Wo sich leben – und arbeiten – wirklich lohnt!

Im großen StepStone Kostenreport vergleicht StepStone 395 Stadt- und Landkreise in Deutschland nach Durchschnittsgehalt und den Lebenshaltungskosten vor Ort
Der StepStone KostenreportDie ganze Analyse und konkrete Handlungsempfehlungen gratis zum Download
In die Stadt ziehen, nah am sprichwörtlichen ‚Leben‘ und am Arbeitsplatz oder doch etwas weiter draußen wohnen? Diese Frage stellen sich jedes Jahr unzählige Menschen in Deutschland. Denn die Frage nach dem Wohnort ist oftmals nicht allein eine Frage der persönlichen Vorliebe, sondern auch des Geldbeutels. Die großen Unternehmen in den Metropolen locken mit attraktiven Gehältern. Nach Abzug der stetig steigenden Mieten bleibt allerdings oft nicht mehr viel übrig vom hart erarbeiteten Gehalt. Darüber hinaus bringt das Leben neben der Miete noch weitere alltägliche Kostenfaktoren mit sich. Auch die Kosten für Mobilität, Verpflegung oder Freizeitaktivitäten unterscheiden sich regional teils deutlich. Deshalb hat StepStone genau hingeschaut. Wo in Deutschland ist das Verhältnis von Einkommen und Ausgaben am besten? Wo lebt es sich am günstigsten? Und wo am teuersten?

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And the winner is…

Die Beispielrechnung von StepStone zeigt: In Städten mit dem höchsten Durchschnittseinkommen muss am Ende des Monats nicht zwingend am meisten Geld bleiben. Wie viel am Ende des Monats im Portemonnaie übrig ist, unterscheidet sich je nach Wohnort um bis zu 20.000 Euro jährlich.

Am kosteneffizientesten lebt es sich demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Bayern hingegen ist besonders teuer. Gesamtsieger der 395 untersuchten Städte und Landkreise ist Holzminden. Das Siegertreppchen komplettieren die Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz und Leverkusen am Rhein hinter der niedersächsischen Mittelstadt. Im Rechenbeispiel werden die lokal unterschiedlichen Kosten für denselben Lebensstandard verglichen – und vom durchschnittlichen Einkommen abgezogen. An der Weser bleiben dieser Berechnung nach am Ende des Jahres 17.650 Euro übrig. Das sind im Schnitt etwa 19.300 Euro mehr als den Bewohnern des Kreises Dahme-Spreewald bei Berlin bleiben, die im Beispiel mehr ausgeben würden als sie einnehmen (1.650 Euro). Dasselbe gilt in den Kreisen Ebersberg und Fürstenfeldbruck in Bayern.

Wie ist das Verhältnis von Einkommen und Kosten in ihrem Kreis? Unsere interaktive Karte hat die Antwort.

Lebenshaltungskosten sind sehr individuell und in erster Linie von der Höhe des Gehaltes abhängig. Das Modell zeigt, wo das Verhältnis von durchschnittlichem Gehalt und lokalem Kostenniveau besonders günstig ist und wo nicht und bietet damit eine zusätzliche Grundlage, die Attraktivität eines Standortes bzw. Wohnortes zu beurteilen. Wem das als Entscheidungshilfe nicht genug ist, für den gibt es sogar noch mehr: Mithilfe des großen StepStone Lebenskostenrechners können Sie ihr individuelles Kostenniveau berechnen – und mit einem möglichen neuen Wohnort vergleichen. Lohnt sich ein Umzug? Die Antwort ist nur einen Klick entfernt.

Stadt versus Land

Die Arbeit aus dem Homeoffice ist für viele – ausgelöst durch Corona – alltäglich geworden. Und der Trend wird bleiben. Immer mehr Menschen ziehen deswegen auch ein Leben auf dem Land in Betracht.

Um herauszufinden, ob sich dies finanziell sogar lohnen könnte, hat StepStone die Durchschnittsgehälter der 10 größten Städte Deutschlands mit denen der umgebenen Landkreise verglichen. Es zeigt sich: Obwohl das Durchschnittsgehalt der angrenzenden Landkreise meist unter dem der Städte liegt, bleibt dort aufgrund der erschwinglichen Lebenshaltungskosten oft mehr Geld übrig.

Die Tops und Flops im Überblick:

Land schlägt Stadt

Am deutlichsten wird dies am Beispiel Berlin im Vergleich zum. Landkreis Oder-Spree: Letzteres liegt mit einem Durchschnittsgehalt von rund 52.495 Euro brutto jährlich nur unwesentlich unter dem von Berlin (54.388 Euro), jedoch bleibt aufgrund der erschwinglichen Lebenshaltungskosten im Landkreis Oder-Spree den Arbeitnehmern monatlich mit rund 610 Euro mehr als doppelt so viel Geld übrig als den Berlinern.

Diese Tendenz zeigt sich auch in Köln im Vergleich zu Rhein-Kreis Neuss: Auch hier bleibt den Arbeitnehmern trotz des geringeren Durchschnittseinkommens (58.326 Euro brutto jährlich in Rhein-Kreis Neuss, 60.761 Euro brutto jährlich in Köln) am Ende des Monats 234 Euro mehr, wenn sie in Rhein-Kreis Neuss leben.

Stadt schlägt Land

Arbeitnehmer aus Leipzig hingegen haben keinen finanziellen Nachteil im Vergleich zu angrenzenden Landkreisen: Trotz des vergleichsweise geringen Gehaltes von rund 47.411 Euro im Jahr bleibt den Arbeitnehmern aus der Metropole mit rund 760 Euro im Monat relativ viel Geld übrig. Ein Umzug in angrenzende ländliche Gebiete lohnt sich daher nicht, denn sowohl im Landkreis Nordsachsen als auch im Burgenlandkreis ist das Durchschnittsgehalt deutlich geringer, die Lebenshaltungskosten aber höher als in Leipzig.

Sowohl im Vergleich mit den anderen zehn größten Städten Deutschlands als auch mit umliegenden Landkreisen ist Essen in finanzieller Hinsicht für Arbeitnehmer am attraktivsten: Das hohe Durchschnittsgehalt von 61.836 Euro und geringe Lebenshaltungskosten – allen voran die günstigen Mietpreise – sorgen dafür, dass die Essener fast 1.300 Euro im Monat zur Verfügung haben. Günstiger lebt es sich auch im Umland nicht.

 

Das große Großstädteranking

Besonders interessant für ‚Stadtkinder‘ ist der Auswertung nach der Westen Deutschlands. Im Vergleich der größten 30 Städte Deutschlands kommen neun der ersten zehn Plätze aus Nordrhein-Westfalen. Essen ist demnach der große Städte-Gesamtsieger. Große Konzerne sorgen in der Einkaufsstadt für ein relativ hohes Lohnniveau. Gleichzeitig sind die Preise für Miete, Verpflegung und Freizeit vergleichsweise niedrig. Ebenfalls auf das Podium schaffen es mit ähnlichen Ausgangsbedingungen Wuppertal und Duisburg. Das Ruhrgebiet schneidet in puncto Lebenshaltungskosten und Gehalt ohnehin insgesamt sehr gut ab. Auch die Universitätsstädte Bielefeld (5.), Bochum (6.), Dortmund (7., ebenfalls Ruhrgebiet), Aachen (8.) und Bonn (10.) wirken sehr attraktiv. Einziger Nicht-NRW-Ausreißer unter den Top 10 ist Karlsruhe (9.), das vor allem durch die besonders hohen Gehälter vor Ort punktet.

Auf den hintersten Plätzen finden sich die größten deutschen Städte. Insbesondere das enorme Mietniveau bringt München das geringste verbleibende Resteinkommen ein. In München liegen allerdings auch die Kosten für Mobilität, Verpflegung und Freizeitaktivitäten deutlich höher als in den meisten anderen Städten. Hier ist Berlin bekanntermaßen deutlich günstiger, aber die ebenfalls recht hohen Mieten und ein geringeres Durchschnittseinkommen lassen die Hauptstadt auf dem zweitletzten Platz landen. ‚Arm aber sexy‘ bleibt als Motto also aktuell. Hamburg belegt mit ähnlichen Bedingungen wie München den drittletzten Platz. Mit Köln ist auch die vierte Millionenstadt Deutschlands teuer. Hier bleiben im Beispiel am Ende des Jahres etwa 7.200 Euro in der Geldbörse. Das ist weniger als die Hälfte von dem, was den nach Luftlinie nicht einmal 60 Kilometer entfernten Essenern bleibt.

Was heißt das für Jobsuchende? Und für Unternehmen?

Das Gehalt sowie der Standort eines Unternehmens sind für Fachkräfte wesentliche Entscheidungskriterien für oder gegen einen Job. Das Thema Lebenshaltungskosten wirft ein neues Licht auf die Frage nach Gehalt und Standort. Die StepStone Analyse zeigt deutlich, dass in Städten mit dem höchsten Durchschnittseinkommen am Ende des Monats nicht zwingend am meisten Geld übrigbleiben muss. Die Höhe der Lebenshaltungskosten ist demnach ein wichtiger Faktor dafür, wie viel ein Gehalt X tatsächlich wert ist. Gleichzeitig können niedrige Lebenshaltungskosten damit ein zusätzliches Attraktivitätskriterium für einen Unternehmensstandort sein.

Jobsuchende sollten daher vor einem Umzug genau prüfen, ob sich dieser tatsächlich lohnt – oder auch Nachbarkreise als Wohnort in Erwägung ziehen. Manchmal kann es sich auszahlen, eine gewisse Pendelstrecke zum Arbeitsplatz in Kauf zu nehmen, obwohl auch hierfür wieder Kosten anfallen. Keine leichte Entscheidung, bei der aber der StepStone Lebenskostenrechner hilft. Hier können die Lebenshaltungskosten zwischen zwei Orten gezielt verglichen werden und somit Entscheidungshilfe bieten.

Aber nicht nur für Jobsuchende rät es sich, sich mit dem Thema Lebenshaltungskosten auseinanderzusetzen. Denn der Unternehmensstandort ist ein wesentliches Entscheidungskriterium für Jobsuchende – und somit ein gutes Argument auf der Seite der Arbeitgeber, um die richtigen Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Die Analyse kann zwei logische Ergebnisse bringen. Möglicherweise ist der eigene Unternehmensstandort attraktiver als gedacht oder eben weniger attraktiv. Im zweiten Fall kann es Sinn ergeben, mögliche Neuzugänge bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen oder geldwerte Arbeitgebervorteile, wie etwa Jobtickets, stärker zu betonen. Auch für Gründer können die Lebenshaltungskosten wertvolle Informationen liefern. Vielleicht muss es zu Beginn der Geschäftstätigkeit ja gar nicht die trendige Metropole sein. Andere Standorte kommen dem zu Anfang meist geringerem Lohnniveau eher entgegen. Weitere Analysen und Tipps hält der StepStone Kostenreport bereit, der auf dieser Seite gratis zum Download bereitsteht.

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Über den StepStone Kostenreport

Wie viel ist mein Gehalt wirklich wert? Wo möchte ich gern leben und arbeiten? Der Unternehmensstandort und das Gehalt sind zentrale Faktoren bei der Entscheidung für einen Job. Lebenshaltungskosten sind hochgradig individuell und orientieren sich neben persönlichen Vorlieben und Verpflichtungen vor allem am individuellen Einkommen. Für die bessere Vergleichbarkeit wurden deshalb auf Basis der 128.000 Gehaltsdaten, die dem StepStone Gehaltsreport 2020 zugrunde liegen, Durchschnittsgehälter für 395 Stadt- und Landkreise in Deutschland mit den jeweiligen Lebenshaltungskosten vor Ort – bestehend aus Miete, Transport, Nahrungsmitteln und Freizeitaktivitäten – für ein konstantes Leistungsniveau in Bezug gesetzt. Grundlage der Ermittlung des Leistungsniveaus war das Bruttodurchschnittsgehalt für Deutschland nach StepStone Gehaltsreport 2020.

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