Frau sitzt beim Bewerbungsgespräch und lacht.
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Das Wichtigste in KürzeDas PraktikumszeugnisAufbauFormulierungen verstehenMusterPraktische TippsFazitFAQ

Ein Praktikumszeugnis ist mehr als nur eine Formalität – es dient als Nachweis über deine gesammelten Erfahrungen und deine Arbeitsleistung. Folglich kann es bei zukünftigen Bewerbungen eine entscheidende Rolle spielen. Doch was gehört eigentlich in ein Praktikumszeugnis? Welche Formulierungen sind wichtig und wie sind sie zu verstehen? Und wie sieht ein perfektes Zeugnis aus? Hier erfährst du alles Wichtige rund um das Thema inklusive Muster und Vorlagen.

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Das Wichtigste in Kürze

Das Praktikumszeugnis: Ein Beleg deiner Leistung

Ein Praktikumszeugnis ist eine schriftliche Bestätigung, die du nach Ende deines Praktikums vom Arbeitgeber erhältst. Es bescheinigt dir die Dauer, den Inhalt und gegebenenfalls deine Leistungen während des Praktikums. Im Gegensatz zur einfachen Praktikumsbescheinigung, die lediglich Dauer und Art des Praktikums angibt, enthält ein qualifiziertes Praktikumszeugnis zusätzlich eine Beurteilung deiner Leistungen und deines Verhaltens. Dies kann harte und softe Skills gleichermaßen beinhalten, woraus sich im Idealfall ein schlüssiges Gesamtbild bezüglich deiner Befähigung ergibt.

Noch einmal im Überblick, weil die Unterscheidung wichtig ist:

  1. Einfache Praktikumsbescheinigung: Diese enthält lediglich eine Bestätigung über die Dauer des Praktikums und die durchgeführten Aufgaben, ohne weitere Bewertung.
  2. Qualifiziertes Praktikumszeugnis: Neben den Basisinformationen werden hier auch Arbeitsleistung, Engagement und Sozialverhalten beurteilt.

Ein qualifiziertes Zeugnis ist daher für deine Zukunft wertvoller, da es mehr über deine Fähigkeiten und dein Verhalten aussagt.

Warum ist ein Praktikumszeugnis wichtig?

Ein Praktikumszeugnis im Lebenslauf kann dir beim Berufseinstieg viele Türen öffnen. Besonders wenn du noch wenig oder keine Berufserfahrung hast, zeigt es potenziellen Arbeitgebern, dass du bereits praktische Erfahrungen gesammelt hast. Es bestätigt deine Fähigkeiten, deine Arbeitsweise und dein Engagement. Ein gut formuliertes Praktikumszeugnis kann daher deine Chancen bei späteren Praktikums- oder Jobbewerbungen deutlich verbessern. Und deswegen kommt es auf die genauen Inhalte des Zeugnisses an – speziell auf die Formulierungen.

Sind diese eindeutig positiv gestaltet, stellen sie einen wertvollen Pluspunkt in deinen Bewerbungsunterlagen dar.

Aufbau eines Praktikumszeugnisses

Ein Praktikumszeugnis folgt einem festen Aufbau. Damit es professionell wirkt, sollten folgende Elemente enthalten sein:

An diese Struktur kannst du dich grundsätzlich immer halten, da sie alle wichtigen Informationen enthält. Im nächsten Schritt geht es an den Inhalt – dieser ist schließlich entscheidend für die Aussage des Zeugnisses.

Wichtig: So verstehst du die Formulierungen im Praktikumszeugnis

Die Formulierungen in einem Praktikumszeugnis sind entscheidend. Ein erfahrener Leser (etwa HR-Spezialisten) kann aus den gewählten Worten herauslesen, wie gut deine Leistung wirklich war. Hier einige Beispiele für die Beurteilung:

Arbeitsleistung:

Sozialverhalten:

Diese Formulierungen, sowohl zu deiner Arbeitsleistung als auch zu deiner Teamfähigkeit, und deren wahre Bedeutung sind seit Jahrzehnten etabliert. Die Wahrscheinlichkeit, dass du solche (oder sehr ähnliche) Formulierungen auch in deinem Zeugnis findest, ist daher sehr hoch. Und indem du die Bedeutung ebenfalls kennst, siehst du direkt die Bewertung, die damit einhergeht.

Mann mit Brille sitzt am Tisch und liest ein Dokument.
Gut durchlesen – und verstehen: Du solltest die Bedeutung der Formulierungen in deinem Praktikumszeugnis kennen.

Muster für ein Praktikumszeugnis

Hier findest du eine Vorlage für ein qualifiziertes Praktikumszeugnis:

Praktikumszeugnis

[Name des Unternehmens] [Adresse des Unternehmens]

[Name des Praktikanten] [Adresse des Praktikanten]

Herr/Frau [Name] absolvierte in unserem Unternehmen vom [Startdatum] bis zum [Enddatum] ein Praktikum im Bereich [Abteilung/Bereich].

Während des Praktikums übernahm Herr/Frau [Name] folgende Aufgaben:

  • [Tätigkeit 1]
  • [Tätigkeit 2]
  • [Tätigkeit 3]
  • […]

Herr / Frau [Name] zeigte sich als engagierte*r und motivierte*r Praktikant*in, der / die sich schnell in neue Aufgaben eingearbeitet hat. Besonders hervorzuheben ist seine / ihre [zum Beispiel Teamfähigkeit, Eigeninitiative oder Lernbereitschaft].

Seine / Ihre Leistungen haben wir stets zu unserer vollsten Zufriedenheit bewertet. Herr / Frau [Name] wurde zudem von Vorgesetzten, Kolleg*innen und Kund*innen gleichermaßen geschätzt und überzeugte stets durch sein / ihr vorbildliches, professionelles und angenehmes Auftreten.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen Herrn / Frau [Name] für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.

[Ort, Datum] [Unterschrift Arbeitgeber] [Firmenstempel]

Praktische Tipps für dein perfektes Praktikumszeugnis

Für ein optimales Zeugnis solltest du folgende Tipps beachten:

Kann ich mein Zeugnis selbst vorschreiben?

Ja. Viele Arbeitgeber bitten Praktikant*innen sogar explizit, einen Entwurf des Zeugnisses selbst zu schreiben. Dies gibt dir die Möglichkeit, deine Tätigkeiten und Erfolge optimal darzustellen. Achte darauf, realistisch und nicht zu übertrieben zu formulieren. Nutze Formulierungen aus den oben genannten Beispielen und orientiere dich an einer strukturierten Vorlage. Klar: Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, das Zeugnis in genau dieser Form abzusegnen. Veränderungen und Anpassungen sind möglich und oft wahrscheinlich. Durch deine Vorlage besteht jedoch die Chance, dass du die Richtung, in die das finale Zeugnis geht, bestimmst.

Dasselbe gilt übrigens nicht nur für Praktika, sondern auch für richtige Jobs. Wir haben diesem Thema sogar einen eigenen Artikel gewidmet: Arbeitszeugnis selber schreiben.

Fazit: Ein gutes Praktikumszeugnis bringt Vorteile

Ein gut formuliertes Praktikumszeugnis kann dir bei späteren Bewerbungen helfen und deine Chancen auf eine Stelle verbessern. Achte darauf, dass alle relevanten Punkte enthalten sind und die Formulierungen positiv ausfallen. Falls du selbst ein Zeugnis vorschreiben musst, kannst du dich an den Musterformulierungen und der Vorlage orientieren. So steht einem überzeugenden Nachweis über deine Praktikumszeit nichts im Weg.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Habe ich Anspruch auf ein Zeugnis?

Grundsätzlich: Ja. In den meisten Fällen hast du einen Anspruch auf eine Praktikumsbescheinigung. Ob du auch ein qualifiziertes Praktikumszeugnis (mit Bewertung deiner Leistung) bekommst, hängt von der Dauer deines Praktikums ab:

Am besten klärst du gleich zu Beginn des Praktikums, ob du ein qualifiziertes Zeugnis bekommen kannst.

Wer schreibt das Praktikumszeugnis?

In der Regel wird das Zeugnis von deinem Betreuer oder der Personalabteilung erstellt. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass du selbst einen Entwurf schreiben sollst. Das ist eine Chance, deine Tätigkeiten und Erfolge optimal darzustellen – aber bleibe ehrlich. Der finale Text, ob verändert oder nicht, wird von deinem Arbeitgeber unterschrieben.

Was kann ich tun, wenn ich unzufrieden mit dem Praktikumszeugnis bin?

Falls dein Zeugnis ungenaue, unfaire oder versteckte negative Formulierungen enthält, kannst du Folgendes tun:

  1. Zeugnis genau prüfen: Achte auf Formulierungen, die schlechter klingen, als sie sollten (siehe die Beispiele im Artikel).
  2. Das Gespräch suchen: Weise höflich auf problematische Passagen hin und bitte um eine Korrektur.
  3. Eigene Formulierung vorschlagen: Falls du Änderungswünsche hast, kannst du selbst einen besseren Vorschlag machen.
  4. Notfalls rechtliche Schritte prüfen: Falls dein Zeugnis ungerechtfertigt schlecht ist, kannst du rechtliche Beratung einholen.

Wie erkennt man ein gutes Praktikumszeugnis?

Ein gutes Zeugnis sollte folgende Punkte erfüllen:

Falls dein Zeugnis all diese Punkte erfüllt, kannst du es mit gutem Gewissen für deine Bewerbungen nutzen.

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