Einstiegsgehalt für Berufsanfänger*innen: Das müssen Sie wissen

In Deutschland sprechen wir nur selten über das Thema Gehalt. Das macht es Berufseinsteiger*innen besonders schwer, einzuschätzen, welches Einstiegsgehalt sie mit ihrem Abschluss erwarten können. Und auch für Personaler*innen ist das Einstellen von Berufsanfänger*innen herausfordernd. Schließlich kennen viele ihren Marktwert noch nicht und haben wenig Berufserfahrung vorzuweisen.

Dabei können Sie Berufseinsteiger*innen gezielt zu einer Bewerbung motivieren und so die Führungskräfte von Morgen einstellen, wenn Sie schon in Ihrer Jobanzeige das Einstiegsgehalt angeben. Das gibt wichtige Orientierung und kann die Bewerberquote erhöhen. Doch welches Einstiegsgehalt sollten Sie jungen Wirtschaftswissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Co überhaupt zahlen? Was ist ein gutes Einstiegsgehalt? In welchen Branchen sind die Gehälter besonders gut? Und welche Faktoren beeinflussen die Einstiegsgehälter?

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Wie wichtig ist die Angabe des Einstiegsgehalts in Stellenanzeigen?

Rund 90 Prozent der Berufseinsteiger*innen mit Hochschulabschluss oder einer abgeschlossenen Ausbildung geben an, dass sie sich mit höherer Wahrscheinlichkeit auf eine Stellenanzeige bewerben, wenn dort konkrete Angaben zum Gehalt oder Gehaltsrahmen gemacht werden. Außerdem befürworten sie mehr Gehaltstransparenz in Deutschland, da konkrete Angaben zum Gehalt ihre Meinung zu einem Unternehmen positiv beeinflussen.

Schließlich ist es insbesondere für Berufseinsteiger*innen schwer, ihren Marktwert einzuschätzen und in einem ersten Bewerbungsgespräch selbstbewusst zu verhandeln. Fehlende Gehaltsangaben in Stellenanzeigen führen dazu, dass knapp drei Viertel der Berufseinsteiger*innen ihren Marktwert nicht gut einschätzen können. 

Die Angabe des Einstiegsgehalts in Jobanzeigen ermöglicht es Berufseinsteiger*innen, sich ein klares Bild davon zu machen, was ihre Arbeit wert ist, was wiederum dazu führen kann, dass sich mehr Menschen auf eine Stelle bewerben.

Schon gewusst? Rund 90 % der Kandidat*innen bewerben sich eher auf Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben.

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Was sollten Sie in der Stellenanzeige kommunizieren, um Berufseinsteiger*innen anzusprechen?

Seien Sie in der Stellenanzeige ehrlich und transparent. Ein prägnanter Anzeigentitel, eine klare Benennung des Arbeitsortes sowie eine deutliche Beschreibung der Tätigkeit gehören in eine Stellenanzeige. Auch die Qualifikationen, die jemand mitbringen sollte, sollten in der Stellenanzeige stehen.
Schreiben Sie in eine Stellenanzeige eine Formulierung wie „Berufseinsteiger*innen sind willkommen“ oder „Wir freuen uns auch auf Bewerbungen von Berufseinsteiger*innen“, kann das die Hürde zur Bewerbung nehmen.

Geben Sie dann noch eine Gehaltsspanne an, in der das Einstiegsgehalt liegen wird, haben Sie viele wichtige Schritte unternommen, um Berufseinsteiger*innen gezielt anzusprechen.

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Wie viel verdienen Berufseinsteiger*innen in Deutschland?

Der Stepstone Gehaltsreport gibt Ihnen eine Antwort auf die Frage, wie viel Sie Berufseinsteiger*innen bezahlen sollten.  Erfahren Sie, was die Mediangehälter in den verschiedenen Branchen sind und kalkulieren Sie das Gehalt für die Stelle auf Basis dieser Information in Kombination mit Ihrer eigenen wirtschaftlichen Rechnung.

Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Hochschulabsolvent*innen häufig höhere Einstiegsgehälter erhalten als Absolvent*innen einer Ausbildung:

• Mit Hochschulabschluss liegt das Einstiegsgehalt für Berufseinsteiger*innen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung, die jünger als 28 Jahre sind und keine Personalverantwortung haben, bei 45.000 Euro (Mediangehalt).
• Ohne Hochschulabschluss werden 34.500 Euro gezahlt.

Auch die Branche spielt eine entscheidende Rolle: Hochschulabsolvent*innen erhalten nicht immer die höchsten Gehälter, da es auch Ausbildungsberufe gibt, in denen gut bezahlt wird.

So lässt sich in der IT-Branche ohne Hochschulabschluss mehr Geld zum Einstieg verdienen (38.750 Euro) als in der Gastronomie & Hotellerie mit Hochschulabschluss (34.250 Euro). Und auch im Ingenieurwesen liegt das Einstiegsgehalt ohne Hochschulabschluss (40.250 Euro) im Schnitt über dem Einstiegsgehalt im Handwerk mit einem Hochschulabschluss (40.000 Euro).

„Die Ausbildung lohnt sich! Beim Thema Gehalt stehen Berufseinsteiger*innen nach der Ausbildung in manchen Berufen sogar besser da als mit einem Studium. Das ist keine Überraschung. In Zeiten der Arbeiterlosigkeit kann die Entscheidung für eine Ausbildung in besonders gefragten Jobs und Branchen das goldene Ticket für die Zukunft sein. Denn bis 2035 werden Deutschland sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen, schon heute gibt es bundesweit rund 1,7 Mio. offene Stellen. Ganz wichtig ist allerdings, die Entscheidung für Studium oder Ausbildung nicht ausschließlich vom Gehalt abhängig zu machen. Wer Spaß am Job hat und die eigenen Fähigkeiten und Interessen bestmöglich einsetzt, stellt die besten Weichen für eine erfolgreiche Karriere.“

Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group

In welchen Branchen ist das Einstiegsgehalt am höchsten?

Das höchste Einstiegsgehalt gibt es für Ärzt*innen, im Ingenieurwesen, im Bereich Beratung sowie bei Banken, Versicherungen und im Finanzwesen.

Die Top 10 Berufe, in denen sich das höchste Einstiegsgehalt verdienen lässt, sind:

Für Berufseinsteiger*innen kann die Branche, in der sie ihre Karriere starten, einen großen Unterschied auf dem Kontoauszug machen. Allein die Branche des ersten Arbeitgebers kann der Auswertung zufolge einen Unterschied von bis zu 15.000 € am Ende des Jahres ausmachen.

Wie zufrieden sind Berufseinsteiger*innen mit ihrem Gehalt?

Zwischen Hochschulabsolvent*innen und Absolvent*innen einer Ausbildung gibt es Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt:
Knapp zwei Drittel der Hochschulabsolvent*innen waren im Jahr 2023 mit ihrem Gehalt unzufrieden und nur knapp ein Drittel waren zufrieden.
Im Vergleich zum Jahr 2022 haben sich diese Zahlen noch einmal erheblich verschlechtert.

Bei den Berufseinsteiger*innen ohne Hochschulabschluss zeichnet sich derselbe Trend ab: im Jahr 2023 waren mehr als 70 Prozent unzufrieden (2022: noch um die 66 Prozent) und nur um die 30 Prozent waren zufrieden (2022: noch um die 33 %).

Insbesondere in Zeiten der Arbeiterlosigkeit, ist es ein Alarmsignal für Unternehmen, dass 66 Prozent der Hochschulabsolvent*innen und 70 Prozent der Absolvent*innen einer Ausbildung mit ihrem Gehalt unzufrieden sind. Nicht ohne Grund ist das Gehalt der Nummer-1-Faktor für einen Jobwechsel: zwei Drittel der Menschen wechseln ihren Job aus diesem Grund. (Quelle: Stepstone Studie „The Silent Resignation“ 2022)

Über den Stepstone Gehaltsreport 2025

Für den Gehaltsreport 2025 wurden 1.052.211 Vergütungsdaten ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2022 bis November 2024 erhoben wurden. Alle Gehaltsdaten sind in Euro angegeben, zugunsten der besseren Lesbarkeit gerundet und weisen den Median des Gehaltsniveaus im Jahr 2024 aus, sofern nicht anders angegeben. Die Daten beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen, Prämien etc.

Sämtliche Auswertungen basieren auf erhobenen Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Davon stammen 63 % von Männern und 33 % von Frauen. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt 31 Prozent.

Sämtliche Daten wurden von unseren Vergütungsberater*innen geprüft und einer Gewichtung unterzogen. Die Angaben sind repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung auf Bundes- und Landesebene nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss und Wirtschaftssektor.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Einstiegsgehalt