Vielleicht stehst du kurz vor einem Arbeitgeberwechsel oder suchst gerade nach einem neuen Job – der perfekte Zeitpunkt, um dir Gedanken zu machen, was du dir von deinem neuen Arbeitgeber erwartest. Denn welche Möglichkeiten du in deinem neuen Job hast, hängen auch von der Unternehmensgröße ab. Anhand unserer praktischen Pro- und-Kontra-Liste erfährst du, ob es für dich besser ist, in einem kleinen oder einem großen Unternehmen zu arbeiten.
Inhalt
Große Unternehmen: Pro/KontraKleine Unternehmen: Pro/KontraFazitFAQ – Häufig gestellte Fragen
Das Wichtigste in Kürze
Unternehmensgröße beeinflusst Gehalt und Aufstiegschancen.
Kleine Firmen bieten oft flache Hierarchien und persönliche Atmosphäre.
Große Unternehmen haben umfangreiche Förderprogramme und internationale Möglichkeiten.
Entscheidungswege variieren je nach Unternehmensgröße.
Betriebsgröße kann die Arbeitsbedingungen und Benefits bestimmen.
Arbeiten in großen Unternehmen: Pro und Kontra
Große Unternehmen haben per Definition des Statistischen Bundesamts mehr als 249 Mitarbeitende oder über 50 Millionen Umsatz und verfügen in der Regel über mehrere Abteilungen. Dabei handelt es sich häufig um Industriebetriebe, Unternehmen aus der Zuliefererbranche oder um Konzerne aus dem Food-Bereich. Doch welche Vor- und Nachteile bedeutet das für dich als Arbeitnehmer*in? Wir zeigen es dir:
Pro: Arbeiten in einem großen Unternehmen oder einem Konzern
Höhere Gehälter: Arbeiten im Konzern oder im Großunternehmen macht sich durch ein höheres Einkommen bemerkbar. Der Stepstone Gehaltsreport hat z.B. gezeigt, dass in Firmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten im Median 8.500 Euro mehr pro Jahr gezahlt wird als in Unternehmen zwischen 51 und 500 Mitarbeitenden.
Mehr Förderung für Berufseinsteiger*innen: Große Unternehmen bieten häufig Förderprogramme und Traineestellen für den Nachwuchs an. Startest du als junger Mensch gerade neu in den Job, wird dir so der Berufseinstieg erleichtert. Meist wirst du in einem Großunternehmen zusätzlich für spezifische Tätigkeiten trainiert.
In großen Unternehmen werden oftmals Weiterbildungen angeboten, sodass du die Chance hast, dich weiterzuentwickeln und zu qualifizieren.
Umfangreichere Benefits für Mitarbeiter*innen: In großen Firmen werden oftmals mehr Zusatzleistungen angeboten, wie Prämien, eigenes Fitnessstudio, eigener Kindergarten oder eine Betriebsrente. Willst du dich fithalten oder brauchst du eine Kinderbetreuung, findest du das bei einem großen Unternehmen eher als bei einem kleinen.
Option auf Arbeiten im Ausland: Willst du eine Zeit lang im Ausland arbeiten, wird das in einem Konzern oder einer größeren Firma leichter möglich sein. Viele dieser Großunternehmen agieren global und haben häufig Standorte in mehreren Ländern.
Stärker im Fokus von Headhuntern: Headhunter werfen auf Fachkräfte in großen und bekannten Konzernen häufiger einen Blick als auf Fachkräfte im unbekannten Familienbetrieb. Das liegt einfach daran, dass Großunternehmen auch in der Öffentlichkeit oder in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn präsenter sind als kleine Firmen.
Kündigungsschutz: Ab 10 Mitarbeitenden gilt der Kündigungsschutz. Ohne triftigen Grund darf dir nicht gekündigt werden.
Höhere Krisensicherheit: In Krisenzeiten sind große Unternehmen meist robuster und dein Arbeitsplatz ist somit besser geschützt.
Kontra: Arbeiten in einem großen Unternehmen
Du hast mehr unternehmensinterne Konkurrenz: In großen Firmen sehen deine Aufstiegschancen zwar allgemein besser aus, doch willst du eine Karriere im Unternehmen machen, musst du deinen Vorgesetzten positiv auffallen. In der Menge der Mitarbeitenden ist die Gefahr groß, dass du „untergehst“, wenn du dich nicht ins rechte Licht zu rücken weißt.
Längere Entscheidungswege: Große Konzerne oder Großunternehmen sind manchmal nichts für Ungeduldige. Denn Entscheidungen werden nicht von einem*einer Vorgesetzten allein getroffen. Meist ist der Entscheidungsweg oftmals länger und die Umsetzung von dir eingebrachter Ideen und Innovationen braucht viel mehr Zeit.
Weniger familiäre Atmosphäre: Große Unternehmen ähneln manchmal großen Städten. In seinem eigenen Bereich kennt man sich zwar, doch im Allgemeinen herrscht oftmals eine eher distanzierte Betriebsatmosphäre vor. Neue Mitarbeiter*innen haben es dann schwerer, in die Gemeinschaft einzusteigen.
Stärkere Hierarchien: Viele Großunternehmen setzen weiterhin auf klassische Hierarchien, sodass dir dort ggfs. weniger Eigenverantwortung übertragen wird, weil Entscheidungsprozesse ausnahmslos in den Führungsetagen stattfinden.
Höhere Gehälter
Mehr Förderung für Berufseinsteiger*innen
Umfangreichere Benefits für Mitarbeiter*innen
Option auf Arbeiten im Ausland
Stärker im Fokus von Headhuntern
Kündigungsschutz
Höhere Krisensicherheit
mehr unternehmensinterne Konkurrenz
Längere Entscheidungswege
Weniger familiäre Atmosphäre
Stärkere Hierarchien
Pro und Kontra: Arbeiten in kleinen Betrieben
Kleine Betriebe haben weniger als 50 Mitarbeitende. Das sind häufig lokal agierende Werbeagenturen, Dienstleister oder Handwerksbetriebe. In diesen Unternehmen ergibt sich in der Regel ein persönliches und familiäres Betriebsklima. Mit welchen Vor- oder Nachteilen du beim Arbeiten in einem kleinen Unternehmen rechnen kannst, zeigen wir dir hier:
Pro: Arbeiten in einem kleinen Unternehmen
Flachere Hierarchien: Du schätzt Eigenverantwortung beim Arbeiten? Dann findest du diese eher in kleinen Betrieben. Dort gibt es meist flache Hierarchien, sodass Führungskräfte und Mitarbeitende eher auf Augenhöhe arbeiten.
Größere Verantwortungsbereiche: Dein Tätigkeitsbereich ist im Kleinunternehmen häufig abwechslungsreich und du wirst oftmals stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden. Das liegt z.B. daran, dass es in kleineren Unternehmen üblicherweise wenige Abteilungen bzw. Arbeitsbereiche gibt. Ein Beispiel: Du arbeitest im Marketing in einem kleinen Unternehmen. Dann wirst du vielleicht auch Online-Marketing und PR mit abdecken, da es weder eine eigene PR-Abteilung noch ein Online-Marketing-Team gibt.
Kürzere Entscheidungswege: Entscheidungen werden in einem kleinen Unternehmen meist schneller getroffen. Das bedeutet für dich z.B., dass du schneller eine Rückmeldung auf Vorschläge für neue Produkte oder Prozesse bekommst. Ebenso bekommst du schneller Feedback für deine Leistung.
Vorgesetzte können dich und deine Stärken besser kennenlernen: Im Kleinbetrieb kommt die Individualität der einzelnen Mitarbeitenden mehr zum Tragen. Stärken werden eher wahrgenommen und somit kannst du besser entsprechend deinen Fähigkeiten eingesetzt werden.
Kontra: Arbeiten in kleinen Unternehmen
Du stehst stärker im Fokus: Aufgrund der familiären Atmosphäre und der Nähe zur Führungsetage kannst du in einem kleinen Betrieb deine Schwächen nur schwer verbergen. Sie kommen genauso stark zur Geltung, wie eigene Stärken. Das muss jedoch nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn so kann dich die Arbeit in einem kleinen Unternehmen auch anspornen, besser zu werden und dich beruflich wie persönlich weiterzuentwickeln.
Seltenere Arbeitsmöglichkeiten im Ausland: In kleinen Firmen besteht eher selten die Möglichkeit im Ausland arbeiten und Erfahrungen auf internationaler Ebene sammeln zu können.
Niedrigeres Einkommen: Die Gehälter in kleinen Unternehmen sind im Durchschnitt niedriger im Vergleich zu großen Firmen.
Meist weniger Karrieremöglichkeiten im Betrieb: Die beruflichen Aufstiegschancen sind in kleinen Unternehmen gering. Strebst du eine höhere Position mit verantwortungsvolleren Tätigkeiten oder mehr Personalverantwortung an, musst du mit hoher Wahrscheinlichkeit den Job wechseln. Gerade bei kleinen Unternehmen gibt es auch kaum Möglichkeiten, in die Führungsetage zu kommen.
Kein Kündigungsschutz in Firmen mit weniger als 10 Mitarbeiter*innen: In einem Unternehmen mit maximal zehn Beschäftigten bist du nicht durch das Kündigungsschutzgesetz geschützt. Für deine Kündigung müssen deine Vorgesetzten keinen Grund angeben.
Flachere Hierarchien
Größere Verantwortungsbereiche
Kürzere Entscheidungswege
Familiärere Atmosphäre
Du stehst stärker im Fokus
Seltenere Arbeitsmöglichkeiten im Ausland
Niedrigeres Einkommen
Meist weniger Karrieremöglichkeiten im Betrieb
Kein Kündigungsschutz (Firmen mit < als 10 Mitarbeiter*innen)
Fazit: Große und kleine Unternehmen haben beide ihre Vor- und Nachteile: Es kommt auf deine Ansprüche an
Ob das Arbeiten in einem kleinen oder großen Unternehmen besser ist, lässt sich nicht pauschal für jeden oder jede beantworten. Denn tatsächlich hat jede Option attraktive Aspekte auf der Pro-Seite stehen. Am Ende musst du selbst genau überlegen, was dir wichtiger ist. Kannst du z.B. auf eine große Auswahl an Mitarbeiter-Benefits und ein höheres Gehalt im Großunternehmen verzichten, wenn du dich dafür in einem kleinen Unternehmen mehr ausprobieren darfst? Möchtest du dir alle Optionen auf Karriere im Betrieb und Arbeiten im Ausland offenhalten und kannst dafür auch mit längeren Entscheidungswegen leben?
Ganz gleich, für welche Variante du dich letztlich entscheidest: Wichtig ist, dass du glücklich bist und Spaß an der Arbeit hast!
FAQ
Was gilt als kleines Unternehmen?
Zu den kleinen Unternehmen zählen Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten und einem Jahresumsatz bzw. einer Jahresbilanzsumme von maximal 10 Mio. €.
Was ist ein großes Unternehmen?
Als großes Unternehmen gelten Firmen ab 250 Mitarbeitenden oder einem Umsatz von mehr als 50 Mio. €. Ab 51 und bis 249 Mitarbeitenden sowie einem Jahresumsatz von maximal 50 Mio. € wird von „mittleren Unternehmen“ gesprochen.
Warum sollte ich in einem großen Unternehmen arbeiten?
In einem größeren Unternehmen profitierst du schon beim Berufseinstieg von höheren Gehältern. Außerdem sind die Aufstiegschancen in einem Großbetrieb besser. Weitere Vorteile sind Förderprogramme, Weiterbildungen sowie zahlreiche Mitarbeiter-Benefits.
Ist es gut, in einem Konzern zu arbeiten?
Dein Arbeitsplatz ist in einem Großunternehmen oder Konzern meist besser gegen Krisen geschützt. Darüber hinaus kannst du im Unternehmen einfacher zwischen Abteilungen wechseln und leichter aufsteigen als in einem Kleinbetrieb.
Warum verdient man in großen Unternehmen mehr Geld?
Das Arbeiten als Fachkraft in einem Großunternehmen ist meist mit mehr Verantwortung verbunden, was sich in einem höheren Gehalt widerspiegelt. Darüber hinaus können große Firmen oftmals höhere Gehälter zahlen und sie sind dazu bereit, um in Zeiten des Fachkräftemangels Arbeitskräfte halten zu können.
In welchen Unternehmen verdient man am besten?
Statistisch gesehen kannst du in einem Unternehmen aus der Bankenbranche am besten verdienen. Laut Stepstone Gehaltsreport 2024 liegt dort das Mediangehalt bei 63.250 €, gefolgt von der Luft- und Raumfahrt-Branche mit 57.750 € und der Pharmaindustrie mit rund 57.000 €.
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