Neue EU-Richtlinien für geschlechtsneutrale Stellenanzeigen
Die Suche nach neuen Talenten bei anhaltender Arbeiterlosigkeit und Fachkräftemangel stellt Arbeitgeber noch immer vor große Herausforderungen. Umso wichtiger also, dass die Unternehmen durch korrekt formulierte Stellenanzeigen eine möglichst hohe Anzahl an Bewerber*innen erreichen. Und das nicht nur genderkonform sondern ebenfalls nach den neuesten Richtlinien der EU.
Neue EU-Regeln für geschlechtsneutrale Stellenanzeigen
Kürzlich verabschiedete das EU-Parlament neue Regeln zu Jobanzeigen und Stellenbezeichnungen. Ziel ist es, jedem die gleichen Chancen auf den richtigen Job zu geben, unabhängig von Geschlecht oder sonstiger Orientierung. Leider längst noch keine Normalität.
Das EU-Parlament verpflichtet mit diesen Regeln EU-Unternehmen dazu, Informationen offenzulegen, die es Arbeitnehmer*innen erleichtern, Gehälter zu vergleichen. Demnach müssen Vergütungsstrukturen geschlechtsneutrale Kriterien zugrunde liegen und somit eine gehaltliche Einstufung unabhängig vom Geschlecht möglich machen. Auch dürfen Stellenbeschreibungen nicht auf das Geschlecht zurückschließen lassen. Ein diskriminierungsfreier Einstellungsprozess muss gewährleistet sein.
Im April 2023 haben die EU-Staaten den neuen Vorschriften für mehr Lohntransparenz zugestimmt, in Kürze werden sie in Kraft treten – und stellen damit unter Umständen den einen oder anderen Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. The Stepstone Group unterstützt Unternehmen bereits jetzt, genderneutrale Formulierungen zu finden. Mit einer speziellen Technologie, dem Genderbias Decoder.
Bedeutung geschlechts-kodierter Wörter
Im ersten Quartal 2023 untersuchte The Stepstone Group 11 Millionen Stellenbeschreibungen allein in Deutschland. Über 90 Prozent davon enthielten geschlechtsspezifische, meist männlich behaftete Formulierungen. Das Problem: Frauen fühlen sich von männlich geprägter Sprache weniger angesprochen, einige schrecken sogar davor zurück. Die Folge: Sie werden sich auf eine männlich kodierte Stellenanzeige vielleicht nicht bewerben, selbst wenn der Job zu ihnen passen würde. Den Unternehmen entgeht dadurch also – meist unbewusst – wertvolles Potenzial auf dem Arbeitsmarkt.
Stepstone Genderbias Decoder
Um Unternehmer*innen bei dieser Herausforderung zu unterstützen und geschlechtsneutrale Stellenanzeigen zu formulieren, haben wir, The Stepstone Group, als eine der führenden digitalen Recruiting-Plattformen, eine spezielle Technologie entwickelt: Mit Hilfe des Genderbias Decoders werden geschlechts-kodierte Wörter in Stellenanzeigen erkannt. Der Decoder analysiert diese und prüft, ob eine sprachliche Voreingenommenheit (Bias) vorliegt. Ggfs. werden die Wörter eliminiert.
Beispielsweise können sich Männer von der Formulierung „Wir suchen eine durchsetzungsstarke Persönlichkeit“ in einer Stellenanzeige eher angesprochen fühlen als Frauen. Auch bewirkt die Formulierung „Wir suchen ein talentiertes Teammitglied“ möglicherweise, dass Frauen sich nicht angesprochen fühlen. „Wir suchen ein leistungsstarkes Teammitglied“ wäre dagegen eine Formulierung, die gerade Frauen motivieren könnte, sich zu bewerben.
Das Tool schlägt automatisch Alternativen vor. So wird die Wortwahl in den Stellenanzeigen ausgeglichener und spricht alle Geschlechter gleichermaßen an.
77 % bewerben sich eher bei einem Unternehmen, das für Diversität steht
„Wir bei The Stepstone Group haben das Ziel, dass jeder Mensch den richtigen Job findet. Deshalb setzen wir unsere Technologie gezielt ein, um Menschen noch mehr Möglichkeiten in der Welt der Arbeit zu eröffnen”, sagt Stepstone CEO Sebastian Dettmers. „Viele Unternehmen leiden bereits jetzt unter der Arbeiterlosigkeit, die sich künftig als Folge einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung verschärfen wird“, so Dettmers wieter. „Arbeitgeber wissen das und wollen mehr Diversität. Allerdings bewirken unbewusste Formulierungen in Stellenanzeigen das Gegenteil. Der Genderbias Decoder ist hier eine wertvolle Hilfe.”
Sie sind an weiteren Informationen zum Genderbias bzw. dem Genderbias Decoder interessiert? Wir haben für Sie wichtige Erkenntnisse und Beispiele unter “Genderbias in Stellenanzeigen aufdecken” zusammengefasst.
Stepstone Webinare: kompakt – kostenfrei – remote
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