Das Wichtigste auf einen BlickBrainstorming – DefinitionDie wichtigsten Brainstorming-RegelnZehn beliebte Brainstorming-MethodenBrainstorming durchführen: So gehst du vorTipps für gelungenes BrainstormingFazit: Mit Brainstorming gemeinsam neue Ideen entwickelnFAQ – Häufig gestellte Fragen
Die nächste Marketing-Kampagne, das Motto für das anstehende Sommerfest oder Lösungen für eine komplexe Kundenanfrage: Es gibt viele berufliche Situationen, in denen neue Ideen gefragt sind. Um davon möglichst viele zu generieren, hat sich Brainstorming als eine der beliebtesten Methoden zur Ideenfindung etabliert. Wie genau Brainstorming funktioniert, ob und welche Regeln es gibt und wie du die Methode wirklich sinnvoll nutzt, verraten wir dir jetzt.
Inhalt
Das Wichtigste auf einen BlickBrainstorming – DefinitionDie wichtigsten Brainstorming-RegelnZehn beliebte Brainstorming-MethodenBrainstorming durchführen: So gehst du vorTipps für gelungenes BrainstormingFazit: Mit Brainstorming gemeinsam neue Ideen entwickelnFAQ – Häufig gestellte Fragen
Das Wichtigste auf einen Blick
Brainstorming ist eine Technik, mit der schnell viele verschiedene Ideen zu einem Thema gesammelt werden können.
Die wichtigste Regel beim Brainstorming ist, dass zuerst alle Ideen wertfrei gesammelt und erst im zweiten Schritt bewertet werden.
In Gruppen stellt ein*e Moderator*in sicher, dass alle Regeln eingehalten und das Thema gezielt bearbeitet wird.
Es gibt verschiedene Brainstorming-Methoden, die sich für verschiedene Themen und Gruppen eignen.
Brainstorming – Definition
Frei übersetzt wird der Begriff "Brainstorming" im Deutschen meist mit Gedanken- oder Ideensturm – und das trifft den Kern der Methode schon ganz gut. Brainstorming ist nämlich eine Kreativitätstechnik zur Ideenfindung, bei der ein "Sturm der Ideen" ausgelöst werden soll. Entwickelt wurde diese Technik in den späten 1930er Jahren vom Werbefachmann Alex F. Osborn. Du kannst ein Brainstorming für dich alleine durchführen, häufiger wird die Technik aber in Gruppen angewandt, um möglichst viele und kreative Ideen in kurzer Zeit für ein Thema bzw. ein Problem zu sammeln. Da es viele verschiedene Methoden für diese Art der Ideenfindung gibt, gibt es keine exaktere Definition für Brainstorming. In der Praxis haben sich jedoch einige Grundregeln für die Ideensammlung etabliert.
Brainstorming wird oft von Unternehmen bzw. Führungskräften genutzt, um Teams firmeninterne Themen oder Ideen für Kund*innen entwickeln zu lassen. Du kannst die Technik aber auch für dich und dein Berufsleben nutzen. Sammle und bewerte zum Beispiel Ideen für einen beruflichen Neuanfang oder Ziele für das kommende Mitarbeitergespräch.
Die wichtigsten Brainstorming-Regeln
Grundsätzlich ist wichtig, dass beim Brainstorming zwei Phasen eingehalten werden: Zuerst werden alle Ideen ungefiltert gesammelt. Erwünscht sind dabei auch Ideen, die im ersten Moment abwegig oder verrückt erscheinen. Quantität geht erst einmal vor Qualität. Kritik ist an dieser Stelle verboten, damit nicht noch weitere (absurde aber vielleicht gute) Ideen direkt im Keim erstickt werden. Die Gedanken aller Gruppenmitglieder sollen sich frei entwickeln können und bestehende Ideen durch weitere Gedanken ergänzt werden. In einer zweiten Phase werden die Ideen dann sortiert und bewertet: Welche Idee klingt vielversprechend und soll weiterverfolgt werden? Was lohnt sich nicht? Wo gibt es Überschneidungen?
Damit Brainstorming in der Gruppe funktioniert, ist ein*e Moderator*in unverzichtbar. Diese*r schafft einen zeitlichen und inhaltlichen Rahmen und stellt sicher, dass alle Ideen gehört und dokumentiert werden. Außerdem kann er oder sie mit gezielten Fragen nachhelfen, wenn der Ideensturm einmal ins Stocken gerät.
Gefahren bzw. Nachteile von Brainstorming
So beliebt und vermeintlich einfach Brainstorming zur Ideenfindung auch erscheinen mag – die Methode hat leider auch Schwachstellen. So wird das Brainstorming oft von einigen besonders extrovertierten Teammitgliedern dominiert, introvertierte Kolleg*innen kommen kaum zu Wort oder fürchten, sich zu blamieren. Umso wichtiger ist darum ein*e gute*r Moderator*in, der*die alle Teammitglieder involviert und für eine lockere, aber dennoch zielführende Stimmung sorgt.
Bei besonders erklärungsbedürftigen und/oder sehr spezifischen Themen stößt Brainstorming oftmals ebenfalls an seine Grenzen. Ein spontanes und freies Denken ist aufgrund der Komplexität des Problems oder des (fehlenden) benötigten Fachwissens der Teilnehmer*innen nicht möglich.
Zehn beliebte Brainstorming-Methoden
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Methoden entwickelt, um möglichst kreative und zahlreiche Ideen per Brainstorming zu entwickeln. Einige davon eignen sich ganz allgemein für die Ideenfindung, andere sind sehr spezifisch. Zehn sehr bekannte und beliebte Brainstorming-Methoden stellen wir dir jetzt vor:
ABC Brainstorming: Schreibe dabei alle Buchstaben des Alphabets auf einen Zettel bzw. ein großes Flipchart und finde zu jedem Buchstaben mindestens einen Vorschlag für dein Thema. So entstehen oft überraschende neue Ansätze.
Random Word Brainstroming: Nenne spontan die ersten Wörter, die dir zu einem Thema oder einer Fragestellung einfallen. Diese Methode lebt von der Spontanität und ist sehr schnell. Nachdem alle „random Words“ gesammelt wurden, werden diese sortiert und in Zusammenhang gebracht. Daraus ergeben sich oftmals noch weitere Ideen.
6-3-5-Methode: Ebenfalls eine gute Methode, um sehr schnell sehr viele Ideen zu generieren, funktioniert nach der Regel 6-3-5. Eine Gruppe mit sechs Personen schreibt drei Ideen auf und gibt diese fünf Mal weiter. Jede Gruppe ergänzt dann jeden Zettel um eigene Gedanken.
Brainwriting: Diese Methode verhindert, dass nur die lautesten Ideen gehört werden. Beim Brainwriting schreibt jedes Teammitglied für sich alle Wörter und Gedanken auf, die es zum Thema hat. Anschließend werden die Zettel aller Teilnehmer*innen weitergereicht und die Gedanken auf dem jeweiligen Zettel durch die der weiteren Teilnehmer*innen ergänzt. Erst am Schluss werden alle Zettel ausgewertet und Ideen daraus gemeinsam gesammelt und sortiert.
Brainswarming: Ähnlich wie Brainwriting ist auch die Methode Brainswarming besonders gut für Gruppen geeignet, in denen es neben sehr extrovertierten auch sehr introvertierte Teilnehmer*innen gibt. Jede*r schreibt dabei seine Ideen zuerst auf Post-Its, die im zweiten Schritt an einer Pinnwand gesammelt und in Zusammenhang gebracht werden.
Reverse Brainstorming: Normalerweise steht beim Brainstorming die Lösung eines Problems im Fokus. Beim Reverse Brainstorming ist es genau andersherum: Konzentriere dich auf das Problem. Welche Ursachen gibt es dafür? Wann tritt es auf? Wie zeigt es sich? Diese Technik wird oftmals zu Beginn von Projekten genutzt, um Schwachstellen und Hindernisse frühzeitig zu identifizieren.
5-Why-Methode: Diese Brainstorming-Methode zielt ebenfalls eher auf das Problem als auf die Lösung ab. Indem immer wieder „Warum?“ gefragt wird, wird zuerst die Ursache eines Problems analysiert und anschließend ein Weg gefunden, damit dieses nicht wieder auftritt. Das Brainstorming ist zu Ende, wenn auf die Frage „Warum?“ keine Antwort mehr gegeben werden kann.
Kopfstand-Methode: Anstatt nach der besten Lösung zu suchen, wird nach der schlechtesten gesucht. Was klappt auf keinen Fall? Bei der späteren Analyse dieser Worst-Case-Szenarios entstehen oftmals die besten Antworten auf die ursprüngliche Frage.
SCAMPER-Modell: Ursprünglich ein Spiel für Entwicklung der Vorstellungskraft von Jugendlichen, regt das SCAMPER-Modell dazu an, ein Thema in einen neuen Kontext zu setzen und so neue Ideen zu entwickeln. Dabei steht jeder Buchstabe des Begriffs SCAMPER für einen anderen Kontext: S für "substitute" = ersetzen, C für "combine" = kombinieren, A für "adapt" = anpassen, M für "modify" = modifizieren, P für "put to another use" = umnutzen, E für "eliminate" = eliminieren, R für "reorganize" = umstrukturieren.
Wunschdenken: Angenommen, es gibt keine Grenzen (beim Geld, bei der Zeit, beim Ort, …) – was wäre dann möglich? Diese Frage soll (gedankliche) Grenzen abbauen. In einem zweiten Schritt werden dann die eigentlich utopischen Ideen dahingehend untersucht, warum sie nicht bzw. wie sie dennoch umgesetzt werden können.
Brainstorming durchführen: So gehst du vor
Unabhängig von der gewählten Methode, läuft ein Brainstorming idealerweise immer gleich ab und findet in Form eines Workshops statt. Willst du selbst einen Workshop durchführen, ist es wichtig, dass du dich vorab für eine Methode entscheidest und diese sicher beherrschst. Den Brainstorming-Workshop selbst kannst du dann wie folgt gestalten:
Je nachdem, ob und wie gut sich die Teilnehmer*innen kennen, kann eine Vorstellungsrunde sinnvoll sein. Dabei sollte auch darauf eingegangen werden, welche Rolle der*die Teilnehmer*in in Bezug auf das Workshop-Thema spielt. Je nach Methode kann es außerdem notwendig sein, jemanden zu bestimmen, der ein Protokoll führt und so die Ergebnisse sichert.
Erläutere die zentrale Ausgangsfrage bzw. das -problem und stelle sicher, dass alle diese verstanden haben.
Stelle den kommenden Ablauf, die Methode und Brainstorming-Regeln vor.
Starte mit der Ideenfindungsphase und achte dabei darauf, dass jede*r zu Wort kommt und alle Ideen auch festgehalten werden.
Beende die Ideenfindungsphase mit einer Pause.
Nach der Pause geht es in die zweite Phase: die Sichtung und Bewertung der Ideen.
Je nach Anzahl der Ideen und Komplexität der Fragestellung wird entweder direkt die beste Idee gekürt oder das Problem gelöst. Häufiger verlangen eine oder mehrere Ideen aber noch mehr Detailarbeit. Dann ist das Ziel des Workshops, die besten Ideen herauszufiltern und konkrete nächste Schritte zu bestimmen, zum Beispiel die Weiterarbeit in kleinen Gruppen oder ein weiterer Workshop zu einem späteren Zeitpunkt.
Tipps für gelungenes Brainstorming
Damit bei einem Brainstorming gute Ergebnisse herauskommen, kommt es nicht nur auf die Kreativität der Teilnehmer*innen an. Es gibt auch ein paar Dinge, die du selbst in der Hand hast:
Formuliere im Vorfeld eine klare Frage- bzw. Problemstellung. Diese sollte weder zu eng noch zu offen formuliert sein.
Stelle eine Gruppe zusammen, die weder zu klein noch zu groß ist (außer, die Methode erfordert es). Bei weniger als vier Teilnehmer*innen entstehen oft zu wenig Ideen, bei mehr als zehn Personen wird es unübersichtlich und uneffektiv.
Stelle, wenn möglich, eine möglichst vielfältige Gruppe zusammen – zum Beispiel aus unterschiedlichen Abteilungen oder Altersgruppen. Unterschiedliche Perspektiven sorgen für viele verschiedene Ideen.
Sorge für ein positives Workshop- und Team-Klima, das frei von Wertung und Kritik ist. Offenes und regelmäßiges loben und motivieren ist dabei wichtig. Außerdem ist entscheidend, dass eine neutrale Person moderiert – also beispielsweise nicht der*die Chef*in höchstpersönlich.
Grenze die einzelnen Phasen klar voneinander ab und zeitlich ein. Meist ist nach spätestens 30 bis 45 Minuten die Luft bei der Ideenfindung raus und es sollte an die Sortierung und Bewertung gehen.
Verwende die richtigen Brainstorming-Tools zur Dokumentation und Visualisierung. Eine Pinnwand und Post-its, Flipcharts, bunte Stifte und Klebepunkte erlauben die Ideensammlung und -sortierung direkt vor Ort. Läuft der Workshop dezentral und virtuell ab, gibt es verschiedene (kostenlose und kostenpflichtige) Online-Tools für die virtuelle Zusammenarbeit, zum Beispiel Trello, Miro oder Mindmaster.
Führst du regelmäßig Brainstormings mit den gleichen Kollegen durch, wechsle bei den Methoden, so dass immer wieder neue Denkweisen angeregt werden.
Fazit: Mit Brainstorming gemeinsam neue Ideen entwickeln
Brainstorming ist eine bewährte und einfache Methode, um neue Ideen zu generieren. Besonders beliebt ist die Technik in Gruppen bzw. Teams, da nicht nur die Kreativität mehrerer Köpfe angezapft, sondern im besten Fall auch das Teamgefühl und die Zusammenarbeit gestärkt wird. Damit Brainstorming funktioniert, sind jedoch die richtigen Rahmenbedingungen und einige Regeln wichtig. Die wichtigste Aufgabe hat dabei der*die Moderator*in, der*die den Prozess anleitet und dafür sorgt, dass jede Idee gehört und erfasst wird. Mit der richtigen Methode kann dann nahezu jedes Problem und jede Fragestellung mit Hilfe von Brainstorming bearbeitet werden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Brainstorming einfach erklärt?
Brainstorming bedeutet, alleine oder in einer Gruppe in kurzer Zeit möglichst viele verschiedene Ideen zu einem Thema zu entwickeln. Verschiedene Methoden können dabei die Kreativität unterstützen.
Was sind 4 Grundzüge des Brainstormings?
Die vier Grundzüge bzw. Regeln für Brainstorming sind: 1. Kritik ist in der ersten Ideenfindungsphase verboten. 2. Jede Idee ist erlaubt. 3. Quantität geht vor Qualität. 4. Bestehende Ideen sollen fortgeführt und ergänzt werden.
Was versteht man unter Brainstorm?
Brainstorm(ing) wird im deutschen mit Gedanken- oder Ideensturm übersetzt und bedeutet, dass möglichst viele Ideen zu einem Thema entwickelt werden.
Wie mache ich ein Brainstorming?
Nachdem du ein Thema und eine Brainstorming-Methode festgelegt hast, beginnst du zuerst mit der reinen Ideensammlung. In einem zweiten Schritt sortierst und bewertest du die Ideen. Bei einem Brainstorming-Workshop ist es wichtig, dass ein*e Moderator*in das Brainstorming anleitet und darauf achtet, dass zeitliche und weitere Vorgaben eingehalten werden.
Was ist die 6-3-5 Methode?
Die 6-3-5 Methode ist eine Brainstorming-Methode, bei der sechs Personen in einer Gruppe zusammenarbeiten und jeweils drei Ideen auf einen Zettel schreiben. Dieser Zettel wird dann fünf Mal weitergegeben und jeweils von weiteren Gruppen ergänzt.
Was ist beim Brainstorming verboten?
Beim Brainstorming ist Kritik in jeder Form verboten, um den Ideenfluss nicht beeinflussen oder zu bremsen. Erst bei der Bewertung der gesammelten Ideen darf Kritik geäußert werden, diese sollte allerdings rein inhaltlich und konstruktiv sein.
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