeit: Eine Kernkompetenz für deine Bewerbung
Ehrenamtliche Tätigkeiten zeigen, dass du bereit bist, Verantwortung für andere zu übernehmen. Ein Ehrenamt ist ein starkes Zeichen für deine soziale Kompetenz und daher ideal bei einer Bewerbung für Berufe mit Führungsaufgaben oder im sozialen Bereich.
Auch als Trainer*in im Sportverein bringst du Führungserfahrung, Organisationstalent und soziale Kompetenzen mit. Du leitest ein Team, planst Trainingseinheiten und motivierst andere – das sind wertvolle Soft Skills, die dir auch im Beruf zugutekommen.
Mehr zum Thema Soziale Inkompetenzen erfährst du hier:
Soziale Inkompetenz: Wie sie dir das Leben erschwert und was dagegen hilft
Sprachen zu lernen zeigt deine Freude an Kommunikation und dein Interesse an anderen Kulturen. Es ist ein Zeichen dafür, dass du neugierig und offen für Neues bist.
Auch Reisen erweitert deinen Horizont und zeigt deine Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen und Situationen umgehen zu können.
Darüber hinaus schätzen viele Arbeitgeber die Fähigkeit, in einer oder mehreren Fremdsprachen kommunizieren zu können, besonders in internationalen Unternehmen oder in Berufen, die interkulturelle Kompetenz erfordern.
Mehr zu Interkulturellen Kompetenzen erfährst du hier:
Interkulturelle Kompetenz - Definition & Beispiele
Technische Affinität ist in vielen Berufen ein großer Vorteil, besonders in IT, Ingenieurwesen oder im digitalen Bereich. Es signalisiert, dass du komplexe Zusammenhänge verstehst und dich schnell in neue Technologien einarbeiten kannst.
Mehr zum Thema Problemlösungsfähigkeit erfährst du hier:
Problemlösungskompetenz: Der Game Changer für deinen beruflichen Erfolg
Wenn du ein Instrument spielst oder singst, unterstreicht das deine Fähigkeit, dich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache fokussieren zu können. Gleichzeitig beweist es deine Kreativität – eine Fähigkeit, die in vielen kreativen Berufen von Vorteil ist.
Ein Interesse am Kochen zeigt deine Experimentierfreude. In der Küche sind Kreativität und die Bereitschaft zum Experimentieren gefragt – Eigenschaften, die auch in vielen kreativen Berufen von Vorteil sind.
Du möchtest kreative Berufe entdecken? Dann schau doch mal hier:
Kreative Berufe: In diesen Jobs ist Kreativität besonders gefragt
Basteln erfordert nicht nur gestalterische Ideen, sondern auch präzises Arbeiten und Geduld. Auch handwerkliche Tätigkeiten heben deine Geschicklichkeit im Lebenslauf hervor. Ob beim Bauen, Reparieren oder Tüfteln – du beweist, dass du praktisch veranlagt bist und dich nicht scheust, Herausforderungen aktiv anzugehen.
Die Fähigkeit, Projekte sorgfältig und genau umzusetzen, ist in vielen Berufen wertvoll, insbesondere in handwerklichen, gestalterischen oder technischen Bereichen, wo Genauigkeit und Kreativität gefragt sind.
Du möchtest im Handwerk arbeiten? Hier ist unser Gehaltscheck:
Branchen-Überblick Handwerk: 5 Jobs – 5 Gehälter
Gehst du eher ausgefallenen Hobbys nach, solltest du bei der Auswahl für den Lebenslauf zweimal darüber nachdenken, ob sie wirklich in deine Bewerbung passen.
Denn einige Hobbys wirken sich negativ auf deine Bewerbung aus und hinterlassen einen schlechten Eindruck bei deinem potenziellen Arbeitgeber, so zum Beispiel:
Hobbys, die bei Personaler*innen nicht gut ankommen, sind vor allem Risikosportarten, wie zum Beispiel:
Denn Risikosportarten legen bei Personaler*innen die Befürchtung nahe, dass der*die Bewerber*in oft krankheits- bzw. verletzungsbedingt fehlen wird.
Manche Hobbys wirken auf den ersten Blick zu speziell oder abseitig und hinterlassen deshalb keinen guten Eindruck bei Personaler*innen.
Das gilt zum Beispiel für kontroverse Hobbys wie Jagen. In diesen Bereich fallen aber auch scheinbar harmlose Interessen wie Heavy Metal oder auch Videospiele. Denn sie sind leider noch immer ein Stück weit vorurteilsbehaftet.
Weitere Interessen, die als „zu nerdig“ wahrgenommen werden, sind zum Beispiel:
Auch wenn es wichtig ist, authentisch zu sein, solltest du überlegen, ob solche Hobbys im Lebenslauf die richtige Botschaft vermitteln, gerade dann, wenn sie keinen Bezug zur angestrebten Stelle haben.
Hobbys, die viel Zeit beanspruchen, rufen bei potenziellen Arbeitgebern Bedenken hervor, ob du neben deinen privaten Aktivitäten genug Energie für den Job aufbringen kannst.
Solche Hobbys solltest du im Lebenslauf nur dann angeben, wenn sie zur ausgeschriebenen Stelle passen oder deine Belastbarkeit und Zeitmanagementfähigkeiten hervorheben.
Ja, du kannst Hobbys in deinem Lebenslauf angeben, musst es aber nicht. Wenn du sie geschickt auswählst, helfen sie, dich von anderen Bewerbenden abzuheben und geben den Personaler*innen einen besseren Eindruck von deiner Persönlichkeit. Wichtig ist, dass die Hobbys für die angestrebte Stelle relevant sind und nicht nur als Lückenfüller dienen.
Hobbys, die deine beruflichen Fähigkeiten und persönlichen Stärken unterstützen, sind besonders vorteilhaft. Teamfähigkeit zeigst du durch Mannschaftssportarten wie Fußball, während kreatives Kochen deine Experimentierfreude betont. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten, Sprachenlernen oder technisches Interesse unterstreichen wertvolle Soft Skills wie soziale Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit oder Problemlösungsfähigkeiten.
Es gilt die Regel „weniger ist mehr“. Idealerweise gibst du maximal vier Hobbys an, die jedoch konkret und detailliert beschrieben werden sollten. Zum Beispiel: „Kochen – spezialisiert auf italienische Küche“ oder „Volleyball – Trainer*in der Jugendmannschaft“. So zeigst du deine Interessen präzise und eindrucksvoll.
Hobbys, die riskant, zu nerdig oder zeitintensiv sind, solltest du lieber weglassen. Beispiele sind Risikosportarten wie Fallschirmspringen oder Bergsteigen, da diese Befürchtungen hinsichtlich häufigen Ausfalls durch Verletzungen auslösen. Auch sehr spezialisierte Interessen wie Sammelkarten spielen oder Cosplay wirken oft nicht professionell.
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