Elena Geiger
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Ist deine To-do-Liste so lang, dass du keine Ahnung hast, wo du anfangen sollst? Dann könnte die Eisenhower-Matrix genau das richtige Tool für dich sein. Mit ihrer Hilfe priorisierst du deine Aufgaben und weißt genau, was zu tun ist. Wir erklären dir, wie’s funktioniert.
Die Eisenhower-Matrix (auch Eisenhower-Quadranten, Eisenhower-Prinzip oder Eisenhower-Methode) ist ein Zeitmanagement-Tool, mit dem Aufgaben organisiert und priorisiert werden können. Die Matrix basiert auf der Einteilung von Aufgaben in vier Kategorien, die sich auf ihre Dringlichkeit und Wichtigkeit beziehen:
Je wichtiger und dringender eine Aufgabe ist, desto höher wird sie priorisiert und desto schneller sollte sie bearbeitet werden. Aufgaben mit niedriger Priorität können später erledigt, ausgelagert oder gestrichen werden.
Der Vorteil: Indem du deine To-dos nach ihrer Bedeutung und Dringlichkeit bewertest, kannst du deine Zeit in die wirklich wichtigen Aufgaben investieren.
Um die Eisenhower-Matrix richtig anzuwenden, musst du die Bedeutung der Begriffe wichtig und dringend verstehen und voneinander unterscheiden können.
Im Prinzip geht es um die Konsequenzen, die das Erledigen bzw. Nicht-Erledigen einer Aufgabe nach sich zieht.
Dringende Aufgaben führen innerhalb einer bestimmten Zeit zu klaren Konsequenzen und müssen deshalb möglichst schnell erledigt werden. Beispiele gefällig?
Wichtige Aufgaben dagegen sind nicht unbedingt an einen zeitlichen Rahmen gekoppelt, aber sie haben einen großen Einfluss auf deinen (beruflichen oder privaten) Erfolg. Auch hier ein paar Beispiele:
Die vier Quadranten der Eisenhower-Matrix zeigen dir, welche Priorität die ihnen zugeordneten Aufgaben haben und wie du mit ihnen umgehen solltest.
Warum heißt die Eisenhower-Matrix eigentlich so? Ganz einfach: Sie wurde nach dem 34. US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower (1953–1961) benannt. Dieser zitierte in einer Rede am 19. August 1954 vor dem World Council of Churches einen ehemaligen Universitätspräsidenten wie folgt:
„I have two kinds of problems, the urgent and the important. The urgent are not important, and the important are never urgent.” Übersetzt: „Ich habe zwei Arten von Problemen, die dringenden und die wichtigen. Die dringenden sind nicht wichtig, und die wichtigen sind nie dringend.“
Diese Aussage bildet den Ursprung der Einteilung von Aufgaben („Problemen“) nach Wichtigkeit und Dringlichkeit. Ob Eisenhower das Prinzip selbst angewandt hat, ist allerdings unklar. Sein Ansatz wurde später weiterentwickelt und in die Matrix überführt, die wir heute als Eisenhower-Matrix kennen. Denn würde man Eisenhower beim Wort nehmen, dürfte es eigentlich keinen Quadranten wichtig und dringend geben – ihm zufolge schließen sich wichtig und dringend ja aus.
Falls dir bis hierher noch jede Menge Fragezeichen im Kopf herumschwirren – keine Panik. Auf den ersten Blick wirkt die Eisenhower-Methode tatsächlich etwas abstrakt. Schauen wir uns ein paar Beispiele aus Büro und Co. für jede Kategorie an:
Wichtig und dringend
Diese Aufgaben haben Priorität und du solltest dich unbedingt zuerst mit ihnen befassen. Du würdest dich also schnellstmöglich darum kümmern, dass die technische Störung behoben wird, an deinem Projekt arbeiten und es rechtzeitig abschließen oder die Bewerbung bearbeiten und abschicken.
Dringend, aber nicht wichtig
Diesen Aufgaben kannst du dich entweder mit weniger Engagement widmen (an deiner Antwort auf eine unwichtige Mail musst du nicht minutenlang feilen) oder du überträgst sie jemandem, der gerade mehr Zeit hat als du. Vielleicht kann sich dein*e Kolleg*in mit dem Testen der Software befassen?
Wichtig, aber nicht dringend
Eine lange To-do-Liste lässt sich entzerren, indem du nicht dringende Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt verschiebst. Achtung: Du solltest sie wirklich fest einplanen, da sie sonst leicht untergehen – es gibt schließlich keine Deadline, die anklopft und dich zum Handeln bewegt. Leg also z. B. genau fest, wann du die geplante Weiterbildung durchführen wirst, oder blocke dir feste Zeiten in deinem Kalender für die Arbeit an deinem langfristigen Projekt oder den Aufbau deines beruflichen Netzwerks.
Weder wichtig noch dringend
Solche To-dos kannst du meistens einfach von der Liste streichen – schon fühlst du dich freier, und negative Konsequenten hat das Nicht-Bearbeiten ohnehin nicht.
Genug der Theorie – jetzt möchtest du wahrscheinlich erfahren, wie du das Eisenhower-Prinzip in der Praxis anwendest. Hier sind die Schritte:
Das Eisenhower-Prinzip wird seit Jahrzehnten fürs Zeitmanagement genutzt und hat weltweit viele überzeugte Anwender*innen. Der große Vorteil ist, dass es sich um ein einfaches Modell handelt, das man schnell verstanden hat und leicht anwenden kann. Auf der anderen Seite führt gerade diese Einfachheit zu einigen Schwächen der Methode. Zum Beispiel wird der Faktor Ressourcen – also Zeit, Geld und Personal – nicht bei der Bewertung von Aufgaben berücksichtigt. Und bei komplexen Aufgaben hilft das simple Modell auch nur bedingt.
Ob die Eisenhower-Methode zum Ziel führt, hängt von der Art der Aufgaben und dem Anwendungsumfeld ab. Für das persönliche Zeitmanagement eignet sie sich meistens sehr gut, bei komplexeren Prozessen wird es schon schwieriger. Wichtig ist vor allem, dass du die Grenzen der Eisenhower-Matrix kennst und für dich entscheidest, ob du gut damit arbeiten kannst.
Leicht verständlich
Einfach anzuwenden, kein zusätzliches Material nötig
Verschafft einen klaren Überblick über Aufgaben und ihren Inhalt
Hilft dabei, klare Prioritäten zu setzen und Zeitfresser zu identifizieren
Fokus auf langfristige Ziele, die dich wirklich weiterbringen
Führt zu falscher Priorisierung, wenn die Faktoren Wichtigkeit und Dringlichkeit nicht richtig zugeordnet werden.
Beruht auf subjektiven Einschätzungen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können.
Der Faktor Aufwand und Ressourcen wird nicht berücksichtigt.
Bei vielen Aufgaben wird es schnell unübersichtlich
Für komplexe Aufgaben ist die Einteilung zu simpel
Übrigens: Die Anwendung des Eisenhower-Prinzips wirkt sich oft schon dadurch positiv aus, dass du dich näher mit deinen To-dos beschäftigst. Denn wenn ihr Inhalt uns nicht ganz klar ist, neigen wir dazu, schlechte Gefühle zu entwickeln und zu prokrastinieren – also Aufgaben immer weiter in die Zukunft zu verschieben.
Es gibt diverse Ansätze zum Organisieren und Priorisieren von To-dos, die du statt oder ergänzend zur Eisenhower-Methode verwenden kannst. Hier eine Auswahl:
Die Eisenhower-Matrix ist ein hilfreiches Tool, um einen Überblick über deine Aufgaben zu erhalten und sie sinnvoll zu priorisieren. Daneben gibt es aber noch viele andere Ansätze, um das eigene Zeitmanagement zu verbessern. Je nach persönlichen Bedürfnissen, Arbeitsstil und Projekten können unterschiedliche Methoden und deren Kombination sinnvoll sein. Probier am besten verschiedene Ansätze aus und entwickle dein individuelles Zeitmanagement, das perfekt zu dir passt.
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