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Der Skill-Gap: Das wünschen sich Arbeitnehmende

Der wachsende Skills-Gap bereitet vielen Entscheider*innen Sorgen um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dabei stellen besonders die fehlenden Zukunftskompetenzen in vielen Unternehmen ein Problem dar.

Die entscheidenden Zukunftskompetenzen wurden zunehmend durch die Corona-Pandemie befeuert. Eine aktuelle Umfrage in Kooperation mit dem Kienbaum Institut @ ISM, bei der 8.000 Arbeitnehmer*innen befragt wurden, zeigt, dass der Skill-Gap wächst. Entsprechende Zukunftskompetenzen halten neun von zehn Beschäftigten für entscheidend, um anhaltenden Geschäftserfolg in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu haben. Bereits jetzt berichten 59 % der Befragten über fehlende Kompetenzen, um den zukünftigen Arbeitsanforderungen der digitalen Welt gerecht werden zu können.
„Für Unternehmen ist es jetzt wichtig, das Thema Corporate Learning ganzheitlich mit einem klaren Plan anzugehen und höher zu priorisieren. Denn: Die Ergebnisse der Studie lassen vermuten, dass der Stellenwert des Lernens noch zu gering ausgeprägt ist. Außerdem sind die Angebote offenbar zu wenig an die Karriereentwicklung der Mitarbeitenden gekoppelt“, sagt unser Arbeitsmarkt-Experte Dr. Tobias Zimmermann.

Digitale Kompetenzen sind besonders gefragt

Besonders die digitale Kommunikation, der Umgang mit digitalen Tools und das virtuelle Arbeiten zählen, laut den Befragten, zu den notwendigen Zukunftskompetenzen. Auch Skills, die helfen Veränderungen zu meistern, sind sehr gefragt. Dazu gehören die Lernagilität, die Anpassungsfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Eigenen Entwicklungsbedarf sehen die Befragten bei Führungsfähigkeiten, der Frustrationstoleranz, der digitalen Anwendungskompetenz und der Konfliktfähigkeit. Jeder Zweite der Entscheider*innen sieht die Gründe für den Skill-Gap im Personal- und Fachkräftemangel sowie der schleppend verlaufenden digitalen Transformation.
„Unternehmen müssen sich klar darüber werden, welche zukunftsweisenden Kompetenzen für sie wichtig sind – und wie sie durch die Bindung von Top-Talenten sichergestellt werden können. Das ist entscheidend, um das digitale Zeitalter zu prägen und langfristig innovativ mitzugestalten“, sagt Dr. Walter Jochmann, Managing Partner von Kienbaum.

Qualifizierungslücken verschlechtern die Gesamtperformance

Ein Blick auf die Leistung der Unternehmen zeigt, wie wichtig ein Umdenken bezüglich der Lern- und Weiterbildungskultur ist. Die Befragten bewerten die Gesamtperformance eines Unternehmens um rund 23 % besser, wenn ausreichend Kompetenzen im Unternehmen vorhanden sind. Eine klare Definition der in Zukunft erfolgskritischen Kompetenzen steigert die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Die Gesamtperformance dieser Unternehmen wird um 63 % besser eingeschätzt. Auch die Innovationskraft steigt laut Befragung um nahezu 76 % an. Die Gesamtperformance wird zudem um 38 % besser bewertet, wenn Mitarbeiter*innen mit dem Lernangebot zufrieden sind.

Unzufriedenheit mit aktuellem Lernangebot

Besonders die Vielfalt (65 %) und die Qualität (58 %) der Lernangebote sorgen bei den Teilnehmenden der Umfrage für Unzufriedenheit. Außerdem sind viele Mitarbeiter*innen mit Blick auf digitale (62 %) und klassische Lernangebote (58 %) unglücklich. Unternehmen, die selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen in den Fokus stellen, greifen auf deutlich mehr Lernmethoden zurück. Die Zufriedenheit der Arbeitnehmer*innen steigt mit einem individuell zugeschnittenen Lernangebot.

Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen

„Für einen Kulturwandel ist es wichtig, dass Führungskräfte Weiterbildung und Corporate Learning gegenüber ihren Mitarbeitenden betonen und fördern,“ erklärt Dr. Walter Jochmann. Dr. Tobias Zimmermann fügt hinzu: „Der oder die Arbeitnehmer*in sollte durch passende Lern- und Weiterbildungs-Angebote seitens des Unternehmens fortan begleitet werden. Wichtig dabei ist, dass die passenden Werkzeuge für effektives Lernen zur Verfügung stehen und Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen.“

Mehr Informationen zur Studie von StepStone und Kienbaum: https://www.stepstone.de/wissen/corporate-learning/

Alle aktuellen StepStone Studien und Informationen rund um Karriere, Gehalt, Recruiting und Arbeitsmarkt kostenfrei, übersichtlich und multimedial aufbereitet unter: www.stepstone.de/wissen

Über die Studie
Wie steht es um die Zukunftskompetenzen und das Corporate Learning in Deutschland? Welche Kompetenzen garantieren die Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitnehmenden und Unternehmen in Zukunft, wie (erfolgreich) wird Corporate Learning in Deutschland heute umgesetzt und wie wirkt sich das auf die Produktivität von Unternehmen aus? Diese Fragen haben die Online-Jobplattform StepStone und das Kienbaum Institut @ ISM, die Forschungseinrichtung des Beratungsunternehmens Kienbaum, in einer gemeinsamen Studie im März 2021 untersucht. An der Befragung nahmen insgesamt ca. 8.000 Menschen teil. In der der Analyse zugrunde liegenden Stichprobe wurden die Antworten von 3.000 Fach- und Führungskräften aus Unternehmen in Deutschland ausgewertet. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland.

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