26.07.2022
Lesedauer: 7 Min.

Camille Delorme

Autor - Camille Delorme

Close the Deal: 6 einfache Tipps, um Bewerber*innen für sich zu gewinnen

Inhalt

  • 6 Tipps
  • Auf Bedürfnisse eingehen
  • Bewerberwünsche fest halten
  • Die*der Erste sein
  • Vertragsvorlage parat haben
  • Mit digitalen Verträgen arbeiten
  • Digitale Signatur ermöglichen
  • Fazit

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Sie haben es geschafft und die*den perfekten Kandidat*in für Ihre Position gefunden? Herzlichen Gl… – Halt! Hat der*die Bewerber*in denn schon unterschrieben? Gerade auf den letzten Metern im Bewerbungsprozess springen viele Bewerber*innen ab und es kommt zum sogenannten Entscheidungsflimmern.

1. Gehen Sie auf individuelle Bedürfnisse ein

Die Grundlage für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess ist die richtige Kommunikation. Diese bestimmt, ob der*die Bewerber*in mit einem guten oder einem schlechten Gefühl nach Hause geht. Wichtig ist hier vor allem, dass Sie individuell auf den*die Bewerber*in eingehen und echtes Interesse zeigen.

Nehmen Sie sich Zeit, den*die Bewerber*in kennenzulernen, und reduzieren Sie Ihren Austausch nicht auf das Berufliche. So können Sie Ihr Angebot individuell auf die Bedürfnisse des*der Bewerber*in münzen. Ist Ihr*e Kandidat*in beispielsweise Autofan, sollten Sie die Möglichkeit des Firmenwagenleasings nicht nur in einem Nebensatz erwähnen. Bei einer Familienmutter*einem Familienvater lohnt es sich womöglich, das Arbeitszeitmodell genauer zu erklären und ihr*ihm die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Ihrem Unternehmen zu zeigen.

2. Halten Sie Bewerberwünsche schriftlich fest

Signalisieren Sie dem*der Bewerber*in außerdem, dass Sie nicht nur aus Höflichkeit nach seinen*ihren Bedürfnissen fragen, sondern diesen wirklich gerecht werden möchten. Das schaffen Sie am besten durch eine schriftliche Fixierung der besprochenen Themen im Arbeitsvertrag. Der*Die Kandidat*in wünscht sich Fortbildungen zu einem bestimmten Thema oder hat Interesse an einem gewissen Projekt in Ihrem Betrieb? Sichern Sie ihm*ihr die Weiterbildung oder die Mitarbeit an dem Projekt schriftlich im Arbeitsvertrag zu.

So stillen Sie das Sicherheitsbedürfnis des*der Bewerber*in und zeigen dem*der Kandidat*in, dass er*sie Ihnen wirklich vertrauen kann. Mit diesem positiven Gefühl ist der*die Kandidat*in viel eher zur Vertragsunterschrift bereit, als wenn er*sie Angst vor leeren Versprechungen hat.

3. Seien Sie die*der Erste

Der größte Vorteil, den Sie sich ohne Weiteres gegenüber dem Wettbewerb zu Nutze machen können, ist Schnelligkeit. Seien Sie die*der Erste, die*der dem*der Kandidat*in ein Angebot macht. So steigern Sie die Chance auf eine Vertragsunterzeichnung enorm, da die anderen Bewerbungsprozesse noch im Gang sind.

Warten Sie nicht, ob sich eventuell noch ein*e bessere*r Kandidat*in bewirbt. Entweder sind Sie von dem*der Kandidat*in überzeugt oder eben nicht. Wenn Sie die*der Erste sind, denkt der*die Kandidat*in möglicherweise gar nicht erst darüber nach, bei einem anderen Unternehmen zu unterschreiben.

4. Haben Sie immer eine Vertragsvorlage parat

Trotz einer zügigen mündlichen Zusage haben viele Kandidat*innen vor der finalen Vertragsunterzeichnung Zweifel. Warum ist das so? Nach dem Vorstellungsgespräch tauschen sich Bewerber*innen meist mit Freund*innen und der Familie aus. In diesen Gesprächen regen sich oftmals erste Zweifel oder kommen nicht angesprochene Themen ans Tageslicht und das Entscheidungsflimmern beginnt.

Sie müssen es also schaffen, das Commitment des*der Bewerber*in für eine Vertragsunterzeichnung noch im Vorstellungsgespräch zu steigern. Im ersten Schritt fragen Sie dafür erst einmal mündlich ab, ob für den*die Kandidat*in alles passt und ob er*sie sich einen Start in Ihrer Firma vorstellen kann. Wenn dem so ist, bieten Sie dem*der Kandidatin im zweiten Schritt direkt einen Vertrag an. Anders als meist üblich verschicken Sie den Vertrag also nicht nach dem Vorstellungsgespräch per Post, sondern übergeben ihn noch während des Termins an den*die Bewerber*in!

Für diesen Fall sollten Sie immer eine Vertragsvorlage parat haben, in der Sie mit ein paar Klicks Dinge wie Gehalt oder Eintrittsdatum hinterlegen können. Diesen Vertrag drucken Sie aus und gehen ihn gemeinsam mit dem*der Bewerberin durch. Häufiger als gedacht unterschreibt der*die Kandidat*in dann auch direkt vor Ort. Wenn der*die Kandidat*in noch nicht unterschreiben möchte, erfahren Sie eventuell direkt, wo seine*ihre Bedenken liegen, und können noch aktiv gegensteuern oder den Vertrag anpassen. Bei einer Vertragszusendung im Nachgang haben Sie diese Möglichkeit nicht.

5. Arbeiten Sie mit digitalen Verträgen

Der*Die Bewerber*in hat im Anschluss an das Vorstellungsgespräch keine Zeit mehr zur Durchsicht des Vertrags oder Sie benötigen intern noch mehr Zeit für seine Ausarbeitung? Dann ist der digitale Arbeitsvertrag ideal. Denn ein Arbeitsvertrag muss heutzutage nicht mehr in Papierform vorliegen.

Schicken Sie dem*der Bewerber*in im Anschluss an das Vorstellungsgespräch zügig den digitalen Vertrag per Mail zu. So kann er*sie diesen durchsehen, wann es ihm*ihr passt, und muss dazu nicht extra wieder ins Büro kommen. Das spart beiden Seiten Zeit. Auch die postalische Zu- und Rücksendung des Vertrags brauchte Tage oder Wochen. Digital ist das Ganze häufig bereits in ein paar Minuten abgewickelt.

Rückfragen seitens des*der Bewerber*in können Sie einfach telefonisch oder per Videocall klären. Dieser zeitliche Vorteil ermöglicht Ihnen, schneller als die Konkurrenz zu sein und die Verbindlichkeit des Bewerbungsprozesses noch einmal zu steigern.

6. Ermöglichen Sie eine digitale Signatur

Zwar herrschen verschiedene Meinungen zur Rechtskräftigkeit von digitalen Unterschriften, dennoch bewirkt die digitale Signatur vor allem eines: Der symbolische Akt der Unterschrift erhöht die Verbindlichkeit. Wer einen Vertrag unterschrieben hat, tritt davon so schnell nicht wieder zurück – das gilt auch digital! Setzen Sie daher die digitale Unterschrift unbedingt ein, selbst wenn Ihr Unternehmen in jedem Fall eine Originalunterschrift benötigt. Diese lässt sich einfach zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Durch die Möglichkeit, den Vertrag von überall aus zeichnen zu können, bringen Sie dem*der Bewerber*in zudem Vertrauen entgegen und wirken so aktiv dem Entscheidungsflimmern entgegen.

Wenn Sie bezüglich der digitalen Signatur auf Nummer sicher gehen möchten, lassen Sie Ihr Unterschriftsverfahren unbedingt von Ihrer Rechtsanwältin*Ihrem Rechtsanwalt gegenprüfen.

Fazit: So gewinnen Sie jeden Bewerberin für sich

Individualität, Schnelligkeit und Digitalisierung – 3 Faktoren mit enorm großer Wirkung auf das Entscheidungsflimmern bei Kandidat*innen. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass der*die Bewerber*in Ihnen nur so viel Verbindlichkeit entgegenbringt, wie Sie selbst zu erfüllen bereit sind.

Verzichten Sie darauf, den Bewerbungsprozess endlos in die Länge zu ziehen – davon hat niemand etwas. Im Zweifelsfall kostet Sie ein langes Bewerbungsverfahren Zeit, Geld und letztlich wertvolles Personal.

Überdenken Sie einmal die Strukturen Ihres Recruitings und seien Sie offen für neue, digitale Methoden. Diese können Ihnen einen echten Wettbewerbsvorteil sichern und darüber entscheiden, ob der*die Kandidat*in bei Ihnen oder der Konkurrenz unterschreibt.


Porträtbild von Maik Schulze, Geschäftsführer von BS PartnerServices

Über den Autor

Maik Schulze ist Geschäftsführer von BS PartnerServices, Full-Service-Dienstleister für selbstständige Personaldienstleister*innen – zuständig für administrative und strategische Funktionsbereiche wie Buchhaltung und Finanzen, IT, Recht und Marketing.

Das Kölner Unternehmen begleitet Existenzgründer*innen im Rahmen einer BS-Partnerschaft mit umfangreichen Serviceleistungen, die speziell auf die Personaldienstleistung, die Personalvermittlung und die Arbeitnehmerüberlassung zugeschnitten sind.

Unter anderem berät das Unternehmen Personaldienstleister*innen rund um die Themen Recruiting, Prozesse und Digitalisierung.