Corona: So anpassungsfähig ist die deutsche Wirtschaft
Wie gut können deutsche Unternehmen mit Veränderungen umgehen? Wie flexibel sind Arbeitnehmer in Deutschland? Und wie digital können sie überhaupt arbeiten? Wir haben nachgefragt!
Wir untersuchen Fragen, die im Zuge der Corona-Krise drängender denn je sind, regelmäßig auf Basis von Studien mit durchschnittlich mehr als 10.000 Teilnehmern.
Die gute Nachricht: Umfrageergebnisse von 2019 zeigen, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer (60 Prozent) sich den Herausforderungen digitaler Arbeit gewachsen fühlt. Auf Arbeitgeberseite gibt es deutliche Unterschiede.
Erste Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage zum Arbeiten in der Corona-Krise finden Sie hier: https://www.stepstone.de/e-recruiting/blog/neue-studie-die-arbeitswelt-in-der-corona-krise/
Bewährungsprobe für neue Arbeitsformen
Die Corona-Krise stellt Beschäftigte auf eine harte Probe. Viele müssen von einem auf den anderen Tag im Homeoffice arbeiten und sich völlig neuen Aufgaben widmen, zudem muss vieles digital ablaufen.
Laut StepStone Marktforschung von 2019 erfüllt gut die Hälfte der Arbeitnehmer die nötigen Voraussetzungen dafür. So bescheinigten sich 54 Prozent einen souveränen und kreativen Umgang mit Problemen der digitalen Arbeitswelt – eine Kompetenz, die derzeit besonders wichtig ist.
Genauso viele fühlten sich durch ihre bisherige Berufserfahrung gut auf neue Arbeitsformen vorbereitet. Von den Fachkräften in Bürojobs haben mehr als 70 Prozent grundsätzlich die Möglichkeit, mobil oder im Homeoffice zu arbeiten.
Etwa ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gab an, in ihrem Unternehmen gebe es Vertrauensarbeitszeit.
„Die aktuelle Krisensituation unterscheidet sich natürlich maßgeblich vom Zeitpunkt der StepStone Befragungen“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Studienleiterin bei StepStone. „Die Ergebnisse bieten allerdings einen hochrelevanten Einblick in den Status quo digitaler Arbeitsformen vor der Krise. Die Zahlen zeigen, dass viele Arbeitnehmer in der digitalen Arbeitswelt zurechtkommen. Auf der anderen Seite gibt es immer noch zu viele Mitarbeiter, denen der Umgang mit neuen Arbeitsformen schwerfällt.“
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern in der Vergangenheit Freiräume und Flexibilität gewährt haben, haben aktuell einige Vorteile.
Dr. Anastasia Hermann, Forschungsleiterin bei StepStone
Deutschland ist (noch) nicht überall digital
Vor der Corona-Krise galt: 51 Prozent der Beschäftigten sind der Meinung, dass digitale Technologien im eigenen Unternehmen in erster Linie als Chance begriffen werden. In etwa der Hälfte der Unternehmen herrschte dagegen noch keine ausgeprägte Digitalkultur vor. Entsprechend sah jeder zweite Beschäftigte sein eigenes Unternehmen im Einsatz digitaler Technologien gegenüber dem Wettbewerb im Hintertreffen.
Auch hinsichtlich der Fähigkeit deutscher Unternehmen, sich neuen Gegebenheiten anzupassen und schnell handlungsfähig zu sein, zeigen StepStone-Studien ein gemischtes Bild: Nur 19 Prozent der Arbeitnehmer meinten demzufolge, dass ihr Unternehmen sich Veränderungen am Markt schnell anpassen könne. 52 Prozent der Befragten sagten, sie könnten eigenständig arbeitsbezogene Entscheidungen treffen.
„Unternehmen, die ihren Mitarbeitern in der Vergangenheit Freiräume und Flexibilität gewährt haben, haben aktuell einige Vorteile“, sagt Hermann. „Es wird ihren Mitarbeitern vermutlich deutlich besser gelingen, sich auf die neue Situation einzustellen und trotz räumlicher Distanz und zum Teil völlig neuer Aufgaben und Arbeitsweisen produktiv zu arbeiten.“
Die wichtigsten Ergebnisse zum Thema multimedial und übersichtlich aufbereitet sowie die zugrunde liegenden Studien zum kostenlosen Download unter: https://www.stepstone.de/wissen/digitales-arbeiten-aufgrund-coronavirus/
Wir möchten an dieser Stelle gerne auf die Blogparade von Blogger Stefan Scheller hinweisen. Mit dem Hashtag #HRvsCoronaKrise sammelt und verbreitet er Beiträge rund um das Thema “HR und Corona”.
