Team in der Videokonferenz
Inhalt
Was ist ein Team? Beziehungen bestimmen das TeamVertrauen ist wichtig bei der virtuellen TeamführungBeziehungen im virtuellen TeamKommunikationswissenschaft: Was wir wirklich sagenAnaloge Kommunikation: Sprache kann lügen. Körper nichtProblem beim virtuellen Team: Die Körpersprache geht verlorenTipp: Persönliche Treffen des Teams ermöglichenVirtuelle Teams stark machen7  Tipps für die Teamführung eines virtuellen TeamsTipps um das Vertrauen zu stärkenIm virtuellen Team kontrollierenFazit: Die digitale Zukunft

Jahrelang haben sich viele Unternehmen gegen mobiles Arbeiten und Home-Office gesträubt – und jetzt, als Folge der Corona-Pandemie, sitzen viele Mitarbeiter*innen auf einmal zu Hause. New Work – auf einmal überall Realität.

Inhalt
Was ist ein Team? Beziehungen bestimmen das TeamVertrauen ist wichtig bei der virtuellen TeamführungBeziehungen im virtuellen TeamKommunikationswissenschaft: Was wir wirklich sagenAnaloge Kommunikation: Sprache kann lügen. Körper nichtProblem beim virtuellen Team: Die Körpersprache geht verlorenTipp: Persönliche Treffen des Teams ermöglichenVirtuelle Teams stark machen7  Tipps für die Teamführung eines virtuellen TeamsTipps um das Vertrauen zu stärkenIm virtuellen Team kontrollierenFazit: Die digitale Zukunft

First things first: Was ist virtuelle Zusammenarbeit?

„Remote“ zu arbeiten, ist für viele Arbeitnehmer*innen interessant – und wirkt daher als kraftvoller Employer-Brand-Vorteil für Unternehmen. Remote Work bedeutet, die Person befindet sich im Homeoffice, im Coworking Space – oder einfach irgendwo auf der Welt, wo es Internet, Strom und einen Platz für den Laptop gibt. Von dort aus organisieren und koordinieren sich virtuelle Teams via E-Mails, Videokonferenzen, Chats oder praktischen Kollaborationstools – üblicherweise unter ebenfalls virtueller Führung. Kurz:

Virtuelle Teams definieren sich durch die rein virtuelle Zusammenarbeit in Abgrenzung beispielsweise zu hybriden Teams, die sich gelegentlich auch vor Ort im Büro treffen.

Vor einigen Jahren war all das noch Zukunftsmusik, mittlerweile ist das virtuelle Arbeiten eine real gelebte Alternative zur täglichen Arbeit im Büro. Eine ausschließlich virtuelle Teamarbeit ist in Deutschland zwar noch relativ selten, hybride Arbeit entwickelt sich aber zum tragfähigen Modell: So waren im Jahr 2022 bereits 24,2 % der Arbeitnehmer*innen im Homeoffice tätig und rund 38 % der Vollzeitbeschäftigten nutzten die Möglichkeit, zumindest teilweise außerhalb des Büros zu arbeiten.

Doch warum eigentlich? Die Vorteile des virtuellen Arbeitens sind vielfältig – für Arbeitnehmende ebenso wie für Arbeitgeber: Die Mitarbeitenden profitieren von relativ freier Zeiteinteilung und ortsunabhängigem Arbeiten, die Arbeitgeberseite wiederum spart an den Kosten für den Unterhalt von Büroräumen und engagiert weltweit genau die Teamplayer, die für das entsprechende Projekt am besten geeignet sind. Kein Wunder also, dass virtuelle Zusammenarbeit weltweit zunimmt – alleine von 2009 bis 2023 stieg die Zahl der Remote-Arbeitenden um 159 %.

Das heißt: Teams, die aktuell noch hybrid arbeiten, könnten in den nächsten Jahren vollkommen virtuell kooperieren. Die technologische Entwicklung, die Globalisierung der Arbeitswelt und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – es spricht vieles dafür. Doch was macht eine erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit aus? Wir klären auf.

Das macht virtuelle Zusammenarbeit wirklich erfolgreich

Du willst ein virtuelles Team erfolgreich führen? Du hast bereits Erfahrung in der Leitung eines klassischen Teams? Dann weißt du bereits, wie der Hase läuft – denn was Menschen gemeinsam erfolgreich macht, gilt auch für die Zusammenarbeit im digitalen Raum. Da der persönliche Kontakt in einem virtuellen Team jedoch eingeschränkt ist, lohnt es sich, auf einige Erfolgsfaktoren besonders zu achten – und so Missverständnissen, Verzögerungen und Frustration effektiv vorzubeugen. Deshalb gilt:

Kommunikation, Vertrauen und Motivation sind vorhanden? Dann ist es an dir, auch zu vertrauen. Solange deine Teammitglieder ihre Aufgaben erfüllen, gibt es keinen Grund, sie aus der Ferne zu kontrollieren.

Step by step: So führst du ein virtuelles Team

Die Führung virtueller Teams birgt in der Praxis einige Herausforderungen – doch mit den richtigen Werkzeugen kannst du sie moderieren, kompensieren oder gleich ganz vermeiden. Was sind also die wichtigsten Schritte, die eine virtuelle Zusammenarbeit wirklich gelingen lassen? Wir verraten es dir.

Virtuelle Führung: Alles beginnt mit der Auswahl der Teammitglieder

Wer die Wahl hat …! Und diese Wahl ist beim Zusammenstellen eines virtuellen Teams besonders groß – schließlich ist der Bewerber*innenpool nicht auf ein örtliches Umfeld beschränkt. Wichtig ist jedoch, dass dein Team trotz möglicher räumlicher Distanz harmonisch und effektiv zusammenarbeiten kann – und dafür sind die richtigen Soft Skills entscheidend.

Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit und Motivation sind Schlüsselelemente, die virtuelle Teammitglieder auszeichnen. Außerdem sind Kandidat*innen fit im Umgang mit digitalen Technologien, agieren diszipliniert und können interkulturelle Kompetenzen vorweisen? Bingo – dann hast du wirklich die Qual der Wahl.

Tipp: Behalt bei aller Auswahl immer die Teamgröße im Blick. Die richtet sich natürlich nach den Anforderungen des Projektes – aber wird das Projektteam zu groß, könnten einzelne Mitglieder daran zweifeln, wie wichtig ihr Beitrag für den Gesamterfolg noch ist.

Neuling an Bord! So gelingt die inklusive Mitarbeiter*innenführung

Die Aufgaben wachsen – und das Projektteam soll mitwachsen? Wenn neue Mitarbeiter*innen an Bord kommen, brauchen alle Teammitglieder die Möglichkeit, einander kennenzulernen. Um die ersten gemeinsamen Tage inklusiv zu gestalten, können folgende Ideen helfen:

Hard- und Software: Mit der richtigen Technik zum Erfolg

Die beste Teamarbeit führt nur dann zu guten Arbeitsergebnissen, wenn auch die technische Ausstattung stimmt. Zwar können die Teammitglieder ihre mobilen Endgeräte im Rahmen einer Bring-Your-Own-Device-Regelung (BYOD) selbst stellen – in vielen Fällen ist es jedoch sinnvoll oder notwendig, ihnen die entsprechende Hardware zur Verfügung zu stellen. Das kann der Fall sein, wenn bestimmte Datenschutzbestimmungen eingehalten werden müssen, sensible Kundeninformationen abgefragt werden oder die parallele Privatnutzung der Geräte nicht erwünscht ist. Unabhängig davon brauchen die Teammitglieder Zugriff auf folgendes Equipment:

Die Hardware steht? Dann geht es an die passende Software – denn sie ist für ein effizientes Arbeiten in virtuellen Teams essenziell. Damit sich eine synchrone Kommunikation etablieren kann, helfen z. B. cloudbasierte Kollaborationstools, die auf die Koordination virtueller Teams spezialisiert sind. Kombiniert mit moderner Projektmanagement-Software ermöglichen sie es deinem Team, ohne Zeitversatz gemeinsam an ihren Dokumenten zu arbeiten – ohne sie gesondert speichern und per Mail-Anhang versenden zu müssen.

Guter Workflow im virtuellen Team dank gezielter Kommunikation

Du willst sicher nicht über jedes Detail aller Arbeitsbereiche auf dem Laufenden gehalten werden, sondern nur über die, die für dich gerade relevant sind. So wird die Kommunikation im Team effizient und zielgerichtet:

Behalt bei allen Punkten im Kopf, dass sich deine virtuellen Teammitglieder nicht mit beiläufigen Gesten, befreiendem Flurfunk oder einem Feierabendbier verbinden können. Vergiss also bei aller Effizienz nicht die nötige Portion Herzlichkeit in deiner Kommunikation.

Zwei Menschen nehmen an einem Online-Meeting teil.
Das Vertrauen spielt auch in virtuellen Teams eine enorm wichtige Rolle. © BONNINSTUDIO/Stocksy

Arbeiten in virtuellen Teams: So gelingt aktiver Austausch

Wie kannst du im digitalen Raum einen regelmäßigen Austausch ermöglichen? Feste Update-Meetings sind die einfachste Lösung – und können viel bewirken. So erhalten alle Teammitglieder einen Eindruck vom Projektfortschritt, den allgemeinen Prioritäten und konkreten nächsten Schritten – und bleiben ganz nebenbei auch persönlich in Kontakt. Je nachdem, wie schnell relevante Zwischenergebnisse erzielt werden, bieten sich kurze tägliche oder ausführliche wöchentliche Meetings an. Auch virtuelle gemeinsame Kaffeepausen oder digitale Feierabend-Videokonferenzen können dazu beitragen, dass sich niemand einsam fühlt.

Zwei weitere kleine Tipps mit großer Wirkung:

Läuft alles geschmeidig? So definierst du Arbeitsabläufe

Die „Arbeit rund um die Arbeit“ kann viel Zeit in Anspruch nehmen – gerade in der virtuellen Welt. Apps müssen verwaltet, Daten gesichert, Termine koordiniert, Software aktualisiert und Softwareprobleme gelöst werden. Sind die Arbeitsabläufe klar definiert, reduziert sich diese Zeit auf ein notwendiges Minimum. Achte deshalb auf Folgendes:

  1. Klare Erwartungen, die allen bekannt sind
  2. Klare Aufgabenverteilung
  3. Transparenz des Arbeitsfortschritts für alle Beteiligten
  4. Festgelegte Standardarbeitsverfahren, wo immer es sich anbietet
  5. Erstellte Vorlagen und Leitfäden

Tipp: In einem Kommunikationsplan kannst du außerdem definieren, welche Plattform, welches Tool, welcher Kanal und welches Medium für welches Anliegen verwendet werden soll.

Heads Up: Das Projektteam erfolgreich motivieren

Wenn es keine Gelegenheit für ein persönliches „Heads Up“ gibt, musst du alternative Wege finden, um die Motivation im Team aufrechtzuerhalten. Hier ist Kreativität gefragt – denn Menschen arbeiten besonders motiviert, wenn sie ihre Arbeit als sinnvoll empfinden, sich also mit der Projekt- bzw. Unternehmensvision verbinden können und die übergeordneten Ziele klar vor Augen haben. Diesen Faktor berücksichtigst du am besten gleich im Vorstellungsgespräch – und stärkst ihn dann im Verlauf der Teamarbeit. Gib deinen Teammitgliedern beispielsweise die Möglichkeit, ihre persönlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und das Projekt aktiv mitzugestalten, sei offen für Vorschläge und fördere den Austausch innerhalb des Teams.

Aber auch die Vorzüge des ortsunabhängigen Arbeitens erhalten die Motivation im Team und stärken die Mitarbeiterbindung – wenn sie gepflegt werden:

Regelmäßig persönliche Teamevents organisieren

Bei aller Optimierung der virtuellen Zusammenarbeit – ein persönliches Treffen kann man einfach nicht ersetzen. Zugegeben: Sind deine Mitarbeiter*innen über verschiedene Kontinente verteilt, kann das schwierig werden. Aber auch lokale Treffen für einige Teammitglieder können regelmäßig organisiert werden – und warum nicht anlässlich größerer Veranstaltungen mal eine längere Anreise möglich machen? Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Firmenjubiläen oder erfolgreiche Projektabschlüsse können schöne Anlässe sein, um gemeinsam zu feiern.

Flexibel bleiben und Zeitzonen mitdenken

Der beste Anlass zum (digitalen) Feiern nützt wenig, wenn die Teammitglieder auf entgegengesetzten Teilen der Erde sitzen – und terminlich nicht zusammenfinden. Wichtig ist also, ein geeignetes Timing für alle virtuellen Treffen sowie eine gemeinsame Kernarbeitszeit festzulegen, die für alle Teammitglieder einhaltbar ist. In dieser Zeit sollten alle Teammitglieder grundsätzlich erreichbar sein – das erleichtert die schnelle und unkomplizierte Kommunikation untereinander.

Tipp: Ein regelmäßiger gemeinsamer Zeitpunkt für Meetings ist nicht realisierbar, weil das Team über zu viele Zeitzonen verteilt ist? Warum dann nicht auf ein Rotationsprinzip zurückgreifen? So müssen nicht nur einige Teammitglieder extra lange wach bleiben oder besonders früh aufstehen, sondern die nötigen Unannehmlichkeiten verteilen sich fair im Team. Auch ein garantiert meetingfreier Tag in der Woche kann eine gute Idee sein – das schafft Planbarkeit für eine vollkommen ungestörte Arbeitszeit.

Auf einen Blick: Vorteile virtueller Teams

Wofür steht das Arbeiten in virtuellen Teams? In erster Linie für Flexibilität – ein Vorteil, der sowohl von Arbeitnehmer*innen wie von Arbeitgebern geschätzt wird.

Deine Teammitglieder arbeiten ortsunabhängig, was ihnen die größtmögliche Gestaltungsfreiheit für ihre Lebensplanung ermöglicht.

Mögliche Vorteile:

Die Arbeit im virtuellen Team macht all das möglich.

Arbeitgeber wiederum wählen bei der Besetzung ihrer Teams aus einem größtmöglichen Bewerber*innenpool und entscheiden sich für die passendste Ergänzung, ganz egal, wo diese lebt. Ganz nebenbei erhöhen Arbeitgeber ihre Attraktivität – denn zumindest teilweise „remote“ zu arbeiten, ist für viele Arbeitnehmer*innen interessant: Viele Menschen filtern ihre Jobsuche sogar direkt nach Unternehmen, die ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen.

Weitere positive Effekte der virtuellen Arbeit:

Nicht zu unterschätzen: Potenzielle Nachteile virtueller Teams

Das Internet ist langsam, der Teppich müsste wirklich mal wieder gesaugt werden und in einer halben Stunde kommen die Kids aus der Schule: Wenn die Teammitglieder keine räumliche Trennung zum privaten Bereich ihrer Wohnung herstellen können, wird es schnell kompliziert. Fluch und Segen liegen bei der virtuellen Zusammenarbeit also nah beieinander – folgende Herausforderungen können die Arbeit virtueller Teams beeinträchtigen:

Gute Arbeit, gutes Team – dank virtuellem Teambuilding

Ihr habt einen wichtigen Meilenstein im Projekt erreicht? Ein Teammitglied hat Geburtstag? Dein Team liebt die „Star Wars“-Filme und der 4. Mai steht vor der Tür? Dann packt die Gelegenheit beim Schopfe und feiert gemeinsam. Denn: Teambuilding ist wichtig – und im digitalen Raum umso wichtiger. In gewissem Maße ist es dort aber auch schwieriger. Folgende Tipps können helfen:

Trotzdem gilt: Manchmal ist es Zeit, den digitalen Raum zu verlassen – und persönlichen Kontakt herzustellen.

Fazit: Dein Erfolgsrezept für virtuelle Teamarbeit

Was ist also besonders wichtig, damit die Zusammenarbeit reibungslos gelingt und sich alle Teammitglieder miteinander wohlfühlen, produktiv arbeiten und sich auch ohne Präsenzzeiten motiviert an ihre Aufgaben setzen? Eine klare Kommunikation, gegenseitiges Einfühlungsvermögen, ein transparenter Workflow, allgemeine Fairness, Vertrauen – und ein solides Teambuilding. All das zusammen fördert ein gesundes digitales Arbeitsumfeld und macht das Arbeiten im virtuellen Team zum Erfolgsmodell. Wir wünschen dir viel Erfolg!

FAQ – häufig gestellte Fragen

Was sind die wichtigsten Faktoren für das Arbeiten in virtuellen Teams?

Die größte Herausforderung beim Arbeiten in virtuellen Teams ist die Kommunikation. Schaff also möglichst eine Kultur des Vertrauens und der Transparenz sowie gut koordinierte Arbeitsabläufe – das kann Missverständnissen und Fehlkommunikation entgegenwirken.

Wie steuert man erfolgreiche Kommunikation in virtuellen Teams?

Mit festen Erreichbarkeitszeiten, die auch die Zeitzonen der einzelnen Teammitglieder berücksichtigen, vereinfachst du die Kommunikation im virtuellen Team. Allgemein gilt: Eine Atmosphäre des Vertrauens macht eine ehrliche Kommunikation möglich; leg daher besonderes Augenmerk auf Teambuilding-Maßnahmen und einen regelmäßigen persönlichen Austausch.

Wie unterscheidet sich die Führung eines virtuellen Teams von der klassischen Teamführung?

Wenn du bereits ein klassisches Team erfolgreich geführt hast, dann hast du beste Voraussetzungen, auch ein virtuelles Team zu guten Arbeitsergebnissen zu führen. Achte bei deinem virtuellen Team besonders auf alle Aspekte, die die Kommunikation, das Teambuilding und die Koordination der Arbeitsabläufe betreffen.

 

Wertvolle Werkzeuge für deine Karriere

Weitere interessante Themen für dich

Newsletter

News-Service

Du möchtest aktuelle Tipps rund um Gehälter, Bewerbung und Karriere erhalten? Dann registriere dich kostenlos auf unserer Seite und bleib immer auf dem Laufenden.

Kostenlos registrieren