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Der Stepstone Gehaltsreport 2023 – neueste Ergebnisse und Fakten zum Tabuthema Gehalt

Noch immer löst die direkte Frage nach dem Gehalt in Deutschland oft Unbehagen aus, gefolgt von betretenem Schweigen oder peinlich berührten Ausflüchten. Dabei sind sich im Grunde die meisten Menschen – ganz gleich ob Arbeitgeber*innen oder Bewerber*innen – einig: Genau diese Information ist höchst relevant für die Besetzung einer Stelle. In einer Stepstone Befragung sprachen sich mehr als 79 Prozent der befragten Arbeitnehmer*innen für mehr Gehaltstransparenz in Deutschland aus. Gleichzeitig gaben aber nur rund 20 Prozent der Befragten an, mit ihrem eigenen Gehalt wirklich offen umzugehen. (Quelle: Stepstone Gehaltsbefragung 2022)

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JETZT NEU: Stepstone Gehaltsreport 2024

Entdecken Sie die aktuellsten Ergebnisse und Fakten zum Thema Gehalt.

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Mit dem Stepstone Gehaltsreport schaffen wir Jahr für Jahr etwas mehr Klarheit und Transparenz. Denn wir sind davon überzeugt, dass eine transparente Darstellung von Gehältern für mehr Augenhöhe in der Arbeitswelt sorgt und sie dadurch auch fairer macht. Hier kommt der Überblick über die Ergebnisse des Gehaltsreports 2023.

Der Gehaltsreport 2023: Mehr als 560.000 Daten und repräsentative Aussagen

Für den Stepstone Gehaltsreport 2023 haben wir mehr als 561.000 Vergütungsdaten aus dem Stepstone Gehaltsplaner ausgewertet und wissenschaftlich analysiert. Das Ergebnis ist eine der größten deutschen Gehaltsauswertung mit Gehaltsangaben nach Ort und Region, Berufsgruppe, Branche, Berufserfahrung, Geschlecht und vielem mehr. Durch eine noch präzisere Gewichtung im Vergleich zu den Vorjahren entstehen repräsentative Angaben in Bezug auf Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss und die geographische Verteilung auf die Bundesländer. Sämtliche Gehaltszahlen beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen, Prämien etc.

Das Mediangehalt: Näher an der Realität

Das Bruttodurchschnittsgehalt der Deutschen liegt aktuell bei 53.118 Euro, das Bruttomediangehalt bei 43.842 Euro. Im Vergleich zum Durchschnittsgehalt ist das Mediangehalt kein errechneter Mittelwert, sondern der Wert, der genau in der Mitte aller Gehälter liegt. Es gibt also exakt gleich viele Gehälter, die höher und niedriger sind als das Mediangehalt. Im Stepstone Gehaltsreport weisen wir großteils den Median aus, da eine Betrachtung des Medians näher an der Realität ist. Durchschnittswerte können durch wenige sehr hohe Gehälter verzerrt werden und so einen falschen Eindruck vermitteln.

Transparente Gehälter schaffen Vertrauen, fördern Chancengleichheit und sind die Grundlage eines Bewerbungsprozesses auf Augenhöhe – das sind entscheidende Faktoren für den Erfolg in Zeiten der Arbeiterlosigkeit.

Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt- und Gehaltsexperte

Diese Faktoren beeinflussen das Gehalt der Deutschen

Der Faktor Region: Das beste Gehalt gibt‘s in Hamburg

Noch immer macht es in puncto Gehalt einen großen Unterschied, wo in Deutschland man lebt und arbeitet. Im Gehaltsreport 2023 zeigt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle von rund 15 Prozent. Während Arbeitnehmende im Westen des Landes im Mittelwert 45.461 Euro im Jahr verdienen, sind es in den ostdeutschen Bundesländern gerade einmal 38.670 Euro (ausgenommen: Berlin).

Die höchsten Gehälter können dabei Arbeitnehmer*innen in Hamburg mit nach Hause nehmen (48.132 €), dicht gefolgt von Baden-Württemberg (47.962 €) und Hessen (47.762 €). Auf den untersten Rängen liegen die ostdeutschen Bundesländer Thüringen (36.588 €), Mecklenburg-Vorpommern (36.191 €) und Sachsen-Anhalt (36.122 €). Das Ranking der Großstädte dominiert Stuttgart mit einem Mediangehalt von 54.088 Euro, Durchschnittsstadt 2023 ist Gießen. Hier liegt die Höhe des Gehalts mit 43.832 Euro fast exakt auf dem deutschlandweiten Mediangehalt.

Der Faktor Beruf: Ärzt*innen verdienen am meisten

Ärzte und Ärztinnen führen 2023 die Gehaltstabelle an. Mit einem Bruttomediangehalt von 93.793 Euro verdienen sie mehr als doppelt so viel wie die deutschen Arbeitnehmerinnen im Mittelwert. Auch in anderen Berufsgruppen lässt sich überdurchschnittlich viel Geld mit nach Hause nehmen, beispielsweise als Unternehmensberaterin (53.956 €), Ingenieurin (52.577 €) oder in einem IT-Beruf (52.045 €). Unterdurchschnittlich verdienen dagegen Arbeitnehmer*innen aus den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (38.139 €) sowie Einkauf und Logistik (38.010 €). Mit einem Mediangehalt von nur 35.722 Euro bilden Angestellte im Hotel- und Gastgewerbe das Schlusslicht im Berufsgruppenvergleich.

Der Faktor Branche: Der Bankensektor zahlt die höchsten Gehälter

Auch die Branche des Unternehmens, in dem man arbeitet, kann sich auf die Zahl auf dem Gehaltszettel deutlich auswirken. Besonders viel verdienen Beschäftigte im Bankensektor (57.631 €) sowie in der Luft- und Raumfahrtindustrie (56.153 €). Mit einem Bruttomediangehalt von 54.822 Euro belegt die Pharmabranche Platz 3. Auf den hintersten Plätzen im Branchenvergleich landen im Jahr 2023 die Handwerksbranche (37.483 €), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (36.141 €) sowie das Gastgewerbe (34.195 €).

Der Faktor Geschlecht: Männer verdienen rund 13 Prozent mehr als Frauen

Über alle Branchen und Berufsgruppen hinweg verdienen Männer im Mittelwert 46.008 Euro und damit 13,06 Prozent mehr als Frauen, die im Mittelwert 40.000 Euro pro Jahr auf der Gehaltsabrechnung haben.
In der IT beträgt der Gender-Pay-Gap 7,88 Prozent und liegt hier deutlich unter dem Durchschnitt. Am ausgeprägtesten zeigt sich die ungleiche Bezahlung der Geschlechter dagegen im Vertrieb: Hier ergibt sich eine Differenz von satten 25,4 Prozent.

Klammert man Einflussfaktoren wie das Alter, die Branche, den Beruf, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland, die Stadt und die Personalverantwortung auf das Gehalt von Männern und Frauen aus, liegt der bereinigte Gender-Pay-Gap noch bei 6,8 Prozent.

Weitere Einflussfaktoren: Unternehmensgröße, Hochschulabschluss, Berufserfahrung und Personalverantwortung

Auch weitere Faktoren tragen dazu bei, wie hoch die Summe auf der Gehaltsabrechnung am Jahresende ausfällt. So auch die Unternehmensgröße. Noch immer gilt: je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt. Während Arbeitgeber mit maximal 50 Beschäftigten ein Bruttomediangehalt von 38.180 Euro bezahlen, verdienen Mitarbeiter*innen bei großen Unternehmen (> 5.000 Beschäftigte) mit 53.666 Euro deutlich mehr – rund 41 Prozent. Auch die Berufserfahrung hat einen positiven Effekt aufs Gehalt: Während Berufseinsteiger*innen durchschnittlich 35.003 Euro verdienen, steigt das Gehalt nach mehr als 11 Jahren auf 49.328 Euro.

Auch ein Hochschulabschluss sowie die Übernahme von Personalverantwortung führen traditionell zu einem höheren Bruttogehalt. So zeigt der Stepstone Gehaltsreport 2023, dass Akademiker*innen im Mittelwert 58.602 Euro verdienen – und damit rund 41 Prozent mehr als ihre Kolleg*innen ohne Studienabschluss (41.509 €). Und wer mehr Verantwortung übernimmt, bekommt das in der Regel auch besser bezahlt. So verdienen Führungskräfte fast 20 Prozent mehr (50.118 €) als Beschäftigte ohne Personalverantwortung (41.143 €).

Fazit: Viele Einflussfaktoren und ein Ziel – mehr Gehaltstransparenz

Der Stepstone Gehaltsreport 2023 zeigt, wie vielschichtig das Thema Gehalt ist. Von der Ausbildung über die Branche bis hin zu oftmals diskriminierenden Faktoren wie dem Geschlecht gibt es viele Größen, die sich auf das Gehalt positiv oder negativ auswirken. Einige davon lassen sich aktiv beeinflussen, andere nicht. Doch viele Punkte, die heute noch unfair sind, könnten sich in den kommenden Jahren von selbst regulieren. Denn durch die zunehmende Arbeiterlosigkeit wird die Macht der Arbeitnehmer*innen immer deutlicher in Erscheinung treten. Oder anders formuliert: Wer zu schlecht zahlt, oder beim Thema Gehalt nicht transparent und fair ist, wird aussortiert.

Daher lohnt der Blick über den Tellerrand nicht nur für Kandidat*innen, sondern auch für Unternehmen: Welches Gehalt ist in ihrer Branche üblich? Wie können sie beim Thema Gehalt wettbewerbsfähig bleiben? Und welche Alternativen gibt es für Unternehmen, die keine Top-Gehälter zahlen können? In jedem Fall wird das Thema Transparenz im Recruiting eine immer wichtigere Rolle spielen, um auch in Zukunft die besten Mitarbeiter*innen zu gewinnen und im Unternehmen zu halten. Mit dem Stepstone Gehaltreport liefern wir dafür die nötige Datengrundlage.


Cover: Gehaltsreport 2023

Gehaltsreport 2023

Für den Gehaltsreport analysiert Stepstone mehr als 560.000 aktuelle Gehaltsdaten und gibt sowohl Jobsuchenden als auch Unternehmen Orientierung zu Gehältern in Deutschland.

Mehr Details

Mehr Infos Rund um das Thema Gehalt gibt es auf der der Seite zum Stepstone Gehaltsreport 2023, sowie auf unserer Studienseite finden Sie den Report und weitere Studien zum Download.

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