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Corona: Remote Recruiting

Die Corona-Krise hat uns alle im Griff und stellt Prozesse und Abläufe vieler Berufsgruppen vor eine große Herausforderung. Gerade im Recruiting, wo der zwischenmenschliche Kontakt ein wichtiger Teil des alltäglichen Tuns ist, müssen schnell neue Wege gefunden werden. Die gute Nachricht: Auch in Zeiten von geschlossenen Büros und Homeoffice sind Bewerbungsgespräche problemlos möglich. Alles, was Sie zum Thema Remote Recruiting wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Bewerbungsgespräche per Smartphone

Viele Recruiter greifen vor der Einladung eines Bewerbers zu einem Vorstellungsgespräch ohnehin zunächst einmal zum Telefon, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Da Mimik und Gestik dabei jedoch nicht wahrgenommen werden können, bietet ein klassisches Telefonat in Corona-Zeiten keine adäquate Alternative zu einem persönlichen Gespräch.
Hier lohnt sich ein Blick auf das Smartphone. Immerhin besitzen 89 Prozent der Deutschen eins.[1] Während die gute alte Sprachtelefonie eine immer geringere Rolle spielt, sind Messenger-Dienste wie WhatsApp die erste Wahl der Kommunikation. Auch die Video-Telefonie per Smartphone verzeichnet eine steigende Nutzung. Und hier wird es für das Recruiting interessant.

WhatsApp
Das kostenlose und zur Facebook-Familie gehörige Produkt wird häufig mit einer Chat-Applikation in Verbindung gebracht, ist jedoch auch ein hervorragendes Tool für Sprach- und Videotelefonie.
Aufgrund der weiten Verbreitung von WhatsApp kann man als Recruiter davon ausgehen, dass der Bewerber die App bereits nutzt und diese nicht noch extra runterladen und installieren muss.
Bis zu vier Teilnehmer sind bei einer Videokonferenz mit WhatsApp möglich; es können also gleich mehrere Recruiter an dem Bewerbungsgespräch teilnehmen. Außerdem funktioniert die App sowohl auf Mobilgeräten als auch am Desktop.

Messenger
Messenger wurde von Facebook Inc. entwickelt und ist eine kostenlose Messaging- und App-Plattform, über die auch Videoanrufe getätigt werden können. Hier können ebenfalls mehrere Personen zu einer Videounterhaltung eingeladen werden. Messenger ist weit verbreitet, weshalb die meisten Bewerber sehr wahrscheinlich ohne Mehraufwand über dieses Tool mit dem Recruiter kommunizieren können. Auch hier gibt es die App sowohl für mobile Geräte als auch als Desktop-Version zum Herunterladen.

Bewerbungsgespräche per Video-Konferenz

Auch wenn Videokonferenzen im Recruiting eigentlich nichts Neues sind, bekommen sie in Corona-Zeiten ihre große Chance. Kann ein Bewerber an einem Bewerbungsgespräch nicht persönlich teilnehmen, wird heute bereits oft auf Video-Tools wie z. B. cammio, Skype oder Jitsi zurückgegriffen.

cammio
Neben verschiedenen Video-Lösungen für das Recruiting bietet die Plattform cammio auch Live-Interviews an, zu denen mehrere Personen eingeladen werden können. Eine Besonderheit ist die Aufnahmefunktion. So können Interviews auch im Nachgang noch einmal angeschaut werden. Neben den Live-Interviews gibt es bei cammio unter anderem auch die Möglichkeit zeitversetzte Interviews zu führen. Hier können Bewerber unabhängig von Ort und Zeit an einem Gerät ihrer Wahl vom Recruiter vorher zugesendete Video- oder Textfragen per Video beantworten. Außerdem können Bewerber sich in einem Video-Pitch vorstellen, der den herkömmlichen Lebenslauf ersetzt.
Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Skype
Skype ist kostenlos und gehört zu den bekanntesten Kommunikationstools. Neben Chatmöglichkeiten sowie der Sprach- und Videotelefonie ermöglicht das Tool zusätzlich auch eine Bildschirmübertragung. So können Bewerbungsunterlagen geteilt und gemeinsam besprochen werden. Bei Skype können mehrere Personen an einer Video-Konferenz teilnehmen.
Auch wenn Skype sehr weit verbreitet ist, kann es trotzdem vorkommen, dass ein Bewerber das Tool noch nicht auf seinen Geräten installiert hat. Hier empfiehlt es sich, der Einladung zum Online-Bewerbungsgespräch eine Anleitung für die Installation und Erstellung eines Skype-Profils beizufügen.

Jitsi
Eine gute Alternative zu Skype ist die Open-Source-Software Jitsi. Das kostenlose Tool kommt ohne Anmeldung, also ohne die Erstellung eines Profils oder Kontos, aus.
Praktisch ist, dass Jitsi nicht einmal heruntergeladen werden muss. Das Tool funktioniert ohne Anmeldung über den Browser sowohl über den Desktop als auch auf mobilen Geräten.
Mehre Personen an einem Videogespräch teilnehmen zu lassen, stellt auch bei Jitsi kein Problem dar.

Die Zukunft: Das digitale Vorstellungsgespräch

Die Corona-Krise ist trotz aller Schattenseiten vielleicht ein guter Zeitpunkt, um sich im Recruiting mit den digitalen Möglichkeiten im Bewerbungsprozess auseinanderzusetzen. Denn unabhängig von Corona bringen Online-Bewerbungsgespräche eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich. Der häufigere Einsatz der oben genannten Tools für Sprach- und Videotelefonie könnte somit langfristig Teil Ihrer Recruiting-Strategie werden.

Online-Vorstellungsgespräche …

… beschleunigen den Auswahlprozess
Der Zeitfaktor spielt im Recruiting eine große Rolle. Die Videotelefonie verringert den Organisationsaufwand des Recruiters und auch Bewerber sparen sich die häufig aufwändige An- und Abreise.

… verschlanken die Vorauswahl
Unternehmen, die frühzeitig Video-Lösungen einsetzen und damit das übliche erste Telefonat ersetzen, können so die Vorauswahl verschlanken, da sie durch die Wahrnehmung von Mimik und Gestik schon viel früher im Prozess erkennen können, ob ein Bewerber zum Unternehmen passt oder nicht.

… sind gut für den ökologischen Fußabdruck
Machen Sie Online-Bewerbungsgespräche zum Teil der Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens! Fallen An- und Abreise des Bewerbers weg, ist das auch gut für die Umwelt.

… sind gut für Ihr Image
Unternehmen, die digitale Recruiting-Lösungen nutzen, werden vom Kandidaten als attraktiver und moderner Arbeitgeber wahrgenommen.

… eignen sich besonders für die internationale Rekrutierung
Arbeitgeber, die international rekrutieren, haben es leichter, wenn sie mit verschiedenen Video-Tools vertraut sind.

Besondere Umstände führen oft zu besonderen Maßnahmen. Ergreifen Sie die Gelegenheit und nutzen Sie die vielfältigen Tools und Vorteile des Remote Recruitings.


Die in diesem Artikel aufgelisteten Tools stellen selbstverständlich nur eine kleine Auswahl der verfügbaren Möglichkeiten dar.

Weitere Informationen rund um das Thema digitales Arbeiten in Zeiten des Corona-Virus gibt es übersichtlich und multimedial aufbereitet unter: https://www.stepstone.de/wissen/digitales-arbeiten-aufgrund-coronavirus/


[1] Global Mobile Consumer Survey: Wie tickt der Mobilfunkmarkt. Studie zu Nutzungstrends und -entwicklungen im Mobile-Bereich.

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