Sind Sie ein Start-Up-Typ?

Ein Einblick in die Chancen und Risiken
Kleine Teams, flache Hierarchien und große Entfaltungsmöglichkeiten: Start-ups sind für viele Absolventen der ideale Einstieg ins Berufsleben. Dennoch sollten sich Berufsanfänger bei der Bewerbung über die Vor- und Nachteile bewusst sein.

Flache Hierarchien

Ob Sie besser zu einem etablierten Großkonzern oder einem Start-up passen, hängt von Ihrem Typ und Ihren Erwartungen ab. Start-ups stehen häufig noch am Anfang der Entwicklung. Oftmals fallen unterschiedlichste Aufgaben für jeden Mitarbeiter an – einfach, weil die Teams zu Beginn eher klein und dadurch naturgemäß wenig spezialisiert sind. Das heißt auch, dass Sie als Einsteiger auf flache Hierarchien treffen und sich Ihnen schnell Entwicklungsmöglichkeiten bieten. In Start-ups ist es keineswegs ungewöhnlich, dass die Gründer selbst anpacken, Kundengespräche führen, organisatorische Aufgaben übernehmen oder an Marketingstrategien mitarbeiten. Die lockeren Strukturen haben auch zur Folge, dass Abstimmungsprozesse weniger Zeit einnehmen als es in großen Unternehmen der Fall ist und Sie selbst als Berufsanfänger zügig Verantwortung übernehmen dürfen, teils sogar müssen. Die Lernkurve ist steil. In Konzernen hingegen gelingt der Einstieg häufig nur über ein Traineeprogramm, das nach vorgegebenen Maßnahmen hinsichtlich der Lernziele und der beruflichen Laufbahn strukturiert ist.

Mehr Freiraum für Kreativität

Dadurch, dass ein Start-up noch viele Prozesse der Optimierung durchläuft, dürfen und sollen Sie sich als Mitarbeiter kreativ einbringen – außerdem sind neben neuen Ideen ein hohes Maß an Motivation und Selbstständigkeit gefragt. Auch das ist Typsache: Sind Sie eher derjenige, der gerne nach fest strukturierten Prozessen und Abläufen arbeitet, passt ein bereits etabliertes Unternehmen eventuell  besser zu Ihnen. Liegt Ihnen dagegen das kreative und selbstständige Arbeiten, kann ein Start-up das ideale Umfeld für Ihren Berufsalltag bieten.

Arbeitszeiten, Bezahlung und Sozialleistungen

In einem Start-up zu arbeiten, ist meist mit hoher Flexibilität und Einsatzbereitschaft verbunden. Nine-to-five-Arbeiten kommt in den wenigsten neu gegründeten Unternehmen vor. Um die Marke und das Produkt möglichst schnell voranzutreiben, lassen sich Überstunden oder die Arbeit am Wochenende oft nicht vermeiden. Machen Sie sich dies bewusst, bevor Sie sich bei einem Start-up bewerben. Auch die Bezahlung ist in Folge eines oft kleinen finanziellen Spielrahmens tendenziell geringer. Allerdings kann das Gehalt – je nach Erfolg des Start-ups – auch deutlich ansteigen. In Konzernen ist das Einstiegsgehalt zwar hoch, jedoch fallen dort die Erhöhungen oft geringer aus. Viele Start-ups gestalten inzwischen das Arbeitsumfeld mit allerlei Extras, wie gemütlichen Sitzecken zum Entspannen, gemeinsamen Sportkursen oder Afterwork-Events – alles möglichst familiär. Sozialleistungen wie eine hauseigene Kita, Fitnessräume oder ein kostenloses Firmenticket können Sie jedoch eher in mittelständischen bis großen Unternehmen erwarten.

Risiko Jobunsicherheit

Auch wenn es viele Gründer mit ihren Start-ups weit bringen, kann auch das Gegenteil passieren. Befindet sich das Unternehmen noch in der Finanzierungsphase und dem weiteren Aufbau, besteht immer die Gefahr, dass das Budget doch nicht ausreicht oder die Idee scheitert. Die Folge: Mitarbeiter müssen entlassen werden. In einem Konzern hingegen ist man auch bei finanziellen Engpässen abgesichert und kann auf etwaige Geldreserven zurückgreifen. Das verschafft mehr Sicherheit und ermöglicht eine langfristige Planung.

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