Jasmin Dahler
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Dein Gehalt wird selten über mehrere Jahre hinweg gleich bleiben. Ob du nach neuen Möglichkeiten in einem anderen Unternehmen suchst oder der Meinung bist, dass du eine Gehaltserhöhung im aktuellen Job verdienst – Gehaltsangebote werden dir im Arbeitsalltag immer wieder begegnen. Bei uns bekommst du Tipps und lernst Tricks, um ein faires Gehaltsangebot auszuhandeln.
Das Wichtigste zuerst: Vor einer Gehaltsverhandlung solltest du dir zunächst überlegen, welches Wunschgehalt dir vorschwebt und was ein realistisches Gehaltsangebot ist. Deine Erwartungen an ein Gehaltsangebot sollten sich daran orientieren, was andere Arbeitnehmer*innen in vergleichbaren Positionen verdienen. Hier geht‘s darum, den eigenen Marktwert zu ermitteln. Nutz gerne unseren Gehaltsvergleich, um dir einen ersten Überblick zu verschaffen. Bedenk auch immer regionale Gehaltsunterschiede: In Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg kannst du mit höheren Gehältern rechnen als beispielsweise in Thüringen oder Sachsen. Auch die Unternehmensgröße sowie die finanzielle Situation deines Arbeitgebers können sich auf dein Gehaltsangebot auswirken.
Grundsätzlich ist es auch möglich, ein Gehaltsangebot zu bekommen, dass deutlich über dem im Stellenangebot genannten Wert liegt. In diesen Fällen kannst du z. B. mehr Gehalt verlangen:
Gut zu wissen: Du machst dir gerade Gedanken zu deiner Gehaltsvorstellung? Darum gibst du sie als Jahresgehalt an!
In vielen Fällen erhältst du direkt nach dem Vorstellungsgespräch ein mündliches Gehaltsangebot. Auf diese Situation solltest du dich gut vorbereiten. Gib dein Wunschgehalt am besten direkt in der Bewerbung an und verweise darauf, dass dein aktuelles Gehalt nur geringfügig darunterliegt. Im Idealfall machst du dein jetziges Einkommen erst gar nicht zum Thema.
Wenn du nach dem Vorstellungsgespräch ein Gehaltsangebot erhältst, solltest du es nur dann sofort annehmen, wenn du der Meinung bist, dass es absolut deinen Vorstellungen entspricht! Gerade bei sehr hohen Gehaltsangeboten ist Vorsicht geboten: Möglicherweise legt das Unternehmen keinen großen Wert auf die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter*innen und muss Fachkompetenz teuer einkaufen. Im besten Fall bedankst du dich immer höflich für das erste Angebot und bittest um Bedenkzeit, um im Anschluss in Ruhe alles durchzurechnen. Dafür werden alle Recruiter*innen Verständnis haben!
Wenn du das Gefühl hast, dein Gehalt schlecht verhandelt zu haben, kannst du um eine Nachverhandlung bitten. Dabei solltest du schlagfertige Argumente für eine höhere Gehaltsvorstellung parat haben. Außerdem ist es ratsam, vorab gut nachzurechnen, was ein höheres Bruttogehalt netto für dich bedeuten würde und ob sich eine Gehaltserhöhung wirklich rentiert. Eine tolle Alternative sind beispielsweise auch Zuschüsse vom Arbeitgeber.
Wer ein Gehaltsangebot bekommt, möchte natürlich wissen, wie sich dieses zusammensetzt. Hier sollte dein potenzieller Arbeitgeber transparent sein und dir die einzelnen Bestandteile offenlegen. Das Angebot besteht immer aus dem sogenannten Grundgehalt, also deinem Bruttogehalt, von dem du deinen Lebensunterhalt finanzierst. Hinzu kommen Zusatzleistungen (z. B. Boni oder Provisionen) oder Sozialleistungen (z.B. Krankenversicherung und Altersvorsorge). Dein Arbeitgeber kann dir auch Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld zahlen, die im Gehaltsangebot enthalten sind.
Ein Gehaltsangebot per E-Mail zu erhalten, hat viele Vorteile: Es verschafft dir Bedenkzeit und gibt dir die Möglichkeit, nochmal in Ruhe zu recherchieren, bevor du darauf antwortest. Erscheint dir das Gehaltsangebot zu niedrig, ist es in der Regel besser, sich nicht auf allzu lange schriftliche Diskussionen einzulassen. Greif stattdessen direkt zum Telefon und führ eine Nachverhandlung mit den zuständigen Personaler*innen.
Du bist Berufseinsteiger*in, strebst eine neue Position in deinem jetzigen Unternehmen an oder willst in einer neuen Branche Fuß fassen? Dann solltest du dich vorab gut über deinen Marktwert und deine Verdienstmöglichkeiten informieren. So kannst du die Gehaltsangebote der Personaler*innen besser einschätzen. Wichtig: Niemand muss direkt beim ersten Gehaltsangebot zusagen. Etwas Bedenkzeit oder eine Nachverhandlung bei einem zu niedrigen Angebot sind immer legitim. Lass dich nicht unter Druck setzen und kenn deinen Wert! Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg zum Wunschgehalt.
Bei einem unrealistisch hohen oder niedrigen Gehaltsangebot sowie mangelnder Transparenz über die Bestandteile deines Gehalts solltest du hellhörig werden. Auch wenn du zur sofortigen Annahme des Gehaltsangebots gedrängt wirst, könnte es sich um ein unseriöses Angebot handeln.
Wenn dir das Gehaltsangebot zu niedrig ist, solltest du trotzdem höflich reagieren und deine Entscheidung gegen das Angebot begründen. Erkundige dich, ob du alternativ Zusatzleistungen oder andere Formen der Vergütung aushandeln kannst.
Bei einer Gehaltsnachverhandlung ist Vorbereitung das A und O. Erarbeite eine Liste mit Qualifikationen und Erfahrungen, die deine Argumentation für ein höheres Gehalt untermauern. Übe, selbstbewusst und höflich aufzutreten und überleg, welche Kompromisse du bereit bist, einzugehen.
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