25.01.2024
Lesedauer: 5 Min.

KI im Unternehmen: So machen Sie sich „KI-ready“ 

Camille Delorme
Camille Delorme

Inhalt

  • KI-Nutzung in Deutschland
  • KI-readiness
  • KI-Fähigkeiten
  • 6 Schritte zur KI-Readiness
Studie: Guide to an AI-Powered Workplace

Studie: Guide to an AI-Powered Workplace

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In diesem Artikel werfen wir einen intensiveren Blick auf den Einsatz von KI im Arbeitsalltag. In welchen Branchen wird künstliche Intelligenz bereits verhältnismäßig viel genutzt? Welche Aufgaben kann KI uns heute schon abnehmen? Welche Skills sollten Mitarbeitende haben, um die entsprechenden Tools gut nutzen und bedienen zu können? Und was können Arbeitgeber konkret tun, um ihr Unternehmen „KI-ready“ zu machen?

Von IT bis Handwerk – KI durchdringt alle Branchen

Künstliche Intelligenz entwickelt sich in einem schwindelerregenden Tempo weiter und hat das Potenzial, den Arbeitsmarkt zu revolutionieren. Doch wie intensiv wird KI im Arbeitsalltag überhaupt schon genutzt? Und wie unterscheidet sich die Nutzung über verschiedene Branchen hinweg? Antworten auf diese Fragen liefert die The Stepstone Group Studie „From Vision to Reality: The Ultimate Guide to an AI-Powered Workplace“. Die Studie zeigt, dass insgesamt etwa 6 von 10 Befragten (57 %) bereits Erfahrungen mit KI gemacht haben. Doch obwohl sich heute schon abzeichnet, dass KI-Tools sukzessive alle Bereiche der Arbeitswelt durchdringen werden, variieren Erfahrung und Nutzung noch massiv von Branche zu Branche.

Wenig überraschend: Das Feld in Deutschland wird angeführt von der IT-Branche. Hier haben über 80 Prozent der Befragten (83 %) bereits Erfahrungen mit KI gemacht, mehr als die Hälfte davon (43 %) nutzt KI-Tools regelmäßig im Arbeitsalltag. Ohne Erfahrung mit künstlicher Intelligenz sind unter deutschen ITler*innen nur noch 17 Prozent. Im Mittelfeld bewegen sich Branchen wie Verwaltung/Sekretariat, Vertrieb/Verkauf und Bildung/Soziale Arbeit. Hier halten sich Mitarbeitende mit und ohne KI-Erfahrung ungefähr die Waage. Regelmäßig werden KI-Tools in diesen Branchen jedoch nur von rund 10 Prozent der Befragten genutzt. Schlusslicht bei der KI-Erfahrung und -Nutzung bildet das Handwerk. Hier geben nur 29 Prozent der Befragten in Deutschland an, bereits Erfahrungen mit KI gemacht zu haben. Und nur 6 Prozent haben im Arbeitsalltag regelmäßig damit zu tun.1 

Ist Ihr Unternehmen schon KI-ready?

Wer KI offen gegenübersteht und diese Aufgeschlossenheit auch im Recruiting kommuniziert, präsentiert sich als modernes, fortschrittliches Unternehmen. Das kann auch auf dem Talentmarkt entscheidend von Vorteil sein. Denn unserer KI-Studie zufolge empfinden immerhin vier von zehn Arbeitnehmenden KI-führende Unternehmen als sehr attraktive Arbeitgeber.1 

KI-Readiness wirkt sich also nicht nur positiv auf die Produktivität aus, sondern ist auch ein wichtiger Recruiting-Faktor. Aber was heißt das eigentlich genau? KI-ready zu sein bedeutet, dass Sie in Ihrem Unternehmen die Basis geschaffen haben, um künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag erfolgreich einzusetzen. Oder anders gesagt: dass Sie die Bedeutung von KI für die Vision des eigenen Unternehmens im Blick haben. Dafür müssen das Mindset stimmen und die richtigen Voraussetzungen im Unternehmen vorhanden sein. Von elementarer Bedeutung sind dabei die notwendigen Fähigkeiten.  

Den wichtigsten KI-Fähigkeiten auf der Spur 

Doch welche sind das im Detail? Für unsere KI-Studie wollten wir genau das wissen – und haben deshalb eine KI gefragt: Welche Skills sollte man haben, um eine KI gut nutzen und bedienen zu können? Das sind die Ergebnisse – von ChatGPT geliefert, von uns für gut befunden:1 

  1. Kritisches Denken:
    Die Fähigkeit, Informationen zu bewerten und gut begründete Urteile zu fällen
  2. Kommunikationsfähigkeit:  
    Die Fähigkeit, Informationen klar und effektiv mithilfe geeigneter Sprache, Tonfall und verschiedener Arten von Medien an Zielgruppen zu vermitteln 
  3. Datenanalyse und -auswertung: 
    Die Fähigkeit, mit Daten zu arbeiten, um Erkenntnisse zu gewinnen und fundierte Entscheidungen zu treffen, einschließlich grundlegender Statistik und Analyse 
  4. Anpassungsfähigkeit:
    Die Fähigkeit, den Umgang mit neuen Arbeitsmitteln zu erlernen und sich an neue Arbeitsverfahren und Technologien anzupassen
  5. Digitale Kompetenz:
    Die Fähigkeit zur effektiven Nutzung digitaler Hilfsmittel, wie z. B. der Online-Recherche, und zur Kommunikation von Informationen über digitale Kanäle

Die Liste zeigt: KI-Readiness bedeutet nicht nur, KI-Tools zu kennen und rein technisch zu wissen, wie man sie bedient. Auch essenzielle Soft Skills spielen eine entscheidende Rolle, wenn KI-Technologien gewinnbringend eingesetzt werden und die richtigen Ergebnisse liefern sollen. Immerhin 37 Prozent der Teilnehmer*innen unserer Studie sind zuversichtlich, dass sie über diese erforderlichen Fähigkeiten bereits verfügen.1 

Step by Step zur KI-Readiness: das 6-Schritte-Programm zur wirksamen KI-Integration

So machen Sie Ihr Unternehmen KI-fit:

  1. Grundlegendes KI-Verständnis erlangen:
    Lernen Sie zunächst selbst dazu: Wie funktioniert KI und wie kann sie dem Unternehmen helfen?
  2. Eigene Prozesse hinterfragen und System auswählen:
    Identifizieren Sie konkrete Einsatzzwecke für KI im Unternehmen und formulieren Sie eine KI-Strategie. Wählen Sie darauf basierend das KI-System aus, das am besten zu Ihrem Unternehmen passt.
  3. Die nötige Infrastruktur bereitstellen:
    Sorgen Sie für die nötige Infrastruktur und die technische Kompetenz, um KI-Tools im Unternehmen zu nutzen. Wie steht es um die nötige Datengrundlage?
  4. Aufgeschlossenheit kommunizieren und Skills fördern:
    Ziehen Sie die Einführung umfassender Schulungs- und Entwicklungsprogramme in Betracht, um die Mitarbeitenden ins Boot zu holen und Akzeptanz für die neuen Technologien zu schaffen. Auch die Vermittlung essenzieller Soft Skills muss Teil der Ausbildung sein, wenn KI am Arbeitsplatz erfolgreich eingesetzt werden soll. Und nicht zuletzt sind attraktive Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten ein wichtiger Faktor zur Steigerung der Unternehmensattraktivität.
  5. Hochwertige Pilotprojekte umsetzen:
    Schaffen Sie Best Practices dort, wo die Offenheit und der mögliche Nutzen am höchsten sind.
  6. Ethikrichtlinien betonen:
    Orientieren Sie sich an klaren ethischen Richtlinien, um Vertrauen zu schaffen.

Quelle:
1 Stepstone Studie: From Vision to Reality: The Ultimate Guide to an AI-Powered Workplace, 2023