Warum sie für unseren Wohlstand nicht sinken darf

Warum ist Produktivität so wichtig für unseren Wohlstand?

Die Erwerbsbevölkerung wird immer kleiner. Und gleichzeitig gehen immer mehr Menschen in Rente. Das bedeutet im Umkehrschluss: Immer weniger Menschen müssen das Gleiche oder sogar mehr leisten, um unseren Wohlstand dauerhaft zu sichern. “Das können Sie aber nur, wenn sie produktiver arbeiten”, erläutert Sebastian Dettmer, Stepstone CEO, in seinem Buch “Die große Arbeiterlosigkeit“. Doch genau hier ist der Haken: Die Produktivität stagniert bzw. sinkt sogar seit Jahrzenten.

Was ist das Produktivitätsparadoxon?

Es klingt paradox: Jeder besitzt ein leistungsfähiges Smartphone und smarte Technologien sind allgegenwärtig. Die digitale Transformation ist in aller Munde, unser Arbeitsalltag wird immer mehr automatisiert und digitalisiert, unnötige Wege im Homeoffice gespart. Unsere moderne Gesellschaft müsste doch eine enormeSteigerung der Produktivität erzielen. Doch das Gegenteil ist der Fall, die Effizienzsteigerung bleibt aus. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft und u.a. Stepstone zeigt: trotz Smartphones, Künstlicher Intelligenz und Co wird unsere Arbeit bislang kaum produktiver.

Wissenschaftler rätseln weltweit über das Phänomen ‘Productivity Paradox’. In Deutschland wird es ‘Produktivitätsparadoxon‘, in Großbritannien ‘Productivity Puzzle’ und in den USA ‘Productivity Slowdown’ genannt.

Wie wird Produktivität gemessen?

Mit der Produktivität, also dem Verhältnis von Output (Ausbringung) zu Input (Einsatz), können Unternehmen ihre Leistungsfähigkeit ermitteln. Dabei gibt es viele unterschiedliche Produktivitätswerte und -kennzahlen, um definierte Produktivitätsziele zu kontrollieren. Vor allem die Messung von Produktivitätssteigerungen ist wichtig.

Eine schwindende Produktivität ist eine Gefahr für unseren Wohlstand.

Deutschland glänzte früher mit einer hohen Arbeitsproduktivität. Doch trotz enormer Fortschritte bei den digitalen Technologien liegen die Wachstumsraten in Deutschland weit unter denen etwa der 1960er Jahre. Eine gemeinsame Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW)StepstoneNew Work SE und Kienbaum macht es deutlich: Es braucht „deutlich höhere Produktivitätsfortschritte als in den vergangenen 15 Jahren “, um unseren Wohlstand zu halten.

Stepstone CEO Sebastian Dettmers lässt keinen Zweifel daran, welche Schritte die zukünftige Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik unternehmen muss: “Erstens: Maßnahmen zur Reduzierung der demografischen Lücke. Zweitens: Maßnahmen zur Steigerung des Produktivitätswachstums.“

Was können wir tun?

Einen einzigen Grund für den lahmenden Fortschritt gibt es nicht. Vielmehr ist es das Zusammenspiel einer Reihe von Faktoren, unter anderem:

  • zu geringe Dynamik bei Unternehmensgründungen
  • eine immer noch schleppende Digitalisierung und Automatisierung,
  • ein riesiger Niedriglohnsektor,
  • Veränderungen in der Altersstruktur
  • der Strukturwandel hin zum Dienstleistungssektor, weg vom produzierenden Gewerbe

Der Fachkräftemangel plagt Deutschland wie viele andere Länder seit Jahren. Jedes dritte sogenannte innovationsaktive Unternehmen beschrieb 2020, dass es aufgrund von fehlenden Fachkräften Projekte oder Innovationsprogramme nichtdurchführen konnte.

Wenn es immer weniger Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt gibt, müssen wir das Erwerbspotenzial voll ausschöpfen. Das Erfreuliche: Die Studie zeigt, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine höhereProduktivität zu erreichen und somit die Arbeiterlosigkeit zu bekämpfen:

  • Wir brauchen jede Arbeits- und Führungskraft. Es ist also kein Platz mehr für die Benachteiligung von Frauen, für Diskriminierung, für Chancenungleichheit.
  • Das Thema Zuwanderung und die Anwerbung von ausländischen Fachkräften muss aktiv angegangen werden
  • Arbeitskraft und Arbeitsstelle müssen perfekt matchen, damit die Produktivität der Mitarbeiter optimal ist. Wir können es uns nicht leisten, wenn Menschen ihre Kompetenzen in ihrem aktuellen Job nicht zufriedenstellend einsetzen können.
  • Neue Arbeitsmodelle mit divers zusammengesetzten Teams – z. B. im Hinblick auf Geschlecht, Alter oder Herkunft – arbeiten deutlich innovativer und anpassungsfähiger.
  • Die Arbeitsgewohnheiten haben sich – auch beschleunigt durch die Pandemie – geändert. Unternehmen, die das eigenverantwortliche Arbeiten und Entscheiden ihrer Mitarbeitenden gezielt fördern waren in besonders hohem Maße innovativer als Unternehmen, die dies nicht tun.
Eine Lupe hebt ein Icon eines Mitarbeiters vom Hintergrund hervor

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