Gehaltsreport 2024: Wie viel verdient Deutschland?

Mit dem Stepstone Gehaltsreport geben wir Jahr für Jahr Orientierung in Sachen Vergütung in Deutschland und schaffen damit die Basis für faire Gehaltsstrukturen.

Gehalt ist nur eine Zahl auf einem Blatt Papier? Weit gefehlt. Dass das Gehalt im Bewerbungsprozess deutlich mehr Gewicht hat, zeigt unsere aktuelle Stepstone Befragung zu Gehältern und Gehaltstransparenz. Danach haben nahezu 6 von 10 Personen schon einmal von einer Bewerbung abgesehen, obwohl die Stelle inhaltlich zu ihnen gepasst hätte. Warum? Weil keine Angaben zum Gehalt zu finden waren. Das Gehalt ist also nicht nur ein Schlüsselfaktor, damit Jobsuchende und Unternehmen zusammenfinden – der transparente Umgang mit monetären Themen wird immer mehr zum strategischen Werkzeug im Wettbewerb um Talente.

Hier kommen die wichtigsten Ergebnisse aus dem Gehaltsreport 2024.

Datenbasis: Umfassende Einblicke in die Gehälter Deutschlands

Für den Gehaltsreport 2024 wurden fast eine Million (921.973) Vergütungsdaten aus dem Stepstone Gehaltsplaner ausgewertet und wissenschaftlich analysiert. Das Ergebnis ist ein umfassender Einblick in die Gehaltslandschaft Deutschlands, von verschiedenen Branchen über Berufsgruppen bis hin zu regionalen Unterschieden. Alle Gehaltsdaten im Report beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt von Vollzeitstellen, inklusive Boni, Provisionen, Prämien etc. Sofern nicht anders angegeben, wird im Gehaltsreport das Mediangehalt ausgewiesen, jeweils gerundet auf die nächsten 250 Euro. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.

Der Gehaltsreport 2024: So viel verdient Deutschland

Das Bruttomediangehalt der Deutschen liegt aktuell bei 43.750 Euro. Das Bruttodurchschnittsgehalt liegt mit 50.250 Euro etwas darüber, was auf einige sehr hohe Gehälter am oberen Ende der Skala schließen lässt. Soweit die Zahlen. Doch warum ein Gehalt eher hoch oder niedrig ausfällt, hängt natürlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. So verdienen beispielsweise Menschen mit Berufserfahrung (+10 Jahre: 48.000 €) traditionell mehr als Berufseinsteiger*innen (38.250 €), große Unternehmen (+5.000 MA: 53.500 €) zahlen meist besser als kleine (1-50 MA: 38.500 €) und Menschen mit Hochschulabschluss genießen gewöhnlich eine höhere Summe auf der Gehaltsabrechnung (57.500 €) als Nicht-Akademiker*innen (41.000 €). Auch Personalverantwortung wirkt sich in aller Regel positiv auf das Gehalt aus. Während Menschen ohne Führungsverantwortung ein Mediangehalt von 41.500 Euro mit nach Hause nehmen, können sich Führungskräfte über Gehälter in Höhe von rund 50.000 Euro freuen.

Welchen Einfluss haben Region und Arbeitsort? Welche Rolle spielen Branche und Berufsgruppe? Und macht das Geschlecht der Arbeitnehmenden noch immer einen Unterschied? Der Stepstone Gehaltsreport 2024 betrachtet die wichtigsten Einflussfaktoren im Detail.

Top-Bundesländer und regionale Unterschiede

Der Gehaltsreport 2024 zeigt: Vom Norden bis zum Süden bietet Deutschland hervorragende Gehaltsperspektiven. Mit einem Mediangehalt von 49.750 Euro erwirtschaften Arbeitnehmer*innen in Hamburg die besten Gehälter, dicht gefolgt von Hessen mit 47.500 und Baden-Württemberg mit 47.000 Euro. Weniger ausgeglichen ist dagegen das Verhältnis zwischen Osten und Westen: Wie schon in den Vorjahren zeigt sich auch im Gehaltsreport 2024 wieder ein deutliches Ost-West-Gefälle. Während Menschen in Westdeutschland im Mittelwert 45.000 Euro pro Jahr verdienen, sind es im Osten Deutschlands nur 37.250 Euro (ausgenommen Berlin) – ein satter Unterschied von 17 Prozent.

Als Top-Stadt mit den höchsten Gehältern Deutschlands machte in diesem Jahr München das Rennen (56.250 €). Das perfekte Durchschnittsgehalt gibt es dagegen in der Stadt Garbsen in Niedersachsen. Hier liegt das Mediangehalt mit 43.750 Euro exakt auf dem Wert des deutschlandweiten Medians.

Der Gender-Pay-Gap-schrumpft – aber langsam

Noch immer hat das Geschlecht direkte Auswirkungen auf die Gehaltsabrechnung. Der Gender-Pay-Gap (GPG), also der Unterschied im Gehalt zwischen Männern und Frauen, schrumpft zwar langsam, ist aber weiterhin deutlich spürbar. Während Männer mit einem Mediangehalt von 45.750 Euro pro Jahr nach Hause gehen, müssen Frauen mit 40.000 Euro auskommen – das bedeutet eine Differenz von 12,4 Prozent. Zieht man allerdings strukturelle Unterschiede wie Qualifikation, Tätigkeit, Anstellungsart bzw. Anstellungsumfang und Branche mit in Betracht, verbleibt ein bereinigter GPG von nur noch 5,5 Prozent. Konsequente Gehaltstransparenz und vorurteilsfreie Bewerbungsprozesse können dazu beitragen, diese Entgeltlücke in den kommenden Jahren immer weiter zu schließen. Der Trend weist zumindest in die richtige Richtung.

Gehaltsreport zeigt: Große Unterschiede zwischen den Berufsgruppen

Ob Ärzt*in oder Altenpfleger*in, Consultant oder Küchenchef*in – die Gehaltsunterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen sind auch im Gehaltsreport 2024 wieder enorm. Wie schon in den Vorjahren führen Ärzt*innen das Feld mit deutlichem Vorsprung an: Mit einem Mediangehalt von 94.750 Euro verdienen sie mehr als doppelt so viel wie der*die Durchschnittsdeutsche. Auch in etlichen anderen Berufen lässt sich ein überdurchschnittlich gutes Gehalt mit nach Hause nehmen, beispielsweise als Ingenieur*in (68.000 €), Sales-Manager*in (65.000 €), Unternehmensberater*in (62.000 €) oder IT-Projektmanager*in (62.000 €).

Durchschnittliche Gehälter erwirtschaften beispielsweise Versicherungsfachleute (43.750 €) sowie Industriemechaniker*innen, Pflegefachkräfte oder Eventmanager*innen (alle 43.250 €). Die Schlusslichter in puncto Gehalt bilden in diesem Jahr die Berufsgruppen Logistik, Groß- und Einzelhandel sowie Hotellerie und Gastronomie. Köch*innen beispielsweise verdienen gerade einmal 33.250 Euro pro Jahr, Fachkräfte für Lagerlogistik 32.500 und Einzelhandelskaufleute sogar nur 30.750 Euro.

Auf die Branche kommt es an

Zu guter Letzt kann auch die Wahl der Branche großen Einfluss auf das Gehalt nehmen. Ganz oben auf der Liste der lukrativsten Branchen steht im Gehaltsreport 2024 mit einem Mediangehalt von 63.250 Euro der Banksektor. Weitere Branchen mit überdurchschnittlich guten Gehältern sind die Luft- und Raumfahrt (57.750 €), die Pharmaindustrie sowie Wissenschaft und Forschung (beide rund 57.000 €). Besonders niedrige Gehälter werden dagegen in den Branchen Freizeit, Touristik, Kultur & Sport (38.000 €), Land-, Forst- und Fischwirtschaft, Gartenbau (36.000 €) sowie Hotel, Gastronomie & Catering (35.000 €) gezahlt.

Fazit Gehaltsreport: Komplex und nicht immer fair – Gehaltstransparenz ist der Schlüssel

Gehälter in Deutschland folgen hochkomplexen Strukturen, die von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Nicht immer geht es dabei fair zu – doch wir sind überzeugt: Gehaltstransparenz ist der beste Hebel, um fairer, gleichberechtigter und marktgerechter Vergütung in Zukunft einen Schritt näher zu kommen. Aber wie transparent sind unsere Gehälter schon heute? Und wie zufrieden sind die Deutschen eigentlich mit ihrem Gehalt? Diese Themen klären wir in den nächsten beiden Blogartikeln zum Gehaltsreport 2024.

Häufig gestellte Fragen über den Gehaltsreport: