Ein überzeugendes Anschreiben zum Berufseinstieg sollte individuell formuliert, klar strukturiert und auf die ausgeschriebene Stelle bezogen sein – ohne Floskeln, aber mit konkreter Motivation und relevanten Kompetenzen. Wir erklären dir, wie du das als Berufseinsteiger*in hinbekommst mit vielen Formulierungshilfen, Beispielen und Checklisten.
Max. 1 DIN-A4-Seite: Fokussiere dich auf relevante Inhalte und gestalte dein Anschreiben klar strukturiert. Ein Abschreiben darf kurz sein!
Individuelle Einleitung: Zeig Motivation & Bezug zur Stelle – bitte nutze keine Standardfloskeln a la "Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle XYZ..."
Hauptteil mit Substanz: Betone praktische Erfahrungen, Skills & persönliche Stärken – auch aus Studium, Praktikum & Nebenjobs.
Fehler vermeiden: Personalisierte Anrede, kein Copy-Paste, Grammatik prüfen – dein Anschreiben ist deine Visitenkarte. Lass das Anschreiben von einer dritten Person gegenlesen.
Eine DIN-A4-Seite – so viel Platz hast du maximal, um die Personalabteilung zu überzeugen. Mit einem aussagekräftigen Anschreiben schaffst du das locker. Dieses gehört nämlich in jede Bewerbung, wenn Unternehmen vollständige Bewerbungsunterlagen wünschen. Immer mehr Arbeitgeber verzichten inzwischen jedoch bewusst auf ein Anschreiben und schauen sich im ersten Schritt nur Lebenslauf und Zeugnisse an. Wenn du in deiner Bewerbung auf das Anschreiben verzichten kannst, findest du in der Regel einen Hinweis in der Stellenanzeige. Anschreiben in der Bewerbung spielen aber in vielen Unternehmen weiterhin eine entscheidende Rolle, weil sie den ersten Kontakt zum Unternehmen herstellen. Hier präsentierst du deine Qualifikationen, Erfahrungen und dein Interesse am Job deshalb so überzeugend wie möglich.
Möglicherweise machst du dir beim Anschreiben für deinen ersten Job Gedanken über fehlende Berufserfahrung. Lass dich davon nicht verunsichern! Vielen Berufseinsteiger*innen geht es wie dir. Führ dir daher vor Augen, dass du bereits durch deinen Abschluss, Praktika oder Zusatzqualifikationen den richtigen Berufseinstieg finden kannst und jobrelevante Kompetenzen mitbringst.
Beim Anschreiben handelt es sich um ein formales Dokument, das deinen Lebenslauf ergänzt und Qualifikationen einordnet. Mit dem Anschreiben in der Bewerbung hinterlässt du einen ersten bleibenden Eindruck. Zeig, dass du dich während deiner Jobsuche mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle auseinandergesetzt hast. Jede Bewerbung ist damit auch immer individuell. Standard-Anschreiben sind wiederum echte Red Flags für Personaler*innen und solltest du unbedingt vermeiden.
Im Gegensatz zum Anschreiben ist das Motivationsschreiben ausführlicher und persönlicher gestaltet. Welche Beweggründe stehen hinter deiner Bewerbung und welche Ziele möchtest du erreichen? Was erhoffst du dir von der Stelle und warum kommt für dich kein anderer Job infrage? Schreibst du also ein Motivationsschreiben, darfst du kreativ werden und deine Persönlichkeit durchstrahlen lassen.
Tipp: Oft wird das Motivationsschreiben nicht explizit gefordert. In vorwiegend kreativen oder sozialen Berufen, die eine besondere Motivation voraussetzen, sowie in führenden Positionen wird das Motivationsschreiben in der Regel erwartet. Hier solltest du deiner Bewerbung unbedingt eins hinzufügen.
Du bist kein Mensch großer Worte? Kein Problem! Das klassische Bewerbungsschreiben nach dem Studium oder der Ausbildung sollte maximal eine DIN-A4-Seite umfassen und sich auf die konkreten Jobanforderungen der Stellenanzeige beziehen. Wir haben für dich den gängigen Aufbau eines Anschreibens zum Berufseinstieg zusammengefasst.
Auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz so en vogue ist: Auch als Teil der Generation Z solltest du mit dem Aufbau eines Briefkopfes vertraut sein. Dieser enthält neben deinen Kontaktdaten auch die der Empfänger*innen. Weitere Pflichtbestandteile sind Ort und Datum, die Betreffzeile sowie eine Grußformel. In der Betreffzeile gibst du die Stellenausschreibung als Bewerbungsgrund an. So weit, so easy. Generell kannst du dich beim Anschreiben für Berufseinsteiger*innen nach dem Studium oder der Ausbildung an folgendem Muster orientieren:
In der Einleitung heißt es „Showtime“! Nur keine falsche Scheu; schließlich willst du mit einem individuellen, knappen Einstieg Interesse an dir wecken. Idealerweise kombinierst du eine kurze Zusammenfassung des Unternehmensprofils, deine fachliche Eignung sowie deine Motivation in zwei bis drei Sätzen. Falls ihr bereits Kontakt hattet, solltest du dich darauf beziehen. Eine Einleitung für das Bewerbungsschreiben für den ersten Job kann folgendermaßen aussehen:
Musterformulierung 1:
„Vielen Dank für das sehr informative und angenehme Telefonat. Wie darin besprochen, sende ich Ihnen hiermit meine vollständigen Bewerbungsunterlagen.“
Musterformulierung 2:
„Als engagierte*r Absolvent*in mit großer Motivation, tiefer in [relevantes Fachgebiet] einzusteigen, bin ich fasziniert von der innovativen Arbeit und dem renommierten Ruf Ihres Unternehmens. Mit meinem fundierten Fachwissen aus dem Studium / der Ausbildung und meiner Leidenschaft für [Schwerpunkt /Fachgebiet] bin ich fest entschlossen, einen wertvollen Beitrag in Ihrem Team zu leisten und gemeinsam neue Erfolge zu erzielen.“
Musterformulierung 3:
„Für Ihre Stelle als [Jobbezeichnung] bringe ich bereits erste praktische Erfahrungen im / als [Qualifikation] durch mein Praktikum / meine Weiterbildung / meine Zusatzqualifikation in […] mit.“
Musterformulierung 4:
„In meinem Praktikum bei [Unternehmen X] durfte ich bereits erste Einblicke in das Aufgabenspektrum Ihrer Branche gewinnen – nun möchte ich diese Erfahrung gezielt bei Ihnen vertiefen.“
Nachdem du das Interesse der Personaler*innen mit deiner erfrischenden Einleitung bereits geweckt hast, präsentierst du nun im Hauptteil deine Kompetenzen und Qualifikationen. Welchen Mehrwert bietest du dem Unternehmen? Wo siehst du dich in der Zukunft? Vor allem für Berufseinsteiger*innen gilt es, Fähigkeiten und Zusatzqualifikationen aus dem Studium oder der Ausbildung zu betonen. Folgende Elemente gehören dazu:
Da der Hauptteil das Herzstück des Anschreibens ist, solltest du hier in keinem Fall zu sparsam mit den knackigen Formulierungen sein. Diese Formulierungsvorschläge können dir dabei helfen, die Personaler*innen von dir zu überzeugen:
Musterformulierung 1:
„Durch meine bisherige Berufserfahrung in [relevantem Bereich] konnte ich umfangreiches Know-how in [spezifischen Fähigkeiten/Kompetenzen] entwickeln.“
Musterformulierung 2:
„Während meines Auslandsaufenthaltes in [Land] konnte ich nicht nur meine interkulturellen Kompetenzen stärken, sondern auch meine Sprachkenntnisse in [Sprache] verbessern. Diese Erfahrung ermöglicht es mir, mich flexibel an neue Umgebungen anzupassen und effektiv in internationalen Teams zu arbeiten.“
Musterformulierung 3:
„Durch meine Werkstudententätigkeit bei [Name des Unternehmens] konnte ich wertvolle praktische Erfahrungen in [relevanten Aufgabenbereichen] sammeln. Diese Tätigkeit hat mir ermöglicht, mein theoretisches Wissen aus dem Studium direkt in die Praxis umzusetzen und meine Fähigkeiten in [spezifischen Kompetenzen] weiterzuentwickeln.“
Personaler*innen und Bewerbermanagementsysteme (ATS) achten gezielt auf einen Match zwischen Bewerber und Anzeige. Mit der Verwendung von Schlüsselwörtern aus der Stellenanzeige, machst du Ihnen dies leichter und erhöhst deine Chance auf eine Einladung zum Interview.
Mindestens so wichtig wie ein eleganter Einstieg in dein Anschreiben zum Berufseinstieg ist ein würdiger Abgang. Mit dem Schlussabsatz verweist du auf dein Interesse an einem Bewerbungsgespräch, äußerst ggf. deine Gehaltsvorstellungen und teilst den Personaler*innen dein frühestmögliches Eintrittsdatum mit. Dabei kannst du dich in deinem Anschreiben als Berufseinsteiger*in nach der Ausbildung oder dem Studium an folgendem Muster orientieren:
Musterformulierung Schlusssatz:
„Über die Chance, Sie auch persönlich in einem Vorstellungsgespräch von meinen Kompetenzen und meiner Begeisterung für Ihre Ausschreibung zu überzeugen, freue ich mich sehr.“
„Ich freue mich darauf, meine Motivation und Qualifikation in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen zu vertiefen.“
Musterformulierung Gehaltsvorstellung:
„Meine Gehaltsvorstellung bewegt sich im Bereich von […] Euro brutto pro Jahr.“
Musterformulierung Eintrittsdatum:
„Gerne stehe ich Ihnen ab dem [Datum] zur Verfügung.“
Übung macht den Meister: Das gilt auch für das Anschreiben zum Berufseinstieg. Hier und da ein Flüchtigkeitsfehler ist absolut menschlich, aber unnötig. Lass deine Bewerbungsunterlagen daher am besten immer einmal gegenchecken, bevor du sie abschickst. Diese typischen Fehler kannst du so vermeiden:
Das Anschreiben liegt aus einem guten Grund bei der Bewerbungsmappe obenauf: Es ist der erste Kontaktpunkt zwischen dir und Personaler*innen und führt im Idealfall zum Vorstellungsgespräch. Nutz es als Chance für eine überzeugende Selbstpräsentation, indem du deine Kompetenzen und Qualifikationen argumentativ darlegst. Am besten gelingt dir das, wenn du individuelle Formulierungen für dein Anschreiben in der Bewerbung verwendest.
Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden Anschreiben vom inhaltlichen Aufbau kaum voneinander. Während es bei einer Bewerbung um ein Praktikum jedoch eher auf deine Motivation und Interessen ankommt, kannst du als Berufseinsteiger*in bestenfalls bereits Berufserfahrung aufführen.
In modernen Anschreiben kommt es vor allem auf Persönlichkeit und Individualität an. Zusätzlich kannst du deine Bewerbungsunterlagen mithilfe durchdachter Farbkonzepte, moderner Schriftarten oder stylischer Icons aufwerten. Wichtig dabei: Weniger ist manchmal mehr. Auf unseriöse Emojis oder ausgefallene Schriftarten wie Comic Sans solltest du verzichten. Ziel ist es, stets einen seriösen und professionellen Eindruck zu vermitteln.
Selbst perfekte Bewerbungsschreiben lassen nicht automatisch auf Kompetenzen schließen. Einige Unternehmen verzichten daher inzwischen auf ein Anschreiben. Weglassen solltest du es jedoch nur, wenn es ausdrücklich nicht verlangt wird.
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