
Gehaltsangaben & Gehaltsprognosen in Stellenanzeigen
Inhalt
- Vorteile Gehaltstransparenz
- Einfluss der EU-Entgelttransparenzrichtlinie
- Gehaltsangaben in Stellenanzeigen
- Gehaltsbestandteile im Überblick
- Praxisbeispiel
- Gehaltsprognosen in Stepstone Anzeigen
- Internationaler Vergleich
- FAQ

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Immer mehr Jobsuchende achten bei der Wahl eines Arbeitgebers nicht nur auf spannende Aufgaben und flexible Arbeitszeiten, sondern auch auf Transparenz beim Gehalt. Kein Wunder: Wer schon in der Stellenanzeige erfährt, was er oder sie verdienen kann, hat eine klare Entscheidungsgrundlage – und der Arbeitgeber bekommt Bewerbungen, die wirklich passen.
Gehaltstransparenz ist heute noch ein Wettbewerbsvorteil – und gewinnt als Thema gerade auch politisch an Bedeutung: Die neue EU-Entgelttransparenzrichtlinie verpflichtet Unternehmen zwar nicht explizit, Gehälter bereits in Stellenanzeigen zu nennen. Sie verlangt aber, dass Bewerbende vor oder spätestens im Bewerbungsprozess Informationen über das Einstiegsgehalt oder eine Gehaltsspanne erhalten. Damit wird Transparenz fast automatisch zum neuen Standard. Und die Angabe in der Stellenanzeige wird der einfachste Weg dies zu zeigen.
Vorteile der Gehaltstransparenz im Recruiting
Unsere jährliche Stepstone-Befragung zu Job & Gehalt (2024/2025) zeigt deutlich die Vorteile, die Gehaltstransparenz von Beginn an mit sich bringt:

Webinartipp
In passenden Webinar „Gehaltsangaben in Stellenanzeigen“ kannst du deine Fragen direkt stellen und bekommst praxisnahe Tipps, wie du Gehaltsinformationen optimal kommunizierst.
Einfluss der EU-Entgelttransparenzrichtlinie auf Gehaltsangaben
Mit der EU-Entgelttransparenzrichtlinie rückt das Thema Gehaltstransparenz endgültig in den Mittelpunkt. Ziel ist es, faire Bezahlung sicherzustellen und den Gender Pay Gap zu schließen.
Was die Richtlinie verlangt
- Frühzeitige Infos fürs Gehalt: Bewerber*innen müssen vor oder spätestens im Bewerbungsprozess erfahren, welches Einstiegsgehalt oder welche Gehaltsspanne vorgesehen ist.
- Keine Fragen zum bisherigen Gehalt: Du darfst Kandidat*innen nicht mehr nach ihrem aktuellen oder letzten Gehalt fragen.
Und das ist nur ein Teil der Vorgaben – auf unserer umfänglichen Seite zur EU-Entgelttransparenzrichtlinie findest du alle Details, Pflichten und Fristen im Überblick.
Was das für dich bedeutet
Auch wenn die Richtlinie keine Pflicht zur Gehaltsangabe in Stellenanzeigen vorsieht: In der Praxis ist die Anzeige der einfachste und wirksamste Weg, Transparenz herzustellen. Wer das Gehalt gleich zu Beginn kommuniziert, schafft Vertrauen, spart Zeit im Recruiting und zeigt, dass Fairness und Offenheit im Unternehmen gelebt werden.
Bist du als Arbeitgeber auf die neuen Anforderungen der kommenden EU-Entgelttransparenzrichtlinie vorbereitet?
Auf unserer Themenseite findest du alle notwendigen Informationen und hilfreiche Unterstützung für die Umsetzung:
- Detaillierte Erklärungen zum Gesetz und zur EU-Richtlinie
- Aufschlussreiche Webinare mit Experteneinblicken
- Praktische Checkliste zur Umsetzung
- Hilfreiche Ressourcen für die HR-Abteilung
Gehaltsangaben in Stellenanzeigen
Wenn du Gehaltsangaben in deinen Stellenanzeigen machst, solltest du so konkret und transparent wie möglich sein. Das bedeutet: nicht nur eine Zahl nennen, sondern dein komplettes Vergütungsmodell sichtbar machen. So wissen Bewerber*innen sofort, worauf sie sich einstellen können – und du zeigst, dass du als Arbeitgeber fair und offen kommunizierst.
So platzierst du Gehaltsangaben sinnvoll
- Aufzählungspunkte nutzen: Übersicht ist alles. Führe Gehalt und Benefits klar strukturiert auf.
- Alles benennen, was dich auszeichnet: Was für dich selbstverständlich wirkt, kann für Bewerber*innen entscheidend sein.
- Monetäre Leistungen sichtbar machen: Liste nicht nur das Grundgehalt, sondern auch Zuschläge, Boni und Sonderzahlungen auf.
- Zusatzleistungen einbeziehen: Viele Benefits lassen sich in Euro oder geldwerten Vorteilen ausdrücken.
Von Fixum bis Benefits: Alle Gehaltsbestandteile im Überblick
Praxisbeispiel: So könnte eine transparente Gehaltsangabe aussehen

Gehaltsprognosen in Stepstone-Stellenanzeigen
Seit März 2021 – also lange bevor eine Vorgabe absehbar war – hinterlegt Stepstone in Stellenanzeigen Gehaltsprognosen in Form einer Spanne. Seitdem haben wir das Feature stetig erweitert und präzisiert.
All diese Schritte haben dazu beigetragen, dass das Thema Gehalt auf Stepstone immer transparenter geworden ist. Und viele unserer Kunden unterstützen das aktiv, indem sie unsere Prognosen an ihre Unternehmensrealität anpassen und konkretisieren.
Wie werden die Gehaltsprognosen dargestellt?
- Gehaltsangaben sind nur für eingeloggte Kandidat*innen sichtbar.
- In Stellenanzeigen werden ausschließlich Gehaltsspannen hinterlegt.
- Gehaltsangaben werden immer als geschätzt angezeigt.
- Gehaltsprognosen für Teilzeitstellen werden von Stepstone auf Basis von Vollzeit-stellen berechnet & angezeigt.

Wie funktioniert die Gehaltsprognose?
Die Gehaltsprognose zeigt die von Stepstone geschätzte Gehaltsspanne für den ausgeschriebenen Job an. Dabei setzen wir das Jahreszielgehalt aus festen und variablen Anteilen zusammen.
Wichtig: Es handelt sich um eine Schätzung – das tatsächliche Gehalt kann von der Prognose abweichen.

Wie wird die Prognose berechnet?
Unsere Gehaltsprognosen basieren auf über 300.000 echten Gehaltsdaten aus dem Stepstone Gehaltsplaner. Ein Machine-Learning-Algorithmus verarbeitet:
- Qualifikationen (Skills & Berufserfahrung)
- Jobeigenschaften (Jobtitel, Level der Personalverantwortung)
- Arbeitgeberprofil (Branche, Mitarbeiterzahl, Standort)
So entsteht eine möglichst realistische Schätzung für die jeweilige Position. Aktuell liegt die Fehlerquote bei unter 15 % – in datenstarken Branchen und Regionen ist sie deutlich geringer.
Auch wenn unsere Prognosen sehr nah am Markt liegen: Je konkreter die Gehaltsangabe, desto besser! Angaben direkt vom Unternehmen sind:
- präziser
- aussagekräftiger
- vertrauenswürdiger
Darum empfehlen wir: Nutze die Stepstone-Prognose als Orientierung – und mach das Gehalt durch eigene Angaben so konkret wie möglich.
Gehaltstransparenz im internationalen Vergleich
Einige Ländern haben schon vor vielen Jahren die ersten Schritte hin zu mehr Gehaltstransparenz in den nationalen Vorgaben verankert. Hier ein Auszug der Vorreiter in diesem Bereich – in Kürze wird sich die Lage jedoch in allen EU-Mitgliedsstaaten durch die Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie grundlegend verändern.
In Österreich beispielsweise ist bereits im Jahr 2011 die so genannte Gleichstellungsnovelle in Kraft getreten. Danach sind Unternehmen u. a. dazu verpflichtet, in Stellenanzeigen ein Mindestgehalt anzugeben. In Wahrheit kann das Gehalt natürlich deutlich darüber liegen. Dennoch ist hier Ehrlichkeit gefragt. Denn fällt das angegebene Mindestgehalt zu niedrig aus, könnte das die Auswahl an passenden Bewerber*innen deutlich reduzieren.
Auch in den USA ist das Thema Gehaltstransparenz auf dem Vormarsch: In 2023 haben die ersten Bundesstaaten Unternehmen dazu verpflichtet, Gehaltsinformationen offenzulegen und in ihren Stellenanzeigen Gehaltsspannen anzugeben. Einige Unternehmen, wie beispielsweise American Express oder die Citigroup, sind daraufhin vorgeprescht und haben die neue Transparenz direkt landesweit eingeführt.
Besonders im Bundesstaat Kalifornien hat das neue Gesetz zur Gehaltstransparenz für einen Paukenschlag gesorgt – schließlich sitzen dort fast alle großen Tech-Unternehmen des Landes, u. a. Apple, Google, Meta und Netflix. Doch ein Schlupfloch bleibt: Es gibt bislang keine Vorgabe, wie groß die angegebene Gehaltsspanne sein darf. So suchte laut des Online-Magazins Techbook beispielsweise Netflix nach einem Game Director. Die Gehaltsspanne belief sich auf 150.000 bis 500.000 USD – keine große Hilfe also auf der Suche nach einem realistischen Gehalt. Dennoch wird das Gesetz über kurz oder lang seinen Beitrag dazu leisten, den offenen Dialog über das Gehalt voranzutreiben und immer weiter „salonfähig“ zu machen.
In Schweden und Norwegen ist das Tabuthema Gehalt übrigens gänzlich unbekannt: Bereits seit vielen Jahren ist maximale Transparenz einer der Grundpfeiler des dortigen Steuerrechts. Wer wissen möchte, was die Chefin oder der Nachbar verdient, kann sich jederzeit beim Finanzamt informieren. Gehälter, gezahlte Steuern und eventuelle Schulden so gut wie aller Erwerbstätiger sind dort öffentlich zugänglich und abrufbar.
FAQ zu Gehaltsangaben & Gehaltsprognosen in Stellenanzeigen
Warum sollten Unternehmen Gehaltsangaben in Stellenanzeigen machen?
Gehaltstransparenz steigert die Attraktivität von Stellenanzeigen erheblich. 86 % der Jobsuchenden geben an, dass sie sich eher auf eine Stelle bewerben, wenn ein Gehalt genannt wird. Außerdem verbessert Transparenz das Arbeitgeberimage, spart Zeit im Recruiting und schafft Vertrauen bei Bewerber*innen wie auch bestehenden Mitarbeitenden.
Sind Gehaltsangaben in Stellenanzeigen gesetzlich verpflichtend?
In Deutschland gibt es derzeit keine generelle Pflicht, Gehälter in Jobanzeigen offenzulegen. Allerdings verlangt die EU-Entgelttransparenzrichtlinie, dass Bewerber*innen spätestens im Bewerbungsprozess über Einstiegsgehalt oder Gehaltsspannen informiert werden müssen. In anderen Ländern – etwa Österreich – sind Gehaltsangaben bereits seit Jahren verpflichtend.
Wie funktionieren Gehaltsprognosen bei Stepstone?
Seit 2021 hinterlegt Stepstone in Stellenanzeigen Gehaltsprognosen, wenn Unternehmen keine Angaben machen. Die Prognosen basieren auf über 300.000 echten Gehaltsdaten, die mithilfe von Machine Learning nach Kriterien wie Jobtitel, Standort, Branche, Unternehmensgröße und Berufserfahrung ausgewertet werden. Die Fehlerquote liegt bei unter 15 %. Dennoch sind unternehmensseitige Angaben immer präziser und vertrauenswürdiger.
Welche Gehaltsmodelle können Arbeitgeber in Anzeigen angeben?
Arbeitgeber können verschiedene Modelle transparent darstellen: Fixgehalt (Monats- oder Jahresgehalt), Boni und variable Vergütung (z. B. 70 % Fixum / 30 % variabel), Zuschläge für Arbeitszeiten (z. B. Nacht- oder Feiertagsarbeit), Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildung oder Sachbezüge (z. B. Jobrad, Essenszuschuss).
Sind Gehaltsangaben in Stellenanzeigen Pflicht in Deutschland?
Aktuell gibt es in Deutschland keine gesetzliche Pflicht, Gehaltsangaben direkt in Stellenanzeigen zu nennen. Mit der EU-Entgelttransparenzrichtlinie ändert sich jedoch die Erwartungshaltung: Bewerber*innen müssen spätestens im Bewerbungsprozess Informationen zum Einstiegsgehalt oder zu einer Gehaltsspanne erhalten. Für Unternehmen ist es deshalb sinnvoll, schon jetzt freiwillig Gehaltsangaben in Anzeigen zu machen – als einfachster Weg, Transparenz herzustellen und einen Wettbewerbsvorteil im Recruiting zu sichern.




