Jasmin Dahler
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Liebst du auch den Nervenkitzel bei Achterbahnfahrten und die liebevoll gestalteten Themenwelten in Freizeitparks? Dann bist du nicht allein. Jedes Jahr strömen Familien, Freundesgruppen und Paare für einen Kurzurlaub oder einen Tagesausflug in einen der etlichen Freizeitparks in Deutschland.
Was für Gäste vorwiegend Abenteuer und Action bedeutet, ist allerdings nur durch harte Arbeit möglich. Während sich Groß und Klein vergnügen, sorgen unzählige Mitarbeiter*innen durch ihr Tun dafür, dass ein Besuch auch zum echten Erlebnis wird. Doch welche Berufe gibt es in einem Freizeitpark? Wie kann man dort eine Stelle ergattern? Und welche Gehälter sind in einem Freizeitpark zu erwarten?
In der Hochsaison arbeiten bis zu tausend Mitarbeiter*innen in einem Freizeitpark, damit der reibungslose Betrieb sichergestellt ist. Du liest schon, in der Hochsaison. Das bedeutet: Viele Berufe im Freizeitpark sind nur saisonal.
Dennoch handelt es sich bei Vergnügungsparks um große touristische Anlagen, die im Hintergrund von Großunternehmen geführt werden. Der jährliche Umsatz bei den größten Vertretern geht locker in die Millionenhöhe, daher findet sich eine Festanstellung in Freizeitparks insbesondere in der Verwaltung, Buchführung und auch in der Informationstechnologie.
Der zweitgrößte Komplex in Freizeitparks ist die Gastronomie und Hotellerie. Abhängig vom Park finden sich hier sowohl viele Festanstellungen als auch saisonale Aushilfsjobs. Die Gehälter in den Hotels bewegt sich im branchenüblichen Schnitt, während die Gehälter im Gastronomie-Bereich stark abhängig von dem Lokal sind. In einigen Parks gibt es nur einfache Hot-Dog-Buden, während andere sehr anspruchsvolle Restaurants zu verschiedenen Themenwelten anbieten. Daher bewegen sich hier die Gehälter vom Mindestlohn bis zum branchenüblichen Median.
Natürlich müssen nicht nur die Gäste versorgt, sondern auch die verschiedenen Attraktionen gepflegt werden. Daher benötigt jeder Freizeitpark Personen, die sich um die Kontrolle und Instandhaltung der Fahrgeschäfte kümmern. Auch hier ist wieder eine Mischung aus festangestellten Mitarbeiter*innen und saisonalen Aushilfskräften anzutreffen. Zudem gibt es auch Mitarbeiter*innen, die nur während eines bestimmten Projektes dazugeholt werden. Zum Beispiel, wenn ein neuer Themenbereich eröffnet werden soll und deutlich mehr Gärtner*innen und Anlagenmechaniker*innen benötigt werden. Und natürlich sind auch die Achterbahningenieur*innen in der Regel nur für bestimmte Projekte beim Freizeitpark angestellt.
50.000 € Jahresgehalt
Jobs bei Stepstone
Im Allgemeinen gilt: Wenn du in einem Freizeitpark arbeiten möchtest, solltest du dich nach entsprechenden Stellenausschreibungen der jeweiligen Parks umschauen. Doch du kannst es auch auf eigene Faust versuchen, denn viele Parks sind für Initiativbewerbungen offen.
Darüber hinaus bieten Freizeitparks üblicherweise umfangreiche Ausbildungsmöglichkeiten im Betrieb an, um Berufsnachwuchs früh rekrutieren zu können und diesen dann während der dualen Ausbildung auf den spezialisierten Arbeitsalltag vorzubereiten. Insbesondere Lehrberufe im Bereich der Gastronomie und Hotellerie sind gefragt. Weitere Ausbildungen, die sich in einem Vergnügungspark absolvieren lassen, sind beispielsweise Fachkraft für Lagerlogistik oder Fachkraft für Schutz und Sicherheit. In einzelnen Parks ist auch ein duales Studium möglich. Das Legoland beispielsweise bietet dieses in den Fächern Gesundheitsmanagement, Human Resource Management sowie Management Food and Beverage an.
Auch wenn Vergnügungsparks in vielerlei Hinsicht wie ein herkömmliches Unternehmen operieren, gibt es einen großen Unterschied, die Mehrheit der Mitarbeiter*innen ist nämlich nicht fest angestellt. Grund: Freizeitparks befinden sich im Freien und sind deshalb allen Witterungsverhältnissen ausgesetzt, weswegen es in der Regel nicht möglich ist, diese 365 Tage im Jahr in Betrieb zu halten. Das Disneyland in Paris hat zwar ganzjährig geöffnet, doch das ist eine Ausnahme, in Deutschland sind alle großen Freizeitparks saisonal geöffnet. Die Sommersaison geht in vielen Fällen von Mai bis November, teilweise kommt noch eine kurze Wintersaison hinzu. Auch wenn sich die genauen Öffnungszeiten von Park zu Park unterscheiden, so sind diese im Frühjahr in der Regel nicht für Besucher*innen zugänglich.
Das bedeutet gleichzeitig: Die Vielzahl an Aushilfen, die etwa an Fahrgeschäften, Imbissbuden und Parkplätzen für die Betreuung der Gäste sorgen, wird dann nicht benötigt. Deswegen werden für diese Saisonjobs jedes Jahr neue Arbeitsverträge abgeschlossen. Manche Berufe, zum Beispiel im Rettungs- und Sicherheitsdienst, müssen mit Fachkräften besetzt werden, doch die meisten Tätigkeiten besitzen eine niedrige Qualifikationsschwelle. Deshalb bieten sie sich vor allem als Nebenjob an und können beispielsweise von Schüler*innen, Studierenden oder Rentner*innen ausgeführt werden.
Eine Tätigkeit, die du fast ausschließlich in einem Vergnügungspark ausüben kannst, ist die des*der Mitarbeiter*in für Fahrgeschäfte. Diese Person ist für die Sauberkeit und Bedienung von Achterbahnen, Karussells und ähnlichen Attraktionen zuständig und kümmert sich zudem darum, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden: Deine Aufgabe ist somit die Anlegung der Bügel vor jeder Fahrt. Wenn du gerne in Verkleidung arbeitest und gut mit Kindern umgehen kannst, würde sich auch ein Job als Maskottchen anbieten.
Fast 38 Millionen Besucher konnten deutsche Freizeitparks im Jahr 2022 verzeichnen. Weit mehr als 100 solcher Vergnügungsanlagen gibt es in der Bundesrepublik, doch jeder Park ist für sich einzigartig und stellt daher auch ein individuelles Arbeitserlebnis dar. Der größte und beliebteste Vergnügungspark Deutschlands ist der Europa-Park im baden-württembergischen Rust. Auf einer Fläche von 950.000 Quadratmetern befinden sich neben Achterbahnen und zahlreichen anderen waghalsigen Fahrgeschäften auch Abenteuerspielplätze, Labyrinthe, Schaubuden, Autoscooterhallen und vieles mehr. Knapp sechs Millionen Besucher*innen strömen jährlich durch den Einlass, womit der Europa-Park der zweitgrößte Vergnügungspark Europas ist.
Weitere namhafte deutsche Freizeitparks, die jedes Jahr Hunderttausende oder gar Millionen Besucher*innen empfangen, sind zum Beispiel:
Zusätzlich gibt es spezialisierte Vergnügungs- oder Themenparks, die folglich auch Jobs anbieten, die es in einem „herkömmlichen“ Freizeitpark nicht gibt. Hierzu gehören der Filmpark in Babelsberg und der Movie Park in Bottrop: Diese legen, wie es die Namen bereits aussagen, einen besonderen Fokus auf Leinwandattraktionen. Daher arbeiten dort auch Cutter, Kameraleute sowie Video-Producer.
Anders verhält es sich bei den Tropical Islands in Krausnick: Hier handelt es sich um einen Wasserpark, weswegen eine große Zahl an Bademeister, Rettungsschwimmerinnen und Saunameister benötigt wird. Wer sich hingegen gut mit Vierbeinern auskennt, kann in Safariparks wie dem Serengeti-Park in der Lüneburger Heide als Tierpflegerin arbeiten.
Hinweis: Die Gehaltsdaten in diesem Beitrag basieren auf dem Stepstone Gehaltsplaner und beziehen sich auf eine Analyse aus Juni 2024. Die Daten werden laufend aktualisiert, das Update für 2025 erfolgt in Kürze.
Wie ist es also, in einem Freizeitpark zu arbeiten? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn jeder Vergnügungspark ist anders. Eines ist jedoch vor allem den meisten Saisonberufen gemein: Man hat rund um die Uhr Kontakt mit Gästen und insbesondere Kindern. Wer gerne mit Menschen arbeitet, ist hier also genau richtig. Da die Besucher*innen den Tagesablauf vorgeben, ist Abwechslung garantiert.
Die Arbeit in einem Freizeitpark hat allerdings auch ihre Kehrseiten: Die Bereitschaft zu Wochenendarbeit und Feiertagsarbeit ist ein absolutes Muss, denn gerade dann, wenn andere freihaben, herrscht in einem Vergnügungspark Hochbetrieb. Wie in allen serviceorientierten Arbeitsbereichen ist daher auch eine große Portion Stressresistenz nötig. Was viele zudem vergessen: Da derartige Parks ein großes Areal benötigen, liegen sie überwiegend in vergleichsweise abgelegenen Gegenden. Die Arbeitswege sind daher größtenteils lang. Kritisiert wurden in der Vergangenheit obendrein niedrige Löhne für Saisonarbeitende. Aufgrund des geringen Anteils an fest angestelltem Personal ist eine Organisation unter Arbeitnehmer*innen schwierig, was den Einfluss von Gewerkschaften verringert.
Wie die Bezahlung aussieht, ist aber letztlich immer von Arbeitgeber und Position abhängig. Wer schon immer gerne beruflich in einem Freizeitpark aktiv sein wollte, muss sich von alledem ohnehin nicht abschrecken lassen: Die meisten Mitarbeiter*innen entscheiden sich aus Interesse und Leidenschaft für diesen Arbeitsort.
Hinweis: Die Gehaltsdaten in diesem Beitrag basieren auf dem Stepstone Gehaltsplaner und beziehen sich auf eine Analyse aus Juni 2024. Umfassende aktuelle Gehaltsdaten findest du auf der Seite "Der große Gehaltsvergleich".
Um im Freizeitpark zu arbeiten, benötigst du in der Regel eine positive Einstellung, Teamspirit und ein kundenorientiertes Wesen. Je nach Position können auch spezifische Fähigkeiten oder Zertifizierungen erforderlich sein, z. B. Erfahrung im Kundenservice, Erste-Hilfe-Kenntnisse oder eine bestimmte Ausbildung für Fahrgeschäfte oder Attraktionen.
Das Gehalt im Freizeitpark variiert je nach Position, Erfahrung und Standort des Parks. In der Regel liegen die Löhne für Einstiegspositionen wie Parkbetreuer oder Essens- und Getränkeservice leicht über dem Mindestlohn, während Fachkräfte wie Technikerin oder Manager entsprechend höhere Gehälter erhalten können. Einige Parks bieten auch zusätzliche Vergünstigungen wie kostenlose Eintrittskarten oder Rabatte für Mitarbeitende.
Freizeitparks bieten eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen wie Attraktionen, Gastronomie, Einzelhandel, Unterhaltung, Sicherheit, Technik und Verwaltung. Zu den typischen Positionen gehören Parkbetreuer, Fahrzeugführerin, Verkäufer, Kassiererin, Reinigungskraft, Animateurin, Techniker und Managerin.
Ja, viele Freizeitparks bieten Schulungsprogramme für neue Mitarbeitende an, um sie auf ihre jeweiligen Aufgaben vorzubereiten. Darüber hinaus bieten sie oft Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Aufstieg innerhalb des Unternehmens an. Mitarbeitende können Schulungen für spezielle Fähigkeiten erhalten oder sich für leitende Positionen qualifizieren, indem sie ihre Erfahrung und ihr Fachwissen im Unternehmen aufbauen.
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