
Fragen an Bewerber*innen: So finden Sie die perfekten Talente
Inhalt
- Fragenkatalog
- Persönliche Fragen
- Beispielfrage
- Alternative Interviewfrage
- Fragen zur Arbeitsweise
- Interviewfragen zur Arbeitsweise
- Fragen zu Kompetenzen
- Fragen zu Stärken und Schwächen
- Beispielfragen zu Kompetenzen
- Fragetechnik: Situationsfrage
- Stressfragen im Vorstellungsgespräch
- Stressfragen: Beispiele
- Stressfragen als Situationsfragen
- FAQ

STAR-Methode: 50 starke Interview-Fragen
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Sie haben eine Stellenanzeige geschaltet und im Vorfeld eine Auswahl an potenziellen Talenten getroffen: Nun stehen die einzelnen Bewerbungsgespräche mit den potenziellen Talenten an, um den*die beste*n neue Kolleg*in zu finden. Wir haben Ihnen eine Auswahl bewährter Fragen zusammengestellt, damit Sie das beste Talent für Ihre Ausschreibung finden.
In unserem Gesprächsleitfaden präsentieren wir Ihnen einen Fragenkatalog mit ausgewählten Fragen, die Personalverantwortliche und Führungskräfte Bewerber*innen in Vorstellungsgesprächen stellen können, um das richtige Talent auszuwählen.
Wie unser Fragenkatalog Ihnen im Vorstellungsgespräch helfen kann
Mit gezielten Fragen und der richtigen Fragetechnik finden Sie im Rahmen von Vorstellungsgesprächen im Handumdrehen alles Wichtige über den Hintergrund, die Motivation und die Eignung der Bewerbenden heraus. So stellen Sie sicher, dass Sie genau die richtigen Talente an Bord holen, die nicht nur fachlich, sondern auch persönlich in Ihr Unternehmen und das jeweilige Team passen.
Unser Fragenkatalog gliedert sich als Gesprächsleitfaden für Bewerbungsgespräche in vier Schritte:
- Persönliche Fragen
- Konkrete Fragen zur Arbeitsweise
- Konkrete Fragen zu Fähigkeiten und Kompetenzen
- Stressfragen

50 kompetenzbasierte Fragen für Ihr nächstes Interview
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Persönliche Fragen an Bewerber*innen
Persönliche Fragen, die die Person hinter der Bewerbung betreffen, sind ein sehr guter Gesprächsöffner im Vorstellungsgespräch, wenn sich die Gesprächspartner zu Beginn besser kennenlernen wollen. Gerade am Anfang des Gesprächs ist es wichtig, die Kandidat*innen nicht direkt in ein Kreuzverhör zu nehmen, sondern eine professionelle, freundliche und entspannte Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Die Selbstpräsentation der Kandidat*innen am Anfang des Vorstellungsgesprächs bietet Ihnen einen ersten Eindruck über deren Fähigkeiten, zu kommunizieren und Sachverhalte klar und deutlich auszudrücken.
Beispielfrage: “Erzählen Sie mir etwas über sich…”
Diese einleitende Frage bietet den Bewerber*innen im Vorstellungsgespräch die Chance, sich und ihre bisherige berufliche Laufbahn kurz vorzustellen. Darüber können sie Ihnen einen Einblick in einige Punkte ihres persönlichen und beruflichen Werdegangs geben, wichtige Stationen ihrer Karriere beleuchten und ihre Karriereplanung für die Zukunft skizzieren.
Alternative Interviewfrage: “Führen Sie mich durch Ihren Lebenslauf…”
Wenn Sie merken, dass die Bewerbenden zu Beginn des Gesprächs nervös sind, bieten Sie ihnen mit dieser einleitenden Frage eine gedankliche Stütze. Händigen Sie den Bewerbenden eine Kopie ihres Lebenslaufs aus, den sie Ihnen im Rahmen ihrer Bewerbung zugesandt haben. So bieten Sie den Bewerbenden im Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, sich anhand ihres Lebenslaufs zu orientieren und einige Punkte ihres bisherigen Berufswegs detailliert zu erläutern.

Tipp: Stellen Sie Fragen zu Ihrem Unternehmen
- “Warum interessieren Sie sich für unser Unternehmen?”: Mit dieser Frage können Sie herausfinden, ob die Bewerbenden mit guter Vorbereitung in das Bewerbungsgespräch gekommen sind. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn sich Bewerbende im Vorfeld mit Ihrem Unternehmen auseinandergesetzt und ein klares Bild von (inklusive der Erwartungen an) Ihrem Unternehmen haben.
- “Wie passt diese Stelle zu Ihrem Karriereweg?” oder “Warum wollen Sie diese Stelle?”: Mit diesen Fragen können Sie als zukünftige Arbeitgebende einen Einblick in die langfristige Karriereplanung der Bewerbenden gewinnen. Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Bewerbenden echte Begeisterung für den Job und Ihr Unternehmen zeigen.
- “Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?”: Gerade in Hinblick auf eine längere Zusammenarbeit oder bei unbefristeten Stellen ist diese Frage entscheidend für zukünftige Arbeitgebende. Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Karriereplanung der Bewerbenden Hand in Hand mit den Wachstumsplänen und Zielen Ihres Unternehmens gehen.
Konkrete Fragen zur Arbeitsweise an Bewerber*innen
Nachdem Sie sich im ersten Teil des Vorstellungsgesprächs einen umfassenden Überblick über die Person hinter dem Bewerbungsschreiben und deren beruflichen Werdegang verschafft haben, ist es im nächsten Schritt wichtig, gezielte Fragen zur Arbeitsmoral bzw. der Motivation der Talente zu stellen. Ziel ist es, zu erfahren, wie die Talente arbeiten.
Mögliche Interviewfragen zur Arbeitsweise der Bewerbenden
- “Erzählen Sie mir von Ihrem derzeitigen Job…”: Mit dieser Frage gewinnen Sie Einblicke in die aktuelle Position der Bewerbenden, ihre Verantwortlichkeiten, Erfolge und die Beziehung zu ihren bisherigen Arbeitgebenden.
- “Beschreiben Sie Ihr ideales Arbeitsumfeld…”: Mit dieser Frage können Sie die Vorlieben der Bewerbenden und deren Kompatibilität mit Ihrer Unternehmenskultur beurteilen.
- “Wie organisieren Sie Ihre Aufgaben und Ihren Workload?”: Diese Frage gibt Ihnen Aufschluss über das Zeitmanagement und die Fähigkeit der Kandidat*innen, sich eigenständig zu organisieren und ihre Aufgaben zu priorisieren.
- “Was sind Ihre Gehaltsvorstellungen?”: Die Frage nach dem Wunschgehalt ist für beide Gesprächsteilnehmende oft sehr knifflig. Doch gibt sie Ihnen als zukünftige Arbeitgebende Aufschluss darüber, ob die Bewerbenden realistische Gehaltsvorstellungen haben, die sowohl mit der Unternehmenspraxis als auch den eigenen Fähigkeiten übereinstimmt. Nicht zuletzt ist es sinnvoll, möglichst früh festzustellen, ob die Vorstellungen von Bewerber*in und Arbeitgeber zusammenkommen oder nicht.

Tipp: Mit “Haben Sie noch Fragen an mich?” Eigeninitiative von Bewerbenden fordern
Nachfragen sind ein hohes Gut im Vorstellungsgespräch. Nachfragen zeigen, dass die Bewerbenden sich im Vorfeld über Ihr Unternehmen informiert haben und mit guter Vorbereitung in die Bewerbungssituation gegangen sind.
Es ist daher wichtig, dass Sie, von der Arbeitgeberseite her, die Kandidat*innen ermutigen, im Rahmen des Vorstellungsgesprächs eigene Fragen zu stellen. Zum einen bricht dies die einseitige Gesprächssituation auf und die Bewerbende fühlen sich nicht wie in einem Verhör. Zum anderen bieten Sie den Bewerbenden so die Möglichkeit, im Vorstellungsgespräch ihre Begeisterung und Interesse für die Stelle auszudrücken.
Konkrete Fragen zu Fähigkeit und Kompetenzen der Bewerbenden
Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellen Sie mehr und mehr konkrete Fragen, die darauf abzielen, sich ein umfassendes Bild über die Fähigkeiten und Kompetenzen der Bewerbenden zu bilden.
Diese konkreten Fragen geben Aufschluss über wichtige Soft Skills, wie Problemlösungsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit im Team. Stellen Sie auch konkrete Fragen zu Hard Skills der Bewerbenden. Dabei kann es sich etwa um technische Fähigkeiten handeln, die nötig sind, um die Aufgaben, die mit dem Job verbunden sind, zu bewältigen.
Fragen Sie nach Stärken und Schwächen der Bewerbenden
- “Was sind Ihre Stärken?”: Stellen Sie diese Frage im Vorstellungsgespräch, um Bewerbenden die Möglichkeit zu geben, ihre wichtigsten Stärken zu beschreiben und zu erklären, wie diese zur angestrebten Position passen.
- “Was sind Ihre Schwächen?”: Damit möchten Sie einschätzen, ob die Bewerbenden in der Lage sind, sich selbst zu reflektieren und Schwächen einzugestehen. Ein gutes Zeichen ist es zudem, wenn Bewerber*innen Bereitschaft zeigen, aktiv an der Überwindung ihrer Schwächen zu arbeiten und Lösungsansätze nennen.
Beispielfragen zu Fähigkeiten und Kompetenzen der Bewerbenden
- „Wie meistern Sie Termindruck?“: Mit dieser Frage gewinnen Sie im Vorstellungsgespräch Aufschluss über das Zeitmanagement und die Prioritätensetzung der Bewerbenden. Dies ermöglicht Ihnen herauszufinden, wie die Kandidat*innen unter Druck arbeiten, mit herausfordernden Aufgaben umgehen und ob sie stressresistent sind.
- „Bevorzugen Sie die Arbeit allein oder im Team?“: Eine Balance zwischen Eigenständigkeit und der Fähigkeit, im Team mit Kolleg*innen zusammenarbeiten, ist ein Pluspunkt für potenzielle Talente.
Fragetechnik: Situationsfrage
Situationsfragen sind eine bewährte Fragetechnik in Vorstellungsgesprächen. Mit dieser Fragetechnik fordern die Interviewführenden die Bewerber*innen dazu auf, sich eine bestimmte, knifflige Situation vorzustellen. Danach folgt von den Bewerbenden eine, mit konkreten Beispielen untermauerte, Antwort, wie sie in der Vergangenheit mit einer solchen Situation umgegangen sind oder in der Zukunft damit umgehen werden.
Beispiele:
- “Erzählen Sie mir von einer schwierigen Arbeitssituation und wie Sie diese gemeistert haben…”: Diese Frage gibt Ihnen einen Einblick in die Problemlösungsfähigkeit der Kandidat*innen.
- “Beschreiben Sie eine Situation, als Sie hinter dem Zeitplan zurückgeblieben sind. Was lief schief und was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?”: Diese Frage gibt Ihnen Aufschluss über die Fähigkeit der Kandidat*innen, aus vergangenen Fehlern zu lernen und Verantwortung zu übernehmen.
Stressfragen im Vorstellungsgespräch
Stressfragen stellen eine spezielle Art von Bewerbungsfragen dar. Diese Fragetechnik ist darauf ausgerichtet, im Vorstellungsgespräch herauszufinden, wie Bewerbende auf Herausforderungen und knifflige Situationen reagieren. Diese Art von Fragen bietet Ihnen Einblicke in die Belastbarkeit der Kandidat*innen.
Durch gezielte Stressfragen im Vorstellungsgespräch können Sie abschätzen, wie gut die Bewerbenden unter Druck arbeiten und welche Herangehensweisen sie in kritischen Situationen wählen. Je nach Stelle, für die Sie eine Besetzung suchen, ist das notwendige Maß an Stressresistent mal mehr relevant und mal weniger.
Stressfragen: Ausgewählte Beispiele
- “Was denken Sie, welche Herausforderungen im Unternehmen auf Sie warten?”: Diese Frage gibt Ihnen Aufschluss darüber, ob die Kandidat*innen eine kritische Denkweise und eine ehrliche Einschätzung der eigenen Position besitzen.
- “Wie lösen Sie Konflikte mit Kolleg*innen am Arbeitsplatz?”: Mit dieser Frage können Sie die Teamfähigkeit der Bewerbenden genauer beurteilen. Wichtige Punkte: Empathie, kollegiale Zusammenarbeit und gute Kommunikation
- “Wie gehen Sie mit beruflichen Misserfolgen um?”: Die Art und Weise, wie Personen mit Misserfolgen umgehen, gibt Aufschluss darüber, was deren Bewältigungsstrategien sind. Achten Sie darauf, ob die Kandidat*innen in der Lage sind, aus Fehlern zu lernen und Verantwortung zu übernehmen.
Stressfragen als Situationsfragen
Gerade bei Stressfragen bieten sich Situationsfragen an.
Beispiele:
- “Erzählen Sie von einem Moment, in dem Sie schwieriges Feedback geben mussten.”: Diese Frage gibt Ihnen Aufschluss über die emotionale Intelligenz der Bewerbenden und deren Kompetenz, konstruktive Kritik zu formulieren und auch unter schwierigen Bedingungen positive Beziehungen zu Kolleg*innen zu pflegen.
- “Können Sie ein Beispiel nennen, in dem Sie schnell aber wohlüberlegt in einer heiklen Situation reagieren mussten?”: Beurteilen Sie mit dieser Frage die Fähigkeit der Bewerbenden, unter Druck mit Fingerspitzengefühl zu handeln.
- “Können Sie ein Beispiel nennen, bei dem Sie sich erfolgreich an Veränderungen am Arbeitsplatz angepasst haben?”: Diese Frage gibt Ihnen Aufschluss über die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Kandidat*innen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Bereiten Sie sich darauf vor, dass Bewerbende Fragen zur Unternehmenskultur, zur Teamdynamik, zu Karrierechancen, zu den spezifischen Aufgaben der Position und zu den nächsten Schritten im Bewerbungsprozess stellen.
Um Diskriminierung zu vermeiden und gesetzliche Vorgaben einzuhalten, sollten Sie Fragen zu Alter, Geschlecht, Familienstand, Religion und ähnlichen persönlichen Themen vermeiden. Es bleibt auch die Frage, wie wichtig oder relevant Antworten darauf wären.
Starten Sie das Gespräch mit einer kurzen Vorstellung Ihrerseits und leiten Sie dann über zu spezifischen Fragen zu den Fähigkeiten und Erfahrungen der Bewerbenden. Geben Sie anschließend den Bewerbenden die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen.
Durch gezielte Folgefragen erhalten Sie tiefergehende Einblicke in die Berufserfahrung, Kompetenzen und Problemlösungsfähigkeiten der Bewerbenden. Aktives Zuhören und das Stellen relevanter Folgefragen führen zu aussagekräftigen Dialogen, die eine umfassende Bewertung und fundierte Einstellungsentscheidungen ermöglichen.
Beenden Sie das Gespräch, indem Sie Ihre Dankbarkeit für die Teilnahme ausdrücken, die wichtigsten Punkte des Gesprächs zusammenfassen und die Erwartungen für die folgenden Schritte klären. So hinterlassen Sie einen positiven Eindruck und sorgen für eine angenehme Erfahrung aufseiten der Bewerbenden.





