Nick Marten
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Den Arbeitstag in bequemer Kleidung, mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee in der Hand und ohne morgendlichen Pendelstress beginnen? Homeoffice macht‘s möglich! Doch die scheinbare Idylle birgt auch Herausforderungen: Wie bleibst du produktiv, wenn das Sofa so verlockend ist? Wie gehst du mit zappeligen Kindern um, wenn eine wichtige Videokonferenz ansteht? Und wie richtest du einen inspirierenden Arbeitsplatz ein, wenn der Esstisch zum Büro wird? Alles rund ums Thema Heimarbeit findest du hier.
Die Arbeit von zu Hause aus gehört längst zur modernen Arbeitsrealität – dennoch ist der Begriff gesetzlich nicht definiert. Stattdessen greifen die Regelungen zur sogenannten „Telearbeit“, die eine grundsätzliche Flexibilisierung der Arbeit beschreiben. Was bedeutet Homeoffice also? Heimarbeit ermöglicht es Arbeitnehmer*innen, ihre Arbeit ganz oder teilweise von zu Hause aus zu erledigen.
Es gibt viele Arbeitsmodelle, deren Kern nicht der Aufenthalt im Büro ist. So zum Beispiel Remote Work, wo dein Arbeitsplatz dort ist, wo du gerade bist. Wenn du beispielsweise im Vertrieb oder in anderen reiseintensiven Branchen arbeitest, kann dieses Arbeitsmodell funktionieren. Es kann aber auch bedeuten, dass du einen Beruf ausübst, der einfach nicht an ein Büro gebunden ist. Das ist unter anderem bei vielen kreativen Berufen der Fall.
Ein ähnliches, aber etwas weniger flexibles Modell ist das mobile Arbeiten. Hier kannst du deine Arbeit sowohl im Büro als auch unterwegs – also mobil – erledigen. Mobiles Arbeiten bedeutet, dass du auch ins Büro kommst, während Remote Work zu 100 Prozent außerhalb des Büros stattfindet.
Das morgendliche Pendeln gegen zehn Minuten mehr Schlaf eintauschen – das Homeoffice bietet mehr als nur diesen Komfort:
Kurz: Das Homeoffice bietet dir vor allem Flexibilität. Hast du neben deinem Job noch andere zeitliche Verpflichtungen – durch Familie, Nebenjob oder Hobbys? Die Chancen stehen gut, dass du diese leichter koordinieren kannst, wenn du von zu Hause aus arbeitest.
Viele Menschen sind einfach produktiver, wenn sie nach ihrem eigenen Rhythmus arbeiten. Vielleicht arbeitest du zu Hause auch generell effizienter, weil du weniger Ablenkung durch Mitarbeitende erfährst oder einfach schneller bist, wenn du unter Bedingungen arbeitest, die du selbst bestimmst.
Dein Arbeits- und Gesundheitsschutz erlischt nicht, wenn du deinen Büro-Arbeitsplatz räumlich verlässt: Nach der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) ist dein Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen für einen Teil der Ausstattung deines Homeoffice zuständig. Außerdem gelten weiterhin die gleichen Arbeitsschutzvorschriften wie in der Betriebsstätte.
Aber da gibt’s noch einiges mehr zu beachten: Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Welche weiteren gesetzlichen Grundlagen gibt es? Und was musst du als Arbeitnehmer*in, aber auch dein Arbeitgeber beachten?
Derzeit gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice. Arbeitgeber entscheiden also selbst, ob und in welchem Umfang sie dir deine Tätigkeit von zu Hause aus ermöglichen. Umgekehrt dürfen Arbeitgeber die Heimarbeit auch nicht anordnen.
Wenn dein Arbeitgeber jedoch Interesse daran hat, dass du zu Hause arbeitest, hast du Anspruch auf die Erstattung der Mehrkosten, die dir dadurch entstehen – zum Beispiel höhere Strom- oder Internetkosten.
Im Homeoffice verschmelzen Arbeit und Privatleben buchstäblich. Wie gestaltet man also einen Raum, der zur Produktivitätszone wird, ohne das Gefühl von zu Hause zu verlieren? Und was passiert, wenn der sorgfältig gestaltete Raum plötzlich zum Spielzimmer für die Kinder wird?
Du arbeitest gern mit leiser Musik im Hintergrund? Du kannst das grelle, kühle Licht im Büro nicht so gut ertragen? Die Bürostühle waren vielleicht vor fünf Jahren noch bequem, sind es aber mittlerweile nicht mehr? All das hast du bei dir zu Hause selbst in der Hand. Dein Arbeitszimmer sollte ein produktives, ruhiges Arbeitsklima bieten. Achte deshalb auf genügend Licht, ausreichend frische Luft, regelmäßige Pausen, wenig Ablenkung – und einen pünktlichen Feierabend.
Auch die Ausstattung deines heimischen Arbeitsplatzes kannst du selbst bestimmen: Von der Wahl eines ergonomischen Stuhls und eines geräumigen Schreibtisches über die Platzierung von Pflanzen für ein wenig Grün und Frische bis hin zur Anordnung von Bildschirmen und Beleuchtung für optimale Sichtverhältnisse. Du kannst dir dein Homeoffice so einrichten, wie es am besten zu deinen Bedürfnissen passt.
„Mama, Papa, guckt mal!“ – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Herausforderung, die viele Eltern kennen. Sie erfordert viel Organisation, Geduld und Flexibilität. Wie gelingt es also, die beruflichen Aufgaben im Homeoffice mit Kindern erfolgreich zu bewältigen, während die Kleinen im Hintergrund toben? Das erfährst du in unserem Artikel.
In einer Welt, in der der Arbeitsplatz zu Hause sein kann, bekommt Zusammenarbeit eine neue Bedeutung. Denn wie gelingt es, ein Teamgefühl aufrechtzuerhalten, wenn die Kolleg*innen nur über den Bildschirm präsent sind? Und welche Tools und Techniken können helfen, die Kommunikation reibungslos zu gestalten und die Produktivität hochzuhalten? Virtuelle Zusammenarbeit stellt die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Überlegst du, ob du mit deinen Vorgesetzten über Heimarbeit sprechen solltest? Bist du auf Jobsuche mit Homeoffice-Möglichkeit? Am besten machst du dir vorher ein paar Gedanken, um die beste Entscheidung für deine Arbeitsleistung zu treffen:
Bist du vom Arbeiten zu Hause überzeugt? Aber deine Vorgesetzten haben noch Vorbehalte? Versuch, dich im Vorfeld in ihre Lage zu versetzen und ihre Bedenken zu verstehen. Dann kannst du Vorschläge machen, die euch weiterbringen. Hier ein paar Möglichkeiten:
Die Entscheidung für oder gegen das Homeoffice ist wie viele Entscheidungen im Leben: Sie muss im Einzelfall und individuell getroffen werden. Wenn du Lust auf Heimarbeit hast, überleg dir vorher, ob du zu Hause die nötige Infrastruktur schaffen kannst – und wie du deinen Wunsch am besten an deine Vorgesetzten heranbringst. Denk dran: Letztlich wollen deine Vorgesetzten das Gleiche wie du – nämlich, dass du möglichst gesund, effizient und gut gelaunt arbeiten kannst. Wie das gelingt? Ist eben individuell! Die Arbeitswelt von morgen beginnt mit deinen Entscheidungen von heute!
Grundsätzlich darf das Homeoffice nicht angeordnet werden. Wenn sich dein Arbeitgeber wünscht, dass du von zu Hause aus arbeitest, hast du das Recht auf Aufwandsentschädigung – beispielsweise für höhere Stromkosten. Außerdem ist dein Arbeitgeber in der Pflicht, sicherzustellen, dass deine Arbeitsplatztechnik sicher, zuverlässig, ergonomisch und gebrauchstauglich ist.
Nein, nur in absoluten Not- oder Bedrohungsfällen kann der Arbeitgeber die Arbeit von zu Hause aus anordnen. Diese Fälle sind jedoch äußerst selten. Die Corona-Pandemie war z. B. ein Sonderfall, bei dem die fürs Homeoffice erforderliche gegenseitige Vereinbarung aufgehoben wurde.
Wenn das Arbeiten außerhalb des Büros kein Punkt in deinem Arbeits- oder Tarifvertrag ist, wird in den meisten Fällen eine Zusatzvereinbarung getroffen. Damit haben beide Seiten Klarheit über ihre Rechte und Pflichten und können sich im Zweifel darauf berufen.
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