Die Wahl des Unternehmens

• Cultural Fit- Was ist das?
• Die Vorteile eines guten Cultural Fits
• Wie Sie den perfekten Match finden
• An welcher Stelle wird der Cultural Fit überprüft?
• Job- Life- Fit prüfen
  • Ist die Arbeitsstelle gut erreichbar?
  • Wie kann ich mein Privatleben mit meinem Job verknüpfen?
  • Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten?
  • Ist das Gehalt angemessen?
• Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern

 Cultural Fit- Was ist das?

Der Cultural Fit beschreibt den Grad der Übereinstimmung zwischen einem Unternehmen und einem Bewerber (oder auch einem bestehenden Mitarbeiter). Ein wichtiger Punkt, der den Cultural Fit beeinflusst, sind zum einen die Werte, die die Unternehmenskultur bestimmen und auf zukünftige Bewerber verschiedenartig zutreffen. Um einen perfekten Match zwischen Unternehmen und Bewerber zu garantieren, ist ein guter Cultural Fit unumgänglich.

In unserer StepStone Studie „Recruiting mit Persönlichkeit“ zeigen die ausgewerteten Ergebnisse, dass sowohl Fachkräften (97 Prozent) als auch Recruitern (98 Prozent) die Unternehmenskultur wichtig sind. Und das aus gutem Grund!

Auffällig ist, dass sich 42,6 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte nicht mit der Unternehmenskultur ihres derzeitigen Arbeitgebers identifizieren können.

Die Ergebnisse zeigen, dass nur 35,7 Prozent der Befragten die Frage, ob die sich mit ihrer derzeitigen Unternehmenskultur identifizieren können, mit „Ja“ beantworten konnten. Berücksichtigt man dies mit der vorherigen Auswertung, nämlich, dass 97 Prozent der befragten Fachkräfte die Unternehmenskultur als besonders wichtig erachten, zeigt sich, dass in vielen Bewerbungsprozessen der Cultural Fit missachtet wird.

Woran kann das liegen?

Zum einen können Unternehmen und Bewerber in einem Bewerbungsprozess nicht immer ein eindeutiges Bild von ihrem Gegenüber bekommen; einerseits, weil es meist nur zu einem persönlichen Gespräch vor der Anstellung kommt, in dem sich beide Seiten bestmöglich präsentieren wollen. Dabei kann es natürlich passieren, dass man sich gegenseitig ein falsches Bild suggeriert und erst im Nachhinein ein Bewerber zu der Erkenntnis gelangt, dass kein guter Cultural Fit vorhanden ist.

42,3 Prozent der befragten Frauen und 39,4 Prozent der befragten Männer gaben an, dass sie bereits einmal die Erfahrung gemacht haben, im Bewerbungsgespräch über die Kultur eines Unternehmens getäuscht worden zu sein.

Außerdem lernen die meisten Bewerber ihr zukünftiges Team erst im Nachhinein kennen und wenn doch, dann geht es meist nicht über eine kurze Begrüßung und Vorstellung hinaus. So können Bewerber diesbezüglich auch erst nachkommend Schlüsse über die Unternehmenskultur ziehen. Zwar kann Ihnen eine vorherige Überprüfung Ihres potenziellen Arbeitgebers einen gewissen Einblick über dessen Unternehmensstruktur geben, jedoch sind nicht alle Punkte, die einen perfekten Match ausmachen, über den Bewerbungsprozess einsehbar. Ein großer Faktor, der über die bestehende Unternehmenskultur entscheidet, sind unter anderem die Mitarbeiter und das Arbeitsklima untereinander. Ob Sie in das Team des Unternehmens passen, versucht natürlich bereits der Personaler herauszufinden, doch dies ist ohne richtigen Kontakt mit dem ein- oder anderen Mitarbeiter schwer auszumachen. Die Probezeit ist dabei eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, ob die Eindrücke von Seiten des Unternehmens und der Bewerber richtig sind und einer langfristigen Zusammenarbeit nichts mehr im Weg steht.

Wie Sie in der Probezeit einen guten Eindruck hinterlassen und typische Fehler vermeiden können, erfahren Sie hier.

Jedoch ist es für Sie durchaus möglich, während des Bewerbungsprozesses einen realitätsnahen Eindruck von einer bestehenden Unternehmenskultur zu bekommen. Welche Vorteile der richtige Match zwischen Unternehmen und Bewerbern hat, haben wir im weiteren Verlauf für Sie zusammengefasst!

Die Vorteile eines guten Cultural Fits

Die Vorteile, die Unternehmen in einem guten Cultural Fit sehen, sind zum einen die höhere Motivation der Mitarbeiter, die durch die höhere Zufriedenheit generiert wird, sowie eine effektivere Zusammenarbeit innerhalb eines Teams, die langfristig eine bessere Performance verspricht.

Es profitieren also sowohl Fachkräfte als auch Unternehmen von einem guten Fit.

Es lohnt sich für Sie immer, einen Blick auf Ihren potenziellen Arbeitgeber zu werfen. Damit Sie sicher sein können, dass Sie sich in Ihrem neuen Arbeitsumfeld wohlfühlen, sollten Sie auch die Möglichkeiten, die Ihnen gegeben werden, nutzen, um zu prüfen, ob Sie sich mit dem Unternehmen identifizieren können.

 Wie Sie den perfekten Match finden

Bereits in der Stellenbeschreibung können Sie erste Rückschlüsse über die bestehende Unternehmenskultur ziehen, denn die meisten Unternehmen geben Ihnen dort bereits wichtige Anhaltspunkte. Viele Arbeitgeber nutzen diese Stelle bereits, um zum Beispiel mit flachen Hierarchien, flexiblen Arbeitszeiten und Aufstiegsmöglichkeiten. So können Sie bereits mit den angegebenen Informationen Rückschlüsse ziehen. Um einen ersten Einblick in das Unternehmen und dessen Mitarbeiter bekommen zu können, nutzen viele Arbeitgeber über die Stellenanzeigen auf StepStone.de die Möglichkeit, das Unternehmen mit einem ausführlichen Text und Videos zu präsentieren. So bekommt Ihr potenzieller Arbeitgeber schneller ein Gesicht und Sie können schneller erkennen, ob das Unternehmen zu Ihnen passen könnte oder nicht.

Des Weiteren können Sie einen Blick auf die Bewertungen des Unternehmens werfen, sofern welche vorhanden sind. Jedoch sollten Sie sich nicht zu schnell von anderen Behauptungen beeinflussen lassen und diese kritisch lesen.

55,8 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte gaben außerdem an, dass sie sich einen tieferen Einblick über die Karriereseiten der Unternehmen verschaffen.

Wenn Sie zusätzlich die Möglichkeit haben, sich über persönliche Netzwerke über das Unternehmen und dessen Arbeitsklima zu informieren, dann sollten Sie diese Chance auf jeden Fall nutzen! Hier bekommen sie unverfälschte Eindrücke über die Unternehmenskultur.

An welcher Stelle wird der Cultural Fit überprüft?

35,8 Prozent der befragten Recruiter gaben an, dass Sie das Vorstellungsgespräch nutzen, um den Cultural Fit zwischen Unternehmen und Bewerbern zu prüfen.

Auch Sie können diese Stelle des Bewerbungsprozesses für sich nutzen. Am Auftreten der Unternehmensvertreter können Sie erste Schlüsse auf die Unternehmenskultur ziehen. Außerdem wird Ihnen am Ende jedes persönlichen Interviews Zeit eingeräumt, in der Sie Fragen stellen können. Auch hier können Sie gezielt nach Aspekten nachfragen, die Ihnen etwas über die Unternehmenskultur sagen. Setzen Sie sich vorab mit der Frage auseinander, was Ihnen wichtig ist und was Sie von Ihrem Wunschunternehmen erwarten. Dies können zum Beispiel flache Hierarchien oder eine kollegiale Unternehmenskultur sein. Wenn Sie dies vorher festhalten, können Sie schnell feststellen, ob das Unternehmen Ihren Erwartungen entspricht oder ob vielleicht die Unternehmensvertreter den Eindruck erwecken, als sei dies nicht der Fall.

Sollten Sie die Möglichkeit bekommen, sich mit einem Mitarbeiter des Unternehmens zu unterhalten, dann können Sie sich ein eigenes Bild von dem Arbeitsklima und der Unternehmensstruktur sowie Unternehmenskultur machen. Diese persönlichen Eindrücke können, sofern Sie aufrichtig sind, genauso wertvoll wie die Ihrer persönlichen Netzwerke sein. Lassen Sie keine Gelegenheit aus, um herauszufinden, ob es sich um einen perfekten Match handelt.

Job- Life- Fit prüfen

Sie sollten natürlich auch prüfen, ob die Anstellung bei einem potenziellen Arbeitgeber auch mit Ihrem Leben zusammenpasst. Dazu sollten Sie vorab folgende Punkte hinterfragen:

 Ist die Arbeitsstelle gut erreichbar?

Mittlerweile sind Berufspendler keine Seltenheit mehr, im Gegenteil: In unserer Studie „Mobilitätsreport“ gaben 50 Prozent der befragten Fachkräfte an, dass Sie eine durchschnittliche Pendlerzeit von 31- 60 Minuten akzeptabel finden. Nur die wenigsten würden mehr Zeit in Kauf nehmen, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Dabei hängt natürlich von einigen Faktoren ab, welcher Arbeitsweg der Beste für Sie ist. Viele Unternehmen bieten ihren Fachkräften Zusatzleistungen an, die die Mobilität erleichtern sollen. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Home- Office Möglichkeiten, ein Jobticket/eine Tankkarte oder sogar ein Dienstwagen. Informieren Sie sich über alle Möglichkeiten, die in Betracht kommen. In unserer Studie gaben 47 Prozent der befragten Fachkräfte an, für den passenden Job umzuziehen. Sollten Sie ebenfalls nicht standortgebunden sein, erhöhen sich Ihre Chancen für den perfekten Job natürlich enorm.

Sie können unsere Studie hier herunterladen, um sich weiter über die Mobilität in Deutschland zu informieren.

 Wie kann ich mein Privatleben mit meinem Job verknüpfen?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein relevantes Thema, welchem sich bereits viele Unternehmen gewidmet haben. Dies tun sie unter anderem, um dauerhaft attraktiv für Bewerber und ihre Mitarbeiter zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben. Um ihren Arbeitskräften eine gute Work- Life- Balance zu ermöglichen, greifen Sie zum Beispiel auf mehr Home-Office-Möglichkeiten, Kinderbetreuung oder firmeninterne Sportangebote.

Versuchen Sie bei Ihrer Wahl zu berücksichtigen, ob Ihr potenzieller Arbeitgeber Ihnen das bietet, was Sie zur leichten Verknüpfung von Beruf und Privatleben brauchen. Dies ist natürlich ganz abhängig davon, in welchem Lebensabschnitt Sie stehen und wie Ihre individuellen Bedürfnisse aussehen. Da Sie im besten Falle nach einem Job suchen, den Sie langfristig ausüben möchten, lohnt es sich, vorausschauend zu denken. Welche Anpassungen an Ihr Privatleben könnten Sie in den nächsten Jahren brauchen?

 Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten?

In unserer Studie „Berufseinsteiger im Fokus“, gaben 44 Prozent aller befragen Studenten an, dass Ihnen eine gute Referenz für eine zukünftige Karriere einer der wichtigsten Faktoren bei Ihrem ersten Arbeitgeber sind. Mit zunehmenden Jahren ist dieses Ziel aber meist erreicht und Sie bewerben sich womöglich gerade auf eine Stelle, von der Sie sich keinen Aufstieg mehr erhoffen. Je nachdem, in welchem Lebensabschnitt Sie stehen, ist der Wunsch nach Aufstiegsmöglichkeiten stärker oder schwächer ausgeprägt. Sollten Sie jedoch am Anfang Ihrer Karrieremöglichkeiten stehen und den Wunsch hegen, in naher Zukunft Entwicklungsmöglichkeiten zu bekommen, sollten Sie dies bei Ihrer Wahl berücksichtigen.

 Ist das Gehalt angemessen?

Zwar sollte bei der Jobsuche nicht allein das Gehalt bestimmen, jedoch sollten Sie bei Ihrem neuen Arbeitgeber genug verdienen, um Ihr Privatleben finanzieren zu können. Hegen Sie in naher Zukunft zum Beispiel einen Kinderwunsch, sollten Sie nicht aufgrund eines zu geringen Gehalts darauf verzichten müssen. Nur 14 Prozent aller befragten Fach- und Führungskräfte gab an, dass Sie bei einer guten Bezahlung jede Unternehmenskultur akzeptieren würden. 54 Prozent der Mitarbeiter sind jedoch bereit, für das richtige Gehalt Abstriche bei der Unternehmenskultur zu machen.

Die Daten stammen aus unserer Studie „Recruiting mit Persönlichkeit.”

Sollten Sie Ihren Traumjob schon zum greifen nah haben und die Gehaltsverhandlung steht bevor, haben wir ein Video mit vielen Tipps für Sie parat!

Zusätzlich können Sie über unseren Gehaltsplaner herausfinden, was Ihre Arbeit wert ist und wie Sie Ihr Gehalt steigern können. Mit unserem Artikel „Rhetorik in der Gehaltsverhandlung“ zeigen wir Ihnen, wie Sie souverän in die Gehaltsverhandlung gehen.

 Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern

Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen zusammengefasst, mit denen Sie sich vorab beschäftigen sollten:

1. Passt die Unternehmenskultur zu Ihnen?
2. Informieren Sie sich über die Zusatzleistungen, die Ihr potenzieller Arbeitgeber für dessen Mitarbeiter anbietet. Erleichtern diese Ihren Alltag oder sind Ihnen andere Zusatzleistungen wichtiger?
3. Passt der Job zu Ihrer Karriereplanung?
4. Lässt sich der neue Job mit Ihrem Privatleben vereinbaren?
5. Ist das Gehalt angemessen oder sind Sie bereit, aufgrund der für Sie passenden Unternehmenskultur oder speziellen Leistungen auf Ihr Wunschgehalt zu verzichten?