Jasmin Dahler
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Wenn die Temperaturen steigen, würdest du am liebsten Büro gegen Freibad tauschen? Das kennen wir alle! Meist reicht schon ein kühles Getränk für die nötige Abkühlung am Arbeitsplatz. Bei uns erfährst du, ob Arbeitgeber ihren Mitarbeiter*innen bei sommerlichen Temperaturen kostenlose Getränke zur Verfügung stellen müssen oder ob Beschäftigte selbst für ihre Erfrischungen verantwortlich sind.*
Arbeit muss trotz hoher Außentemperaturen möglichst angenehm für Arbeitnehmer*innen sein. Seit 2011 sieht die Arbeitsstättenverordnung dafür bestimmte Maßnahmen vor:
Die Berufsgenossenschaft hat klare Regeln, wann Hitzearbeit vorliegt – nämlich dann, wenn „durch die Kombination von Hitze, körperlicher Arbeit und gegebenenfalls Bekleidung eine Erwärmung des Körpers und damit eine Erhöhung der Körpertemperatur auftritt“. In diesem Fall muss dein Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht nachkommen und sicherstellen, dass ausreichend Getränke bereitstehen, um Mitarbeiter*innen zu schützen.
Ein Beispiel für Hitzearbeit: Wenn Bauarbeiter*innen den ganzen Tag in der prallen Sonne arbeiten und dabei schwere Lasten tragen, kann das als Hitzearbeit gelten. In diesem Fall muss der Arbeitgeber kostenlose Getränke bereitstellen, damit die Mitarbeiter*innen ausreichend hydriert bleiben und keine gesundheitlichen Schäden durch Überhitzung erleiden.
Unser Lesetipp: Hitzefrei gibt es nur für Schüler*innen? Bei uns erfährst du, wann du dich über Hitzefrei bei der Arbeit freuen kannst.
Trinkst du ausreichend Wasser am Arbeitsplatz? Wer im stressigen Alltag den regelmäßigen Gang zum Wasserspender vergisst, wird früher oder später mit Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Müdigkeit zu tun haben. In Summe bedeutet das: Du bist weniger leistungsfähig – und wer quält sich schon gerne durch den Arbeitstag?
Kostenlose Getränke auf der Arbeit sorgen nicht nur dafür, dass du hydriert bleibst, sondern können auch deine Motivation am Arbeitsplatz steigern. Genussmittel wie Kaffee oder Tee tragen einerseits zum Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen bei, andererseits fördern sie den Austausch untereinander – wir schätzen doch alle einen guten Kaffee-Plausch mit dem*der Lieblingskolleg*in auf dem Gang. Kleine Aufmerksamkeiten in Form von kostenlosen Getränken sind wertschätzend, sorgen für ein besseres Arbeitsklima und werden in der heutigen Arbeitswelt von vielen Mitarbeiter*innen erwartet.
Gut zu wissen: Getränke können von der Steuer abgesetzt werden, wenn sie aus betrieblichen oder geschäftlichen Gründen serviert werden. Wenn es bei dir im Büro also bislang keine kostenlosen Getränke für Mitarbeiter*innen gibt, kannst du deinen Arbeitgeber freundlich auf diese Tatsache hinweisen.
Auch Arbeitnehmer*innen können dazu beitragen, dass die Arbeit bei hohen Temperaturen angenehmer wird. Mit diesen Tipps kommst du gut durch einen heißen Arbeitstag:
Eine einfache Möglichkeit ist, ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Dazu solltest du immer eine Flasche Wasser in Reichweite haben und regelmäßig kleine Schlucke trinken, um hydriert zu bleiben. Neben Wasser sind auch ungesüßte Tees und Fruchtschorlen eine gute Wahl. Auf Kaffee solltest du dagegen verzichten, da er dem Körper Wasser entzieht.
Bei Hitze solltest du auf lockere und atmungsaktive Kleidung aus dem Kleiderschrank setzen, um deinen Körper beim Runterkühlen zu unterstützen. Enganliegende Kleidung ist an heißen Tagen nicht zu empfehlen.
Auch kurze Pausen an der frischen Luft oder in kühlen Räumen helfen, den Körper zu entlasten. Zudem solltest du deine Arbeitsumgebung möglichst kühl halten. Dazu kannst du im Home-Office beispielsweise Vorhänge und Jalousien in den frühen Morgenstunden schließen oder einen Ventilator aufstellen, um die Luft zirkulieren zu lassen.
Bietet dein Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten an, solltest du im Sommer möglichst in den kühleren Morgenstunden mit deiner Arbeit beginnen. Bei einigen kann auch das Home-Office die ideale Möglichkeit sein, um Hitze im Büro zu entgehen. Hier haben Arbeitnehmer*innen die Temperaturen besser im Griff.
Bei Hitze im Büro sollten sowohl Arbeitgeber als auch als Arbeitnehmer*innen Verantwortung übernehmen, um eine angenehme und sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Mit einfachen Maßnahmen wie dem Tragen von lockerer Kleidung und regelmäßigen Pausen können bereits große Verbesserungen erzielt werden. Freigetränke sind allerdings erst bei sogenannter Hitzearbeit kostenlos vom Arbeitgeber zu stellen. Wir hoffen, du kannst das schöne Sommerwetter genießen!
*Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.
Getränke, die aus betrieblichen und geschäftlichen Gründen serviert werden, können von der Steuer abgesetzt werden.
Bei hohen Temperaturen sollte dein Arbeitgeber für eine ausreichende Klimatisierung und Belüftung der Arbeitsräume, regelmäßige Pausen der Mitarbeiter*innen und – falls möglich – eine Anpassung der Arbeitszeiten sorgen.
Laut dem Bundesministerium für Ernährung sollten Erwachsenen im Durchschnitt 1,5 Liter pro Tag trinken. Bei Sport oder Krankheit, wie beispielsweise Fieber, sollte die Trinkmenge erhöht werden.
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