Jobwechsel, Elternzeit oder Pensionierung? Aus welchem Anlass auch immer du deinen Job verlässt, ein Abschiedsmail ist auf jeden Fall empfehlenswert, um in guter Erinnerung und in Kontakt bleiben zu können.
Ob du nach einer Kündigung ein Abschlussgespräch suchst oder lieber kommentarlos gehen möchtest, hängt von den näheren Umständen ab und ist dir überlassen. Aber auf ein Abschiedsmail solltest du auf keinen Fall verzichten, auch um sicherzugehen, dass alle Kolleg*innen Bescheid wissen. Auch wenn du nur vorübergehend wegen Elternzeit oder eines Sabbaticals gehst, kannst du das Abschiedsmail dazu nutzen, Dankbarkeit und Respekt deinen Kolleg*innen gegenüber zu zeigen und einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Warum?
Eine Abschiedsmail an Kolleg*innen ist Teil der Business-Etikette. Sie kann zukünftige Empfehlungen erleichtern und die Beziehung zu ehemaligen Teammitgliedern stärken.
Wen anschreiben?
Kleines Unternehmen: alle Mitarbeiter*innen
Großes Unternehmen: eigene Abteilung + enge Partner*innen
Tonfall:
Locker und humorvoll oder eher formell – abhängig von Unternehmenskultur
Mini-Checkliste:
Wenn du mit einem*r Kund*in über Jahre hinweg zusammengearbeitet hast, gehört es zum guten Ton, sich zu verabschieden. Ob es sich um eine interne Projektübergabe oder um deinen Weggang aus der Firma handelt, ein Abschiedsmail kannst du dazu nutzen, dich für die Zusammenarbeit zu bedanken, und gleich auch bekannt zugeben, wer in Zukunft zuständig sein wird. Hast du ein gutes Verhältnis zu deinem*r Vorgesetzten, solltest du mit ihm auch absprechen, wie du die Abschiedsmail genau formulierst und wann du sie verschickst.
Tipps:
Ein Abschiedsmail sollte keine lange Rechtfertigung werden und schon gar keine Vorwürfe oder Abrechnungen enthalten, sondern so freundlich und kollegial wie möglich verfasst sein. Was solltest du dabei noch beachten?
Diese Muster für Abschiedsmails sollen dir in erster Linie zur Inspiration dienen, verfasse ein persönliches und auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes. Begrüßung (Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebes Team, Sehr geehrte/r Frau/Herr XY, …) und Grußformel am Ende (Liebe Grüße, Herzliche Grüße, Alles Gute Ihnen, …) dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Betreffideen:
Der XX.XX. rückt immer näher und damit auch mein Abschied von der Firma. Daher möchte ich mich noch einmal für die kollegiale Zusammenarbeit, die Unterstützung auch in schwierigen Projekten sowie die konstruktiven Anmerkungen zu meinen Präsentationen bedanken. Es fällt mir nicht leicht, nach vier Jahren nun zu einer neuen Aufgabe aufzubrechen.
In Zukunft übernimmt Kolleg*in XY meine Aufgaben. Wenn Sie mich weiterhin erreichen wollen, können Sie das gerne unter der Telefonnummer (…) bzw. meiner privaten Mail-Adresse (…) tun.
Wie ihr bereits wisst, gehe ich mit XX.XX. in Elternzeit und freue mich auf die damit neu auf mich zukommenden Herausforderungen. Ich möchte mich herzlich für die Kollegialität und den Teamgeist bedanken. Dass ich an meinen Aufgaben wachsen konnte, indem mir etwa auch beim besonders wichtigen X-Projekt Verantwortung übertragen und ich so gut dabei unterstützt wurde, möchte ich noch einmal betonen, weil ich das mir entgegengebrachte Vertrauen sehr schätze.
Meine Projekte übernimmt nun XY, den Ihr unter seiner Mailadresse (…) sowie der Durchwahl (…) erreicht. Er wird sich bei allen Projektverantwortlichen auch in den nächsten Tagen noch melden.
Wer mit mir während meiner Abwesenheit in Kontakt bleiben möchte, kann das gern über mein Social Media-Profil (…) tun.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe ich meiner Pensionierung mit dem XX.XX. entgegen. Da ich mich nicht nur schriftlich für die Kollegialität und unsere tolle Zusammenarbeit bedanken möchte, lade ich am XX.XX. ab XX Uhr zu einem kleinen Umtrunk in meinem Büro ein.
Es wird mir nicht leicht fallen, nach 12 Jahren nicht mehr jeden Morgen in unser Büro zu kommen, aber ich freue mich auch auf die anstehenden Veränderungen und sehe meine in den letzten Jahren begonnenen Projekte bei meinen Teamkolleg*innen in den besten Händen.
Die Gerüchte sind wahr – ab dem XX.XX. werde ich mir nie wieder heimlich die letzte Kaffeetasse aus dem Schrank nehmen und keine Sitzung mehr durch eine „kleine Frage“ aufhalten. Ihr könnt also aufatmen! Aber ganz im Ernst, liebe Kolleg*innen, ich werde unseren Teamgeist vermissen und noch lange daran denken, wie wir es immer geschafft haben, die Deadlines so weit auszudehnen, dass wir alles doch noch rechtzeitig abgeben konnten.
Ein Zusammenhalt wie in unserer Abteilung ist nicht selbstverständlich und ich hoffe, wir bleiben in Kontakt. Ihr könnt mich in Zukunft gern unter der Nummer (…) oder meiner privaten E-Mail-Adresse (…) erreichen. Macht es gut und denkt daran – man sieht sich immer zweimal im Leben!
Um den Kolleg*innen die Möglichkeit zu geben, persönlich auf die Abschiedsmail zu reagieren, unter Umständen noch eine Verabschiedung zu planen etc., sollte die Nachricht nicht erst am letzten Arbeitstag, sondern einige Tage davor verschickt werden. Ist ein gemeinsamer Umtrunk oder ein gemeinsames Mittagessen zum Abschluss geplant, solltest du die Nachricht schon früher verschicken, damit sich alle diesen Termin freihalten können.
Orientiere dich in der Antwort am besten am Tonfall der Nachricht: Ist sie witzig oder humorvoll formuliert oder eher nüchtern und sachlich? Sieh deine Antwort auch als Gelegenheit, dich bei den Kolleg*innen in Erinnerung zu rufen und – wenn gewünscht – ihm auch zu versichern, dass du Kontakt halten möchtest. Das kann sowohl auf persönlicher Ebene als auch auf beruflicher, d.h. wenn bei dir selbst ein Jobwechsel ansteht, wichtig werden.
Nein, es ist keine Pflicht, aber sehr empfehlenswert. Eine Abschiedsmail ist ein professioneller Abschluss, der zeigt, dass du deine Kolleg*innen respektierst und die Zusammenarbeit wertschätzt. Sie hilft auch, ein positives Netzwerk zu erhalten – wichtig, falls du später Referenzen brauchst oder wieder im Unternehmen arbeiten möchtest. Selbst bei einem kurzen Abgang, Sabbatical oder Elternzeit hinterlässt sie einen guten Eindruck und sorgt dafür, dass alle informiert sind.
Die Empfängerinnen hängen von der Unternehmensgröße und den individuellen Kontakten ab. In kleinen Teams oder Firmen empfiehlt es sich, alle Mitarbeitenden anzuschreiben, um niemanden zu vergessen. In größeren Unternehmen sollte man sich auf die eigene Abteilung und enge Projektpartnerinnen konzentrieren, während andere nur dann informiert werden sollten, wenn es eine direkte Zusammenarbeit gab. Kundinnen oder externe Partnerinnen, mit denen man langfristig zusammengearbeitet hat, sollten ebenfalls eine Mail erhalten, wobei das Timing und die Formulierung zuvor mit Vorgesetzten abgestimmt werden sollten. Ehemalige Kolleg*innen können optional angeschrieben werden, wenn der Kontakt gepflegt werden soll.
Ideal sind zwei bis drei Absätze. Das gibt genügend Raum, um Dank auszusprechen, ggf. Nachfolgerinnen oder Übergabepersonen zu nennen und Kontaktmöglichkeiten zu hinterlassen. Längere Mails können schnell überladen wirken, während zu kurze Mails unpersönlich wirken. Bei großen Teams empfiehlt sich eher eine allgemeine, sachliche Formulierung, während in kleinen Teams oder bei engeren Kolleginnen persönliche Worte gut passen.
Ja, aber nur neutral und positiv. Formulierungen wie „für eine neue berufliche Herausforderung“, „Sabbatical“ oder „ein neues Projekt in einer anderen Stadt“ sind angemessen. Negative Gründe oder Kritik am Arbeitgeber oder Kolleg*innen sollten auf keinen Fall erwähnt werden, da dies unprofessionell wirkt.
Ja, wenn du den Kontakt nach dem Austritt aufrechterhalten möchtest. Dazu gehören private E-Mail-Adressen, Telefonnummern oder Profile auf beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder XING. Formulierungen wie „Ich freue mich, weiterhin in Kontakt zu bleiben“ wirken freundlich und offen.
Bei sehr großen Teams sollte die Mail eher allgemein formuliert sein, um nicht unübersichtlich zu wirken. Persönliche Grüße oder individuelle Dankesworte können dann in separaten Mails oder persönlich an ausgewählte Kolleg*innen gesendet werden, um die Verbindung zu wichtigen Kontakten aufrechtzuerhalten.
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