Jasmin Dahler
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Kleine Bauernhöfe haben es immer schwerer, der großen Konkurrenz und dem Preisdruck des Marktes zu trotzen und jedes Jahr müssen zahlreiche Landwirte ihre Betriebe aufgeben. Zudem hat sich auch die Zahl der in der Landwirtschaft Arbeitenden verringert. Nur noch zwei Prozent der in Deutschland Beschäftigten arbeiten in dieser Branche.
Doch welche Berufe gibt es noch in der Landwirtschaft? Wie sehen die Gehälter in der Landwirtschaft aus? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Berufe in der Landwirtschaft und deren Verdienstmöglichkeiten.
Trotz fortschreitender Urbanisierung bleibt die Landwirtschaft in Deutschland von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Rund eine Million Menschen arbeiten in fast 254.300 landwirtschaftlichen Betrieben und produzieren Waren im Wert von mehr als 76,3 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland dient der Futtermittelproduktion, die andere Hälfte der menschlichen Ernährung. Dazu gehören vor allem Produkte wie Getreide, Kartoffeln, Rüben sowie Obst und Gemüse. Darüber hinaus wird ein kleiner Teil zur Herstellung von Bioenergie und Biokraftstoffen verwendet. Allerdings nimmt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland seit vielen Jahren stetig ab.
Der klassische Beruf in der Landwirtschaft ist der Landwirt bzw. die Landwirtin, oft auch Bauer bzw. Bäuerin genannt. Als Landwirt*in stellst du tierische oder pflanzliche Produkte her, bedienst und wartest die erforderlichen Maschinen und Betriebsanlagen und führst darüber hinaus kaufmännische Tätigkeiten wie die Erstellung von Abrechnungen und die Vermarktung der erzeugten Produkte durch. Als Landwirt*in absolvierst du in der Regel eine duale Ausbildung in der Pflanzenproduktion und Tierproduktion. Du kannst dich jedoch auch schon während der Ausbildung spezialisieren.
Beispielsweise arbeitest du in der tierischen Landwirtschaft sowohl mit Nutztieren als auch in der tierischen Nahrungsmittelversorgung. Es kann zwischen Tierwirtschaft, Pferdewirtschaft und Fischwirtschaft unterschieden werden.
Die Tierwirtschaft umfasst die Aufzucht und Haltung von Rindern, Schweinen, Geflügel und Schafen sowie die Imkerei. Du entscheidest dich bereits in der Ausbildung für einen Schwerpunkt und somit für deine berufliche Richtung. Dein Einstiegsgehalt als Tierwirt oder Tierwirtin nach der Ausbildung liegt in der Regel um die 2.300 Euro brutto im Monat. Allerdings steigen die Löhne mit zunehmender Berufserfahrung, insbesondere wenn es tariflich geregelt ist. So kannst du bis zu 3.000 Euro brutto im Monat verdienen. Mit einer entsprechenden Weiterbildung, beispielsweise zum Agrarwirt bzw. zur Agrarwirtin, kann dein Gehalt auf bis zu 4.200 Euro brutto im Monat steigen.
Die Pferdewirtschaft ist ein Wirtschaftszweig, der nicht nur auf die Landwirtschaft beschränkt ist. Landwirtschaftliche Berufsmöglichkeiten für Pferdewirte und Pferdewirtinnen liegen vor allem in der Pferdezucht oder im Bereich Pferdehaltung und Service. Wie in der Tierwirtschaft entscheidest du dich bereits in der Ausbildung für dein Fachgebiet. Dein Einstiegsgehalt als Pferdewirt oder Pferdewirtin nach der Ausbildung liegt bei 29.000 Euro brutto im Jahr. Mit mehr Berufserfahrung kann dein Gehalt noch steigen. Zudem kannst du eine Weiterbildung zum Pferdepfleger bzw. zur Pferdepflegerin absolvieren.
Die Fischwirtschaft bezeichnet vor allem die Fischhaltung und Fischzucht. Du arbeitest oft in Binnengewässern, wo du beispielsweise Aquakulturen pflegst. Es ist ebenfalls möglich, in kleineren Dimensionen zu arbeiten. In der Teichwirtschaft bist du mit der Aufzucht und Haltung von Süßwasserfischen wie Forellen oder Karpfen beschäftigt. Zu deinen Aufgaben gehört auch die regelmäßige Teichpflege und Teichreinigung. In der Fischwirtschaft liegen die Einstiegsgehälter nach der Ausbildung bei ungefähr 2.200 Euro brutto im Monat. Mit mehr Berufserfahrung liegt das maximal erreichbare Gehalt bei rund 3.500 Euro brutto im Monat. Zudem ist eine Weiterbildung zum Meister oder Technikerin möglich, wodurch dein Gehalt weiter steigen kann.
In anderen landwirtschaftlichen Berufen geht es oft darum, die Betriebe und Höfe am Laufen zu halten. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Ressourcen für landwirtschaftliche Betriebe oder durch die Unterstützung beim Anbau verschiedener Feldfrüchte und Getreide.
Molkereifachleute und Molkereimeister bzw. Molkereimeisterinnen sind zum Beispiel für die Herstellung von Molkereiprodukten zuständig. Deine Ausbildung für Molkereifachleute wird heute unter dem Namen Milchtechnologe bzw. Milchtechnologin angeboten, behandelt aber die gleichen Inhalte. Einmal ausgebildet, kannst du dich mit dem Meistertitel weiterbilden und weitere Führungsaufgaben übernehmen.
Müller und Müllerinnen hingegen beschäftigen sich in ihrem Beruf mit Getreide und dessen Verarbeitung. Du verarbeitest das Getreide beispielsweise zu Tierfutter weiter oder stellst daraus Mehl und andere Produkte her. Dein Handwerk erlernst du während einer Ausbildung zum Verfahrenstechnologen bzw. zur Verfahrenstechnologin für Mühlen und Futtermittel, was auch eine alternative Berufsbezeichnung ist.
Pflanzentechnologen und Pflanzentechnologinnen haben in einer dreijährigen Ausbildung das Handwerk der Pflanzenzucht erlernt. In der Landwirtschaft ist dein Wissen über die Verwendungszwecke verschiedener Nutzpflanzen und deren optimalen Anbau von besonderem Interesse. Auf diese Weise kannst du den Betrieben helfen, maximale Gewinne zu erzielen und ihre Produktion an die Bedingungen der landwirtschaftlichen Flächen anzupassen.
Saatguttechniker und Saatguttechnikerinnen kümmern sich um alles rund ums Saatgut. So fällt beispielsweise deren Herstellung und Verarbeitung in deinen Verantwortungsbereich. Bei Bedarf übernimmst du auch kaufmännische oder vertriebliche Aufgaben in deinem Unternehmen. Du bist für landwirtschaftliche Betriebe von großer Bedeutung, da du Wissen über die Vor- und Nachteile verschiedener Saatgutarten vermittelst und so für eine optimale Aussaat sorgen kannst.
Fachkräfte für Agrarservice bedienen landwirtschaftliche Maschinen und Anlagen. Während der dreijährigen Ausbildung lernst du auch die Pflanzen des Hofes kennen und setzt dich mit den Anbauschwerpunkten des Hofes auseinander. Aufstiegsmöglichkeiten bietet eine Meisterweiterbildung im Agrarservice. Der akademische Weg in diesen Beruf ist ein Studium zum Agraringenieur bzw. zur Agraringenieurin. Als Hochschulabsolvent oder Hochschulabsolventin bieten sich dir auch alternative Berufswege in der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe oder in der Forschung oder Züchtung.
Viele Betriebe werden von Landwirtschaftshelfern und Landwirtschaftshelferinnen, also ungelernten Hilfskräften, unterstützt. Mit körperlicher Arbeit hilfst du sowohl im Stall als auch auf dem Feld.
Doch wie hoch ist das mittlere Jahresgehalt für bestimmte Positionen und Aufgabenbereiche in der Landwirtschaft? Die folgende Liste zeigt die Bruttogehälter in alphabetischer Reihenfolge:
Wenn du nach Gehaltsdaten suchst, wird häufig das Durchschnittsgehalt angegeben. Dieser Durchschnittswert kann jedoch durch extrem hohe oder niedrige Werte beeinflusst werden. Dadurch ist das Durchschnittsgehalt nicht immer aussagekräftig. Zur besseren Einordnung des Durchschnittswertes hilft deshalb ein Vergleich mit dem Median. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.
Gehälter in der Agrarbranche hängen einerseits von Erfahrung und Qualifikation ab, aber auch von anderen Faktoren, die das Gehalt beeinflussen. Grundsätzlich gilt aber: Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt des Arbeitnehmendens. Weiter spielt es eine Rolle, welche Produkte der Betrieb herstellt. Mais und Raps beispielsweise sind wichtige Energiequellen für Biokraftstoffe, werden aber auch als Tierfutter verwendet oder zu menschlicher Nahrung verarbeitet. Infolgedessen gibt es fast immer einen diversifizierten Markt für diese Betriebe, was den Verkaufspreis erhöht und letztendlich die Löhne der Arbeiter und Arbeiterinnen verbessert. Dies ist allerdings immer von den jeweiligen Produktionsmengen und Marktpreisen abhängig und kann daher jedes Jahr variieren.
Ein weiterer Faktor, der sich auf die Löhne der Landwirte auswirkt, ist der Standort des Betriebs.
In welchem Bundesland verdienen Arbeitnehmer*innen am meisten? Und wer führt das Ranking von hinten an? Wir verraten es dir.
Mediangehälter der Bundesländer:
Außerdem verdienen selbstständige Landwirte und Landwirtinnen in der Regel deutlich mehr als Angestellte.
In der Landwirtschaft gibt es viele verschiedene Berufe wie Landwirt, Tierwirtin, Agrartechniker, Winzerin, Gärtner, und viele mehr.
Die Landwirtschaft umfasst viele Bereiche, darunter Ackerbau, Viehzucht, Forstwirtschaft, Gartenbau und Weinbau.
Die Arbeitszeit in der Landwirtschaft kann saisonal und je nach Tätigkeit unterschiedlich sein. In der Regel gelten jedoch die allgemeinen Arbeitszeitgesetze, die eine maximale Arbeitszeit von 8 Stunden pro Tag vorsehen.
Die Arbeitszeiten können stark variieren, sind oft von den Jahreszeiten abhängig und können in Spitzenzeiten wie während der Ernte länger sein.
In der Landwirtschaft stehen dir gesetzlich mindestens 20 Urlaubstage pro Jahr zu, bei einer 5-Tage-Woche.
Ja, Landwirtschaft kann als Nebentätigkeit ausgeübt werden, besonders in kleineren Betrieben oder bei Teilzeitbeschäftigungen.
Wichtige Fächer für die Landwirtschaft sind Biologie, Chemie, Mathematik und Wirtschaftskunde.
Ja, es ist möglich, ohne formale Ausbildung Landwirt*in zu werden, insbesondere in Familienbetrieben oder durch Quereinstieg, wobei praktische Erfahrung sehr wichtig ist.
Als Landwirt*in solltest du körperliche Fitness, technisches Verständnis, Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent und eine Affinität zur Natur mitbringen.
Die Ausbildung zum*zur Landwirt*in dauert in der Regel drei Jahre und kombiniert praktische Arbeit mit theoretischem Unterricht.
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