15. April 2025
Lesedauer: 7 Min.

Bewerberqualität steigern: drei Ansätze von Henkel & Orion Carbons

Inhalt

  • Definition: qualitative Bewerbung
  • Warum Bewerbungen nicht passen
  • Drei Ansätze für eine bessere Qualität
  • Stepstone Recruit
  • Exkurs: Was Stepstone macht

Webinar-Aufzeichnung

Unklare Profile, schwache Attraktivität, falsche Matches: Recruiter von Henkel und Orion Carbons diskutieren über
die größten Recruiting-Herausforderungen.

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Gute Bewerberqualität ist der Schlüssel zum Recruiting-Erfolg, doch Personalverantwortliche stehen vor einer wachsenden Herausforderung: Über den gesamten Arbeitsmarkt hinweg sind nur 31% der Unternehmen mit der Qualität ihrer Bewerbungen zufrieden1, was zu längeren Vakanzen und höheren Kosten führt.

Obwohl Qualität für jedes Unternehmen eine andere Bedeutung hat, bleibt das Ziel gleich: die richtigen Talente finden. Stepstone Kunden Christoph Schulz, EMEA Talent Acquisition Manager bei Orion Carbons, und Martin Spielvogel, Head of Recruiting Germany & Switzerland bei Henkel, erzählten in einem Webinar wie sie ihre Bewerberqualität messbar steigern konnten.

Wie Großunternehmen eine qualitativ hochwertige Bewerbung definieren

Großunternehmen wie Henkel und Orion Carbons haben klare Vorstellungen davon, was eine qualitativ hochwertige Bewerbung ausmacht. Dies ist angesichts der Herausforderungen im aktuellen Bewerbungsmarkt von besonderer Bedeutung: Laut einer Stepstone Umfrage werden bis zu 75% der eingegangenen Bewerbungen von Personalern direkt aussortiert und kommen gar nicht erst in die engere Auswahl.1

Porträtbild von Martin Spielvogel, Head of Recruitment Germany & Switzerland bei Henkel

Die Qualität [von Bewerbungen] nimmt durchaus ab. Wir [Recruiter*innen] müssen uns selbst hinterfragen und schauen, ob wir gewisse Stellen zukünftig anders besetzen. Anders heißt nicht schlechter, aber kreativer.

Martin Spielvogel, Head of Recruiting Germany & Switzerland

Für eine gute Bewerbung ist nicht nur die fachliche Expertise entscheidend. Soft Skills und “Cultural Fit” spielen für Orion Carbons eine ebenso wichtige Rolle.

Christoph Schulz, EMEA Talent Acquisition Manager bei Orion Carbons, erklärt, wie er eine qualitativ hochwertige Bewerbung definiert.

“Die Skills und die Passung zur Unternehmenskultur gehen Hand in Hand”, stimmt Martin Spielvogel von Henkel zu. Um aus der Masse hervorzustechen, schätzt das Industrieunternehmen zusätzlich kreative Ansätze wie Videobotschaften.

Martin Spielvogel, Head of Recruiting Germany & Switzerland bei Henkel, schätzt Bewerbungen, die ein kreatives Element mit sich bringen.

Zusammengefasst: Eine qualitativ hochwertige Bewerbung zeigt, dass sich der*die Bewerber*in intensiv mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hat, sowohl fachlich als auch kulturell.

Warum passen Bewerbungen nicht?

Von mangelnder Qualität der Bewerbungsunterlagen, über fehlende Grundvoraussetzungen wie Arbeitserlaubnis, Sprachkenntnisse oder Ausbildung, bis hin zu mangelndem Cultural Fit – die Gründe für unpassende Bewerbungen sind vielfältig und reichen weit über fachliche Defizite hinaus.1

Balkendiagramm: "4 Gründe, warum Bewerbungen scheitern". 1. Unvollständige Unterlagen ; 2. Fehlende Grundvoraussetzungen ; 3. Unzureichende fachliche Qualifikation ; 4. Kein Match mit der Firmenkultur

Drei Ansätze für eine bessere Qualität von Bewerbungen

Qualität statt Quantität: Im Recruiting geht es darum, die richtigen Talente zu finden. Henkel und Orion Carbons haben drei effektive Strategien entwickelt, um die Trefferquote bei Bewerbungen zu erhöhen.

Webinar-Aufzeichnung

Henkel & Orion Carbons packen aus: Candidate Experience, Skills-based-Hiring & KI – so geht Recruiting im Jahr 2025

1.

Anforderungsprofil gemeinsam mit dem Hiring Manager erstellen

Orion Carbons optimiert seinen Recruiting-Prozess durch die sorgfältige Erstellung des Anforderungsprofils. In einem zwei- bis dreistündigen Gespräch erörtern das Talent-Acquisition-Team und der Hiring Manager detailliert die Stellenanforderungen. Dabei werden die wesentlichen Voraussetzungen für die Stelle festgelegt:

  • Soft Skills
  • Fachkompetenzen
  • Rahmenbedingungen
  • Ablauf des Rekrutierungsprozesses
  • Gewünschte Bildungsabschlüsse inkl. Alternativen

Dieser gründliche Ansatz sorgt für Klarheit im Recruiting-Team, verhindert spätere Überraschungen und bildet die Basis für zielgerichtete Stellenausschreibungen und eine effiziente Bewerberauswahl.

Deckblatt der Vorlage: Anforderungsprofil für bewerbungsstarke Stellenanzeigen

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Illustration: Astronauten fliegen in den Himmel

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2.

Sich auf die Skills bzw. Kompetenzen fokussieren

Moderne Unternehmen wie Orion Carbons und Henkel setzen zunehmend auf Skill-Based-Hiring, einen Ansatz, der den Fokus von formalen Abschlüssen auf tatsächliche Fähigkeiten verlagert. Dabei werden sowohl Hard Skills (Fachkompetenzen) als auch Soft Skills berücksichtigt.

  • Hard Skills bilden zwar die fachliche Basis, doch Orion Carbons bewertet Erfahrung ganzheitlich – ob aus Ausbildung, Studium oder Praxis. Statt auf Abschlüsse zu bestehen, werden die Fähigkeiten der Kandidaten direkt getestet.
  • Gleichzeitig gewinnen für Henkel Soft Skills wie Anpassungsfähigkeit, Lernbereitschaft und Agilität an Bedeutung.

Um beide Skillsets zu evaluieren, nutzen die beiden Unternehmen verschiedene Methoden:

Piktogramm von Dokumenten

Case Studies oder Fallstudien: Orion setzt für bestimmte Stellen auf praxisnahe Case Studies und Situationsgespräche, die reale Herausforderungen des Unternehmens widerspiegeln.

Piktogramm mit zwei Sprechblasen

Strukturierte Interview-Fragen: Henkel verwendet die STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result), eine verhaltensbasierte Interviewtechnik, bei der Kandidaten konkrete Beispiele aus ihrer Erfahrung anhand von Situation, Task (Aufgabe), Action (Handlung) und Result (Ergebnis) beschreiben. Beispiele für solche Fragen können sein:

  • “Wie haben Sie auf eine unerwartete Änderung im Arbeitsalltag reagiert?”
  • “Was war Ihre größte Herausforderung im Job und wie haben Sie diese gemeistert?”
  • “Welche Erkenntnis haben Sie aus einem gescheiterten Projekt gezogen?”

Diese Ansätze ermöglichen es Recruiter*innen, die tatsächlichen Fähigkeiten und Verhaltensweisen der Bewerber*innen in realen Arbeitssituationen besser einzuschätzen, die Kandidat*innen jenseits formaler Qualifikationen zu beurteilen, und so qualitativ hochwertigere Einstellungsentscheidungen zu fördern.

Deckblatt des Dokuments: Die STAR-Methode, 50 starke Interview-Fragen

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3.

Die Stelle in der Stellenausschreibung in den Vordergrund rücken

Um qualitativ hochwertige Bewerbungen zu erhalten, setzen Unternehmen wie Henkel und Orion Carbons verstärkt darauf, die ausgeschriebene Stelle selbst in den Mittelpunkt ihrer Stellenanzeigen zu rücken – und nicht das Unternehmen oder eine ausführliche Unternehmensvorstellung. Der Fokus liegt primär auf der zu besetzenden Position, was für Henkel neu ist, gibt Martin Spielvogel zu.

Henkel erkennt, dass die Qualität der eingehenden Bewerbungen stark von der Präzision der Stellenausschreibung abhängt. Dabei achten sie besonders auf:

  • das richtige Wording,
  • ein ansprechendes Format,
  • eine klare Kommunikation der Stellenanforderungen.

Der Fokus geht von der Unternehmensdarstellung weg und wird stärker auf die spezifischen Aspekte der Stelle gelenkt.

Orion geht noch einen Schritt weiter und versetzt sich in die Lage potenzieller Bewerber: Was benötigen diese, um sich angesprochen zu fühlen und zu bewerben? Statt einer generischen Einleitung konzentrieren sie sich direkt auf die Stellenbeschreibung und ergänzen diese mit:

Diese bewerberorientierte Herangehensweise zielt darauf ab, von Anfang an Transparenz zu schaffen und die Relevanz für qualifizierte Kandidaten zu erhöhen.

Eine Frau arbeitet vor einem Laptop, auf dem eine Stepstone Stellenanzeige zu sehen ist

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Ein Mann und eine Frau arbeiten vor einem Laptop

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Exkurs: Wie Stepstone sich für qualitativ hochwertige Bewerbungen einsetzt

Stepstone hat mehrere Funktionen eingeführt, um die Qualität der Bewerbungen zu verbessern:

Screenshot des Produkts „Doppelte Bewerbung“ von Stepstone. Zoom auf eine Stellenanzeige, in der die Schaltfläche „Jetzt bewerben“ durch eine Schaltfläche „Bereits beworben!“ ersetzt wurde.

Die Verhinderung von Mehrfachbewerbungen3 auf dieselbe Stelle hält den Bewerbungseingang übersichtlich und spart Zeit bei der Sichtung.

Screenshot des Produkts „Profile Match“ von Stepstone. Ein Barometer mit einem Pfeil drückt den Grad des Matchings zwischen einem Bewerberprofil und der Stellenanzeige aus. Neben dem Barometer werden Textbeispiele für „Poor Match“ und „Excellent Match“ angezeigt.

Dank eines intelligenten Kompetenz-Matchings werden Kandidat*innen in den Suchergebnissen zuerst die Stellen angezeigt, die am besten zu ihrem hinterlegten Profil passen. Dieses Matching reduziert unpassende Bewerbungen um 8,6 %.

Screenshot des Produkts „E-Mail-Benachrichtigung“ von Stepstone. In einer E-Mail werden Stellenangebote aufgelistet. Oben im ersten Angebot wird in blauer Schrift ein Tag „Perfect Match“ angezeigt.

Mehr als 3,6 Millionen Kandidat*innen bekommen jede Woche passend zu ihrem Profil E-Mail-Benachrichtigungen, in denen die Stellen nach Relevanz sortiert sind. Durch diese Funktion erhalten Recruiter*innen 15 % mehr passende Bewerbungen.

Das Ergebnis? Stepstone liefert 1,5-mal mehr Kandidat*innen, die zum Interview eingeladen werden, als der nächste Wettbewerber.2


Quellen:
1 Stepstone Befragung, 2025
² Stepstone Befragung, 2024
3 Nur für Stellenanzeigen, deren Bewerbungen ausschließlich über und auf Stepstone erfolgen und die in Recruit / Kundencenter verwaltet werden.