02.09.2024
Lesedauer: 4 Min.

Hannah Yeboah

Autor - Hannah Yeboah

Mental Health am Arbeitsplatz – richtig fördern und erhalten

Inhalt

  • Definition Mental Health am Arbeitsplatz
  • Faktoren, die die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz beeinflussen
  • Maßnahmen

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Mentale Gesundheit oder Mental Health ist mehr als ein Trendthema in Krisenzeiten, es sollte vielmehr immer eine Rolle spielen, um langfristig die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen zu fördern. Hier geben wir einen kompakten Überblick, wie es um die mentale Gesundheit der Arbeitnehmer*innen in Deutschland steht, welche Faktoren am Arbeitsplatz schädlich sein können und konkrete Tipps, was Arbeitgeber verbessern und umsetzen können.

Definition: Mental Health am Arbeitsplatz

Mental Health wird als mentale, psychische oder seelische Gesundheit übersetzt. Sie umfasst sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch die Fähigkeit, produktiv zu arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Sie ist ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit.

Wichtig zu verstehen ist, dass eine psychische Krankheit nicht unbedingt bedeutet, dass man berufliche Probleme hat oder keine Karriere anstreben kann. Ebenso kann die mentale Gesundheit belastet sein, wenn keine psychischen Erkrankungen vorliegen, denn beispielsweise kann das Arbeitsumfeld belastend und man dadurch nicht vollständig leistungsfähig sein. Gerade was Mental Health am Arbeitsplatz betrifft, ist zu beachten, dass Unternehmen laut Arbeitnehmer*innenschutzgesetz dazu verpflichtet sind, psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu evaluieren und bei Gefahren Maßnahmen zu treffen, um psychische (Fehl-)Beanspruchungen zu vermeiden (§4 ASchG).

Faktoren, die die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz beeinflussen

Wird auf die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz nicht ausreichend Rücksicht genommen, leidet die Mitarbeiterzufriedenheit und auch deren Motivation deutlich. Um daher Tendenzen wie Quiet Quitting entgegenzuwirken und die Mitarbeiterbindung zu stärken, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien: Diese müssen nicht nur vorliegen, sondern auch ausreichend umgesetzt werden, um für eine sicherer Arbeitsumgebung, gut gewartete Geräte, ausreichend Beleuchtung und Lüftung, eine angenehme Raumatmosphäre und vieles mehr zu sorgen.
  • Klare Kommunikation: Klarheit über Aufgaben und Anforderungen beugt Stress und Demotivation vor. Auch die Möglichkeit, jederzeit nachzufragen und eine positive Fehlerkultur als Teil einer guten Unternehmenskultur gehören dazu.
  • Leistungsdruck: Ein zu hoher Leistungsdruck wirkt überfordernd und führt zu Stress und Fehlern – hier gilt es die richtige Balance zwischen Fordern und Fördern zu finden.
  • Arbeitszeitgestaltung: Wie kann eine gute Work-Life-Balance oder gar ein gelungenes Work-Life-Blending aussehen, wie weit lassen sich die Arbeitszeiten an die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen anpassen? Allgemeines Betriebsklima und Verhalten der Führungskräfte: Auch hier stellt sich die Frage nach dem optimalen Fordern und Fördern, flache Hierarchien und offene Kommunikation sorgen für engagierte Mitarbeiter*innen.

Was können Unternehmen für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter*innen tun?

1. Transparenz im Bewerbungsprozess

Fördern Sie eine Kultur, in der Bewerber*innen offen über ihre psychische Gesundheit sprechen können, um Diskriminierung zu minimieren und das Bewusstsein zu erhöhen.

2. Mitarbeiterbefragung

Erheben Sie mithilfe einer Mitarbeiterbefragung (am besten anonym) den Status Quo und finden Sie heraus, was Ihre Mitarbeiter*innen aus ihrer Sicht brauchen, um ihre mentale Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

3. Arbeitsplatzgestaltung

Überdenken Sie die Gestaltung der Arbeitsplätze. Pflanzen, natürliche Beleuchtung und Ruhezonen können das Wohlbefinden verbessern. Mitarbeiter*innen sollten auch aktiv dazu angeregt werden, Ruhe- und Pausenzonen zu nutzen, was etwa durch Events, Get Togethers etc. erreicht werden kann.

4. Pausen und Off-Zeiten

Diese sollten auch konsequent eingehalten werden – Vorgesetzte können hier mit gutem Beispiel vorangehen, um zu zeigen, dass man nicht rund um die Uhr und im Urlaub erreichbar sein muss.

5. Anonyme Hotline

Stellen Sie eine anonyme Hotline zur Verfügung, wo Mitarbeiter*innen über ihre Herausforderungen sprechen können.

6. Bewegungsanreize

Sportangebote und Bewegung haben nachweislich auch einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit. Diese lassen sich heutzutage auch über Digitale Wellness-Plattformen anbieten, die virtuelle Wellness- und Achtsamkeitsprogramme ermöglichen. Diese können bequem von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus genutzt werden.

7. Mentale Gesundheitstage

Ermöglichen Sie Mitarbeiter*innen gelegentliche „Mental Health Days“ – freie Tage zur Entspannung und zum Wohlbefinden, die nicht auf den Urlaub angerechnet werden.

8. KI-gestützte Tools

Nutzen Sie KI-basierte Tools zur Früherkennung von Stresssignalen und zur Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz.

9. Gamification der Gesundheitsförderung

Nutzen Sie spielerische Elemente, um die Teilnahme an Gesundheits- und Wellnessprogrammen zu fördern.