Als Fotograf*in ist es deine Aufgabe, durch fachgerechte Berücksichtigung von Beleuchtung, Objektiven und Kamerawinkeln, ein Motiv einzufangen. Je nach Schwerpunkt fotografierst du Porträts, Produktbilder, wissenschaftliche Fotos oder spezialisierst dich auf Industrie- und Architekturfotografie.
Wie viel verdienst du als Fotograf*in?
Als Fotograf*in liegt dein mittleres Einkommen bei etwa 2.989 Euro brutto im Monat. Arbeitest du Vollzeit und hast eine 40-Stunden-Woche, dann ergibt sich daraus ein Stundenlohn von etwa 17,24 Euro. Damit liegst du weit über dem Mindestlohn. Entscheidest du dich dazu in Teilzeit zu arbeiten, ist das als Fotograf*in auch möglich. Dabei musst du nur beachten, dass der Stundenlohn in einem Teilzeitverhältnis häufig geringer ausfällt.
Je nach Arbeitgeber kann es sein, dass du als Fotograf*in nach einem Tarifvertrag vergütet wirst. Was bedeutet das für dich? In den Tarifverträgen werden Konditionen zu dem Gehalt, dem Urlaubsanspruch und den Arbeitszeiten von Arbeitnehmer*innen einer Branche oder eines Unternehmens festgehalten. Diese werden zwischen zwei Tarifparteien ausgehandelt, dem Arbeitgeber oder einem Arbeitgeberverband und einer Gewerkschaft, die die Arbeitnehmenden vertritt. Oftmals enthalten die Tarifverträge bessere Bedingungen für Beschäftigte als die individuell ausgehandelten Arbeitsverträge. Ist dein Arbeitsvertrag jedoch besser für dich, dann gilt dieser!
Wie hoch sind Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehalt von Fotograf*innen?
Die Ausbildung zum*zur Fotograf*in ist in einem dualen System organisiert und dauert im Regelfall 3 Jahre. Während dieser Zeit erhöht sich dein Ausbildungsgehalt in jedem Lehrjahr, da du stetig mehr Wissen sammelst und anwenden kannst. Die Vergütung variiert stark je nach Arbeitgeber, allerdings kann man sich an dem Mindestlohn für Auszubildende orientieren. Deine Ausbildungsvergütung muss mindestens so hoch sein! Im 1. Lehrjahr liegt der Mindestlohn für Auszubildende, die 2023 beginnen, bei 620 Euro brutto im Monat. In dem darauffolgenden Jahr steigt die Vergütung um 18 Prozent auf etwa 732 Euro an. In deinem letzten Ausbildungsjahr steigt die Ausbildungsvergütung um 35 Prozent zum 1. Lehrjahr an. Du erhältst dementsprechend mindestens 837 Euro brutto. Und wie sieht es nach der Ausbildung aus? Als Fotograf*in kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.740 Euro im Mittel rechnen.
Nach deiner Ausbildung gibt es für dich als Fotograf*in verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, um weitere Karrierechancen und ein höheres Gehalt zu erzielen. Du kannst die Prüfung als Fotografenmeister*in ablegen oder beispielsweise eine Weiterbildung als Techniker*in in der Fachrichtung Foto- und Multimediatechnik absolvieren. Eine weitere Möglichkeit, um vor allem dein theoretisches Wissen zu erweitern, ist ein Studium, beispielsweise ein Bachelorstudium im Bereich Fotografie oder Medientechnik.
Welche Faktoren beeinflussen dein Gehalt als Fotograf*in?
Regionale Unterschiede beim Fotografen-Gehalt
Dein Gehalt als Fotograf*in kann stark variieren, je nach Bundesland, in dem du arbeitest. Innerhalb Deutschlands kann es zu einem Gehaltsunterschied von bis zu 15 Prozent kommen. Das Bundesland mit dem höchsten zu erwartenden Gehalt ist Baden-Württemberg mit einem mittleren Einkommen von etwa 3.250 Euro im Monat. Das niedrigste mittlere Gehalt als Fotograf*in erhältst du in Sachsen mit etwa 2.762 Euro im Monat.
Wie beeinflusst die Firmengröße dein Gehalt als Fotograf*in?
In der Regel ist dein Gehalt als Fotograf*in in einem großen Unternehmen höher als in einem lokalen Fotostudio. Das liegt nicht zuletzt daran, dass eine Tarifbindung dort wahrscheinlicher ist. Für Fotograf*innen konnten wir die folgende Gehaltsentwicklung feststellen:
- 1 – 10 Beschäftigte: ca. 2.760 Euro
- 11 – 50 Beschäftigte: ca. 2.809 Euro
- 51 – 250 Beschäftigte: ca. 2.895 Euro
- 251 – 500 Beschäftigte: ca. 2.970 Euro
- 501 – 1.000 Beschäftigte: ca. 3.003 Euro
- 1.000– 5.000 Beschäftigte: ca. 3.049 Euro
- 5.001 – 10.000 Beschäftigte: ca. 3.090 Euro
- 10.000 und mehr Beschäftigte: ca. 3.132 Euro
Welchen Einfluss hat das Geschlecht auf die Bezahlung von Fotograf*innen?
Leider gibt es heutzutage immer noch in vielen Berufen eine ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen. So verdient ein Fotograf im Mittel etwa 3.013 Euro brutto im Monat und somit deutlich mehr als seine Kolleginnen. Eine Fotografin verdient im Mittel etwa 2.425 Euro. Für die bereinigte Entgeltlücke gibt es keine rationale Begründung. Lass dich davon also in deiner nächsten Gehaltsverhandlung nicht beeinflussen.
Welchen Einfluss hat deine Berufserfahrung auf deinen Lohn als Fotograf*in?
In der Regel steigt dein Gehalt bei steigender Berufserfahrung ebenfalls an. Für Fotograf*innen konnten wir die folgende Entwicklung ermitteln:
- 1 – 2 Jahre Berufserfahrung: ca. 2.774 Euro
- 3 – 5 Jahre Berufserfahrung: ca. 2.890 Euro
- 6 – 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 3.106 Euro
- 11 – 25 Jahre Berufserfahrung: ca. 3.360 Euro
- über 25 Jahre Berufserfahrung: ca. 3.508 Euro
