Caroline Stanski
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Auf der Baustelle bist du täglich unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt, wobei hohe Temperaturen eine besondere Herausforderung darstellen. In diesem Beitrag erfährst du, ob du ab einer bestimmten Temperatur einen Anspruch auf hitzefrei hast und wie du dich bei extremer Hitze am Arbeitsort verhalten solltest. Zudem geben wir dir einen Überblick über die geltenden Arbeitsschutzmaßnahmen und gesetzlichen Regelungen, die dir dabei helfen, sicher zu arbeiten und gesund zu bleiben.
Das Arbeitsschutzgesetz und die Baustellenverordnung regeln die Rahmenbedingungen für ein sicheres Arbeiten auf Baustellen, auch bei extremen Wetterbedingungen. Eine festgelegte Temperaturobergrenze, ab der Bauarbeiter Anspruch auf hitzefrei haben, gibt es jedoch nicht – genau wie bei Bürojobs also. Allerdings existieren Richtlinien, die Arbeitgeber dazu verpflichten, bei bestimmten Temperaturen Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen und damit auch der Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen.
Reichen die Maßnahmen des Arbeitgebers nicht aus, können Bauarbeiter*innen die Arbeit niederlegen. In der Folge ist der Arbeitgeber zur Verbesserung der Bedingungen verpflichtet, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden kann.
Die Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau) empfiehlt besondere Schutzmaßnahmen bei Temperaturen schon ab 30 Grad Celsius.
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen zu schützen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Schutz vor gesundheitlichen Schäden durch hohe Temperaturen ist dort inbegriffen. Arbeitgeber müssen demnach sicherstellen, dass die Arbeitsbedingungen so gestaltet sind, dass sie die Gesundheit der Mitarbeiter nicht gefährden – die oben genannten Maßnahmen sind nicht nur optional.
Die Baustellenverordnung konkretisiert die Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes speziell für Baustellen. Sie schreibt vor, dass Arbeitgeber Gefährdungsbeurteilungen durchführen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Dazu gehören auch Maßnahmen zum Schutz vor extremen Temperaturen. Im Idealfall findet die Bewertung der Situation schon vor Beginn der Arbeiten statt, damit die Sicherheit ab dem ersten Tag gewährleistet ist.
Die richtige Kleidung beeinflusst deinen Schutz vor hohen Temperaturen stark. Setze auf leichte, atmungsaktive Kleidung und schütze dich vor der direkten Sonneneinstrahlung. Wichtig ist, dass sich die Hitze nicht unter der Kleidung stauen kann. Ebenfalls sehr bewährt: Ein breitkrempiger Hut und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sind für die Arbeit direkt unter der Sonne unerlässlich. Darüber hinaus gibt es spezielle Schutzkleidung für Bauarbeiter*innen, die exakt auf diese Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Ebenfalls unverzichtbar ist ein ausreichender Wasserkonsum. Achte darauf, regelmäßig und in großzügigen Mengen zu trinken, um einer Dehydration vorzubeugen – möglicherweise gibt es die Getränke sogar kostenlos. Hierbei ist vor allem Wasser empfehlenswert; koffeinhaltige und alkoholische Getränke entwässern den Körper zusätzlich.
Plane regelmäßige Pausen im Schatten ein, um deinen Körper abzukühlen und zu erholen. Ein kühlerer Innenraum, falls vorhanden, ist noch besser, wobei du hierbei die Risiken des abrupten Temperaturwechsels bedenken solltest. Arbeitgeber sind verpflichtet, bei extremen Temperaturen zusätzliche Pausen zu gewähren und dafür zu sorgen, dass ausreichend schattige Ruheplätze vorhanden sind.
Zusätzlich zum erhöhten Pausenbedarf sind Arbeitgeber zu weiteren Maßnahmen verpflichtet:
Hinzu kommen, wie bereits erläutert, deine persönlichen Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme und Co.
Doch so umfassend die Maßnahmen auf der Baustelle im besten Fall auch sind, werden sie erst vollständig abgerundet durch die richtigen Rahmenbedingungen. Diese schaffst du außerhalb der Arbeit, indem du deiner Gesundheit höchste Priorität einräumst.
Regelmäßige Gesundheitschecks können dabei helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Arbeitgeber sollten ihren Mitarbeiter*innen regelmäßige Untersuchungen anbieten und sie über die Risiken von Arbeiten bei hohen Temperaturen informieren.
Der Umgang des Körpers mit hohen Belastungen variiert schließlich stark von Person zu Person. Im Bau gilt das ganz besonders, da Arbeit schon unabhängig von den Wetterbedingungen sehr körperlastig ist, sodass das Risiko von orthopädischen Verletzungen wie einem Bandscheibenvorfall ohnehin erhöht ist. Heißes Wetter sorgt für eine weitere Dimension (Stichwort Hitzschlag), der du so gut wie möglich vorbeugen solltest. Ein aktiver, sportlicher Lebenstil mit viel Bewegung wirkt sich auf all diese Faktoren spürbar positiv aus, kurz- wie langfristig.
Schulungen und Aufklärungsmaßnahmen sensibilisieren Bauarbeiter für die Gefahren hoher Temperaturen. Arbeitgeber sollten regelmäßige Schulungen anbieten und ihre Mitarbeiter*innen über die richtigen Verhaltensweisen bei hohen Temperaturen informieren. Dies ist ebenfalls im Sinne des Betriebs, da die Wahrscheinlichkeit krankheitsbedingter Ausfälle dadurch verringert wird.
Klar ist: Hohe Temperaturen stellen eine erhebliche Belastung für Bauarbeiter*innen dar und erfordern besondere Schutzmaßnahmen. Ein genereller Anspruch auf hitzefrei besteht zwar nicht, jedoch sind Arbeitgeber verpflichtet, bei extremen Temperaturen entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Als Bauarbeiter solltest du auf die richtige Kleidung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Pausen achten. Arbeitgeber müssen technische und organisatorische Maßnahmen umsetzen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen. Mit den richtigen Maßnahmen und Verhaltensweisen kannst du auch bei hohen Temperaturen sicher und gesund arbeiten.
Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Maximaltemperatur für Arbeiten auf der Baustelle. Allerdings sollen Arbeitgeber laut den Berufsgenossenschaften ab 30 Grad Celsius besondere Schutzmaßnahmen ergreifen. Ab 35 Grad Celsius sollten Arbeiten im Freien nur noch unter besonderen Bedingungen stattfinden.
Eine Temperaturgrenze, ab der die Arbeit eingestellt werden muss, existiert nicht. Arbeitgeber sind jedoch verpflichtet, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Arbeitsbedingungen so anzupassen, dass die Gesundheit der Mitarbeiter nicht gefährdet wird.
Ein genereller Anspruch auf hitzefrei besteht nicht. Kommt der Arbeitgeber jedoch den Anforderungen für den Schutz der Mitarbeiter*innen nicht nach, können diese die Arbeit niederlegen, bis die Bedingungen verbessert werden.
Für Arbeiten in der Kälte gibt es keine festgelegten Grenzwerte. Arbeitgeber sind jedoch verpflichtet, Schutzmaßnahmen im Sinne der Mitarbeiter-Gesundheit zu ergreifen. Dazu gehören wärmende Schutzkleidung und regelmäßige Pausen in beheizten Räumen.
Arbeitgeber müssen ab einer Temperatur von 30 Grad Celsius besondere Schutzmaßnahmen ergreifen. Diese können technische Maßnahmen wie Sonnenschutzvorrichtungen und Ventilatoren oder organisatorische Maßnahmen wie die Anpassung der Arbeitszeiten umfassen. Bei Temperaturen ab 35 Grad Celsius sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.
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