
Teilzeit: Vorteile und Nachteile für Arbeitgeber – und warum viele Fachkräfte gerne mehr arbeiten würden
Inhalt
- Das Wichtigste in Kürze
- Definition Teilzeit
- Teilzeit-Modelle
- Regeln für Arbeitszeitverkürzung
- Vor- und Nachteile für Arbeitgeber
- Gründe für Teilzeit
- Wege, mehr Vollzeit zu ermöglichen
- Beispiele für mehr Vollzeit
- FAQs
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Viele Angestellte wählen eine Teilzeitbeschäftigung bewusst – manchmal bleibt ihnen aber keine andere Wahl. Sie würden gerne mehr arbeiten, finden aber keine passenden Angebote. Wenn du als Arbeitgeber trotz Teilzeit Karrierechancen eröffnest oder den Wechsel in Vollzeit erleichterst, profitierst du gleich mehrfach. In diesem Artikel erfährst du, welche Teilzeitmodelle es gibt, welche rechtlichen Vorgaben gelten und wie du mit praktischen Lösungen dein Unternehmen wirtschaftlich stärken kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Flexible Arbeitszeitmodelle: Unterschiedliche Teilzeitvarianten – von klassischer Stundenreduzierung bis zum Jobsharing – schaffen flexible Lösungen, die zu den Bedürfnissen von Unternehmen und Mitarbeitenden passen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) regelt verbindlich Teilzeitansprüche, Antragsfristen und zulässige Ablehnungsgründe für Arbeitgeber.
- Chancen und Herausforderungen für Arbeitgeber: Teilzeitbeschäftigungen steigern die Arbeitgeberattraktivität, sichern Fachkräfte und können die Produktivität fördern, setzen aber eine vorausschauende Einsatzplanung, klare Verantwortlichkeiten und abgestimmte Teamprozesse voraus.
- Vollzeit fördern und ermöglichen: Rückkehrmodelle nach der Elternzeit, individuelle Entwicklungsperspektiven und finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung erleichtern den Wiedereinstieg in die Vollzeit.
Definition: Was bedeutet eigentlich Teilzeit?
Teilzeitarbeit liegt vor, wenn ein*e Arbeitnehmende*r regelmäßig weniger Stunden arbeitet als die im Betrieb geltende Vollzeit. Wie viele Stunden das sind, bestimmt der Arbeitsvertrag – entscheidend ist nur, dass die vereinbarte Zeit unterhalb der betrieblichen Vollzeitgrenze liegt.

Praxisbeispiel: Julia Meier arbeitet als Marketingmanagerin in einem mittelständischen Unternehmen. Während eine Vollzeitstelle dort 38,5 Stunden pro Woche umfasst, hat sie sich nach ihrer Elternzeit für ein Teilzeitmodell mit 32 Wochenstunden entschieden. Obwohl Julia deutlich mehr als die Hälfte einer Vollzeitstelle arbeitet, zählt sie rechtlich als Teilzeitkraft.
Welche Modelle gibt es für Teilzeit?
Die folgenden Modelle veranschaulichen verschiedene Wege, um Teilzeitarbeit flexibel zu gestalten.
Klassische Teilzeit
Bei der klassischen Teilzeit reduziert sich die tägliche Arbeitszeit, verteilt auf die üblichen Arbeitstage (z.B. 5 Tage à 6 Stunden). Möglich sind auch Varianten, bei denen einzelne Arbeitstage wegfallen und die verbleibenden Stunden auf weniger Tage verteilt werden (z.B. 4 Tage à 8 Stunden).
Typisch für: Mitarbeitende, die dauerhaft weniger arbeiten möchten, z.B. zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Jobsharing
Zwei Mitarbeitende teilen sich eine Vollzeitstelle. Sie koordinieren sich eigenständig und übernehmen gemeinsam die Aufgaben der Position.
Typisch für: Fach- und Führungspositionen, bei denen Anpassungsfähigkeit und Teamarbeit gefragt sind.
Teilzeit im Team (Team-Teilzeit)
Das Team gestaltet eigenverantwortlich Schicht- und Einsatzpläne, während der Arbeitgeber bestimmte Kernzeiten oder Mindestbesetzungen vorgibt.
Typisch für: Bereiche mit wechselnden Einsatzzeiten, etwa im Kundenservice oder in der Produktion.
Brückenteilzeit
Mitarbeitende reduzieren ihre Arbeitszeit für eine bestimmte Zeit – mit Rückkehrrecht zur ursprünglichen Stundenzahl. Dieser Anspruch gilt für Zeiträume zwischen 1 und 5 Jahren.
Mitarbeitende reduzieren ihre Arbeitszeit für eine bestimmte Zeit – mit Rückkehrrecht zur ursprünglichen Stundenzahl. Dieser Anspruch gilt für Zeiträume zwischen 1 und 5 Jahren.
Die Voraussetzungen:
- mindestens 6 Monate Betriebszugehörigkeit
- mehr als 45 Mitarbeitende im Unternehmen
- kein betrieblicher Ablehnungsgrund.
Typisch für: Mitarbeitende, die vorübergehend beruflich kürzertreten möchten, beispielsweise für die Familie, Weiterbildung oder persönliche Projekte.
Teilzeit-Invest-Modell (Wertguthabenmodell)
Beim Teilzeit-Invest-Modell arbeiten Mitarbeitende weiterhin in Vollzeit, verzichten aber freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts. Mitarbeitende sparen den Gehaltsanteil auf einem Wertguthaben-Konto an und nutzen diesen später für längere Freistellungsphasen. Während dieser Auszeiten bleibt die Gehaltszahlung bestehen, ebenso der Sozialversicherungsschutz.
Typisch für: Sabbaticals, Weiterbildungen
Blockmodell (z. B. bei Altersteilzeit oder Familienpflegezeit)
Beim Blockmodell teilen Angestellte die Arbeitszeit klar in zwei Phasen auf: In der ersten Phase arbeiten die Mitarbeitenden Vollzeit, in der zweiten Phase folgt eine fest vereinbarte Freistellung mit weiterlaufender, aber häufig reduzierter Gehaltszahlung. Dieses Modell basiert nicht auf einem Gehaltssparmodell, sondern auf einer vertraglich geregelten Aufteilung von Arbeits- und Freistellungszeit.
Typisch für: Altersteilzeit, Familienpflegezeit, Übergang in den Ruhestand.
| Modell | Typisch für | Besonderheit |
| Klassische Teilzeit | Vereinbarkeit von Beruf & Familie | Reduzierte Stunden pro Tag |
| Jobsharing | Fach- & Führungspositionen | Zwei Personen teilen Aufgaben |
| Team-Teilzeit | Flexible Einsatzplanung | Team organisiert sich selbst |
| Brückenteilzeit | Temporäre Reduzierung | Rückkehrrecht nach bis zu 5 Jahren |
| Teilzeit-Invest | Sabbaticals, Weiterbildungen | Gehaltssparmodell für Auszeiten |
| Blockmodell | Altersteilzeit, Familienpflegezeit | Feste Arbeits- und Freistellungsphasen |

Lesetipp
Beschäftigungsverhältnisse richtig gestalten: Von Minijob bis Teilzeit – Ein Leitfaden für Arbeitgeber
Welche Regeln gelten für den Antrag auf Arbeitszeitverkürzung?
Arbeitnehmende haben unter bestimmten Bedingungen den Anspruch, ihre Arbeitszeit zu verringern.
Teilzeit beantragen: Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein
- Arbeitnehmende sind seit mindestens sechs Monaten im Unternehmen tätig.
- Der Betrieb beschäftigt regelmäßig mehr als 15 Mitarbeitende.
- Es sprechen keine dringenden betrieblichen Gründe gegen die Teilzeit.
Fristen und Vorgaben bei Anträgen auf Arbeitszeitreduzierung
Nach einem gestellten Antrag ist ein neuer Wunsch auf Arbeitszeitreduzierung erst nach zwei Jahren möglich. Arbeitnehmende müssen die gewünschte Arbeitszeitreduzierung mindestens drei Monate vor dem geplanten Start schriftlich und mit Angaben zu Umfang und Beginn einreichen.
Der Arbeitgeber muss eine Ablehnung nachvollziehbar begründen, etwa bei erheblicher Beeinträchtigung des Betriebsablaufs. Die Antwort muss spätestens einen Monat vor dem gewünschten Beginn schriftlich vorliegen, sonst gilt der Antrag als genehmigt. Der Arbeitgeber muss seine Zustimmung und Rahmenbedingungen als Ergänzung zum Arbeitsvertrag.

Welche Vor- und Nachteile gibt es auf Arbeitgeberseite bei Teilzeit?
Teilzeitarbeit bringt für Arbeitgeber sowohl positive Effekte als auch Herausforderungen mit sich.
Vorteile auf Arbeitgeberseite
- Höhere Konzentration und Produktivität: Kürzere tägliche Arbeitszeiten senken die Ermüdung und fördern konzentriertes Arbeiten.
- Weniger Fehlzeiten und Unfälle: Weniger ausgelaugte Mitarbeitende fallen seltener krankheitsbedingt aus und machen weniger Fehler.
- Flexibler Personaleinsatz: Teilzeitkräfte lassen sich gezielt einsetzen, zum Beispiel bei Nachfragespitzen oder saisonalen Schwankungen.
- Erleichterung der Wiedereingliederung nach Auszeiten: Teilzeitmodelle ermöglichen einen schrittweisen Wiedereinstieg nach Elternzeit, Krankheit oder Pflegezeiten.
- Höhere Motivation: Beschäftigte schätzen es, wenn ihre Arbeitszeit zu ihrer Lebenssituation passt, was die Bindung ans Unternehmen stärkt.
- Positive Wirkung auf Arbeitgeberimage: Flexible Teilzeitregelungen zeigen soziale Verantwortung und machen das Unternehmen attraktiver für Bewerbende.
Nachteile auf Arbeitgeberseite
- Höhere Personalkosten: Teilzeitarbeit führt oft zu höheren Gesamtkosten, da mehrere Teilzeitkräfte eine Vollzeitstelle ersetzen können.
- Höhere Arbeitsplatzkosten: Zwei Halbtagskräfte benötigen häufig zwei Arbeitsplätze und Ausstattung, was die Kosten erhöht.
- Erhöhter Verwaltungs- und Koordinationsaufwand: Die Planung, Koordination und Gehaltsabrechnung mehrerer Teilzeitkräfte erfordert mehr Aufwand als bei Vollzeitkräften.
- Komplexere Personalsteuerung und Teamkoordination: Unterschiedliche Arbeitszeiten erschweren die Einsatzplanung sowie die Abstimmung und den Informationsfluss im Team.
- Eingeschränkter Informationsfluss und Wissenstransfer: Teilzeitkräfte sind seltener gleichzeitig im Betrieb, was die Kommunikation erschwert und den Austausch von Wissen innerhalb des Teams hemmen kann.

Deshalb arbeiten Mitarbeitende in Teilzeit
Teilzeitarbeit gehört längst zum Alltag in vielen Unternehmen. Die Gründe für Teilzeit sind jedoch vielfältig:
Teilzeit als bewusste Entscheidung – aber auch Notlösung
Eine aktuelle Stepstone-Studie zeigt:
- 46% der Teilzeitkräfte reduzieren ihre Arbeitszeit bewusst, um mehr Zeit für sich oder Angehörige zu haben.
- 20% entscheiden sich für Teilzeit, weil sie keine passende Betreuung für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige finden.
- 17% nennen gesundheitliche Gründe, die gegen eine Vollzeitstelle sprechen.

Die anrückende Arbeiterlosigkeit ist eine echte Herausforderung für die Wirtschaft. Es ist besser, wenn Menschen in Teilzeit arbeiten, als gänzlich aus dem Arbeitsleben auszuscheiden – zum Beispiel aufgrund von Erziehungs- oder Pflegeverpflichtungen. Klar ist aber auch: Wirtschaftlich betrachtet brauchen jeden Beschäftigten und jede einzelne Arbeitsstunde, die bestmöglich eingesetzt ist – idealerweise in Vollzeit.
Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Steptone Group
Teilzeit ist auch eine Genderfrage
Teilzeitarbeit hat in vielen Fällen geschlechterspezifische Ursachen und zeigt strukturelle Unterschiede auf:
- 24% der Frauen geben an, wegen fehlender Betreuungsmöglichkeiten ihre Arbeitszeit zu reduzieren, bei Männern trifft das nur auf 9%
- 25% der Männer sagen, ihr Job lasse Teilzeitarbeit grundsätzlich nicht zu, im Vergleich dazu äußern das nur 14% der Frauen.
- 28% der Männer sehen in Führungsaufgaben ein Hindernis für Teilzeit, weil diese meist nur in Vollzeit vergeben werden. Bei Frauen sagen das 17%.
Die Teilzeitquote bei Frauen liegt aktuell auf Rekordniveau. Das macht deutlich, dass Teilzeitarbeit nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ist.
Dr. Tobias Zimmermann bestätigt:

Bis heute tragen insbesondere Mütter die Verantwortung der Care-Arbeit. Viele von ihnen kehren nach der Elternzeit nicht in eine Vollzeitstelle zurück und übernehmen seltener Führungsaufgaben als ihre männlichen Kollegen – mit negativen Folgen für ihre Karriere.
Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Steptone Group
Welches wirtschaftliche Potenzial hat eine bessere Betreuung?
Der Ausbau von Betreuungsangeboten ist eine gemeinsame Aufgabe von Politik und Wirtschaft mit spürbaren Vorteilen für Gesellschaft und Unternehmen.
- Laut einer Berechnung von Stepstone im Frühjahr 2024 bleibt jedes Jahr ein wirtschaftliches Potenzial von 23MilliardenEuro ungenutzt, weil Eltern nicht in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten können, obwohl sie es gerne würden.
- Besonders betroffen: Frauen – rund 80 Prozent dieses Potenzials, also 18 Milliarden Euro pro Jahr, entfallen auf sie.
Bessere Betreuungsangebote stärken somit sowohl Familien als auch den Arbeitsmarkt und die gesamte Wirtschaft.

Das bedeutet auch: Wir haben ein zusätzliches Wirtschaftspotenzial in zweistelliger Milliardenhöhe auf dem Arbeitsmarkt. Wenn wir es schaffen, das zu aktivieren, sind das großartige Nachrichten.
Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Steptone Group
Was können Arbeitgeber tun, um Vollzeit zu ermöglichen?
Als Arbeitgeber schaffst du eine Grundlage für mehr Vollzeitarbeit, indem du deine Arbeitsbedingungen passend gestaltest. Dazu gehören zum Beispiel:
- Teilzeit in Führungspositionen, um Karrieren auch mit reduzierter Stundenzahl offen zu halten
- Flexible Arbeitszeiten, die individuelle Arbeitszeitwünsche berücksichtigen
- Rückkehrmodelle nach der Elternzeit, die den Wiedereinstieg in den Vollzeitjob erleichtern
- Finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder anderen Betreuungsaufgaben
- Persönliche Lösungen, die sich an der jeweiligen Lebensphase der Beschäftigten orientieren

Unternehmen profitieren massiv, wenn sie Arbeitsplätze gestalten, die den individuellen Bedürfnissen je nach Lebensphase der Arbeitnehmenden entsprechen.
Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Steptone Group
Konkrete Praxisbeispiele für mehr Vollzeit: Wie Unternehmen Teilzeitmodelle und Karrierechancen erfolgreich verbinden
Im Folgenden stellen wir dir verschiedene Möglichkeiten vor, um trotz Teilzeit Karrierewege zu ermöglichen oder für Vollzeit zu sorgen. Nutze diese als Inspiration für dein eigenes Unternehmen:

Praxisbeispiel 1: Geteilte Führungsarbeit (Topsharing)
Nach der Elternzeit kehrt eine Teamleiterin in Teilzeit ins Unternehmen zurück. Um ihre Führungsaufgabe weiter wahrnehmen zu können, teilt sie sich die Position mit einem Kollegen, der ebenfalls in Teilzeit arbeitet. Beide übernehmen je 50 % der Führungsverantwortung, stimmen sich regelmäßig ab und treffen wichtige Entscheidungen gemeinsam.

Praxisbeispiel 2: Praxisbeispiel: Rückkehrmodelle nach der Elternzeit
Nach der Elternzeit kehrt Sarah Müller stufenweise in ihren Job als Projektmanagerin zurück: Im ersten Quartal arbeitet sie 20 Stunden pro Woche, danach steigt sie schrittweise auf 35 Stunden. Ihr Arbeitgeber hat mit ihr einen Rückkehrplan erstellt und sorgt für eine enge Betreuung durch die Teamleitung.

Praxisbeispiel 3: Flexible Arbeitszeiten
Im Kundenservice eines großen Versandhändlers ermöglicht der Arbeitgeber flexible Arbeitszeitmodelle. Michael darf seine Arbeitszeit jeden Monat neu an seine privaten Verpflichtungen anpassen und startet mal frühmorgens, mal erst mittags. So kann er neben der Arbeit auch an einem Abend in der Woche seinem Ehrenamt nachgehen, ohne auf Vollzeit verzichten zu müssen.

Praxisbeispiel 4: Finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung
Ein mittelständisches Unternehmen bietet seinen Mitarbeitenden Zuschüsse für die Betreuung ihrer Kinder an, etwa für Kita- oder Hortgebühren. Lisa, die alleinerziehend ist, profitiert davon und kann dadurch ihre Arbeitszeit auf 38 Stunden erhöhen, da die Kinderbetreuung finanziell gesichert ist.
FAQs
Welche Rechte haben Teilzeitbeschäftigte beim Wunsch nach Aufstockung ihrer Teilzeitstelle?
Teilzeitbeschäftigte haben das Recht, bei der Besetzung einer freien Vollzeitstelle bevorzugt berücksichtigt zu werden – vorausgesetzt, sie sind dafür geeignet und es stehen keine dringenden betrieblichen Gründe entgegen. Arbeitgeber sollten freie Stellen frühzeitig kommunizieren und Teilzeitkräften die Chance auf eine Aufstockung bieten, um Nachteile und Fluktuation zu vermeiden.
Welche Chancen bietet es, Teilzeit als Einstiegsmodell zu nutzen?
Teilzeit kann als Einstieg für qualifizierte Fachkräfte dienen, die (noch) keine Vollzeitstelle suchen, etwa nach einer Familienpause oder in einer Umschulungsphase. Bietest du ihnen Perspektiven auf Stundenaufstockung oder Projektverantwortung, sicherst du dir motivierte Mitarbeitende und förderst nachhaltiges Wachstum im Unternehmen.
Kann ein Teilzeitbeschäftigter ohne Zustimmung des Arbeitgebers seine Arbeitszeit eigenmächtig erhöhen?
Nein. Die Arbeitszeit ist vertraglich geregelt. Möchte ein Teilzeitbeschäftigter seine Stunden erhöhen, muss er einen Antrag stellen und den Arbeitgeber überzeugen. Ohne Zustimmung bleibt die Teilzeitstelle bestehen, da die Erweiterung der Arbeitszeit rechtlich einer Vertragsänderung bedarf.
Haben Teilzeitbeschäftigte einen gesetzlichen Anspruch auf Rückkehr in eine Vollzeitstelle?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen besteht ein Anspruch auf Rückkehr in Vollzeit, zum Beispiel durch das Brückenteilzeitgesetz. Mitarbeitende können eine befristete Teilzeit vereinbaren und danach ihre Vollzeitbeschäftigung wieder aufnehmen. Voraussetzung sind u.a. eine Betriebsgröße von mindestens 45 Mitarbeitenden und eine mindestens 6-monatige Betriebszugehörigkeit.





