Philipp Roos
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Wenn es um hohe Gehälter geht, blicken viele vor allem auf Geschäftsführer*innen. Das liegt auf der Hand, schließlich tragen diese in Unternehmen oder Organisationen die größte Verantwortung, sowohl personell als auch wirtschaftlich, und das schlägt sich auch in den Gehältern nieder. Doch wie viel verdienen die Unternehmenslenker*innenwirklich? Wir zeigen dir die Gehälter von Geschäftsführer*innen in Deutschland, geordnet nach Branchen und Firmengröße.
Im Median verdienen Chef*innen branchenübergreifend und unabhängig von der Unternehmensgröße 88.000 € brutto pro Jahr. Tatsächlich wirkt sich die Unternehmensgröße sehr stark auf deine Verdienstmöglichkeiten in einer Chefposition aus. Wie stark, erfährst du später in diesem Artikel.
Strebst du eine Führungsposition in einem Unternehmen an und bist du bereit, eine Geschäftsführer*innen-Rolle zu übernehmen, sind über 7.300 € brutto monatlich möglich. 50 % der von uns befragten Geschäftsführer*innen haben mehr und 50 % weniger verdient. Damit ist das Mediangehalt von Geschäftsführer*innen in Deutschland fast doppelt so hoch wie das allgemeine Mediangehalt, das laut Stepstone Gehaltsreport brutto bei 43.750 € pro Jahr liegt.
Es kann sich also finanziell durchaus lohnen, die Chefposition in einem Unternehmen oder einer Organisation anzustreben. In manchen Branchen liegen die Gehälter für Chef*innen noch höher.
Als Geschäftsführer*in in einer Bank kannst du dich in Deutschland über das höchste Gehalt von Chef*innen freuen. Laut unserer Datenerhebung kommst du dort im Median auf jährlich 138.000 € brutto. Damit verdienst du fast dreifach so viel wie der allgemeine Median-Verdienst im Bankenwesen, der 48.415 € beträgt. Als Bankchef*in trägst du auch viel Verantwortung für die Einlagen deiner Kund*innen. Gleichzeitig führst du ein großes Team an Mitarbeitenden, die zum Erfolg der Bank beitragen.
Auch in der Pharmaindustrie winken Top-Gehälter als für Topmanager*innen. Das Jahresgehalt für Geschäftsführer*innen liegt hier bei 125.250 € brutto. Die Branche zahl allgemein sehr hohe Löhne. So gehören Pharmareferent*innen zu den am besten bezahlten Berufen.
Auf dem dritten Platz des Rankings der meistverdienenden Chef*innen liegen Geschäftsführer*innen im Bereich der Finanzdienstleistungen. Sie kommen auf ein jährliches Mediangehalt von brutto 119.750 €.
Branche | Mediangehalt brutto p.a. |
---|---|
Banken | 138.000 € |
Pharmaindustrie | 125.250 € |
Finanzdienstleister | 119.750 € |
Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie | 116.500 € |
Energie- und Wasserversorgung & Entsorgung | 115.250 € |
Maschinen- und Anlagenbau | 115.000 € |
Luft- und Raumfahrt | 114.250 € |
Fahrzeugbau/-zulieferer | 113.500 € |
Konsumgüter/Gebrauchsgüter | 105.750 € |
Glas-, Keramik-Herstellung & -verarbeitung | 105.000 € |
Medizintechnik | 105.000 € |
Mit steigender Personalverantwortung und Unternehmensgröße steigt auch das Gehalt für Geschäftsführer*innen in Deutschland. In Unternehmen von 1 bis 50 Mitarbeitenden liegt das Mediangehalt für Geschäftsführer*innen bei 75.500 € brutto jährlich im Median. Ab 51 bis 500 Mitarbeitenden klettert das Gehalt pro Jahr auf 108.250 € brutto. Leitest du ein Unternehmen mit 500 und mehr Personen, liegt das Mediangehalt bei 122.000 € brutto pro Jahr. Die Firmengröße ist für dein Gehalt als Chef*in ein bedeutender Faktor. Damit geht es Chefinnen und Chefs aber nicht anders als den übrigen Beschäftigten. Deren Gehälter werden ebenfalls maßgeblich von der Unternehmensgröße bestimmt.
Schaut man hier noch einmal genauer auf die Branchen, wirst du schnell feststellen, dass sich die Reihenfolge der Top-Verdiener*innen in der Chefetage etwas verändert hat. In Industriebetrieben mit mehr als 500 Mitarbeitenden kannst du demnach noch einmal mehr verdienen als mit einem Geschäftsführer-Posten in einer Bank. Der Maschinen- und Anlagenbau liegt auch bei Unternehmen mit 51 bis 500 Mitarbeitenden vorn, während die Top-Gehälter in Unternehmen bis 50 Personen in Banken und bei Finanzdienstleistern gezahlt werden.
Unternehmensgröße | Branche | Mediangehalt brutto p.a. |
---|---|---|
1 bis 50 | Banken | 119.250 € |
1 bis 50 | Finanzdienstleister | 111.250 € |
1 bis 50 | Pharmaindustrie | 111.000 € |
1 bis 50 | Luft- und Raumfahrt | 105.250 € |
1 bis 50 | Wissenschaft & Forschung | 103.750 € |
51 bis 500 | Maschinen- und Anlagenbau | 138.250 € |
51 bis 500 | Energie- und Wasserversorgung & Entsorgung | 136.250 € |
51 bis 500 | Pharmaindustrie | 134.000 € |
51 bis 500 | IT & Internet | 133.250 € |
51 bis 500 | Banken | 132.500 € |
501 oder mehr | Maschinen- und Anlagenbau | 152.000 € |
501 oder mehr | Banken | 149.000 € |
501 oder mehr | Fahrzeugbau/-zulieferer | 146.000 € |
501 oder mehr | IT & Internet | 144.750 € |
501 oder mehr | Metallindustrie | 143.250 € |
Die Daten beinhalten alle Surveyanworten des Gehaltsplaners von Januar 2021 bis Februar 2024. Die Gehaltsdaten der Jahre 2021 und 2022 (und 2024) sind auf das Niveau von 2023 projiziert. Damit spiegeln die hier angegeben Gehälter das Gehaltsniveau für das Jahr 2023 wider. Es werden ausschließlich Medianwerte angegeben. Das 50% Perzentil entspricht dem Median; 50% verdient weniger, 50% verdient mehr.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Branche und Unternehmensgröße maßgeblichen Einfluss auf die Gehälter von Chef*innen haben. Interessant wird der Vergleich jedoch dann, wenn du ihn mit einem „normalen“ Gehalt anstellst. Dann zeigt sich, dass ein Posten in der Geschäftsführung jährlich fast das dreifache Gehalt bringen kann. Allerdings solltest du dabei auch berücksichtigen, dass du viel mehr Verantwortung trägst und auch für Fehlentscheidungen im Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden kannst.
In der Bankenbranche kannst du als Geschäftsführer*in am meisten verdienen. In größeren Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden liegt jedoch die metallverarbeitende Industrie sowie der Anlagenbau vorn.
Als Geschäftsführer*in in einem Unternehmen trägst du sehr viel Verantwortung. Deine Entscheidungen beeinflussen nicht nur die Unternehmensentwicklung, sondern auch, ob in manchen Fällen viele hundert Mitarbeitende auch noch langfristig einen sicheren Job haben. Diese hohe Verantwortung wird mit einem höheren Gehalt kompensiert.
Wie alle Gehälter werden auch die Gehälter der Chef*innen von der Branche und der Unternehmensgröße beeinflusst. Auch der Firmenstandort kann sich auf die Höhe des Gehalts auswirken. Hinzu kommt, dass manche Firmen für Chefinnen und Chefs auch Boni bezahlen, welche das Jahresbrutto noch einmal deutlich anheben. Gleiches gilt für Aktienpakete bei Geschäftsführer*innen von Aktiengesellschaften.
Es gibt für Geschäftsführer*innen keinen festen Berufsweg. Allgemein kommt es beim Besetzen von Chefposten auf Führungsstärke, Berufserfahrung, fachliche Eignung und die Eignung zur Personalführung an. Diese Skills kannst du dir im Laufe deiner beruflichen Karriere aneignen.
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