19.07.2024
Lesedauer: 7 Min.

Wer ist beliebtester Arbeitgeber Deutschlands? Universum Arbeitgeberranking Studierende 2024

Jasmin Berger
Jasmin Berger

Inhalt

  • Die Top 5 Arbeitgeber
  • Porsche ist größter Gewinner
  • Generation Z startet ins Berufsleben
  • Wie wichtig ist Homeoffice?
  • Gender Pay Gap beginnt bereits im Studium
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Um in Zeiten von Arbeiterlosigkeit Studierende erfolgreich anzusprechen, ist es wichtig zu wissen: Was begeistert und überzeugt die gesuchten Talente, wenn es um ihren zukünftigen Job geht? Was macht Arbeitgeber für sie attraktiv? Genau danach befragt die zur The Stepstone Group gehörende Employer-Branding-Beratung Universum jährlich Studierende weltweit. Wir geben einen Einblick in die wichtigsten Ergebnisse des Universum Student Survey Deutschland 2023, auf dem auch die aktuellen Rankings der Attraktivsten Arbeitgeber der Studierenden beruhen. Universum hat dafür zwischen September 2022 und März 2023 deutschlandweit über 35.500 Studierende verschiedener Fachbereiche befragt.

Die Top 5 der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands bei Studierenden

Wenn es darum geht, in der Gunst der Studierenden ganz weit oben zu stehen, sind die Top 5 in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil. So bleibt die Spitzenposition als jeweils beliebtester Arbeitgeber in allen vier Fachbereichen unverändert. In den Naturwissenschaften behalten sogar alle fünf Unternehmen ihre Plätze. Den größten Sprung schafft die BMW Group im Ingenieurwesen mit drei Plätzen nach oben auf Rang 2.

WirtschaftswissenschaftenIngenieurwesenITNaturwissenschaften
1PorschePorscheGoogleBioNTech
2Mercedes-Benz GroupBMW Group (+3)Microsoft (+1) Max-Planck-Gesellschaft
3BMW GroupMercedes-Benz Group (-1)Apple (-1) Bayer
4AppleSiemens (-1)PorscheFraunhofer-Gesellschaft
5Audi (+1)Audi (-1) Mercedes-Benz Group (+2)Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 
Infografik des Universum Arbeitgeberranking Studierende 2024 - Top 5 Arbeitgeber

Porsche ist größter Gewinner

Die großen Automobilunternehmen dominieren damit nach wie vor stark die oberen Plätze der Rankings der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen. Dennoch lässt sich seit mehreren Jahren beobachten, dass sie wie auch die Automobilzulieferer tendenziell an Prozentpunkten verlieren – bis auf zwei Ausnahmen: Die BMW Group und vor allem Porsche konnten ihre Beliebtheit deutlich steigern. Porsche ist in den aktuellen Rankings sogar der größte Gewinner in allen vier Fachbereichen. Am deutlichsten verbessert sich der Autobauer in den Wirtschaftswissenschaften mit 4 Prozentpunkten.

„Die Ergebnisse spiegeln die Schwierigkeiten bei der Transformation zu nachhaltiger Mobilität wider. Gleichzeitig zeigt sich eindrucksvoll die Bedeutung einer starken Arbeitgebermarke und vor allem, wie wichtig es ist, diese wirklich umzusetzen. Wer für die Themen bekannt ist, auf die Studierende Wert legen, hat in Sachen Attraktivität einen entscheidenden Vorteil“, sagt David Falzon. Porsche und BMW Group schaffen genau das: Sie werden überdurchschnittlich mit den Karrierepräferenzen assoziiert, die jungen Talenten wichtig sind und Arbeitgeber bei ihnen beliebt machen. So verbinden beispielsweise 63 Prozent der Studierenden aus den Fachbereichen Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften Porsche mit attraktiven und spannenden Produkten und Dienstleistungen, bei der BMW Group sind es 58 Prozent. Generell steht die Automobilindustrie für 52 Prozent der Studierenden für dieses Thema.

Porträt: David Falzon
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„Wer für die Themen bekannt ist, auf die Studierende Wert legen, hat in Sachen Attraktivität einen entscheidenden Vorteil.“

David Falzon, Country Manager Deutschland bei Universum

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Generation Z startet leistungsbereit und motiviert ins Berufsleben

Da die meisten der befragten Studierenden zur Generation Z zählen, liefert die Studie Hinweise, wie ambitioniert diese Altersgruppe ist. Dabei sehen wir, dass die Daten die stereotype Vorstellung der wenig ambitionierten Generation widerlegen:  Leistungsbezogene Aspekte sind ihnen bei der Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers durchaus wichtig. So stehen vielfältige Arbeitsaufgaben in den Altersgruppen 16 bis 21 sowie 22 bis 25 Jahre mit Rang 3 und 4 weit oben in der Liste der Eigenschaften, die Unternehmen zu beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands machen.

„Allerdings lässt der Vergleich mit Ergebnissen der Professional-Umfrage von Universum, vermuten, dass es weniger wichtig ist, zu welcher Generation Talente gehören. Vielmehr scheint die Lebensphase deren Karrierepräferenzen und Wünsche zu bestimmen – und damit folglich auch, was Unternehmen zu attraktiven Arbeitgebern macht. Im Studium oder zum Karrierestart sind andere Themen relevant als in der Phase der Familiengründung”, fasst David Falzon, Country Manager Deutschland bei Universum, die Ergebnisse zusammen. 

So verliert der Wunsch nach vielfältigen Arbeitsaufgaben bis zur Mitte der Erwerbstätigkeit an Bedeutung. Am unwichtigsten ist er mit Rang 10 für die 30- bis 39-Jährigen, bevor er wieder Wert gewinnt und bei den über 56-Jährigen wieder auf Rang 4 landet. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Themen Anerkennung von Leistung, Prestige und Markterfolg. Ein freundliches Arbeitsumfeld bleibt dagegen mit Platz 5 bis 8 für alle Altersgruppen ähnlich wichtig.

„Nach der Uni erstmal durchatmen? Keineswegs. Hochausgebildete junge Menschen starten motiviert und mit hohem Leistungsanspruch ins Berufsleben, wie die Universum-Studie zeigt. Arbeitgeber, die junge, qualifizierte Talente überzeugen wollen, müssen sich vor Augen führen, dass diese Leistung aber nicht von selbst kommt. Es braucht eine attraktive Arbeitgebermarke die sich mit den Werten, Wünschen und Zielen junger Menschen verbinden lässt. Unternehmen, die ein entsprechendes Match schaffen, werden in der Zeit der Arbeiterlosigkeit große Vorteile haben im Wettbewerb um die wenigen jungen Talente. Hier gilt es heute die richtigen Weichen zu stellen”, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group.

Porträtbild von Dr. Tobias Zimmermann, Stepstone Evangelist und Arbeitsmarktexperte
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„Es braucht eine attraktive Arbeitgebermarke die sich mit den Werten, Wünschen und Zielen junger Menschen verbinden lässt. Unternehmen, die ein entsprechendes Match schaffen, werden in der Zeit der Arbeiterlosigkeit große Vorteile haben im Wettbewerb um die wenigen jungen Talente.“

Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group

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Wie wichtig ist Homeoffice, um als beliebtester Arbeitgeber Deutschlands bei der Generation Z zu punkten?

Ein überraschendes Ergebnis sehen wir auch beim Thema Homeoffice: Die Universum-Daten widersprechen der gängigen Wahrnehmung, dass Remote Work besonders bei der Generation Z beliebt ist. Durchschnittlich 2,5 Homeoffice-Tage wünschen sich die Studierenden der Altersgruppen inklusive Generation Z zwischen 16 und 29 Jahren von ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Sie liegen damit etwas unter den Professionals zwischen 30 und 55 Jahren, die gerne 3 Homeoffice-Tage hätten.

Zudem legen Letztere deutlich mehr Wert auf Homeoffice als die Generation Z: In der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre geben 65 Prozent an, dass dessen Verfügbarkeit für sie wichtig oder sehr wichtig ist. Bei den 40- bis 55-Jährigen sind es 62 Prozent. Im Gegensatz dazu trifft das lediglich auf 35 Prozent der 16- bis 21-Jährigen und knapp 48 Prozent der 22- bis 25-Jährigen. Bei den 26- bis 29-Jährigen sind es mit 54 Prozent nur geringfügig mehr. Die Generation Z liegt damit am unteren Ende der Skala.

Gender Pay Gap beginnt bereits im Studium

Danach gefragt, was Arbeitgeber bei Studierenden in Deutschland beliebt macht, stehen ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft in allen Fachbereichen sowie bei beiden Geschlechtern ganz oben auf der Liste. Allerdings unterscheiden sich Frauen und Männer, wenn es um konkrete Beträge geht: Frauen erwarten mit jährlich 18 Prozent rund 10.000 Euro weniger Gehalt als ihre männlichen Kommilitonen. Zwar gibt es zwischen den einzelnen Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften Unterschiede, dennoch bleibt die Tendenz bestehen. So sind beispielsweise die Gehaltswünsche von Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften, die im Bankenumfeld einsteigen möchten, 16 Prozent und 9.901 Euro niedriger als die ihrer männlichen Kommilitonen.

Gleichzeitig ist Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern (Gender Pay Equality) für Frauen durchaus wichtig. Das Thema rangiert auf Platz 12 ihrer Liste der Eigenschaften, die Arbeitgeber beliebt machen. Bei Männern steht Gender Pay Equality dagegen auf Rang 40 und ist damit für sie am unwichtigsten.

Icon: Absolventenhut

Sie möchten wissen, welche Themen Studierenden noch wichtig sind? Oder welche weiteren Unternehmen zu den beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands zählen? Bei Universum finden Sie die aktuellsten Arbeitgeber-Rankings von Studierenden und jungen Berufstätigen.
Darüber hinaus können Sie mehr über die Daten erfahren, auf denen die Rankings sowie die Karrierepräferenzen der jungen Talente basieren.