Master oder Direkteinstieg?

Welche Möglichkeit nach dem Bachelor-Studium passt zu Ihnen?
Viele Studierende, die in den letzten Zügen ihres Bachelor-Studiums stecken, machen sich Gedanken über eine entscheidende Frage: Was kommt nun? Soll ich weiterstudieren oder wage ich den Direkteinstieg in den ersten Job? Für beide Wege gibt es gute Gründe. Wir zeigen Ihnen, welche Chancen für Ihre Karriere Sie mit dem jeweiligen Weg haben und wie Sie sich am besten entscheiden können.

Den Master anschließen

Einen Master-Abschluss zu machen und somit einen höheren Abschluss in der Tasche zu haben, ist auf den ersten Blick eine lukrative Chance. Jedoch kostet der Master in der Regel auch nochmal zwei Jahre Zeit und Geld, weshalb dieser Schritt gut überlegt sein sollte. Zudem ist es heutzutage schon lange nicht mehr notwendig einen Master-Abschluss zu haben, um beruflich erfolgreich zu sein. Ein Bachelor zählt als vollwertiges Studium, vermittelt grundlegende wissenschaftliche Methoden und qualifiziert oft ausreichend für die bevorstehende Karriere. Dennoch entscheiden sich viele Bachelor-Absolventen dafür weiter zu studieren. Ein Master-Studium ermöglicht eine Spezialisierung auf dem jeweiligen Fachgebiet und bildet die Studierenden durch eine fundierte akademische Ausbildung zu (Fach-)Experten aus.

Bestimmte Studiengänge und Berufsfelder verlangen einen Master. So müssen zum Beispiel Lehramtsstudierende einen Master of Education machen, um ihr Referendariat absolvieren zu können und somit Lehrer oder Lehrerin zu werden. Ähnlich verhält es sich mit Psychologierstudierenden, die sich zu Therapeuten ausbilden lassen wollen. Auch sie benötigen einen Master. Studierende, die eine Karriere im Consulting oder im Management anstreben, brauchen in Deutschland meistens einen Master-Abschluss. Ob sich ein Master lohnt, ist daher auch eine Frage des Berufswunsches.

Wer zudem einen Doktortitel anstrebt, braucht ebenfalls den Master-Abschluss. In den Naturwissenschaften ist dies häufig der Fall. Wer eine Karriere in der Forschung (und Entwicklung) machen will, braucht in der Regel einen Doktortitel – das gilt nicht nur für Jobs in den Naturwissenschaften. Hier reicht die Bachelor-Grundlage für die wissenschaftlichen Anforderungen des Jobs nicht aus.

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Grund ist das Einstiegsgehalt, wenn man nach dem Master-Abschluss den Berufseinstieg wagt. Master-Absolventen bekommen – als Anerkennung des Investments in ein weiterführendes Studium – häufig mehr Gehalt auf ihr Konto, als diejenigen, die direkt nach dem Bachelor einen Job in einem Unternehmen anfangen.

 

Der Direkteinstieg in den Beruf

Nach dem Bachelor-Abschluss entscheiden sich viele Absolventen für den Direkteinstieg in den Beruf. Dieser Schritt ist ganz sicher nicht einfach, aber auch hier gibt es einige gute Gründe, die dafürsprechen, den Sprung in den ersten Job zu wagen. Eines der wichtigsten Argumente ist das regelmäßige Gehalt, das sie vom Arbeitgeber bekommen. Das hat natürlich einige Vorteile, da die meisten zum ersten Mal in ihrem Leben finanziell unabhängig werden. Allerdings gehen damit auch eine gewisse Selbstständigkeit und „der Ernst des Lebens“ einher, denn Berufseinsteiger erhalten in der Regel relativ schnell eine gewisse Verantwortung für eigene Projekte im Unternehmen übergeben.

Das Sammeln von praktischen Erfahrungen ist auf der anderen Seite ein zweiter wichtiger Punkt. Viele Hochschulen und speziell Universitäten vermitteln theoretisches Wissen. Wie die erworbenen Qualifikationen aber in der Praxis eingesetzt werden sollen, ist vielen Studierenden nicht klar. Neben den Praktika, die Sie während des Studiums absolvieren können, um berufliche Orientierung zu gewinnen, bietet es sich auch an, nach dem Bachelor in einen passenden Job einzusteigen. So können insbesondere diejenigen, die noch keine klare Vorstellung von ihrem zukünftigen Karriereweg haben, ihre Fähigkeiten in der Praxis erproben.

Eine weitere Möglichkeit in den Job einzusteigen ist ein Trainee-Programm, in dem Sie durch eine gezielte firmenspezifische Ausbildung zur Fach- oder Führungskraft entwickelt werden. In der Regel dauert ein Trainee bis zu zwei Jahre, währenddessen Sie Zeit haben unterschiedliche Bereiche des Unternehmens kennenzulernen und den Kontakt zum Unternehmen als Arbeitgeber herzustellen. Ziel des Trainees ist es, Sie für eine spezifische Position auszubilden, die Ihnen dann nach Beendigung des Trainees angeboten wird.

 

Wie entscheide ich mich, was besser zu mir passt?

Auch wenn Sie sich zunächst für den Direkteinstieg entscheiden sollten, ist die Weiterqualifizierung in Form eines Masters weiterhin für Sie möglich. Sie können sowohl den Master als Fern- oder Teilzeitstudium neben dem Beruf fortführen. oder aber auch als Vollzeitstudium.

Ob ein Master oder Direkteinstieg für Sie der richtige Weg ist, hängt vor allem von Ihrem Berufswunsch ab. Es gibt Berufe in Deutschland, die einen Masterabschluss verlangen, so dass Sie diesen auch absolvieren müssen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, dass sie sich mit den Voraussetzungen für Ihren Traumjob frühzeitig auseinandersetzen.

Recherchieren Sie, wie Personen, die aktuell ihren Traumjob auffüllen, dort hingekommen sind. Haben sie studiert oder eine Weiterbildung gemacht? Haben sie die Stelle erhalten, weil sie viel Praxiserfahrung gesammelt haben? All diese Informationen geben Ihnen einen Eindruck davon, wie ein passender Karriereweg für Sie aussehen könnte. Haben Sie bereits praktische Erfahrungen durch ein Praktikum gesammelt und wissen Sie bereits genau, in welche Richtung Sie beruflich gehen möchten? Dann ist der Direkteinstieg oft die bessere Wahl.

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