Zwei Personen sitzen in einem Café draußen und arbeiten am Laptop.
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Das Wichtigste in KürzeStellenanzeige richtig verstehenMust-haves und Nice-to-havesGehaltsangaben in StellenanzeigenVergleiche von StellenanzeigenFormulierungenFAQs – Häufig gestellte Fragen

Hast du schon mal eine Stellenanzeige gelesen, bei der dir sofort klar war, dass das Unternehmen genau dich sucht? Das ist der Idealfall, aber leider nicht die Regel. Es gibt nämlich auch die Ausschreibungen, die erstmal schwer zu verstehen sind. Manchmal könnte man sogar den Eindruck bekommen, dass die suchenden Unternehmen eine ganz eigene Sprache sprechen. Wie du eine Stellenanzeige richtig liest und die speziellen Formulierungen einordnen kannst, zeigen dir die folgenden Tipps.

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Das Wichtigste in KürzeStellenanzeige richtig verstehenMust-haves und Nice-to-havesGehaltsangaben in StellenanzeigenVergleiche von StellenanzeigenFormulierungenFAQs – Häufig gestellte Fragen

Das Wichtigste in Kürze

Wie kannst du eine Stellenanzeige richtig lesen und verstehen?

Sind dir auf der Jobsuche auch schon Stellenanzeigen untergekommen, nach dessen Sichtung du nicht wirklich schlauer warst als vorher? Was genau sind denn nun eigentlich die Anforderungen an dich als Bewerber*in? Und warum kommt die Formulierung „im Idealfall“ gleich dreimal vor?

Stellenausschreibungen sind häufig eine Wissenschaft für sich: Es wird viel mit Subtext gearbeitet und eine gewisse Kompetenz im Lesen und Verstehen von Stellenanzeigen vorausgesetzt. Wenn du eine Stellenanzeige richtig liest und verstehst, bist du zu zweierlei in der Lage:

  1. Du findest heraus, welche Informationen die Stellenanzeige wirklich enthält – und was beim ausgeschriebenen Job tatsächlich von dir erwartet wird.
  2. Du kannst entscheiden, ob die ausgeschriebene Stelle für dich infrage kommt.

Deine Vorbereitung auf eine neue Arbeitsstelle beginnt also schon mit dem bewussten Lesen einer Stellenanzeige. Definier daher deine Erwartungen an eine Stelle und sei dir deiner Qualifikationen bewusst. Erstell dir mit diesen Informationen ein Suchraster, das dir Orientierung beim Check der Stellenangebote gibt.

Eine Stellenanzeige analysieren

Obwohl die meisten Stellenanzeigen einem ähnlichen Muster folgen, erfinden viele Arbeitgeber einen gewissen Teil des Rads immer wieder neu. Es liegt also an dir, die wichtigen Informationen aus einer Stellenanzeige herauszufiltern. Achte auf Folgendes:

Den Großteil dieser Informationen solltest du in jeder Stellenanzeige finden können, um das gewünschte Anforderungsprofil zu verstehen. Falls wichtige Infos fehlen, z. B. zu Ansprechpartner*innen oder dem Unternehmen generell, lohnt sich eine kurze Recherche zur Seriosität des Unternehmens.

Lächelnde junge Frau sitzt vor einem Laptop und notiert etwas.
Analysier die Stellenanzeige genau, bevor du dich bewirbst. Nur so kannst du deine Kenntnisse und Fähigkeiten zur Stelle passend hervorheben. © VKstudio/EyeEm

Vorsicht vor gefälschten Anzeigen

Stellenanzeigen können auch gefälscht sein. Da sich die meisten Bewerber*innen auf die Seriosität von Stellenausschreibungen verlassen, liegt hier eine große Chance für Betrüger*innen, eine anfällige Zielgruppe anzugreifen.

Bei einer Bewerbung gibst du viele persönliche und sensible Daten an. Deshalb ist es wichtig, dass diese Daten stets in die richtigen Hände gelangen. Achte auf folgende Hinweise, um nicht auf eine gefälschte Stellenausschreibung hereinzufallen:

  • Geldköder
    • Das Gehalt erscheint viel zu hoch.
    • Dir wird schnelles Geld versprochen.
  • Keine Stellenbeschreibung
    • Es werden keine erforderlichen Qualifikationen genannt.
    • Es wird nicht genau beschrieben, welche Aufgaben auf dich zukommen würden.
  • Keine Kontaktdaten
    • Es ist kein Unternehmen mit der Anzeige verknüpft.
    • Wenn du das angegebene Unternehmen googelst, erhältst du keine Ergebnisse – oder Ergebnisse, die nicht zu der angegebenen Stelle passen.

Tipp: Hör hier auch auf deinen Bauch und verlass dich auf deinen gesunden Menschenverstand: Scheint eine Anzeige verdächtig oder zu gut, um wahr zu sein, so ist sie es vielleicht auch.

Die Bedeutung von Must-haves und Nice-to-haves

In jeder Stellenanzeige gibt es Anforderungen, die in zwei Kategorien fallen: Must-haves und Nice-to-haves. Must-haves sind essenziell – du solltest sie unbedingt mitbringen, um für die Stelle infrage zu kommen. Sie werden oft mit Begriffen wie „erforderlich“, „vorausgesetzt“ oder „wir erwarten“ gekennzeichnet. Nice-to-haves hingegen sind wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Formulierungen wie „idealerweise“, „wünschenswert“ oder „im Idealfall“ deuten auf Fähigkeiten hin, die dir zwar einen Vorteil verschaffen, aber keine unbedingte Voraussetzung sind. Es lohnt sich also, auch dann eine Bewerbung in Betracht zu ziehen, wenn du nicht alle Nice-to-haves erfüllst.

Must-haves: Diese Fähigkeiten werden verlangt und sind unerlässlich

Must-haves beziehen sich auf Qualifikationen oder Fähigkeiten, die für die ausgeschriebene Stelle unbedingt erforderlich sind. Wenn diese Anforderungen nicht erfüllt werden, ist es in der Regel unwahrscheinlich, dass du für den Job in Betracht gezogen wirst. Arbeitgeber formulieren diese Kriterien klar und direkt, um sicherzustellen, dass nur passende Bewerber*innen den Anforderungen gerecht werden. Typische Formulierungen, die auf Must-haves hinweisen, sind „erforderlich“, „wir erwarten“, „vorausgesetzt“ oder „unbedingt notwendig“. Beispiele hierfür sind häufig bestimmte Berufserfahrungen, spezielle technische Fähigkeiten oder notwendige Abschlüsse. Es ist daher entscheidend, dass du diese Voraussetzungen mitbringst, um deine Chancen auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch zu maximieren.

Nice-to-haves: Diese Qualifikationen sind kein Muss, aber ein großer Vorteil

Nice-to-haves sind wünschenswerte Qualifikationen oder Fähigkeiten, die dir als Bewerber*in einen Vorteil verschaffen, aber keine zwingende Voraussetzung für die Stelle darstellen. Diese Fähigkeiten können dir im Bewerbungsprozess einen Wettbewerbsvorteil bieten, erhöhen jedoch nicht zwingend deine Chancen, wenn du die Must-haves bereits erfüllst. Arbeitgeber verwenden Formulierungen wie „im Idealfall“, „idealerweise“, „wünschenswert“ oder „hilfreich“, um diese optionalen Kriterien zu beschreiben. Nice-to-haves können zum Beispiel zusätzliche Sprachkenntnisse, erweiterte Softwarekenntnisse oder Erfahrungen in verwandten Bereichen sein. Selbst wenn du nicht alle Nice-to-haves erfüllst, lohnt es sich oft trotzdem, eine Bewerbung zu senden, solange du die Must-haves abdeckst. Diese Kriterien signalisieren dem Arbeitgeber, dass du über zusätzliche Stärken verfügst, die im Arbeitsalltag von Vorteil sein könnten, aber nicht zwingend gefordert werden.

Faustregel: Je mehr von den Must-haves du erfüllst, desto besser stehen deine Chancen.

Aber keine Sorge: Bringst du nicht die in der Ausschreibung geforderte Berufserfahrung mit, ist es häufig trotzdem einen Versuch wert, dich auf die Stelle zu bewerben. Wenn du allerdings im Allgemeinen nur wenige der geforderten Qualifikationen mitbringst, ist das ein Indiz dafür, dass du für die Stelle nicht geeignet bist. Investier deine Energie lieber in eine geeignetere Stellenausschreibung.

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen: Ein wertvoller Anhaltspunkt

Konkrete Gehaltsangaben in Stellenanzeigen sind ein großer Vorteil, da sie Transparenz schaffen und dir eine klare Vorstellung davon geben, was finanziell auf dich zukommt. Eine genannte Gehaltsspanne bietet dir nicht nur Orientierung, sondern signalisiert oft auch Verhandlungsbereitschaft. Du kannst abschätzen, wo du je nach Erfahrung und Qualifikation innerhalb dieser Spanne landen könntest. Unternehmen, die offen über Gehälter kommunizieren, helfen dir, deine Erwartungen frühzeitig abzugleichen. Mit einer konkreten Gehaltsangabe vermeidest du zudem unnötige Bewerbungen auf Positionen, die nicht deinen Vorstellungen entsprechen, und kannst deine Energie auf passende Angebote konzentrieren. Wusstest du, dass die Angabe des Gehalts in Stellenanzeige bis 2026 Pflicht wird? Bei Stepstone bekommst du aber auch schon jetzt Auskunft über das Gehalt, mit dem du bei der jeweiligen Stelle rechnen kannst.

Vergleiche von Stellenanzeigen: So findest du den besten Job für dich

Eine der effektivsten Methoden, um passende Stellenanzeigen zu identifizieren, ist der Vergleich verschiedener Ausschreibungen. Schau dir dabei nicht nur die Stellen an, die dich sofort ansprechen, sondern auch jene, die auf den ersten Blick weniger attraktiv wirken. Oftmals verstecken sich hinter unscheinbaren Anzeigen interessante Möglichkeiten, die du auf den zweiten Blick erkennst. Indem du mehrere Stellenanzeigen in deiner Branche vergleichst, erhältst du einen besseren Überblick über die häufigsten Anforderungen und gängigen Formulierungen, die Arbeitgeber verwenden.

Dieser Vergleich hilft dir, Muster zu erkennen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Fähigkeiten und Qualifikationen wirklich gefragt sind und welche nur optional sind. Du wirst schnell merken, dass manche Anforderungen in fast jeder Anzeige auftauchen, während andere eher spezifisch für bestimmte Unternehmen oder Positionen sind. So kannst du besser einschätzen, ob eine Stellenanzeige wirklich deinen Stärken und Zielen entspricht.

Darüber hinaus hilft dir der Vergleich von Stellenanzeigen auch, realistische Erwartungen an Gehalt, Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und zusätzliche Benefits zu entwickeln. Einige Unternehmen bieten möglicherweise mehr Flexibilität oder Weiterbildungsmöglichkeiten an, während andere mit flachen Hierarchien oder einem dynamischen Arbeitsumfeld punkten. Wenn du mehrere Anzeigen miteinander vergleichst, kannst du gezielt die Jobs herausfiltern, die am besten zu deinen Vorstellungen und Bedürfnissen passen – und vermeidest, dich auf Stellen zu bewerben, die im Nachhinein nicht das bieten, was du dir erhoffst.

Vernachlässige also nie deine Erwartungen an eine Stelle. Nur weil deine Fähigkeiten zu einer Jobanzeige passen, heißt das noch lange nicht, dass der Job auch zu dir passt. Kannst du dir vorstellen, dass du mit den skizzierten Aufgaben zufrieden sein wirst? Denk an dein Suchraster.

Bedeutung von Formulierungen in Stellenanzeigen

Hast du schon mal ein WG-Zimmer besichtigt, das in der Anzeige als gemütlich beschrieben wurde? Meistens handelt es sich in diesen Fällen um ein sehr kleines Zimmer. Anzeigen sind mitunter sprachliche Kunstwerke, in denen es darum geht, Realitäten in einem (sehr) positiven Licht darzustellen.

Stellenanzeigen sind da keine Ausnahme. Hier geht es in der Regel nicht um Täuschung. Manchmal sind es einfach Begriffe, die für Berufstätige Sinn ergeben, für Berufsanfänger*innen aber wenig aussagekräftig sind.

Damit du die nächste Stellenbeschreibung wirklich verstehst, schau dir die folgende Liste an:

Vergleiche Stellenanzeigen miteinander. Schau dir auch Anzeigen an, auf die du dich nicht bewerben möchtest. So bekommst du ein Gefühl dafür, was die Stellen, auf die du dich bewirbst, besonders macht. Dabei bekommst du schnell mit, welche Formulierungen und Floskeln in den meisten Stellenausschreibungen vorkommen – und dadurch gegebenenfalls auch etwas an Gewicht verlieren.

Auf der Suche nach einem passenden Job ist die Fähigkeit, eine Stellenanzeige richtig lesen zu können sehr wertvoll. Die Kunst besteht darin, zu wissen, was du willst, was du kannst – und wo die Schnittmenge dieser Bereiche liegt. Jetzt kannst du mit geschärftem Blick die Stellenanzeigen durchforsten. Viel Erfolg bei der Jobsuche!

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Wie viele Anforderungen sollte ich erfüllen, um mit meiner Bewerbung Erfolg zu haben?

Wenn du eine Stellenbeschreibung liest, solltest du darauf achten, welche Kriterien ein Muss sind. Von diesen solltest du mindestens drei Viertel mitbringen, um dich erfolgversprechend auf die Stelle bewerben zu können. Wenn es sich um sogenannte Kann-Kriterien handelt (also Fähigkeiten, die dich als Bewerber*in voranbringen würden, aber für die Stelle nicht zwingend notwendig sind), kannst du dich auch bewerben, wenn du nicht viele davon mitbringst.

Welche Fragen helfen beim Lesen einer Stellenanzeige?

Um eine Stellenanzeige richtig zu lesen und zu verstehen, helfen dir zum Beispiel folgende Fragen: Welche Aufgaben sollen erfüllt werden? Welche Qualifikationen brauche ich dafür? Wie sehen die Rahmenbedingungen bei der Firma aus (z. B. Arbeitskultur und -klima)?

Attraktives Gehalt: Was bedeutet die Formulierung in Stellenanzeigen wirklich?

Eine Formulierung wie „attraktives Gehalt“ ist in Stellenanzeigen wenig aussagekräftig. Attraktivität liegt im Auge des Betrachters – daher ist ein „attraktives Gehalt“ nicht dasselbe wie ein „überdurchschnittliches Gehalt“.

Was bedeutet es, verhandlungssichere Deutsch- und Englischkenntnisse mitzubringen?

„Verhandlungssicher“ bedeutet, dass du dich sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch selbstbewusst und fließend ausdrücken kannst. Du kannst komplexe Ideen klar und überzeugend kommunizieren und auf verschiedene Situationen und Gesprächspartner flexibel reagieren. Mit diesen Fähigkeiten kannst du erfolgreich Gespräche führen und deine Ziele erreichen – sei es in Verhandlungen oder in anderen Bereichen, in denen es auf eine klare Kommunikation ankommt.

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