Nick Marten
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Du willst eine Wohnung mieten, beschreitest neue Wege in der Lebens- bzw. Familienplanung oder willst einen wichtigen Kredit aufnehmen? In all diesen Momenten spielt ein schier unscheinbares Dokument eine entscheidende Rolle: der Gehaltsnachweis. Aber warum ist dieses Schriftstück so wichtig und welche Formen von Gehaltsnachweisen gibt es? Gemeinsam gehen wir dieses Thema an, damit du für alle Fälle gewappnet bist.
Ein Gehaltsnachweis ist wie dein finanzieller Steckbrief: Ein Dokument, das schwarz auf weiß zeigt, was du für deine Arbeit bekommst. Aus ihm geht hervor, wie viel du brutto verdienst, welche Abzüge davon abgehen und was dir netto bleibt.
Kurz: Er ist der Nachweis deiner finanziellen Leistungsfähigkeit.
Dein Gehalt kannst du auf unterschiedlichen Wegen nachweisen. Die gängigsten haben wir für dich aufgelistet:
Sprich mit deinem Arbeitgeber, falls du nicht automatisch eine Gehaltsabrechnung erhältst. Brauchst du aber beispielsweise einen Einkommensnachweis, musst du diesen sowieso beim Arbeitgeber anfragen. In der Regel solltest du monatlich eine Abrechnung zur Verfügung gestellt bekommen. Für andere Nachweise, wie z. B. den Einkommenssteuerbescheid, wend dich direkt ans Finanzamt. Die Digitalisierung macht‘s möglich: Viele dieser Dokumente sind heute – sogar in Deutschland! – auch online über entsprechende Portale zugänglich.
Ein Blick unter die Haube zeigt dir, was von deinem Bruttogehalt nach Abzug von Steuern, Sozialabgaben und eventuell weiteren Abzügen wie Beiträgen zur betrieblichen Altersvorsorge übrigbleibt. Auch Mitarbeiter-Benefits wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld können aufgeführt sein. Diese Details sind wichtig, um dein Nettogehalt zu verstehen und zu planen.
Lesetipp: Brutto, netto, Ausgaben, Fixkosten – du könntest eine Auffrischung zum Thema gebrauchen? Dann lies dir unseren Artikel zum Thema Anteil der Fixkosten am Gehalt durch.
In der Welt der Finanzen und Behörden ist der Lohnnachweis so etwas wie das Schweizer Taschenmesser: vielseitig einsetzbar und oft unverzichtbar. Ob du angestellt bist oder deinen Weg als Freiberufler*in oder Selbstständige*r gehst, es gibt Situationen, in denen dieses Dokument dringend benötigt wird. Hier sind zehn alltägliche und weniger alltägliche Momente, in denen ein Lohnnachweis das Zünglein an der Waage sein kann:
Der Start ins Familienleben kann süß sein, vor allem, wenn das Elterngeld pünktlich fließt. Dabei ist dein Einkommen entscheidend für die Höhe des Betrags. Selbstständige brauchen den Einkommenssteuerbescheid, Angestellte die Gehaltsabrechnungen der letzten zwölf Monate vor der Geburt. Am besten reichst du die erforderlichen Unterlagen frühzeitig ein, um Verzögerungen bei der Bearbeitung zu vermeiden.
Übrigens: Weißt du, wie man Elternzeit beantragt? Wir verraten es dir in unserem Beitrag!
Wenn du wegen Krankheit arbeitsunfähig bist, ist das Krankengeld eine wichtige Absicherung. Die Berechnungsgrundlage? Dein vorheriges Einkommen. Damit das Ganze funktioniert, braucht deine Krankenkasse einige Angaben von deinem Arbeitgeber.
Wenn du deinen Job verlierst, ist der Nachweis deines letzten Einkommens wichtig, um Arbeitslosengeld zu beantragen. Dein früheres Einkommen bestimmt die Höhe des Arbeitslosengeldes – daher die Notwendigkeit des Gehaltsnachweises. Besonderheit hier: Neben der Lohnsteuerkarte wird eine detaillierte Arbeitsbescheinigung deines letzten Arbeitgebers benötigt.
Das Wohngeld entlastet, wenn das Geld knapp ist. Zur Berechnung des Anspruchs müssen Einkommensnachweise aller Haushaltsmitglieder für die letzten drei Monate vorgelegt werden. Die Höhe des Wohngeldes richtet sich nach dem Gesamteinkommen des Haushalts.
Für Studierende und Schüler*innen, die BAföG beantragen, sind Einkommensnachweise Pflicht. Denn BAföG hängt vom Einkommen ab – nicht nur von deinem, sondern auch von dem deiner Familie. Sonderfall für Verheiratete: Hier muss auch der Gehaltsnachweis deines*r Partner*in vorgelegt werden.
Im Falle einer Trennung oder Scheidung spielt der Lohnnachweis eine entscheidende Rolle, um den Unterhalt für die Kinder gerecht zu regeln. Die Höhe des zu zahlenden Unterhalts richtet sich nach dem Einkommen des Unterhaltspflichtigen.
Auch beim Ehegattenunterhalt werden oft Einkommensnachweise von beiden Parteien verlangt, um eine für beide Seiten gerechte Regelung zu finden.
Die Traumwohnung ist in greifbarer Nähe, doch der*die Vermieter*in will Gehaltsnachweise der letzten drei Monate? Das liegt daran, dass Vermieter*innen Sicherheit über deine Zahlungsfähigkeit benötigen. Wenn dein Einkommen nicht ausreicht, um die Miete zu bezahlen, kann eine Bürgschaft von deinen Eltern oder nahen Verwandten notwendig sein.
Tipp: Leg deine Einkommensnachweise proaktiv vor, um gegebenenfalls deine Chancen auf eine Wohnung zu erhöhen.
Träumst du von einem neuen Auto oder dem lang ersehnten Haus? Wenn es um Kredite geht, ist ein regelmäßiges Einkommen das A und O. Banken verlangen vor Kreditvergabe nämlich Nachweise über ein regelmäßiges Einkommen. Kein Einkommen, kein Kredit – es sei denn, jemand bürgt für dich.
In finanziell stürmischen Zeiten ist die Schuldnerberatung dein Leuchtturm. Ein Lohnnachweis, der Aufschluss über dein Einkommen gibt, ist für die Erstellung eines realistischen Entschuldungsplans unerlässlich. Sei ehrlich und genau in deinen Angaben, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten! Auch bei einer Lohnpfändung ist ein genauer Einkommensnachweis wichtig, um die Pfändungsgrenze zu berechnen.
Bewahr alle Gehaltsnachweise mindestens bis zur nächsten Steuererklärung auf. In bestimmten Fällen, z. B. bei Rentenansprüchen, ist es ratsam, sie länger aufzubewahren.
Kontaktier sofort deinen Arbeitgeber. Fehler im Gehaltsnachweis können sich auf deine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge auswirken und sollten so schnell wie möglich korrigiert werden.
In diesem Fall dienen der Einkommenssteuerbescheid oder offizielle Gewinn- und Verlustrechnungen als Einkommensnachweis.
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