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Diversity in der Arbeitswelt: Wie schneidet Deutschland ab?

Wie vielfältig sind Büros in Deutschland heute besetzt? Und wie schneiden Arbeitgeber hierzulande im Diversity-Vergleich mit ihren europäischen Nachbarn ab? Die Jobplattform StepStone hat insgesamt 15.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland, Großbritannien und Frankreich gefragt, welchen Stellenwert das Thema Chancengleichheit aktuell bei ihrem Arbeitgeber hat. Der Vergleich zwischen den drei größten Volkswirtschaften Europas zeigt: Deutschland hinkt derzeit noch hinterher. So geben 45 Prozent der Befragten in Deutschland an, bei ihrem Arbeitgeber gebe es keine Vielfalt. Dieser Aussage stimmen zwar auch britische und französische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu – jedoch deutlich seltener.

Bewusstsein für eine buntere Belegschaft steigt

Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch, dass deutsche Unternehmen Uniformität in den eigenen Reihen zunehmend als Problem erkennen. So sagen rund vier von zehn Beschäftigten, ihr Arbeitgeber habe zuletzt große Schritte hin zu mehr Vielfalt unternommen. Im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien vollzieht sich dieser Wandel jedoch deutlich langsamer. „Auch wenn die Entwicklung in Deutschland noch schleppend ist – es bewegt sich etwas“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt-Experte bei StepStone. „Immer mehr Unternehmen stellen fest, dass Diversity kein Modethema ist, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Der zunehmende Wettbewerb um gute Mitarbeiter zwingt Arbeitgeber dazu, vom Schema F abzuweichen und klar Stellung zur Gleichberechtigung zu beziehen.“

Diversity – eine Sache der Nachfrage?

Im Rahmen der Studie hat StepStone auch untersucht, welche Bedeutung Diversity aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Das Ergebnis: Beschäftigte aus Frankreich und UK sind diesbezüglich sensibler als Menschen aus Deutschland. So würden sich rund 60 Prozent der Beschäftigten aus UK und Frankreich eher bei einem Unternehmen bewerben, bei dem Frauen im Top-Management sitzen. Von den Befragten aus Deutschland sagen das nur 34 Prozent. Und: Während 86 Prozent der Franzosen es motivierend fänden, wenn ihr Arbeitgeber Chancengleichheit aktiv förderte, sagen dies in Deutschland nur 64 Prozent. „Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Belegschaft ein wichtiger Treiber von Diversity ist“, sagt Zimmermann. „In den Ländern, in denen eine große Mehrheit der Beschäftigten großen Wert auf mehr Chancengleichheit legt, sind auch die Unternehmen in ihrer Entwicklung deutlich weiter.“

Chancengleichheit immer noch in weiter Ferne

Die Studie zeigt: In allen drei Ländern ist es noch ein weiter Weg, bis tatsächlich Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt herrscht. Aktuell beklagt immerhin rund ein Drittel aller Befragten, dass in ihrem Unternehmen zwar viel über Diversity geredet, aber praktisch wenig getan werde. „In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob die Unternehmen den Weg hin zu mehr Diversity wirklich konsequent gehen oder es nur als Marketing-Instrument benutzen“, sagt Zimmermann.


Weitere Infos zum Thema Diversity sowie die komplette Studie zum Download gibt es unter https://www.stepstone.de/wissen/diversity/
Alle StepStone Studien und Informationen rund um Karriere, Gehalt, Recruiting und Arbeitsmarkt: www.stepstone.de/wissen

Über die Studie
Vielfalt und Gleichberechtigung: Wie weit sind Deutschlands Unternehmen? Welche Rolle spielt das Thema Diversity in unternehmerischen Strategien, im Berufsalltag der Menschen in Deutschland und bei der Jobsuche? Diese Fragen hat StepStone zusammen mit der Handelsblatt Media Group im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage untersucht, um aufzuzeigen, welche Wege hin zu mehr Vielfalt erfolgversprechend sind. An der Befragung haben im Juni 2020 insgesamt ca. 11.000 Menschen teilgenommen. Gut jede/r fünfte Teilnehmende hat Führungsverantwortung. Die dargestellten Ergebnisse sind nach Alter, Geschlecht und beruflicher Bildung repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland. In Großbritannien haben 2.000 Menschen an der Befragung teilgenommen, in Frankreich rund 1.500 Menschen.  

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